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Veröffentlicht am 27.10.2017

30 einfache und leckere Hefeteig-Gebäcke

Brioches!
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Marjolaine Daguerre erklärt in ihrem Buch „Brioches!“ zunächst, wie man einen Hefe-Grundteig zubereitet; dem schließt sich der Rezeptteil mit 30 Rezepten, unterteilt in die Kapitel Frühstück, Jause und ...

Marjolaine Daguerre erklärt in ihrem Buch „Brioches!“ zunächst, wie man einen Hefe-Grundteig zubereitet; dem schließt sich der Rezeptteil mit 30 Rezepten, unterteilt in die Kapitel Frühstück, Jause und Dessert, an.

Die Rezepte lassen sich sehr leicht nacharbeiten, sind mit Schwierigkeitsgraden von sehr einfach, einfach und mittel gekennzeichnet. Die Arbeitsanleitungen sind gut verständlich geschrieben und die Zubereitung ganz einfach; besonders wichtig ist das Einhalten der Ruhe-/ Gehzeit des Teiges. Zu jedem Rezept finden sich schon im Kopf Angaben zur Vorbereitungs, Geh- und Backzeit und das ganzseitige, ansprechende Foto des fertigen Gebäcks wird durch Tipps oder Varianten ergänzt. Nährwertangaben fehlen, aber man hat die Möglichkeit, Einfluß auf die Kalorienanzahl zu nehmen:

Die Rezepte haben einen unterschiedlichen Fettgehalt, was in der Einleitung auch schon erklärt wird: Man kann sich für die Verwendung von Butter oder Crème fraîche entscheiden oder diese, wenn man Kalorien einsparen möchte, durch Magerquark ersetzen. Eine Variante, die mich besonders angelacht hat, war stattdessen gedünstetes und Püriertes Kürbisfleisch zu verwenden.
Dafür gibt es ein Extra-Rezept, bei dem die Brioche mit Küchengarn in die Form eines Kürbises gebracht wird. Ich habe das Rezept in einer normalen Briocheform nachgebacken und wir fanden das Geschmackserlebnisperfekt, genau wie bei den Zimtschnecken und dem Rosinengugelhupf mit Mandeln.
Wir werden noch weitere Rezepte aus diesem Buch ausprobieren; es finden sich auch von den Zutaten und der Gestaltung her aufregendere, z.B. Löckchen-Brioche mit Maronencreme, Kleeblätter mit Schoko-Pistazie, eine Brioche-Sonne mit Milchschokolade und Passionsfrucht oder Brioche-Pie mit Himbeer-Schokolade-Ganache.

Veröffentlicht am 26.10.2017

schönes Text- und Bilderbuch mit Gestaltungstipps und vielen Musterbeispielen

Ornament & Farbe
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Farbige Zementmosaikplatten waren zu Zeiten des Jugendstils sehr beliebt, gerieten durch Einflüsse wie Art Deco, Bauhaus und veränderte Wertvorstellungen sowie die Materialknappheit gerade nach den beiden ...

Farbige Zementmosaikplatten waren zu Zeiten des Jugendstils sehr beliebt, gerieten durch Einflüsse wie Art Deco, Bauhaus und veränderte Wertvorstellungen sowie die Materialknappheit gerade nach den beiden Weltkriegen eher in Vergessenheit und „moderene“ Bodenbeläge hielten Einzug in die Häuser. Die beiden Autoren wurden in Spanien auf diese ursprüngliche Bodenfliesenart aufmerksam; Almut Lager erlernte daraufhin dort die benötigte Technik in einem kleinen Zementwerk und pauste alte Muster, die ihr unter die Füße kamen ab.
Diese und auch eigene Entwürfe fliessen in die vielen verschiedenen Zementmosaikplatten ein, die sie nach jahrelanger Verfeinerung der Technik, in ihrerm Werk in Bacharach, einer ehemaligen Sektkellerei, herstellen.

Ihr Weg dorthin, ihr Sortiment und auch geschichtliche Hintergründe zu Zementmosaik- und Terrazzoplatten werden in diesem Buch lebhaft erzählt, viele Originalmuster und -dokumente gezeigt. Zahlreiche Fotos zeigen Beispiele der verlegten Platten, mal dezent, ein anderes Mal farbiger, jedesmal äußerst geschmackvoll und ansprechend.
Die Texte fand ich sehr informativ, denn neben dem Werdegang der Autoren erfährt man sehr viel über Zeitgeist, -strömungen, Wandel in der Sichtweise einzelner Architekten und Stile. Dass diese Bodenplatten eine Renaissance erleben freut mich sehr; ich habe sie schon in meiner Kindheit in den Treppenhäusern alter Häuser bewundert und vermisse diese form- und farbschönen Bodenmuster, mit ihrem Hauch von Nostalgie und dem Traum von einer guten alten Zeit.

Die vielen Fotos lassen das Buch zu einem Bilderbuch für Nostalgiker werden und wecken eindeutisch Begehrlichkeiten. Umso freut es mich zu lesen, dass sich eine Firma auf die Herstellung dieses Bodenklassikers spezialisiert hat und ihre Produkte weltweit verkauft.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Fachwissen vielfältig und humorvoll präsentiert

So macht es das Krokodil
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Die Biologin Lisa Signorile gibt Einblicke in das Sexualleben der fünf Wirbeltierklassen ( Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere). Dabei durchleuchtet sie die Balz, Fortpflanzungsorgane und ...

Die Biologin Lisa Signorile gibt Einblicke in das Sexualleben der fünf Wirbeltierklassen ( Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere). Dabei durchleuchtet sie die Balz, Fortpflanzungsorgane und Geschlechtsakt, Brutpflege, Selbstbefriedigung, Homosexualität und das Geschlecht des Ungeborenen.

Viele Fallbeispiele, Lehren aus der Evolutionsbiologie und auch Aufstellungen verschiedener Deutungsversuche mit jeweils abschließender persönlicher Stellungnahme runden die vielen wissenschaftlichen Darstellungen ab.
Zahlreiche konkrete Beispiele aus dem Tierreich belegen und erklären Eigenheiten und Spezialisierungen, aber auch Taktiken und Tricks um sich gegen Erbgut-Konkurrenten durchzusetzen. Vieles davon war mich neu, z.B. das Aufzuchtverhalten der Wabenköte, der Geschlechtswandel bei verschiedenen Fischen oder Eigenheiten in der Anatomie.

Sowohl die wissenschaftlichen Fakten als auch der Wortwitz der Autorin machten das Buch für mich zu einem lehrreichen und amüsanten Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 23.10.2017

wunderschönes Buch mit über 200 Anleitungen zum Sammeln und Werkeln mit Naturmaterialien

Flechten, Färben, Schnitzen
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Doris Fischer hat in „Flechten Färben Schnitzen“ 30 einheimische Sträucher, Bäume, Gräser und Kräuter vorgestellt, wofür sie deren Verwendung innerhalb der letzten Jahrhunderte ländergrenzenübergreifend ...

Doris Fischer hat in „Flechten Färben Schnitzen“ 30 einheimische Sträucher, Bäume, Gräser und Kräuter vorgestellt, wofür sie deren Verwendung innerhalb der letzten Jahrhunderte ländergrenzenübergreifend recherchierte und nicht nur aktuelle sondern auch (fast) schon vergessene Nutzung aufzeigt. Dabei übersteigen die vorgestellten Techniken und Möglichkeiten bei Weitem das, was ich mir unter dem Buchtitel vorgestellt habe.
Zu jeder Pflanze erhält man vielfältige Anleitungen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen z.B. für die Küche, Musikinstumenten, Spielzeug, Schmuck, verschiedenen Farben, Badezusätzen, Rezepten, Körben und vielem mehr. Sehr gut gefällt mir dabei, dass bei jedem Material auch Alternativen aufgeführt werden, die sich genausogut zur Herstellung eigenen. Die Anleitungen sind leicht verständlich gehalten und durch Fotos ergänzt worden; es ist einfach, Vorgestelltes nachzuarbeiten. Gerade bei den Rezepten wurde sehr viel Wert darauf gelegt, nur Pflanzen zu nutzen, bei denen keine Verwechslungsgefahr giftigen Pflanzen besteht.

Mich haben besonders die Anleitungen für „altes“ Naturmaterialspielzeug erfreut, wie z.B. die für Waldteufel, Froschstuhl, Spindeln ( und welches Holz man dafür am besten nimmt), die Wäscheklammern, verschiedene Fasernherstellungen, Musikinstrumente....

Ich habe bereits etliche Bücher gelesen, die sich mit (alten) Handwerkstechniken oder Basteleien mit Naturprodukten befassen und bin von diesem äußerst angetan, denn es enthält sehr viele neue Ideen. Durch die Angabe der nutzbaren Alternativpflanzen wird man so bei jedem Spaziergang verwendbares Material finden können. Sehr gut gefallen mir auch die vielen Hinweise zu weiterführenden Büchern einer bestimmten Technik, auf die die Autorin im Rahmen ihrer Recherchen gestossen ist.

Ein inspirierendes Buch mit über 200 Anleitungen, für Kinder, Eltern, Erzieher und alle, die sich kreativ betätigen möchten gleichermaßen zu empfehlen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

wunderschöne Reise entlang Irlands Ostküste - wieder mit beeindruckenden professionellen Fotos

Irlands Ostküste
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Mich hatte bereits Stefan Schnebelts erster Bildband, zum Wild Atlantic Way, sehr gut gefallen und so war ich auf diesen sehr gespannt.

Die Reise beginnt im Süden, in Kinsale und führt entlang Irlands ...

Mich hatte bereits Stefan Schnebelts erster Bildband, zum Wild Atlantic Way, sehr gut gefallen und so war ich auf diesen sehr gespannt.

Die Reise beginnt im Süden, in Kinsale und führt entlang Irlands Ostküste, aufgeteilt in Kapitel, die jeweils zu Beginn den jeweiligen Küstenabschnitt in einem Kartenabschnitt zeigen. Zu jedem dieser Abschnitte gibt es einen kurzen Text; die einzelnen Fotos verfügen meistens über eine Unterschrift auf englisch und gälisch. Diese visuelle Reise verläuft direkt an der Küste und fernab der üblichen touristischen Ziele, so dass ich sehr viel Neues entdecken durfte.
Die Fotos fallen alle durch ihre Professionalität auf; jedes Motiv wurde perfekt in Szene gesetzt. Im Schnebelts Fotoband über den Wild Atlantic Way empfand ich die Fotos wesentlich nüchterner ; zwar sind die meisten Fotos auch hier ohne Darsteller, aber es finden sich auch genügend mit Menschen, Tieren, Blumen.... Auch hatte ich den Eindruck, dass mehr persönliche Geschichten sowohl in den Einführungstexten als auch zu einzelnen Fotos erzählt wurden.

Stefan Schnebelt hat diesen Foto-Bildband über Irlangs Ostküste, genau wie den Vorgänger, Dank finanzieller Unterstützung durch eine Crowdfunding-Kampagne sowie durch Irland Information, Irland-Journal sowie Irish-Net realisieren können. Da neben den meisten Fotos kaum Texte enthalten sind, finden sich im Anhang Koordinaten der Fotomotive sowie der Hinweis auf eine Website, die weitere Informationen zu den abgebildeten Sehenswürdigkeiten bietet.

Mir hat diese Reise entlang der Ostküste noch besser gefallen als die entlang des Wild Atlantic Way; die Fotos waren auch diesesmal äußerst schön und professionell. Insgesamt fand ich die Reise wesentlich abwechslungsreicher und bunter, was aber auch daran liegen kann, dass hier weitere Strecken absolutes Neuland für mich waren.