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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2017

Fachwissen vielfältig und humorvoll präsentiert

So macht es das Krokodil
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Die Biologin Lisa Signorile gibt Einblicke in das Sexualleben der fünf Wirbeltierklassen ( Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere). Dabei durchleuchtet sie die Balz, Fortpflanzungsorgane und ...

Die Biologin Lisa Signorile gibt Einblicke in das Sexualleben der fünf Wirbeltierklassen ( Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere). Dabei durchleuchtet sie die Balz, Fortpflanzungsorgane und Geschlechtsakt, Brutpflege, Selbstbefriedigung, Homosexualität und das Geschlecht des Ungeborenen.

Viele Fallbeispiele, Lehren aus der Evolutionsbiologie und auch Aufstellungen verschiedener Deutungsversuche mit jeweils abschließender persönlicher Stellungnahme runden die vielen wissenschaftlichen Darstellungen ab.
Zahlreiche konkrete Beispiele aus dem Tierreich belegen und erklären Eigenheiten und Spezialisierungen, aber auch Taktiken und Tricks um sich gegen Erbgut-Konkurrenten durchzusetzen. Vieles davon war mich neu, z.B. das Aufzuchtverhalten der Wabenköte, der Geschlechtswandel bei verschiedenen Fischen oder Eigenheiten in der Anatomie.

Sowohl die wissenschaftlichen Fakten als auch der Wortwitz der Autorin machten das Buch für mich zu einem lehrreichen und amüsanten Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 23.10.2017

wunderschönes Buch mit über 200 Anleitungen zum Sammeln und Werkeln mit Naturmaterialien

Flechten, Färben, Schnitzen
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Doris Fischer hat in „Flechten Färben Schnitzen“ 30 einheimische Sträucher, Bäume, Gräser und Kräuter vorgestellt, wofür sie deren Verwendung innerhalb der letzten Jahrhunderte ländergrenzenübergreifend ...

Doris Fischer hat in „Flechten Färben Schnitzen“ 30 einheimische Sträucher, Bäume, Gräser und Kräuter vorgestellt, wofür sie deren Verwendung innerhalb der letzten Jahrhunderte ländergrenzenübergreifend recherchierte und nicht nur aktuelle sondern auch (fast) schon vergessene Nutzung aufzeigt. Dabei übersteigen die vorgestellten Techniken und Möglichkeiten bei Weitem das, was ich mir unter dem Buchtitel vorgestellt habe.
Zu jeder Pflanze erhält man vielfältige Anleitungen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen z.B. für die Küche, Musikinstumenten, Spielzeug, Schmuck, verschiedenen Farben, Badezusätzen, Rezepten, Körben und vielem mehr. Sehr gut gefällt mir dabei, dass bei jedem Material auch Alternativen aufgeführt werden, die sich genausogut zur Herstellung eigenen. Die Anleitungen sind leicht verständlich gehalten und durch Fotos ergänzt worden; es ist einfach, Vorgestelltes nachzuarbeiten. Gerade bei den Rezepten wurde sehr viel Wert darauf gelegt, nur Pflanzen zu nutzen, bei denen keine Verwechslungsgefahr giftigen Pflanzen besteht.

Mich haben besonders die Anleitungen für „altes“ Naturmaterialspielzeug erfreut, wie z.B. die für Waldteufel, Froschstuhl, Spindeln ( und welches Holz man dafür am besten nimmt), die Wäscheklammern, verschiedene Fasernherstellungen, Musikinstrumente....

Ich habe bereits etliche Bücher gelesen, die sich mit (alten) Handwerkstechniken oder Basteleien mit Naturprodukten befassen und bin von diesem äußerst angetan, denn es enthält sehr viele neue Ideen. Durch die Angabe der nutzbaren Alternativpflanzen wird man so bei jedem Spaziergang verwendbares Material finden können. Sehr gut gefallen mir auch die vielen Hinweise zu weiterführenden Büchern einer bestimmten Technik, auf die die Autorin im Rahmen ihrer Recherchen gestossen ist.

Ein inspirierendes Buch mit über 200 Anleitungen, für Kinder, Eltern, Erzieher und alle, die sich kreativ betätigen möchten gleichermaßen zu empfehlen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

wunderschöne Reise entlang Irlands Ostküste - wieder mit beeindruckenden professionellen Fotos

Irlands Ostküste
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Mich hatte bereits Stefan Schnebelts erster Bildband, zum Wild Atlantic Way, sehr gut gefallen und so war ich auf diesen sehr gespannt.

Die Reise beginnt im Süden, in Kinsale und führt entlang Irlands ...

Mich hatte bereits Stefan Schnebelts erster Bildband, zum Wild Atlantic Way, sehr gut gefallen und so war ich auf diesen sehr gespannt.

Die Reise beginnt im Süden, in Kinsale und führt entlang Irlands Ostküste, aufgeteilt in Kapitel, die jeweils zu Beginn den jeweiligen Küstenabschnitt in einem Kartenabschnitt zeigen. Zu jedem dieser Abschnitte gibt es einen kurzen Text; die einzelnen Fotos verfügen meistens über eine Unterschrift auf englisch und gälisch. Diese visuelle Reise verläuft direkt an der Küste und fernab der üblichen touristischen Ziele, so dass ich sehr viel Neues entdecken durfte.
Die Fotos fallen alle durch ihre Professionalität auf; jedes Motiv wurde perfekt in Szene gesetzt. Im Schnebelts Fotoband über den Wild Atlantic Way empfand ich die Fotos wesentlich nüchterner ; zwar sind die meisten Fotos auch hier ohne Darsteller, aber es finden sich auch genügend mit Menschen, Tieren, Blumen.... Auch hatte ich den Eindruck, dass mehr persönliche Geschichten sowohl in den Einführungstexten als auch zu einzelnen Fotos erzählt wurden.

Stefan Schnebelt hat diesen Foto-Bildband über Irlangs Ostküste, genau wie den Vorgänger, Dank finanzieller Unterstützung durch eine Crowdfunding-Kampagne sowie durch Irland Information, Irland-Journal sowie Irish-Net realisieren können. Da neben den meisten Fotos kaum Texte enthalten sind, finden sich im Anhang Koordinaten der Fotomotive sowie der Hinweis auf eine Website, die weitere Informationen zu den abgebildeten Sehenswürdigkeiten bietet.

Mir hat diese Reise entlang der Ostküste noch besser gefallen als die entlang des Wild Atlantic Way; die Fotos waren auch diesesmal äußerst schön und professionell. Insgesamt fand ich die Reise wesentlich abwechslungsreicher und bunter, was aber auch daran liegen kann, dass hier weitere Strecken absolutes Neuland für mich waren.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Ofengerichte, zu denen man häufig die Beilagen ( Reis, Kartoffeln und Co) nebenbei im Topf zubereiten muss

Alles auf 1 Blech
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Molly Shuster hat in ihrem Buch Rezepte zusammengestellt, die man im Backofen zubereiten und deshalb nicht im Auge behalten muß. Hierfür unterscheidet sie zwischen großem Backblech, Bräter und Auflaufform. ...

Molly Shuster hat in ihrem Buch Rezepte zusammengestellt, die man im Backofen zubereiten und deshalb nicht im Auge behalten muß. Hierfür unterscheidet sie zwischen großem Backblech, Bräter und Auflaufform. Die Rezepte sind unterteilt in Saucen, Fleisch & Geflügel, Fisch & Meeresfrüchte, Gemüse, Desserts, Snacks & Vorspeisen sowie Beilagen, wobei die Saucen und Beilagen in einem Topf auf dem Herd zubereitet werden.

Unter den Backofenrezepten finden sich u.a. Huhn mit Kräutern der Provence / Huhn Marokkanisch / Hühnerspiesse / Merguez mit roten Zwiebeln und Pastinaken / Chorizo mit weißen Bohnen / verschiedene Braten mit Gemüsebeilage / Garnelen und Aubergine mit Harissa / gefüllte Gemüse / langsam gebackene Äpfel / Bratäpfel / Birnen mit Nussfüllung / Kirschkuchen / Pfirsichkuchen.

Die Rezepte sind allesamt gut erklärt und wirklich sehr einfach nachzuarbeiten; man muß ja nur die Zutaten zusammenschütten, würzen, in die Form schütten und Temperatur- und Zeitangabe der kurzen Anleitung entnehmen. Die Anleitungen sind entsprechend kurz in einem kleinen Kästchen enthalten, aufgelegt auf die seitengroßen Fotos des Gerichtes, in der Regel ein Seitenfoto vor und ein Seitenfoto nach dem Backofenaufenthalt.
Seit vielen Jahren bereite ich Aufläufe oder Braten im Backofen zu und finde es dann eigentlich selbstverständlich, auch das Gemüse und die Beilagen gleichzeitig mit im Ofen zuzubereiten – schon alleine um beim Braten eine schöne Sauce pürieren zu können. Denn nur, wenn alles im Ofen zubereitet wird, muß ich wirklich kein Auge darauf haben, wie zu Beginn des Buches angekündigt. Die Autorin sieht häufig vor, die Beilagen wie Reis, Kartoffeln ( für Kartoffelpürree), Risotto oder Dinkel nebenher im Topf zu kochen. Diese Rezepte finden sich im letzten Kapitel und sind bei den vorangehenden Rezepten nicht empfohlen oder zugeordnet worden. So ist für mich die Mahlzeit aus dem Ofen aber nicht komplett. Für alle, die es wirklich einfach möchten: Kartoffen lassen sich vorzüglich gleichzeitig im Backofen zubereiten, halbiert mit Öl besprüht, gewürzt mit Rosmarin oder Paprika sind sie gar und gebräunt, wenn das Hauptgericht fertig ist. Reis kann man, mit der gut doppelten Menge kochendem Wasser übergossen, in einer abgedeckelten Auflaufform auf dem Backofenboden einfach mitgaren und das komplette Essen ist gleichzeitig fertig. Ich muß gestehen, dass ich diese Zubereitung eher bei jedem Rezept erwartet hätte.

Etliche der Rezepte sind nicht wirklich aufgeregt, z.B. die Chickenwings würzen und auf einem Backblech abbacken; mir würde spontan gar keine andere Zubereitungsart dafür einfallen. Bei einigen Gerichten habe ich meine Zweifel, ob die Speisen nicht austrocknen, wie z.B. die Chorizos oder die Garnelen in verschiedenen Rezepten, die mit etwas Olivenöl gegart werden. Aber ich habe auch etliche Rezepte gefunden, die ich ganz neu und ausgesprochen interessant finde, ganz besonders die Venusmuscheln in Kirschtomaten, die Miesmuscheln in Sahnesauce, der gegrillte Tintenfisch und die geschmorten Kraken.

Das Buch wurde aufwendig gestaltet und doch kann es mich nicht so wirklich begeistern, denn in den seltensten Fällen wird da eine komplette Mahlzeit zubereitet. Will man Beilagen dazu, muss man doch auf Herdplatte und Topf zurückgreifen; und das ist dann nicht wirklich „clever im Ofen gegart“.

Veröffentlicht am 19.10.2017

informativ, hilfreich und unterhaltsam

Die Entdeckung des Glücks
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Isabell Prophet durchleuchtet, wie wir unser Glück, insbesondere am Arbeitsplatz finden können; ihr Buch hat sie dafür in drei Teilen aufgebaut: Im ersten Teil thematisiert sie u.a., wie die Suche nach ...

Isabell Prophet durchleuchtet, wie wir unser Glück, insbesondere am Arbeitsplatz finden können; ihr Buch hat sie dafür in drei Teilen aufgebaut: Im ersten Teil thematisiert sie u.a., wie die Suche nach dem Glück entsteht und was uns dabei im Wege stehen kann; der zweite Teil befaßt sich mit Glücksforschung und zeigt viele verschiedene Aspekte auf. Und im dritten Teil erfahren wir, was wir für unser Glück selber tun können, mit welchen Übungen, Tagesplanungen, Sichtweisen wir ihm den Weg aus und zu uns erleichtern und, wann es vielleicht die glücklichste Entscheidung ist, seinen Arbeitsplatz zu wechseln.

Klar ist, für unser Glück sind wir selber verantwortlich, niemand anders und keine Ausrede, Kunkurrenz oder Idealisierung des Glücks anderer sollte uns von dieser Erkenntnis abhalten oder unserem Glück eine externe Messlatte anhalten. Isabell Prophet durchleuchtet so viele Aspekte des Glücks und stellt wissenschaftliche Lehrer, Erkenntnisse alter Philosophen, übliche Sichtweisen und glücklichmachende Alltagsstrategien vor, aus denen jeder seine besten Möglichkeiten finden wird – denn das Glücksempfinden, auch was die Arbeit betrifft, kann individuell variieren.
Mit einem saloppen und äußerst witzigen Sprachstil vermittelt Isabell Prophet sehr fundiert ganz kurzweilig und interessant die verschiedenen Aspekte und eine ganze Reihe an praktischen Hilfen und Übungen um seinen Arbeitsalltag und sein Leben glücklicher zu gestalten.