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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2017

Schöner Auftakt einer neuen Krimireihe

Cherringham - Folge 1 & 2
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Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe um das Ermittlerduo Sarah und den Ex-Detectice Jack, die in Cherringham, eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds, ...

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe um das Ermittlerduo Sarah und den Ex-Detectice Jack, die in Cherringham, eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds, und deren Umgebung auf Spuren- und Tätersuche gehen.

Der erste Fall etwas seichter und durchschaubarer, so dass man sich auf die Hauptcharaktere konzentrieren konnte, der zweite schon etwas kniffeliger und überraschendem Ende. Bei beiden Fällen handelt es sich um Kurzkrimis, bei denen Land und Leute sehr schön beschrieben werden, so dass man sich Details sehr genau vorstellen kann. Das Ermittler-Duo wirkt sehr sympathisch und es macht Spass, mit auf Täterjagd zu gehen. Ein wenig hat mich das Ermittlerduo an die gerade im Fernsehen gelaufene Serie „Agatha Raisin“ erinnert, bei der die Ermittlerin ebenfalls eine erfolgreiche Geschäftsfrau war / ist und auch in den Cotswolds lebt und ermittelt. Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ich mir einige Drehorte dieses Krimis auch als Kulisse dieser Hörbuchkrimis vorstellen konnte; das Titelbild des Hörbuch steht damit auch im Einklang.

Der Inhalt des Hörbuches hat mir sehr gut gefallen; leider konnte mich Sabine Godec als Sprecherin nicht überzeugen; häufig wirkte das Vorgelesene auf mich ziemlich gekünzelt und auch diese ständige Flirterei in der Stimme fand ich eher befremdlich für einen Krimi; jedoch genau richtig für einen Liebesroman oder ein Feen- / Prinzessinnenmärchen.

Das Hören und Mitermitteln hat mir gut gefallen und ich freue mich auf weitere Folgen des sich bei den Ermittlungen perfekt ergänzenden Duos.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme
Veröffentlicht am 07.04.2017

gelingsicher, abwechslungsreich und lecker

Minze, Couscous & Falafel • Einfach orientalisch
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In „Minze, Couscous & Falafel“ werden 70 Rezepte aus der orientalischen Küche von Marrakesch bis Jerusalem vorgestellt, die von „Essen & Trinken“ auf Geschmack und Gelingsicherheit getestet wurden.
Unterteilt ...

In „Minze, Couscous & Falafel“ werden 70 Rezepte aus der orientalischen Küche von Marrakesch bis Jerusalem vorgestellt, die von „Essen & Trinken“ auf Geschmack und Gelingsicherheit getestet wurden.
Unterteilt wurden diese Rezepte in die Kapitel:
Kleinigkeiten, z.B. Fladenbrot mit Hackfleisch, gefüllte Weinblätter, Hummus-Spinat-Küchlein,und Tomaten-Minz- Häckerle, gelbe Linsen-Möhren-Suppe mit geröstetem Blumenkohl, gefüllte Bulgurbällchen, Tomaten-Bulgur-Pfannekuchen, Falafel, Hummus, Auberginenpüree
– Geflügel & Rind, z.B. Safran-Zitronen-Huhn mit Butterreis und Berberitzen, Blumenkohl- Hähnchen-Pfanne mit Couscous, Huhn auf Auberginen-Sesam-Mus mit Dicken Bohnen, Geschmortes Kurkuma-Huhn, Kräuter-Couscous mit scharfer Hähnchenbrust
– Lamm, z.B. Lamm-Tajine, Lammfilet mit Auberginenjoghurt, Lammspieße auf Tortillafladen, geschmorte Lammschulter mit Artischocken und Rhabarber-Chutney, Lammhackbällchen in Tomatensauce, Lamm-Pastilla und Radicchiosalat, Kabuli mit Spinat und Reis
Fisch & Meeresfrüchte, z.B. Kabeljau in Tomaten-Salzzitronen-Sugo, Gefüllte Miesmuscheln, Kabeljau mit Möhren-Hummus und Pak Choi, Gebackener Kabeljau im Panko-Teig, Zander mit Ducca und Granatapfel-Taboulé, Thunfisch mit Ofengemüse und Grantapfel
- Vegetarisch, z.B. Persischer Reis mit Gemüse, Orientalische Möhren-Pasta, Gemüse-Couscous mit Datteln, Bulgurauflauf, Orientalischer Gemüsesalat mit Labneh und Gewürznüssen, Raz-el- Hanout-Möhren mit Bulgur, Fettucine mit Kichererbsen

Zu jedem Rezept gibt es eine ausführliche und gut verständliche Anleitung, ein ganzseitiges Foto der zubereiteten Speise, das einem das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt und, was ich ganz besonders erfreulich finde, die Nährwertangaben, berechnet pro Portion. Einige der Rezepte werden durch Tipps ergänzt, die Abwandlungen des Rezeptes oder Kombinationsmöglichkeiten enthalten.
Wir kochen immer wieder Gerichte aus der orientalischen Küche, haben auch schon mehrere Kochkurse an der VHS dazu belegt und mehrere Kochbücher zu dieser Küche. Trotzdem war ich überrascht, wieviele neue und ansprechende Rezepte in dieser abwechslungsreichen Sammlung zu finden sind – und auch die altbekannten und schon oft zubereiteten Rezepte wie Falafel, Hummuoder Couscous mit Beilagen unterscheiden sich ja in jedem Rezept ein wenig durch Gewürze oder Zutaten, so dass auch die Klassiker mehr als einen Versuch wert sind. Aus diesem Buch haben wir schon einige Rezepte nachgekocht und fanden sie allesamt sehr lecker und gelungen. Zu unseren Highlights gehören Kichererbsenpfannkuchen mit Roter Beete und Minz-Sojajoghurt ( wobei wir ganz normalen Joghurt verwenden), die Falafeln mit Kräutersalat und der Tomaten-Bulgur-Pfannekuchen. Es gibt aber noch viele Rezepte, die wir noch ausprobieren werden.
Sehr erfreulich fand ich, dass die Verwendung von Öl der hiesigen Küche angepaßt wurde; das habe ich in Originalrezepten schon ganz anders erlebt. Lobend erwähnen möchte ich nochmals die tolle und vielfältige Rezeptauswahl, bei der mir zudem sehr gut gefällt, dass auf Rezepte von Süßspeisen verzichtet wurde und nur herhafte Gerichte in diesem Buch zu finden sind.

Veröffentlicht am 06.04.2017

schöne Geschichte über die Liebe im Alter - überzeugend gelesen

Und jetzt lass uns tanzen
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Karinne Lambert erzählt in ihrer Geschichte „Komm lass uns tanzen“ von Marguerite und Marcel; beide haben schon das vorgerückte Alter von über 70 Jahren und sind im Laufe des letzten Jahres verwitwet. ...

Karinne Lambert erzählt in ihrer Geschichte „Komm lass uns tanzen“ von Marguerite und Marcel; beide haben schon das vorgerückte Alter von über 70 Jahren und sind im Laufe des letzten Jahres verwitwet. Sowohl Maguerites Hausarzt als Marcels Tochter empfehlen einen Aufenthalt in einem Thermalbad in den Pyrenäen. Dort treffen die beiden aufeinander; erzählt wird auch vom Eheleben der beiden, von ihrem Schmerz über den Verlust des Ehepartners.

Für die beiden stellt ihr Zusammentreffen einen Wendepunkt im Leben dar, denn sie verlieben sich und finden wieder Freude an ihrem Leben. Gerade Maguerite, die von ihrem Ehemann zeitlebends verplant und gegängelt wurde, hat damit zu kämpfen, dass ihr Sohn nun diese Rolle übernehmen will. Sehr einfühlsam und glaubwürdig werden diese Auseinandersetzungen beschrieben, genau wie Marguerites Unsicherheit und Zweifel darüber, ob sie sich mit 78 Jahren und gerade mal sieben Monate nach dem Tod ihres Gatten, verliebt wie ein Backfisch fühlen darf. Marcel bringt es in einem Brief an Marguerite so schön auf den Punkt: „Mein Herz hat keine Falten.“.

Iris Berben liest die Geschichte ganz wunderbar vor; man vergißt beim Zuhören, dass es sich nur um eine Stimme handelt, sondern sieht Marguerite und Marcel vor sich, begleitet sie in ihrer Trauer und dem Aufbruch in eine glückliche, gemeinsame Zeit. Mir gefällt, wie lockerleicht dieses Thema verarbeitet wurde und dennoch zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 06.04.2017

guter Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen

Der letzte Scheißkerl
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Roman Maria Koidl hat zu seinem ersten Buch ( „Scheißkerle“) soviele Zuschriften erhalten, dass es nun eine Fortsetzung gibt: „Der letzte Scheißkerl“. Das erste Buch habe ich nicht gelesen und kann somit ...

Roman Maria Koidl hat zu seinem ersten Buch ( „Scheißkerle“) soviele Zuschriften erhalten, dass es nun eine Fortsetzung gibt: „Der letzte Scheißkerl“. Das erste Buch habe ich nicht gelesen und kann somit nicht beurteilen, ob sich in diesem Buch Wiederholungen finden.

Eigentlich hatte ich eine saloppe Zusammenstellung von Zuschriften, ergänzt durch Kommentare und Erklärungen erwartet und war ganz überrascht, dass dieses geschätzt die Hälfte des Buches ausmacht. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit der Unterteilung von Persönlichkeitstypen, mal als Haie und Delphine, dann etwas genauer unter den gegensätzlichen Aspekten von Dauer/Wechsel und Nähe/Distanz, denen die Typen beständiger Analyst/blendender Sunnyboy oder melancholischer Diener /abwesender General zugeordnet werden. Verschiedene Kommunikationsebenen und Kindheitsprägungen in der Familie werden betrachtet, welche oft bewirken, dass sich Gegensätze anziehen, aber nicht guttun.

Die angegebenen Briefe und mails samt beschriebener Erlebnisse empfinde ich zu einem guten Teil, genau wie der Autor es selbst formuliert, haarsträubender als jede Fiktion. Koildl hat sein Buch erfrischend und witzig geschrieben und das Lesen bereitet Spaß und Freude. Der Autor spielt mit Klischees und ihrem wahren Kern, betont aber immer wieder, dass die vorgestellten Typen genauso unter den Frauen zu finden sind. Seine Einteilung In die vier Typen, die Unterscheidung in Nähe und Distanz oder Haie und Delphine ist nun nicht wirklich neu, wurde aber sehr originell und kurzweilig aufgearbeitet. Auch ganz neue Aspekte fand ich interessant, z.B. die Erwähnung eines Regelwerkes um den richtigen Mann zu finden, was in den USA wohl ein Topseller zu sein scheint und auf Aufzeichnungen um 1900 basieren soll. Sehr interessant fand ich auch die vielen Zitate und Lehrmeinungen, die die Ausführungen Koils ergänzen und mich auf Alice Miller aufmerksam und neugierig gemacht haben ( da wird meine Bücherwunschliste wohl wieder etwas länger).

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen; es verfügt über einen guten Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen, ist so erfrischend und witzig geschrieben, dabei interessant und kurzweilig.

Veröffentlicht am 05.04.2017

vermittelt Wissen, Geheimnisse und Begeisterung

Riesen im Garten
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Kevin Forteys Vater war in der 80er Jahren Mitinitiator des ersten walisischen Riesenkürbis-Wettbewerbs und seitdem hat sich die ganze Familie dem Züchten von Riesengemüse verschrieben. Für jeden, der ...

Kevin Forteys Vater war in der 80er Jahren Mitinitiator des ersten walisischen Riesenkürbis-Wettbewerbs und seitdem hat sich die ganze Familie dem Züchten von Riesengemüse verschrieben. Für jeden, der sein eigenes Riesengemüse züchten möchte, bringt Kevin Fortey es auf den Punkt: Man braucht nur den richtigen Samen, günstige Bedingungen und eine dicke Portion Glück.
Voll Begeisterung berichtet der Autor über erfolgreiche Riesenzüchtungen verschiedener Wettbewerbsklassen wie Zucchini, Tomate, Kürbis, Kopfkohl, Rettich, Karotte, Zwiebel, Gurke, Steckrübe, Feuerbohne und Sonnenblume, wobei jedem Riesen ein eigenes Kapitel gewidmet wird. In jedem Kapitel finden sich neben Angaben zum jeweiligen Weltrekord vor allem eigene Beschreibungen, ein Steckbrief sowie ein Düngeplan, der die Vorbereitung des Substrates, das Keimen, die Aussaat und das Reifen erläutert und viele Fotos.
Gerade die eigenen Beschreibungen fand ich äußerst interessant; so erfährt man z.B. das genauere Procedere der künstlichen Befruchtung, bei der man vor den Bienen aufstehen muss oder detailierte Angaben zum Kappen und Trimmen der Seitentriebe, zu Lagerungshilfen, zum effektiven Gurkensamenkeimen ( Chitting), zu Abdeckungen oder Streicheleinheiten bei Tomaten, die durch eine „Nackenmassage“ vibrationsbefruchtet werden.
In den Abschnitten „Die Riesen-Diät“ finden sich zu jedem Gemüse die bereits kurz erwähnten Düngepläne, in denen es um die Verwendung von unterschiedlich dosiertem NPK-Dünger ( Stickstoff, Phosphor, Kalium), Hühnerpellets, Wollkompost, Algen- und Mistdüngung, Bewurzelungspulver und Langzeitdünger geht. Bei den angegebenen Dosierungen gehe ich davon aus, dass dieses Riesengemüse wohl eher nicht zum Verzehr geeignet sein wird, sondern ausschließlich die Aussichten auf einen Titel einer gewonnenen Meisterschaft im Blickwinkel steht.

Für mich habe ich aus diesen Düngeempfehlungen trotzdem einige Erkenntnisse gewinnen können, denn bislang habe ich mein Gemüse gar nicht gedüngt und werde nun aber die Beete vor der Aussat bzw. dem Setzen der vorgezogenen Pflanzen vorbereiten, außerdem den Hühnermist und die Wollreste, die ich beim Kardieren auskämme, ab jetzt zur Düngung verwenden. Auch die genauen Angaben zum Kulivieren, z.B. beim Kappen der Haupt- und Seitentriebe eines Kürbis und den Erklärungen, aus welchen Ansatzpunkten erfahrungsgemäß die größten Früchte zu erwarten sind, fand ich ausgesprochen hilfreich, denn sie ermöglichen mir auch ohne spezielle Saatauslese, Kreuzungen oder Superdüngung meinen Gemüseertrag zu vergrößern.
Sehr interessant zu lesen war auch, mit welcher Hingabe und großem Einsatz die Familie, mittlerweile in der dritten Generation, das Züchten von Riesengemüse betreibt, ob durch eigene Saatgutauslese, Tausch und Weiterentwicklung oder stetige Beobachtung und Umsetzung neuer Erkenntnisse.

Fazit: sehr interessant zu lesen, auch für die Gärtner, die nicht unbedingt auf Riesengemüse, sondern nur auf einen etwas größeren Ertrag aus sind