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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2017

spannender, gut recherchierter Roman um den Stromkrieg

Die letzten Tage der Nacht
1

Graham Moore erzählt in „Die letzten Tage der Nacht“ die Geschichte des Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Der junge und unerfahrene Anwalt Paul Cravath wird von Westinghouse ausgewählt um seine ...

Graham Moore erzählt in „Die letzten Tage der Nacht“ die Geschichte des Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Der junge und unerfahrene Anwalt Paul Cravath wird von Westinghouse ausgewählt um seine Interessen im Rechtsstreit um das Glühbirnenpatent zu vertreten, da er so unbescholten scheint und Westinghouse davon ausgeht, dass fast jeder in der Stadt auf einer Lohnliste Edisons steht oder ihm sonstwie verbunden ist. Manchesmal fehlt es Paul an Erfahrung und ihm unterlaufen auch Fehler, aber er gibt sein Bestes und begleitet den Fall bis zum Schluß.

Aber es geht nicht nur um diesen Rechtsstreit, sondern auch darum, was einen antreibt und, dass es passieren kann, sich zusehr an einem Punkt zu verbeissen und Wichtiges außer Acht zu lassen.
Sehr interessant schildert Moore die einzelnen Charaktere und ihre Motivation: Westinghouse erschafft Dinge, Tesla Ideen und Edison ein Imperium – drei miteinander absolut inkompatible Herangehensweisen mit Wissenschaft, Industrie und Geschäft umzugehen ( S.139). Ausgesprochen spannend fand ich die Beschreibung Teslas und seiner Eigenheiten.

Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten und ihnen ist jeweils ein passendes Zitat einer Berühmtheit vorangstellt, was mir sehr gut gefällt.

Der Roman ist sehr fesselnd geschrieben; man mag ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Von Beginn an hatte ich den Eindruck, dass sehr gut recherchiert wurde und der Kampf um das Monopol sachlich korrekt erzählt wird. Im Anhang wird genau aufgelistet, welche Begebenheiten etwas verändert, ergänzt oder gekürzt wurden, wobei es sich eher um Kleinigkeiten handelt.


Fazit: Ein toller Roman, der die Geschichte des Stromkrieges zwischen Edison und Westinghouse korrekt, spannend und interessant vermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 07.03.2017

Ihre Forschungsergebnisse kennt man größtenteils, ihre Namen häufig nicht...

Aus Liebe zu den Pflanzen
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Stefano Mancuso, selber rennomierter Pflanzenforscher, der unter anderem auch schon „Die Intelligenz der Pflanzen“ beschrieben hat, widmet sich in „Aus Liebe zu dem Pflanzen“ zwölf leidenschaftlichen Botanikern, ...

Stefano Mancuso, selber rennomierter Pflanzenforscher, der unter anderem auch schon „Die Intelligenz der Pflanzen“ beschrieben hat, widmet sich in „Aus Liebe zu dem Pflanzen“ zwölf leidenschaftlichen Botanikern, Genetikern, Philosophen, Landwirten, und Pflanzenliebhabern, denen dank ihrer Beobachtungsgabe, Neugier sowie ihrem Forschergeist entscheidende Entdeckungen gelangen. Manusco stellt diese Entdecker aus fünf Jahrhunderten vor, wobei einige dabei sind, dessen Forschungen und Schlußfolgerungen, aber nicht unbedingt ihre Namen den meisten von uns bekannt sein dürften.

Vorgestellt werden z.B. George Washington Curver, der erste dunkelhäutige Uniabsolvent der USA, der u.a. die Fruchtfolge und den vielfältigen Einsatz von Erdnüssen erkannt und entwickelt hat, oder Nikolai Iwanowitsch Wawilow, der Vater der Samengutbank oder Ephraim Wales Bull, der Züchter der Concord-Traube oder Marcello Malpighi, der Begründer der Pflanzenanatomie. Aber auch Forschungen bekannter Universal-/ Gelehrter wie Goethe, Leonardo da Vinci oder der Familie Darwin finden sich in diesem höchst interessanten Buch.

Manusco versteht es, dieses Wissen gut verständlich und spannend zu vermitteln, läßt miteinfliesen, wie einzelne Entdeckungen oder Versuchsreihen zum Ergebnis führten, aber auch, welchen Schwierigkeiten, Vorurteilen und gegensätzlichen Meinungen die Entdecker ausgesetzt waren. Manche waren als spleenig verschrieen, wie z.B. Charles Harrison Blackley, der Erforscher des Heuschnupfens, der zu seinen vielen Selbstversuchen auch direkt die Form der heutigen Allergietests entwickelt hat. Mich hat zutiefst beeindruckt, mit welchem Eifer er geforscht hat, ohne auf sein eigenes Befinden Rücksicht zu nehmen. Aber auch finanzielle Aspekte, aus Zeiten bevor es einen Patentschutz gab, fand ich sehr interessant; manchesmal hat eben nicht der Entdecker und Erforscher die Lorbeeren ernten können...
Leider ist dieses wunderbare Buch nur 170 Seiten stark und man hat es viel zu schnell durchgelesen. Im Vorwort erklärt Stefano Manusco warum in diesem Buch nur über männliche Entdecker berichtet wird, verspricht aber, dass bei genügend Interesse an „Aus Liebe zu den Pflanzen“ ein weiteres folgen wird über das Leben von Frauen und Männern, die die Pflanzen lieben. Ich bin auf jeden Fall dabei und warte nun auf diese Fortsetzung.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Achten Sie auf die Bedürfnisse der Stauden, die Sie pflanzen

Das große kleine Buch: Wo wächst`s am besten?
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Zunächst werden die vier Klimazonen Österreichs kurz unterschieden und typische Stauden zugeordnet zum pannonischen Raum, dem Alpenvorland, dem alpinen und dem illyrischen Raum.
Betont wird, dass die Bodenbeschaffenheit ...

Zunächst werden die vier Klimazonen Österreichs kurz unterschieden und typische Stauden zugeordnet zum pannonischen Raum, dem Alpenvorland, dem alpinen und dem illyrischen Raum.
Betont wird, dass die Bodenbeschaffenheit mindestens genauso wichtig ist wie die klimatischen Bedingungen.

Danach werden die verschiedenen Bodenarten ( Sand, Ton, Schluff und Lehm) unterschieden und ansatzweise wird auf Möglichkeiten der Bodenverbesserung eingegangen. Es folgen kurze Kapitel zu unterschiedlichen Standorten mit einer Liste sich dort wohlfühlender Stauden: sonnig, schattig, am Teichufer und für außergewöhnliche Standorte wie Frostlöcher/Kaltluftseen in Tälern, pralle Sonne, Gebirge/Trockensteinmauern, unter flachwurzelnden Bäumen oder in feuchten Schattenlagen.

Ich muß gestehen, dass ich andere Erwartungen an dieses Buch hatte. Zum einen war mich nicht bewußt, wie intensiv in diesem kleinen Buch auf die klimatischen Unterschiede eingegangen wird, zumindest gibt der Titel dieses nicht preis, und zum anderen hatte ich nicht mit der einfachen Unterscheidung zwischen sonnig, schattig, Steingarten gerechnet. Diese Unterschiede waren mir schon vorher bewußt und z.B. Sumpf- oder Teichpflanzen würde ich nicht an einen anderen Standort verbannen; wer kommt schon auf die Idee Sumpfdotterblumen, Sumpf-Schwertlilien oder andere Sumpfpflanzen in den Steingarten oder Sukkulenten in den Sumpf zu setzen? Vielmehr war ich davon ausgegangen, dass auch die Bodenbeschaffenheit anhand von Zeigerpflanzen besprochen würde und gerade diese Zeigerpflanzen in Zusammenhang mit dort gut gedeihenden Pflanzen gebracht würden. Die einzelnen Listen der Stauden mit unterschiedlichen Bedürfnissen fand ich interessant und die, die mir nicht bekannt waren, ließen sich leicht im Internet finden, wobei es mir schon gefallen hätte, wenn es im Buch einzelne kleine Fotos dazu gegeben hätte.

Das Buch ist ganz nett, enthält für mich aber weniger neue Informationen als ich erhofft hatte. Der beste Tipp war, auf die Pflanzschildchen zu achten, die in den Töpfen stecken, wenn man die Pflanzen im Gartenmarkt kauft; ich denke auch, dass man den dort angegebenen Standort beherzigen sollte.

Veröffentlicht am 04.03.2017

gute Auswahl an Pflanzen, die beim Entgiften, Entschlacken und Abnehmen unterstützen

Das große kleine Buch: Gesund abnehmen mit der Kraft der Kräuter
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Nina Kienreich arbeitet als freiberufliche Diätologin und Ernährungswissenschaftlerin mit Zusatzausbildung zur TEH®-Ernährungsberaterin.

Zunächst erläutert sie, wie Schlankmacher aus dem Pflanzenreich ...

Nina Kienreich arbeitet als freiberufliche Diätologin und Ernährungswissenschaftlerin mit Zusatzausbildung zur TEH®-Ernährungsberaterin.

Zunächst erläutert sie, wie Schlankmacher aus dem Pflanzenreich beim Abnehmen helfen, z.B. durch die Erhöhung des Gemüseanteils einer Mahlzeit, durch Bitter- und Ballaststoffe als Appetitzügler, durch Entgiftung, Entwässerung, Absenkung des Blutzucker- und Insulinspiegels unterstützt sowie durch sekundäre Pflanzenstoffe, durch Aromastoffe, was Frustessern helfen kann.

Im Anschluß an eine gesonderte Erklärung zu Bitterstoffen, die häufig weggezüchtet wurden, werden 15 Kräuter und Gewürze vorgestellt, die hilfreich den Stoffwechsel unterstützen können, z.B. Bärlauch, Galgant, Gelber Enzian, Kerbel, Kurkuma, Löwenzahn, Mariendistel, jeweils ergänzt durch ein Foto sowie ein Rezept. Außerdem erleichtern ein dreiwöchiger Plan für eine ausleitende Teekur nebst einem Ernährungsplan für je einen vegetarischen und einen Mischkost-Tag den Einstieg in die Entschlackung und Abnahme.

Das nächste Kapitel stellt weitere Lebensmittel vor, die zusätzlich auf dem Speiseplan stehen sollten, ebenfalls durch ein Foto und Rezept ergänzt, z.B. Beeren, Bittergemüse, Grüner Tee, Haferkleie, Hülsenfrüchte, Meerrettich, Leinsamen.

Die Erklärungen sind leicht verständlich, die Rezepte ansprechend und einfach nachzubereiten. Den Gedanken, Kräuter und Wildpflanzen mit ursprünglichem und nicht gezüchtetem Geschmack zu nutzen finde ich sehr ansprechend, denn so kann ich auch von einer zu vernachlässigenden Menge an Pestiziden und Düngern ausgehen. Gerade die ersten wild wachsenden Pflanzen im Frühjahr, die schon seit vielen Generationen für Frühjahrskuren zum Entschlacken genutzt werden, scheinen erwiesenermaßen gegen die im Winter zugelegten Fettreserven hilfreich einsetzbar zu sein. Zudem werden Pflanzen vorgestellt, die entweder nicht hier wachsen oder unter Artenschutz stehen, also nicht selbst gesammelt, aber problemlos im Geschäft oder einer Apotheke zu erstehen sind.

Insgesamt finde ich sowohl die vorgestellte Vielfalt an Pflanzen, die beim Entschlacken und Abnehmen unterstützen können als auch die mitgegebenen Rezepte sehr hilfreich.

Veröffentlicht am 04.03.2017

zwölf Kräutergärtnerinnen und ihr Lieblingsrezept

Das große kleine Buch: Heilsames aus dem Kräutergarten
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Karin Burchart stellt in diesem Buch zwölf Kräutergärtnerinnen vor, jeweils auf einer Seite mit Text und auf der gegenüberliegenden auf einem Foto. Die meisten von ihnen bieten ihre Produkte im eigenen ...

Karin Burchart stellt in diesem Buch zwölf Kräutergärtnerinnen vor, jeweils auf einer Seite mit Text und auf der gegenüberliegenden auf einem Foto. Die meisten von ihnen bieten ihre Produkte im eigenen Hofladen oder auch in workshops an und ich habe den Eindruck, dass alle Mitglieder im TEH Verein sind. Ihre genauen Adressen mit Wegbeschreibung sowie Internetauftritt findet man am Schluß des Buches. Diese zwölf Kräutergärtnerinnen haben jeweils einen anderen Schwerpunkt in ihrem Garten, z.B. als Jahreskreis-, Kräuter- oder Räucherpflanzengarten und jede von ihnen steuert in diesem Buch ihr Lieblingsrezept bei, z. B. Wintertropfen, eine Räuchermischung, 7-Kräuter-Smoothie, Wilde Brötchen, Fußbalsam, Blütenessig oder Hustensirup.

Als Fan dieser grossen, kleinen Bücher sammle ich diese Reihe; allerdings muß ich gestehen, dass dieses Büchlein zwar schön ist, aber andere dieser Serie mich mehr begeistert haben. Die Vorstellung der einzelnen Kräutergärtnerinnen und ihrer individuellen Sicht und Auslegung ihres Gartens fallen sehr kurz aus; wahrscheinlich sind diese Beschreibungen für Leser, die in ihrer Nähe wohnen und die Gärten besichtigen möchten, viel interessanter als für mich, deren Anreise viel zu weit wäre. Die zwölf vorgestellten Rezepte haben mich sehr angeprochen, wobei es gerne ein paar mehr hätten sein dürfen.