Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
offline

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2017

viele unaufgeregte Rezepte und noch mehr persönliche Urlaubsfotos und Erlebnisberichte

The Great Outdoors
0

Auf 260 Seiten erzählen die Autoren von ihren Reisen, geben vielfältige Tipps, z.B. das Beachten der Wettervorhersage oder Hinweise für das eigene Lagerfeuer, helfen mit Packlisten oder stellen Freizeitaktivitäten ...

Auf 260 Seiten erzählen die Autoren von ihren Reisen, geben vielfältige Tipps, z.B. das Beachten der Wettervorhersage oder Hinweise für das eigene Lagerfeuer, helfen mit Packlisten oder stellen Freizeitaktivitäten wie Bouldern, Wandern, Mountainbiken vor. Dazu gibt es Beschreibungen eigener Erlebnisse, sehr viele Fotos ( manchesmal seitenweise) sowie einer Tagebuchstrecke ihrer Peru-Expedition. Zwischendurch stellen die Autoren Rezepte vor, die sie selber als „120 geniale Rausszeit-Rezepte“ bezeichnen. Diese Rezeptsammlung findet sich nochmals in einem kleinen, auf der Rückseite des Buches eigelassenen, eingeklebten und einmalig herausnehmbaren Heftchen wieder, dass sich ganz einfach mit auf Reisen nehmen läßt.

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Zu Hause ( Marmeladen, Sirup etc.), „Quick Refuel“ (schnelles Powerfood), „Dine out“ ( draussen kochen auf Grill und Lagerfeuer), „Refresh“ ( Durstlöscher und Wachmacher), „Wake-upcall“ ( Energiegeladen in den Tag), „Dine in“ ( auf ein oder zwei Flammen im Bus kochen) un „Sweet love“ ( Süsses und Desserts). In dieser Rezeptsammlung gibt es Anleitungen für Marmelade, Sirup, Salate, Nudeln mit Suauce/vorher Hause zubereitetem Pesto, gemischten bunten Pfannen, Popcorn, Stockbrot, gegrillte Schoko-Bananen, Greissbrei, wobei ich mich bei vielen dieser Rezepte gefragt habe, ob nicht jeder, der zu Hause schon einmal einen Kochtopf in den Händen gehalten hat, diese nicht auch aus dem Stegreif ohne Rezept zaubern könnte. Wer bitte braucht eine Anleitung für Popcorn oder Ingwerbier ( ausführliches Rezept auf S. 248: vorher zu Hause vorbereiteten Ingwersirup mit Mineralwasser auffüllen und mit Zitronenscheibe dekorieren)? Das Rezept, das ich auf gar keinen Fall nachkochen würde, sind die „Vier-Minuten-Tee-Eier“, bei dem betont wird, dass man Wasser spart, denn man hängt seine Teebeutel in das Kochwasser der Eier – gut, die Fäkalbakterien, die zwar nicht ins Ei, aber ins Kochwasser gelangen, werden durch die hohe Temperatur unschädlich, jedoch die Vorstellung alleine schreckt mich ab.

Die vorgestellten Rezepte sind zum Teil ganz nett, aber nicht wirklich aufregend; wer sie mitnehmen möchte, hat es einfach mit dem Rezeptbooklet, das an eine Zeitschriftenbeilage erinnert.
Ich hatte mehr erwartet als 120 Einfachrezepte und private Fotos, hätte mich sehr über mehr Informationen zur Ausrüstung und Tipps für Planung und Durchführung solcher Reisen gefreut. Die vorgestellten Freizeitaktivitäten werden kurz angerissen und dienen hauptsächlich der Unterbringung eigener Fotos und weniger der Vermittlung von Informationen. Zum Beispiel besteht das Kapitel „Wandern“ aus einer Seite Text und sieben Seiten Fotos ( Autoren von vorne, von hinten, von der Seite, beim Kartenlesen). Zwischendurch finden sich auch groß bebilderte Zubereitungs-Anleitungen, z.B. wie man Zwiebeln schneidet und einmal eine Vorstellung von Gerätschaften zum Kaffeekochen ( Kaffefilter und verschiedene Kannen).

Ich muß gestehen, ich hatte mehr erwartet, bin eher enttäuscht als begeistert: Als reines Kochbuch finde ich die Rezepte sehr unaufgeregt, ein outdoor-Ratgeber ist es auch nicht und die übermäßig vielen persönlichen Urlaubsfotos sind mir einfach zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 19.01.2017

beeindruckender Roman mit gut recherchiertem, realen Hintergrund

Am Leben
0

Franziska Greising hat sich auf die Spuren von Rösli Näf begeben, ihren Neffen befragt, Orte ihres Lebens und Wirkens in Frankreich besucht, auf sich wirken und allmählich Personen des Romans „Am Leben“ ...

Franziska Greising hat sich auf die Spuren von Rösli Näf begeben, ihren Neffen befragt, Orte ihres Lebens und Wirkens in Frankreich besucht, auf sich wirken und allmählich Personen des Romans „Am Leben“ immer lebendiger werden lassen. Beeindruckend porträtiert sie einen Teil des Lebens der Rösli Näf, jener Schweizer Krankenschwester und Mitarbeiterin des Schweizer Roten Kreuzes, geboren 1911, die schon mit Albert Schweizer zusammen arbeitete und während des 2. Weltkrieges die Kinderkolonie La Hille in Südfrankreich leitete, eines der 200 Internierungslagern in Frankreich.

Der Roman mit realem Hintergrund vermittelt auf beeindruckende Weise Wissen über die Zeit, beschreibt Lebensumstände jüdischer Familien, besonders der Kinder, die über Belgien nach Frankreich in „sichere“ Kinderheime geschickt wurden. Sehr detailreich schildert die Autorin vom Alltag in diesem Kinderheim, geleitet von Rose, von den Spenden und Zuteilungen aus der Schweiz, von Paten und der Unterstützung durch das ( Schweizer) Rote Kreuz, die Kinderhilfe und die umliegende Bevölkerung. Bei Erreichen der Volljährigkeit müssen die Kinder „La Hille“ verlassen und werden in das naheliegende Arbeitslager „Le Vernet“ gebracht. Interessant zu lesen war, wie das Wissen um die Zustände allgemein bekannt war, welche Bemühungen bestanden, sich gegenseitig zu helfen, z.B. sparen die Kinder von „La Hille“ sich Lebensmittel vom Mund ab, um sie nach „Le Vernet“ zu schicken. Auch die Weitsicht und lange Planung war beeindruckend, z.B. ließ Rose die Kinder immer französich sprechen und den vorort üblichen Akzent miteinüben, damit sie später, wenn sie fliehen müßten, nicht als jüdische Flüchtlinge auffielen, sondern als Einheimische angesehen würden. Rose hatte stets im Sinn, die Kinder zu retten und sie heil aus dem Krieg herauszuführen; aber troz ihrer Wachsamkeit hat sie manche Gefahren nicht wahr haben wollen. Sehr spannend und interessant zu lesen waren auch die Beschreibungen von Fluchtversuchen über die Schweizer Grenze...., von Menschlichkeit und den Bemühungen, im Stillen zu helfen oder darüber, wie sich die Menschen ändern können, wenn man ihnen einen Posten gibt bzw., was sie alles aus Angst um ihre eigene Familie mitmachen.

Aber auch Mittäterschaft oder der Aspekt der Mitschuld, ob im juristischen oder philosphischen Sinne, wird angesprochen. Die Rolle Frankreichs, insbesondere der Vichy-Regierung und ihrer Auslieferungsbereitschaft nach Auschwitz wird genauso thematisiert wie die damalige Handlungsstrategie der Schweiz, die ja immer so bedacht auf ihre Neutralität pocht. Zu Beginn der Kriegsjahre noch sehr engagiert, kam wohl nicht nur in den Kreisen, die mit der Wehrmacht lukrative Handelsbeziehungen unterhielt, Angst auf, diese könnten einbrechen. Auch das Schweizer Rote Kreuz sorgte sich, die Schweiz könne sich den Ruf eines „Judenzentrums“ zuziehen und schloß die Grenzen. Als Rose versuchte, jüdischen Jugendlichen zur Flucht zu verhelfen, wurde sie entlassen.

Insgesamt fand ich den auf geschichtlichen Begebenheiten basierenden Roman ausgesprochen interessant; ich habe viele Details um Alltägliches der damaligen Umstände erfahren und die couragierte Rösli Näf etwas kennengelernt. Aber das Buch vermittelt noch viel mehr und gibt Denkanstöße, denn gerade in der heutigen Zeit, in der u.a. Länder Grenzen schließen um Flüchtlingen den Ausweg zu versperren und die eigene, auch finanzielle, Sicherheit zu wahren, zeigt dieses Buch ebenso die Notwendigkeit von Mitmenschlichkeit und Zivilcourage auf.

Veröffentlicht am 16.01.2017

super kreative Suppenrezepte

Superfood Suppen
0

Julie Morris erläutert in ihrem Buch „Superfood Suppen“ zunächst die Regeln für deren Herstellung, einzelne Zutaten und Grundlagen, z.B. Basiszutaten sowie Superfoods wie Heilpilze, Meeresgemüse/Algen, ...

Julie Morris erläutert in ihrem Buch „Superfood Suppen“ zunächst die Regeln für deren Herstellung, einzelne Zutaten und Grundlagen, z.B. Basiszutaten sowie Superfoods wie Heilpilze, Meeresgemüse/Algen, Superbeeren, -wurzelgemüse, -samen und -körner.
Da alle Suppen im Buch nicht nur hervoragend schmecken, sondern noch weitere Wirkung haben sollen, werden Symbole eingeführt, die diese direkt in den Rezepten kennzeichnen: Schönheit, knochenstärkend, reinigend/entgiftend, herzgesund, immunstärkend, kalorienarm, proteinreich.

Zunächst finden sich Basisbrühen, die als Grundlage für die Rezepte benötigt werden: Gemüse-, Pilz-, Miso- oder Meeresbrühe, jeweils schnell zubereitet und lange haltbar. Und dann folgen die Suppenrezepte, eingeteilt in die Kapitel:
- funktionale Brühen
- gekühlte Suppenrezepte
- cremig-feine Suppenrezepte
- Klare Suppen & Nudelsuppen
- dicke Suppenrezepte
- Eintöpfe & Chilis
und anschließend ein Kapitel mit Beiwerk für Suppen ( z.B. Garnierungen, Cremes, kleine Kokoshappen). Im Anhang kann man einer Liste entnehmen, wodurch die einzelnen Superfoods ersetzt bzw. welche ersatzlos weggelassen werden können.

Die Suppenrezepte finde ich alle äußerst kreativ; niemals hätte ich die Zutaten in dieser Art zusammengefügt. Ein paar Beispiele, die aber nur einen kleinen Ausschnitt aufzeigen können sind Ingwer-Yamswurzel-Cremesuppe mit Sanddorn, gekühlte Kurkuma-Kokosnuss-Suppe, Physalis-Pfirsich-Gazpacho, Acocado-Nori-Suppe mit Knusperreis, Süsskartoffel-Maca-Suppe mit grünem Harissa, Pastinaken-Birnen-Suppe, weisse-Bohnen-Winterkürbis-Suppe mit Grünkohl und sogar ein Superfood-Eintopf für Hunde. Die Rezepte sind gut erklärt, oft gibt es ein Foto dazu, jedesmal die o.g. Symbole und immer wieder farbig hinterlegte Infokästchen mit „Wohlfühlwissen“, „Superfood-Tipps“ oder anderen Empfehlungen.

Manche Zutaten kann man ersetzen, weglassen oder sich einfach nur durch das Rezept inspirieren lassen. Ganz besonders hilfreich finde ich auch die grundlegenden Erklärungen zur Suppenherstellung. Mit der Anleitung, in welcher Reihenfolge und mit welchen Arbeitsschritten die einzelnen Zutaten in die Suppe gelangen, zusammengesetzt aus vielen Bausteinen und nach erläuterten Regeln, fällt es auch gar nicht schwer, selber Rezepte zu entwickeln, auf die man sonst nicht gekommen wäre und wozu Julie Morris ausdrücklich ermutigt. Ich war schon immer ein großer Suppen- und Eintopfliebhaber und freue mich über die ganz neue Sicht und Interpretation, ganz ungewöhnliche Zutaten zusammenzubringen.

Veröffentlicht am 14.01.2017

Salate, abgekühlte Mittagessen und mehr, geschichtet im trendigen Glas

Shaking Salad Low Carb
0

Sowohl low carb als auch Salate im Glas liegen voll im Trend; hier gibt es also eine Kombination davon.

Die low-carb-Rezepte sind unterteilt in die Kategorien vegetarisch, vegan, Fisch, Fleisch und süß; ...

Sowohl low carb als auch Salate im Glas liegen voll im Trend; hier gibt es also eine Kombination davon.

Die low-carb-Rezepte sind unterteilt in die Kategorien vegetarisch, vegan, Fisch, Fleisch und süß; zum Schluß gibt es kohlenhydratreiche cheat meals, um low carb zu unterbrechen und den Stoffwechsel anzukurbeln.

Manche Rezepte fand ich ganz nett, besonders die Schichtsalate mit verschiedenen Gemüsesorten., also Rohes. Wenn Pfannkuchen, Kaiser- oder Sauerrahmschmarrn oder gekochte Mittagessen wie „Nürnberger Bratwürstchen mit weißen Bohnen, Kartoffelchips, weichgekochten Eiern und Tomatensauce auf dem Teller angerichtet noch ganz nett aussehen, würde ich diese warmen Mittagessen zusammengestopft im Glas und mit Dressing übergossen, selbst im kalten Zustand nicht als apetitlichen Salat bezeichnen. Ich mag Salat lieber knackig und frisch und nicht durchgeweicht und pampig. Nicht nur die abgekühlten Mittagessen, auch andere Rezepte hätte ich nicht unter dem Titel „Shaking SalaD“ erwartet, z.B. den Eistee mit Bananenscheiben im Glas, dazu gibt es Ingwerkekse oder den Mandelmehlkuchen im Glas gebacken.

Die Rezepte lassen sich gut nacharbeiten; manche brauchen etwas länger, insbesondere, wenn man zunächst eine warme Mahlzeit dafür zubereiten und abkühlen lassen muß. Mir gefällt, dass es zu fast allen Rezepten ein Foto gibt; die privaten Fotos würde ich allerdings nicht vermissen... Gut gefallen hätten mir Nährwertangaben und direkt im Kopf des Rezeptes die geschätzte Zubereitungszeit, da sie stark variiert.

Auch wenn einige nette Salate dabei waren, haben andere mich nicht ganz so umgehauen, und das Buch konnte mich insgesamt nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 14.01.2017

25 leicht umsetzbare Rezepte für ganz unterschiedliche Anwendungen

Das große kleine Buch: Hausmittel für innere Ruhe
0

Karin Burchart stellt in diesem Buch 25 Rezepte vor für Kräutertees, Salben, Auszüge, Kompressen, Badezusätze, Tinkturen, Schlafpolster u.m., die helfen, entspannter zu werden. Schon allein das Sammeln ...

Karin Burchart stellt in diesem Buch 25 Rezepte vor für Kräutertees, Salben, Auszüge, Kompressen, Badezusätze, Tinkturen, Schlafpolster u.m., die helfen, entspannter zu werden. Schon allein das Sammeln der Kräuter, mit dem damit verbundenen entspannten Aufenthalt in der Natur trägt zur inneren Ruhe bei. Zurückgegriffen wird dabei auf bekannte Kräuter wie Lavendel, Melisse, Hopfen, Salbei oder Zutaten wie Honig vom Imker oder Zirbenspäne, aber auch auf einzelne regionale Kräuter der Autorin, die mir bislang unbekannt waren und die ich hier gar nicht selber sammeln könnte, z.B. Bertram und Engelwurz.
Die 25 verschiedenen Rezepte finde ich sehr abwechslungsreich; jedes Rezept füllt eine Seite und auf der gegenüberliegenden findet sich ein ansprechendes Foto dazu. Die gut und verständlich erklärten Anleitungen der einfachen Zubereitungen macht das Nacharbeiten sehr einfach.
Gerade diese Überschaubarkeit der Rezepte in diesen „grossen kleinen Büchern“ gefällt mir so gut, denn so fällt es leicht, ein Rezept nach dem anderen auszuprobieren, seine Favoriten zu finden und nebenbei in den Alltag einzubauen.