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Veröffentlicht am 09.01.2017

mich hat das „FerranteFever“ nicht gepackt

Die Geschichte eines neuen Namens
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Bei „Die Geschichte eines neuen Namens“ handelt es sich um die Fortsetzung „Meine geniale Freundin“ und den zweiten Band der vierteiligen neapolitanischen Saga.

Die beiden Freundinnen Lila und Elena versuchen ...

Bei „Die Geschichte eines neuen Namens“ handelt es sich um die Fortsetzung „Meine geniale Freundin“ und den zweiten Band der vierteiligen neapolitanischen Saga.

Die beiden Freundinnen Lila und Elena versuchen der Armut zu entkommen, wobei ihnen im Neapel der 60er Jahre zwei Möglichkeiten bleiben: Heirat und Versorgtsein oder Bildung, Leistung und Selbstverantwortlichkeit.
Lila wählt den Weg, sich mit 16 Jahren reich zu verheiraten, erlebt Gewalt, Demütigungen und Mißachtung in ihrer Ehe, provoziert ihren Mann, tritt zuweilen rücksichtslos und egoistisch auf. Manchmal lebt sie ihre Macht aus, hilft Elena, auch durch finanzielle Unterstützung, den anderen Weg aus der Armut zu verfolgen. Elena setzt auf Bildung, studiert und schreibt ein Buch.

Die Freundschaft der Beiden erlebt Höhen und Tiefen, in denen sich auch Neid und Konkurrenzdenken wiederfinden.


Ich hatte den ersten Teil dieser Saga nicht gelesen, wohl aber den Hype darum mitbekommen. Um in die Geschichte einzusteigen, war dieses auch nicht unbedingt von Nöten, denn vorne im Buch werden alle Beteiligten vorgestellt sowie die Handlungen des ersten Bandes kurz zusammengefaßt. Schon bei anderen Serien habe ich mit einer späteren Folge begonnen und, weil sie mir so gut gefiel, die Serie dann von Anfang an gelesen; bei dieser Saga verhält es sich jedoch leider nicht so.
Der Klappentext hatte mich sehr neugierig gemacht; die Durchleuchtung der Frauenrolle in den Sechziger Jahren fand ich sehr ansprechend. Auch in Deutschland gehörten die beiden im Roman vorgestellten Alternativen ja durchaus zum Üblichen; bis 1977 mußte sich eine Ehefrau, die berufstätig sein wollte, dieses von ihrem Ehemann genehmigen lassen, der den Arbeitsvertrag seiner Frau jedoch jederzeit kündigen konnte. Auch Gewalt in der Ehe wird zu Zeiten, in denen man diese noch nicht als Straftat anzeigen konnte, häufiger vorgekommen sein. Die Heirat mit 16 Jahren allerdings fand ich nicht ganz so überzeugend, würde ich eher im tiefen Mittelalter vermuten, als in einer Zeit, in der die Volljährigkeit mit 21 Jahren begann.
Insgesamt fand ich die Darstellung der Frauenrolle zu dieser Zeit schon interessant, stellenweise jedoch nicht so ganz überzeugend. Der Roman läßt mich etwas zwiegespalten zurück, denn obwohl er sich durchaus flüssig lesen läßt, finde ich viele der langatmig erzählten Details eher überflüssig und trivial, hatte doch etwas mehr erwartet.
Der Roman hat mich nicht wirklich überzeugen können und den Hype darum kann ich nicht nachvollziehen. Nein, mich hat das „FerranteFever“ nicht gepackt und ich werde keine weiteren Folgen dieser Saga lesen.

Veröffentlicht am 07.01.2017

fundierte, detailreiche und umfassende Wissensvermittlung zu zehn heimischen Heilpflanzen

Alte Heiler
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Judith Koch vermittelt in diesem Buch das Wissen zum Anlegen einer natürlichen, funktionierenden Hausapotheke, die man schon mit nur 8 – 10 verschiedenen Heilpflanzen perfekt bestücken kann.

Hierzu stellt ...

Judith Koch vermittelt in diesem Buch das Wissen zum Anlegen einer natürlichen, funktionierenden Hausapotheke, die man schon mit nur 8 – 10 verschiedenen Heilpflanzen perfekt bestücken kann.

Hierzu stellt die Kräuterpädagogin die zehn wichtigsten Pflanzen vor: Große Brennessel, Quendel, Wiesen-Schafgarbe, Schwarzen Hollunder, Echte Kamille, Echte/Kanadische Goldrute, Giersch, Spitzwegerich, Gewöhnliches Hirtentäschel und Weißdorn. Zu jeder dieser Heilpflanzen gibt es einen Steckbrief mit Bestandteilen, verwendeten Teilen, Eigenschaften, Volksnamen sowie als Ergänzung eine Liste mit Pflanzen, die nicht zu den zehn erläuterten gehören, aber zu dieser vorgestellten Pflanze passen. Die dargestellten Portraits werden ergänzt durch Geschichten, Legenden, Aberglaube und Nützlichem, wie z.B. der Anwendung als Spray gegen Blattläuse, Jauchenherstellung oder Einsatz als Färberpflanze. Dem schließt sich die Anwendung in der Volksmedizin oder als phytotherapeutische Anwendung an, wobei die Hauptbestandteile sehr detailliert erläutert und ihre Nutzung mit ansprechenden Rezepten aufgezeigt wird, ob als Kaltauszug, Spülung, Urtinktur, Tee, Badezusatz, Shampoo und mehr. Abgerundet wird das jeweilige Heilpflanzenportrait durch Sammeltipps sowie alten und neuen Rezepten für Speisen und Getränke. Zu jeder Heilpflanze finden sich viele Fotos, die oft unterschiedliche Entwicklungsstadien der jeweiligen Pflanze zeigen, so dass es auch Nichtgeübten leicht fallen sollte, unbekannte Pflanzen wiederzuerkennen.

Der Umfang, in dem die Heilpflanzenportraits dargestellt werden, hat mich schwer beeindruckt. Dieses ist nicht mein erstes Buch zum Thema Heilpflanzen, aber eindeutig das, welches die Pflanzen am umfangreichsten nahebringt. Der Ansatz, sich auf zehn Pflanzen zu konzentrieren, diese bestmöglich kennenzulernen und dann auch anwenden zu können, bringt es für mich genau auf den Punkt, denn mich überfordert es, mit einem großen Bestimmungsbuch durch Wald und Wiesen zu streifen um entdeckte Pflanzen darin nachzuschlagen. Da die vorgestellten zehn Pflanzen für eine Hausapotheke und viele Rezepte ausreichen, finde ich diesen Einstieg in das Sammeln und Verarbeiten einfach perfekt; hat man diese Pflanzen mit Nutzung verinnerlicht, steht einer weiteren Entfaltung ja nichts im Wege, wobei auch die Listen mit jeweils dazu passenden Pflanzen sehr hilfreich sind. Ausgesprochen gut hat mir die ganzheitliche Betrachtung der Pflanzen gefallen, inkl. der Legenden, Aberglaube und Nutzungen sowie der, schon fast wissenschaftlich ausgearbeiteten Bestandteile der Pflanzenteile mit Nutzen.

Fazit: fundierte, detailreiche und umfassende Wissensvermittlung zu zehn heimischen Heilpflanzen

Veröffentlicht am 05.01.2017

gibt leichtverständlich guten Überblick über Geräte und Einführung in die Technik - ein Klassiker!

Alte Volkskunst Weben - ein Werkbuch
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Dietlinde Fiala und Maria Mangge vermitteln in ihrem Buchweitgefächertes Wissen über die Kunst des Webens, beginnend mit der Geschcihte der Weberei. Danach werden Teile und Funktionen verschiedener Webstuhltypen ...

Dietlinde Fiala und Maria Mangge vermitteln in ihrem Buchweitgefächertes Wissen über die Kunst des Webens, beginnend mit der Geschcihte der Weberei. Danach werden Teile und Funktionen verschiedener Webstuhltypen vorgestellt, z.B. Webrahmen, Tischwebstuhl, Hautelisse und mehrschaftiger Trittwebstuhl; im Anschlauß daran zeigen sie die Verarbeitungstechniken des Schärens, Aufbäumens, Einziehen der Kette, das Weben, Spulen und den Gewebeabschluß auf. Eine kleine Materialkunde zu pflanzlichen und tierischen Fasern sowie verschiedene Knüpftechniken, Band- und Perlweben , Bindungen und ein paar Webschriften runden dieses Werkbuch ab.
Viele Fotos, Zeichnungen, Skizzen und Musterschriften verdeutlichen das Erklärte und machen es verständlicher. Insgesamt bietet dieses Buch eine gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten des Webens und der dafür verwendeten Geräte und führt in die Grundlagen sehr anschaulich ein. Mich hatte besonders der Umgang mit großen mehrschäftigen Trittwebstühlen interessiert, den ich nun, auch Dank der Musterpatronen, viel besser verstehe; allerdings bräuchte ich zur Umsetzung weiterführende Anleitungen.
Dieses Buch liefert leichtverständlich einen Überblick und eine gute Einführung in das Thema Weben, so umfassend und hilfreich, dass es trotz seines Alters seinesgleichen sucht – ein echter Klassiker!

Veröffentlicht am 04.01.2017

Parfum selber machen - äußerst anschaulich erklärt

Vom Zauber des Duftes
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Ingrid Kleindienst-John erklärt in ihrem Buch „Vom Zauber des Duftes“ zunächst Grundlegendes, z.B. wie wir riechen, uns an Düfte erinnern, unser Riechvermögen schulen können u.a. durch Training mit einem ...

Ingrid Kleindienst-John erklärt in ihrem Buch „Vom Zauber des Duftes“ zunächst Grundlegendes, z.B. wie wir riechen, uns an Düfte erinnern, unser Riechvermögen schulen können u.a. durch Training mit einem Duft-Notizheft und Geschichtliches zum Parfum. Und dann folgt eine Materialliste für die Grundausstattung, bei der mir auffällt, dass sie versucht, diese möglichst klein und kostengünstig zu halten und Zubehör aus der Küche ( z.B. Kaffeefilter) miteinbezieht. Sie erläutert Qualitätsmerkmale bei ätherischen Ölen, die Bestandteile eines Parfums: Basis-, Herz- und Kopfnote sowie „zwittrige“ Düfte und geht auf Fixateure / Fixative ein, die gleichzeitig Basisnote sind. Ergänzend dazu stellt die Autorin eine andere Ordnungsmöglichkeit dar, wie z.B. holzig, ledrig, balsamisch, grün, krautig.
Im umfangreichen Kapitel mit Grundrezept und Anleitungen unterscheidet sie zudem Ölparfums, alkoholische Parums, edt, edc, Creme-Parfum und Herrenparfums. Die darauf folgenden Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet; besonders interessant finde ich das alte Rezept ( um 1900) für ein Eau de Cologne, die Kombinationsvorschläge für eigene Parfums und im Anhang die ausführliche Tabelle mit einer guten Auswahl unterschiedlicher ätherischer Öle. Der Anhang beinhaltet ebenfalls Informationen zu Hydrolaten und Wässern, ein Glossar sowie Tabellen als Berechnungshilfe.

Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut, denn selbst absolute Laien werden zunächst mit Grundlagenwissen in das Thema eingeführt; die genaue Einteilung nach Basis-, Herz- und Kopfnote
mit Steckbrief der Pflanzen und Öle finde ich ausgesprochen hilfreich. Die Zubereitungsschritte werden nicht nur im Text, sondern ergänzend durch Foto-Strecken in Schritt-für-Schritt-Anleitungen ganz deutlich und leicht verständlich vermittelt.
Sehr schön finde ich dabei auch die vielen ausführlichen Pflanzenvorstellungen und Duftprofile, mit Hilfe derer man im Vorfeld schon sehr genau filtern kann, welche ätherischen Öle denn unbedingt zur eigenen Ausstattung gehören müssen.
Obwohl ich das Buch sehr interessant und hilfreich finde und auch einiges über Düfte gelernt habe, wurde mir beim Lesen deutlicher, dass bei mir eher der Weg das Ziel ist, dass ich nicht nach vorgegebenen oder selbstentwickelten Rezepten ätherische Öle aus einem Baukasten zusammentropfen möchte, sondern lieber ganzheitlich arbeite: die Pflanzen selber sammle und mit verschiedenen Zusammenstellungen experimentiere.
Für mich finde ich die vielen ausführlichen Pflanzensteckbriefe und Einteilung in Basis-, Herz- und Kopfnote, ganz besonders auch die Regel für das Grundrezept ( Verhältnis der verschiedenen Noten zueinander) sehr interessant und die zusammenfassende Tabelle im Anhang äußerst hilfreich.

Fazit: Das Buch vermittelt sowohl grundlegendes als auch spezielles Wissen zu einer Vielzahl an ätherischen Ölen, zur Verwendung der verschiedenen Pflanzenteile, zum Aufbau von Duftkompositionen im richtigen Verhältnis von Basis, Herz- und Kopfnote, der Entwicklung und Herstellung eigener Parfums und bietet viele, leicht nachzuarbeitende Rezepte.

Veröffentlicht am 02.01.2017

gute, kurze Einführung und tolle Rezepte

Jetzt koche ich ayurvedisch
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Im ersten Fünftel des Buches werden die Grundlagen des Ayurveda sowie der daraus resultierenden Empfehlungen zur Ernährung vermittelt. Es wird auf Doshas und deren Ausgleich sowie auf Agni eingegangen; ...

Im ersten Fünftel des Buches werden die Grundlagen des Ayurveda sowie der daraus resultierenden Empfehlungen zur Ernährung vermittelt. Es wird auf Doshas und deren Ausgleich sowie auf Agni eingegangen; ein kurzer Konstitutionstest schließt sich an. Sehr gut gefällt mir in diesem Buch, dass unmißverständlich erklärt wird, wie normal Mischtypen sind und sich die Zusammenstellung im Laufe des Tages und Lebens ändert. Auch die Übersicht der „Gewürze von A-Z“ finde ich ausgesprochen hilfreich, denn ihr kann man genau entnehmen, was einzelne Doshas reduziert oder erhöht.

Den Großteil des Buches machen die Rezepte aus, die in verschiedene Kapitel unterteilt sind:
- Suppen und Eintöpfe, z.B. Mango-, Karotten-Chili-, Koriander-Shrimps-, Verjüngungs-Suppe
- Linsen und Hülsenfrüchte, z. B. Linsenbratlinge auf Kürbismus, feurige Kidneybohnen mit Tofu
- Getreide, z.B. einfacher Gemüsegries, Bulgur-Kürbis-Risotto, Couscous mit Steinpilzen
- Gemüse, z.B. Blumenkohl in rotem Curry, Auberginen Sandwich mit Bohnenpüree, Rotkohl-Burger, Süsskartoffel-Schnitzel, Karotten-Ziegenkäse-Frikadellen, Gemüse-Tofu-Kokoscurry
- Fisch, z.B. Riesengarnelen in Mandel-Kokos-Sauce, Kabeljau in Tamarindensauce
- Fleisch, z.B. Lamm in Cashew-Ingwer-Sauce, scharfes Hähnchen Vindalu nach Goa-Art, Tandoori Chicken, knusprige Ente an Mumbai-Masala-Sauce, Hähnchen-Gemüse-Spiess
- Beilagen und kleine Speisen, z.B. indische Bratkartoffeln, Glasnudeln mit Shrimps, Eier in Tomaten-Kokos-Sauce, kleine Gemüsepfannkuchen, Naan-Brot, Buchweizen-Theplas
- Chutneys, Raitas, Relishes, z.B. kokos-Chutney, Knoblauch-Teccha, Kohlrabi-Raita
- Einfache Basissaucen, z.B. Ghati-, Tridosha-, pikante Tandoori-, exotische Safran-Sauce
- Nachspeisen, z.B. Reisplätzchen mit Erdbeersauce, Karottenhalva, Mangocreme, warmer Süßkartoffelpudding, Kokosbällchen, Hirsepudding mit Granatapfeljus
- Getränke, z.B. Chai, Verdauungsdrink, Sternanis-Orangen Tee, Fitmacher Saft, Kräuter-Lassi
- Frühstücksgerichte, z.B. Süsse Polenta, Bananencurry, Mandelmus, Obstauflauf, Pho Pho

Die Rezepte sind jeweils für 4 Personen/Portionen berechnet; die verwendeten Gewürzmichungen ( Marsalas) finden sich auf Extraseiten im Buch. Jedes Rezept weist eine Symbolleiste zur schnellen Orientierung auf, darin ist der Schwierigkeitsgrad angegeben ( fast alle Rezepte sind mit „leicht“, wenige mit „mittel“ gekennzeichnet); die Sybole stehen für vegan, vegetarisch, glutenfrei und laktosefrei. Zu vielen, aber nicht zu allen Gerichten gibt es ein Foto.

Die Rezepte finde ich allesamt sehr ansprechend; mir gefällt die einfache Zubereitung, die Abwechslung und Vielfalt. Die benötigten Zutaten lassen sich leicht besorgen und trotzdem sind viele der vorgestellten Rezepte neu und spannend.