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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2016

Gelungener Mix aus Erzählungen des Berufs"alltages" und gelingsicheren Rezeptklassikern

Staats‘ Geheimnisse – Mediterrane Rezepte und Storys von den Jachten der Superreichen
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Stephan Staats entführt den Leser dieses Buches in eine andere Welt, in die er innerhalb der letzten zwölf Jahre immer wieder eintauchte, als Küchenchef an Bord der größten Luxusjachten. Er erzählt von ...

Stephan Staats entführt den Leser dieses Buches in eine andere Welt, in die er innerhalb der letzten zwölf Jahre immer wieder eintauchte, als Küchenchef an Bord der größten Luxusjachten. Er erzählt von seinen ersten Anheuerversuchen, von seinem Leben im Luxus, das sich manchmal eher wie im Knast anfühlte, von Höhen und Tiefen, von Erlebnissen an Bord oder als Obdachloser zwischen seinen Engagements – zwischen Überdruß und Sehnsucht. Diese interessanten Berichte sind mit persönlichen Fotos, Zeichnungen, auch von Karten sehr schön illustriert und machen für mich eigentlich den schöneren und interessanteren Teil des Buches aus. Ungefähr gleichstark vertreten sind die Rezepte, die nach Ländern sortiert sind und sich mit den Erzählungen abwechseln.

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel:

- Frankreich, Monaco
z.B- Brioche, tartare de boeuf, Quiche Lorraine, Zwiebelsuppe mit Käsecroûtons, Maccarons, gebackene Ravioli

- Spanien, Portugal, Balearen, Kanaren
z.B. gerösteten Knoblauch, Ailoi, Spanische Fleischbällchen, Bacalao, Sardinen in Salzkruste, feuriges Popcorn, gegrillter Spargel mit pochiertem Ei, Sangria

- Italien, Korsika, Sardinien, Malta
z.B. Mascarpone, Balsamico-Reduktion, Focaccia, Pesto, Salsa verde, Pomodorini ( Kirschtomatensauce), Pastateig, Spagetti Aglio e olio, Shepherd's pie

- Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien
z.B. Joghurt-Gurken-Suppe, Pistazien-Baklava, Cevapcici, Löwenzahnblütenwein

- Griechenland, Türkei, Zypern
z.B. gefüllte Weinblätter, Bauernsalat, gegrillter Melonensalat, gegrillte Ssucuk und Halloumi-Taschen, Kaktusfeigen-Gelee

- Ägypten, Libyen, Marokko, Algerien, Tunesien
z.B.-Rote-Beete-Dip, Falafel und Zitronen-Tahini, Hummus, Bessara ( Bohnendip), Sharba ( lybische Suppe), Kräuterbrot, Couscous, , Kichererbsensuppe

- Israel, Gazastreifen, Syrien, Libanon:
z.B. Hefezopf, Topinambursuppe und -chips, Linsen-Pistazien-Dip, Garnelen im Tontopf, Shorabit ( Linsensuppe), Kibbeh, Taboulé, Makdons ( eingelegte Auberginen), Knoblauchsauce

Alle Rezepte haben gemein, dass sie leicht zuzubereiten sind, jeweils über ein großes Foto und eine gute Anleitung verfügen. Die meisten der Rezepte würde ich als Klassiker bezeichenen, die man bereits kennt.

Der besondere Reiz dieses Buches liegt an der Mischung von Rezepten und Erzählungen aus Kombüse und hartem Berufsalltag, bei dem es oft recht derb zugeht und das allzu Private oft auf der Strecke bleibt.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Ein tolles Buch, das ganz andere Impulse zur Mahlzeiten- und Lebensplanung gibt

Das Kochbuch der 100-Jährigen
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Zunächst geht Henrik Ennart auf die Entdeckung und die weitere Erforschung der „Blue Zones“ ein, jener abgelegenen Regionen, in denen Menschen besonders alt werden und sich besonders viele Überhundertjährige, ...

Zunächst geht Henrik Ennart auf die Entdeckung und die weitere Erforschung der „Blue Zones“ ein, jener abgelegenen Regionen, in denen Menschen besonders alt werden und sich besonders viele Überhundertjährige, geistig und körperlich rege, finden lassen. Allen ist gemein, dass sie in der Abgeschiedenheit hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen, meistens Selbstversorger sind, zwangsläufig sparsam mit ihren Ressourcen umgehen und nicht mehr als nötig essen – eben den traditionellen Lebensstil ohne Völlerei oder Fertigprodukte leben. Unterschiede ergeben sich aus dem Umfeld, z.B. finden sich bei Meeresnähe auch Meeresfrüchte auf dem Teller, anderenorts freilaufende Hühner, Weidetiere oder Wild, wobei der Fleischkonsum eher gering ausfällt. Kräuter, wildwachsende Pflanzen und Obst ergänzen den Speiseplan.

Henrick Ennart widmet sich in jeweils einem Kapitel den Blue Zones Okinawa/Japan, Ogliastra/Sardinien, Ikaria/Griechenland, Nicoya/Costa Rica und Smaland/Schweden. Zunächst beschreibt er die Gegend, Leute, Pflanzen, Lebensumstände, Ernährungsgewohnheiten und danach folgen typische Gerichte: insgesamt 50 Rezepte hat Niklas Ekstedt etwas überarbeitet und stellt sie mit Hintergrundinformationen, ausführlicher und leicht verständlicher Anleitung sowie jeweils einem großen Foto vor.
Alle Rezepte werden aus natürlichen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln frisch zubereitet – eine Verarbeitung, die man sich generell angewöhnen sollte. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass man möglichst viele unterschiedliche Zutaten zusammenfügen sollte, was nicht nur farblich sehr ansprechend aussieht, sondern zwangsläufig ein breites Spektrum der unterschiedlichen benötigten Nährstoffe abdeckt.

Die Rezepte sind sehr ansprechend und einige werde ich sicherlich noch ausprobieren; besonders gut gefällt mir der Orangensalat mit Cashewnüssen und die gegrillte Wassermelone. Leider bleibt bei vielen Rezepten unvermeidbar, dass viele der Zutaten dann für mich nicht so frisch und regional zu haben sind, wie in den vorgestellten Gebieten. Trotzdem finde ich die Rezepte sehr anregend, denn jede Mahlzeit so bunt gemischt zuzubereiten, bleibt auch mit anderen, heimischen Zutaten eine gute Idee. Immer wieder gaben die älteren Befragten an, dass das Abendessen eher minimalistisch ausfalle; sie betonten ihre körperliche Tätigkeit bis ins hohe Alter und leben in dörflichen Gemeinschaften mit sozialem Zusammenhalt.
Ihre Tipps lassen sich zusammenfassen in:
- wenig, aber gut essen
- Bewegung im Alltag
- soziale Kontakte / Vernetzung
- gesunde Ballance zwischen Arbeit, Entspannung und Zeit

Mit Sicherheit läßt sich so ein guter Einfluss auf Gesundheit und Lebensdauer nehmen; allerdings sollte man nicht außer Acht lassen, dass in den Blue Zones schon seit Generationen so gelebt wird und auch eine genetische Veranlagung nachgewiesen wurde.

Ein tolles Buch, das ganz andere Impulse zur Mahlzeiten- und Lebensplanung gibt.

Veröffentlicht am 23.09.2016

manchmal ist weniger mehr

Lass los, was dich festhält
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Penny McLean berichtet von der Kunst loszulassen und den Faktoren, die diesem Glück im Wege stehen ( Besitz, Ruhm/Macht, Sex).

Anhand von vielen Erlebnissen von sich, ihrer Familie, Freunden, Bekannten, ...

Penny McLean berichtet von der Kunst loszulassen und den Faktoren, die diesem Glück im Wege stehen ( Besitz, Ruhm/Macht, Sex).

Anhand von vielen Erlebnissen von sich, ihrer Familie, Freunden, Bekannten, Gott und der Welt, Philosophen, Bibelstellen und anderen Quellen der letzten 2000 Jahre stellt sie ihre Gedanken zu Gott, Schicksal, Glauben, Glück u.m. dar; die Aspekte ihrer eigenen Zukunftsvisionen oder auszüge der Numerologie konnten mich nicht so ganz überzeugen. Ich muß gestehen, dass ich viele dieser Ausschweifungen nicht nachvollziehen konnte und mir manches Mal gewünscht habe, die Autorin hätte ihren eigenen Merksatz von S. 140 mehr beherzigt: „ Merke: Die Wahrheit ( also das Wesentliche) ist immer in einem einzigen Satz unterzubringen.“ Interessanter fand ich die Tabellen, Übersichten, Listen, hervorgehobene Merksätze, markierten Passagen, Motivationssprüche und vor allem die vorgestellten Übungen. Obwohl sehr interessante Aspekte beleuchtet wurden ( besonders zum letzten Loslassen), haben sich für mich die neuen Erkenntnisse in kleinen, überschaubaren Grenzen gehalten. Für mich war dieses Buch sehr anstrengend zu lesen und zwischen diesen vielen Beispielplaudereien wieder zum Kern oder roten Faden des Buches zurück zu finden. Es kam auch vor, dass mir das Gelesene eher selbstgefällig und arrogant vorkam, besonders, wenn sie ihre Sicht als einzig Wahre und Empfehlung für alle hinstellt. Das finde ich besonders unangenehm, wenn ich gleichzeitig Fehler entdecke, die schon seit vielen Jahren als solche bekannt sind, wie z.B. auf S. 180 ihr aufgeführtes „Lemming-Syndrom“. Sie beschreibt, dass diese „netten kleinen Wühler“ sich der Sage nach bei Überpopulation kollektiv ins Meer stürzen und ertrinken und ergänzt als Tatsache, dass viele bei der Suche nach neuen Lebensräume ihr Leben lassen, „was wohl zur Sagenbildung geführt hat“. Nein, die Grundlage für diese Mär schuf in den 50er Jahren ein Filmemacher, dessen Assistenten die Lemminge von der Klippe geworfen haben, damit sensationelle und gut verkaufbare Filmaufnahmen eingefahren werden konnten.

Fazit: Das Buch bietet einige interessante Aspekte, die ein wenig wirr in unzählige Beispielplaudereien eingebettet wurden und ist sehr anstrengend zu lesen. Nicht nur im Leben und beim Loslassen zählt, dass weniger mehr sein kann; genau bei den vielen Ausschweifungen in diesem Buch habe ich es ebenso empfunden..

Veröffentlicht am 21.09.2016

schöne Häkel-Mandalas in verschiedenen Schwierigkeitsstufen

Mandalas zum Häkeln: Das Häkelbuch für Erwachsene mit Anleitungen, Muster und Designs zur Entspannung und für mehr Achtsamkeit
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In diesem Buch gibt es Anleitungen für verschiedene gehäkelte Mandalas, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Modellen. Zunächst erhält man eine Einleitung in die Grundtechniken, die gut bebildert ...

In diesem Buch gibt es Anleitungen für verschiedene gehäkelte Mandalas, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Modellen. Zunächst erhält man eine Einleitung in die Grundtechniken, die gut bebildert ist. Es folgen elf Anleitungen für dekorative Objekte, also Deckchen oder Wandbilder. Im Kapitel „Accessoires“ gibt es Anleitungen für Schmuck, eine Girlande, Untersetzer, einen runden Teppich, eine Tasche, und eine Mandala-Platte auf einem Kissen.

Sämtliche Anleitungen werden sowohl im Anleitungstext als auch als Häkelschrift angeboten. Manche Werkstücke sind sehr farbig, andere, z.B. der Teppich, kommen eher dezent daher – aber letztendlich bestimmt ja jeder seine eigene Farbwahl.
Mir hätte es ein wenig besser gefallen, wenn die Anleitungen nach Schwierigkeitsgrad geordnet worden wären, aber die Schwierigkeits-Kennzeichnung bei jeder Anleitung ( einfach, schwierig, fortgeschritten) finde ich auch sehr hilfreich.
Meine Highlights sind die gehäkelten Schmuckstücke ( Ohrringe, Kettenanhänger), das Kissen, das auch vorne auf dem Cover abgebildet ist und die Mandalas in Stickrahmen.
An Häkelschriften bin ich noch nicht wirklich gewöhnt und ich muss gestehen, dass für mich ein paar ganz schön harte Nüsse dabei sind – wer damit vertraut ist, wird diese locker schaffen; ich arbeite mich da nach und nach in die schwierigeren Anleitungen vor.


Fazit: Schöne Mandalas, die sich auch prima zum Verschenken eigenen und vor allem eine gute Idee, seine Wollreste zu verarbeiten.

Veröffentlicht am 19.09.2016

tiefgreifende Erklärungen und eine echte Hilfe

Warum wir ohne Hunger essen
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Maria Sanchez ist Heilpraktikerin für Psychotherapie mit eigener Praxis, hat aus eigenen Erfahrungen den Therapieansatz „Sehnsucht und Hunger“ entwickelt, welchen sie in ihrer Radiosendung „Durch Dick ...

Maria Sanchez ist Heilpraktikerin für Psychotherapie mit eigener Praxis, hat aus eigenen Erfahrungen den Therapieansatz „Sehnsucht und Hunger“ entwickelt, welchen sie in ihrer Radiosendung „Durch Dick und Dünn“ vorgestellt hat; in diesem Buch verdeutlicht sie unterschiedliche Aspekte dieses Ansatzes anhand erhaltener Zuschriften zur Sendung und gibt Erklärungen dazu.

Die Frage, warum wir ohne Hunger essen, läßt sich nicht allgemeingültig beantworten, denn jeder hat einen anderen Grund, mehr zu essen als der eigene Körper braucht. Zu ergründen, welche Auslöser und Hintergründe einen selber dazu führen, im Essen Trost, Spannungsabbau,... zu suchen verspricht soviel mehr Erfolg als eine Diät, die nur befristet auf die Symtome eingeht und nicht an den psychologischen Ursachen arbeitet, die „das natürliche Wechselspiel von Hunger und Sattsein außer Kraft setzen.“

In vielen Beispielen werden unterschiedliche Ursachen des emotionalen Essens aufgezeigt, ganz anschaulich und sehr gut erklärt. Es werden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, die dazu führen, dass man versteht, was den eigenen Essanfall auslöst und welche anderen Möglichkeiten man wählen kann um diesen Situationen ohne Essen Herr zu werden.

Ich denke, jeder, der ohne wirklichen Hunger isst und nach Lösungen sucht, wird sich in vielen Beispielen wiederfinden, seine Auslöser und auch seinen Weg aus den problematischen Situationen erkennen. Für alle, die noch etwas mehr Hilfe brauchen bietet Maria Sanchez auch weitere Unterstützungsangebote wie Seminare, Telefon- oder Präsenzgruppen, eine online-Community – alles zu finden auf ihrer Seite sehnsuchtundhunger.de.

Der Ansatz, den Maria Sanchez vertritt, kommt ohne Kalorienzählen und qualvollen Sporteinheiten aus, widmet sich den inneren Spannungen und gibt damit eine Lösung an die Hand, die das Problem an der Wurzel packt. Beim Lesen habe ich etliche neue Erkenntnisse gewonnen, die mir helfen, mein Essverhalten nun anders zu reflektieren, wobei ich sicher bin, dass eine echte Lösung einige Zeit und „Arbeit“ dauert und ich immer wieder in dieses sehr hilfreiche Buch schauen werde.