Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
offline

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

viele Tipps für Neueinsteiger

Zero Waste
0

Die vielen positiven Rezensionen haben mich neugierig auf das Buch gemacht; ich selber befasse mich schon lange mit dem Thema Müllvermeidung, aber davon, dass der Restmüll eines Jahres in ein Einmachglas ...

Die vielen positiven Rezensionen haben mich neugierig auf das Buch gemacht; ich selber befasse mich schon lange mit dem Thema Müllvermeidung, aber davon, dass der Restmüll eines Jahres in ein Einmachglas paßt, ist meine Familie weit entfernt – und so habe ich mir etliche neue Tipps von diesem Buch erhofft.

Das Buch ist sehr einfach geschrieben und von jedem zu verstehen; man muß es nicht chronologisch lesen, sondern kann dies auch kapitelweise oder indem man einfach eine Seite aufschlägt. Ganz zu Beginn werden die 5 R'S erläutert: ablehnen, reduzieren, reparieren, recyceln, kompostieren.
Es gibt Tipps für den Einkauf, die Lagerung, den Haushalt, Körperpflege, Monatshygiene, Kleidung, Papiermüll...., z.B., dass man zur Müllvermeidung sein Pausenbrot in Brotdosen mitnehmen sollte und nicht in Tüten, dass man lose Lebensmittel einkaufen sollte um die Verpackung nicht aus dem Geschäft mitzunehmen – hierfür kann man von zu Hause Taschen oder Gläser in das Geschäft mitnehmen. Obwohl ich in einer Großstadt wohne, bekomme ich die meisten Lebensmittel nicht unverpackt zu kaufen. In etlichen Fällen finde ich das auch wesentlich hygienischer – dafür muß ich mir nur die Brot-/Brötchen-Selbstbedienung in den Supermärkten oder Discountern ansehen, in denen es Zangen und Einmalhandschuhe gibt. Egal, wann ich mir das Treiben dort ansehe, die meisten Kunden benutzen weder das eine noch das andere und greifen einfach so zwischen die Brötchen. Genauso hygienisch stelle ich mir den Verkauf von anderen unabgepackten Lebensmitteln vor und würde in vielen Fällen Abstand davon nehmen. Da, wo ich es vertreten kann, vermeide ich die Umverpackungen schon seit Jahren; das Wiegeetikett auf einen Apfel zu kleben ist einfach, ebenso bei allem, was ich abwaschen kann. Wenn ich z.B. Mehl lose kaufen möchte, müßte ich sicherlich pro Wegstrecke 30km mit dem Auto fahren; man darf sich da schon fragen, welches das kleinere Übel ist.
Auch Tipps zur Monatshygiene haben mich nicht überzeugt: statt Toilettenpapier einen Waschlappen, statt Tampons eine Menstruationstasse, statt gekaufter Binden oder Slipeinlagen nun selbstgenähte, die man viele Jahre immer wieder waschen und benutzen kann – das ist auch nicht so meine Lösung, erinnert mich doch sehr an die Bewegung in den 80ern, dafür Naturschwämme zu benutzen und immer wieder auszuwaschen, was bekanntermaßen viele Infektionen mit sich zog. Für mich steht da Hygiene an erster Stelle.
Es gibt Tipps, wie Aufkleber auf dem Briefkasten anbringen, dass man weder Werbung noch die Gratiszeitung möchte; empfohlen wird, frische Produkte zu kochen und auf Fix-Produkte zu verzichten und dafür notwendige Küchengeräte wie z.B. ein Mixer wird vorgestellt – ebenso wie ein allgemeinverfaßtes Rezept für Gemüseeintopf, pürierte Gemüsesuppe, eine Kartoffel- oder Reispfanne. Die Rezepte für Spül- oder Waschmittel kannte ich schon, auch das für die Heilerde-Gesichtsmaske, wobei ich nicht wüßte, wo ich Heilerde unabgepackt kaufen könnte. Dann gibt es da auch noch Rezepte für Zahnpulver ( Natron) oder antibakterielle Zahnpasta ( Kokosöl, Natron, Minz- und Teebaumöl) – bekomme ich auch alles nicht ohne Umverpackung zu kaufen.

Ich fasse ein paar Tipps zusammen: Stofftaschentücher benutzen, sich die Haare mit Roggenmehl waschen und als Spülung Apfelessig benutzen, sich für einen Coffee-to-go den Becher selber mitbringen, im Lokal den Strohhalm des Getränkes abbestellen, Einkaufstaschen mitnehmen oder eine Dosen für den Tee- oder Kaffeeeinkauf, seine Vorräte in Gläsern aufheben....

Es gibt Hinweise auf „Unverpackt-Läden“, „etnische Läden“, „Bioläden“, „Bauerhöfe“, „Getreidemühlen“, „Wochenmärkte“, „Teeläden“, „Bäckereien“ u.v.m. - bei allen könnte man nachfragen, ob sie denn auch in mitgebrachte Gefäße abfüllen. Hier wird selbst im Bioladen das meiste verpackt verkauft; den Vorteil, dass mir dort im Laden jemand den Packungsinhalt in ein mitgebrachtes Glas umfüllt und dann die Verpackung wegwirft, damit sie nicht bei meiner eigenen Müllberechnung einfließt, entzieht sich mir. Im Buch wurde das Beispiel mit Brötchen gegeben, die der Bäcker in eine Tüte füllt und dann in die auf dem Verkaufstresen aufgestellte, mitgebrachte Tasche oder Dose umfüllt. Angeblich benutzt er die Tüte dann für den nächsten Kunden, was ich allerdings eher bewzweifle, denn die strengen Hygienevorschriften im Handel werden dieses untersagen.

Bei vielen Tipps merke ich, dass meine Oma sie schon genutzt hat, z.B. Apfelessigspülung oder Reste-Zusammenkochen; bei etlichen denke ich, es handelt sich mehr um ein DIY-Projekt, bei dem es die Zutaten eben nicht ohne Umverpackung gibt. Auch eBay, secondhand oder Kleidertausch sind nicht wirklich neue Ideen.

Für mich gab es nicht wirklich neue Einsichten, außer der, dass meine Familie und ich schon seit vielen Jahren auf dem richtigen Weg sind; wir entsorgen pro Woche ca. 15 – 20l grauen Müll, teilen eine gelbe und eine Papiermülltonne mit Nachbarn, haben einen Komposter und überdenken unseren Konsum - das erscheint mir realistischer als ein Weckglas, dessen Inhalt ich stark anzweifle ( keine Verpackung von Soda, keine Fläschchen von Ölen, Essigessenz, ....)

Jemand, der sich noch gar nicht mit dem Thema Müllvermeidung auseinandergesetzt hat, wird da schon eher Tipps finden. Gefallen hat mir, dass für Neueinsteiger auch viele Tipps in blauen Kästchen gegeben wurden, z.B. für das Aufräumen, Ausmisten oder Sachen in Umlauf bringen sowie die Rezepte für Haushaltreiniger aus Natron oder aus „verdünnter“ Olivenölseife.

Fazit: viele Tipps für Neueinsteiger

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannend und temporeich erzählt

Der Killer
1

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut; es wird schnell Spannung aufgebaut und die Seiten fliegen so dahin. Kurze Kapitel - , auch die Schriftgröße fand ich sehr angenehm. Das wirkt so aufgelockert und man ...

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut; es wird schnell Spannung aufgebaut und die Seiten fliegen so dahin. Kurze Kapitel - , auch die Schriftgröße fand ich sehr angenehm. Das wirkt so aufgelockert und man fliegt so durch die Seiten.

Will Robie, seit Jahren erfolgreicher Auftragskiller der US-Regierung, hat gerade mehrere Jobs abgearbeitet; nun soll er eine Mutter mit kleinem Kind erschießen und hat Zweifel, hält es für einen Irrtum und bricht diesen Auftrag ab. Offensichtlich wurde noch jemand mit diesem Auftrag betraut, denn die beiden werden in Robies Anwesenheit hingerichtet, was Robie an Verrat und Falle denken läßt. Er muß untertauchen und ermitteln; auf seiner Flucht lernt er die vierzehnjährige Julie kennen, die ebenfalls vor etwas flieht, und nimmt sich ihrer an. Bei allen Ermittlungen, die Robie führt, scheint er von Verrätern umgeben, nirgends scheint er sicher – und ein Wettkampf mit der Zeit beginnt.

David Baldaccis Schreibstil gefällt mir sehr gut; die kurzen Sätze sowie Kapitel lassen den Leser durch die Seiten eines spannenden Thrillers fliegen. Will Robie wirkt sehr sympathisch, eine Darstellung, die ich nicht unbedingt mit dem Berufsbild eines Auftragsmörders verbinden würde. Immer wieder hat man den Eindruck, dass Robie diesen Job gar nicht mehr machen möchte, innerlich schon gekündigt hat – und immer wieder betont er, dass jemand mit ihm spielt und ihn nur am Leben läßt, weil er ihn noch benötigt ( das war für mich ein wenig zu häufig erwähnt).
Das Ende, ein großes Finale, läßt viele Spuren zusammenkommen und löst alles kurz und einleuchtend auf. Die Spannung bleibt bis zum Schluß und obwohl dem Leser keine Details vorenthalten bzw. zum Schluß aus dem Hut gezaubert werden,
hat man vielleicht Details richtig erkannt, die Lösung bleibt aber unvorhersehbar und überraschend.

Dies war der erste Roman von Baldacci, aber sicher nicht mein letzter, den ich gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Action
  • Charaktere
  • Tempo
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

interessante und spannende Wissensvermittlung

Das Wetter-Experiment
0

Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde das Wetter als Wirken Gottes interpretiert, weil man es nicht verstand. Dies änderte sich langsam, als ab 1800 aufgeklärte Gelehrte hinterfragten, beobachteten, Lehren ...

Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde das Wetter als Wirken Gottes interpretiert, weil man es nicht verstand. Dies änderte sich langsam, als ab 1800 aufgeklärte Gelehrte hinterfragten, beobachteten, Lehren daraus zogen und gemeinsame Standarts entwickelten.
Peter Moore beschreibt in „Das Wetterexperiment“ die Anfänge der Meteorologie, von ersten Beobachtungen, technischen Entwicklungen ( z:B. Die Entwicklung des Telegrafen), Sammeln der Erkenntnisse und Daten, ehe 1861 die ersten amtlichen Wettervorhersagen für das ganze Land herausgegeben wurden.
Moore schreibt über Pioniere, Abenteurer, Wissbegierige, Weltenumsegler, den ersten Wettertagebüchern, der Entwicklung des Telegrafen, der Windskala und Wettertypen, eingeteilt mit Buchstabenkombinationen, genauso, wie Beobachtungen in der detaillierten Landschaftsmalerei, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wolkenvarianten, Wind- und Lichtverhältnissen aufzeigt.
Auch technisch gibt es viele Neuerungen, z.B. Thermo-, Baro- und Hygrometer, so dass einheitliche Skalen oder Parameter für die Wettervorhersage oder Experimente gemeingültig formuliert werden können. Wissbegierige verschiedener Fakultäten tragen ihre unterschiedlichen Erkenntnisse zusammen; die erste Sturmwarnung ist möglich.
Besonders beeindruckt mich, wie Moore diese Entwicklung ganzheitlich erzählt, eingebettet in den historischen Zusammenhang. Stets vermittelt er ein Gesamtbild durch Erläuterung des Zeitgeschehen, seien es die Kriegsführung Napoleons ( die sein Einmarschieren per Tefegraf wie ein Lauffeuer verbreitete), die Erfindung der Dampfmaschine, der Theorie der Photosynthese oder Darwins Überlegungen u.a. zur Transmutation..... Die Erläuterungen werden sehr detailverliebt erzählt; unzählige Namen und Textquellen ( z.B. Briefe) werden aufgeführt; der ergänzende Anhang mit Quellen beläuft sich auf ca. 50 Seiten. Dabei gelingt es Moore von den Pionieren der Meteorologie und deren Entwicklung so fesselnd zu schreiben, so abwechslungsreich und spannend, dass man unwillkürlich an Romane von Jules Verne denken muß.

Peter Moore ist es gelungen, Wissensvermittlung so spannend zu schreiben, als wäre es ein Abenteuerroman, den man nicht mehr weglegen kann, bis man zum Ende gekommen ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

wunderschöne Bilder, tolle Geschichte, aber leider etwas gekürzt

Doktor Aibolit und seine Tiere oder Doktor Auwehzwick
0

Auf 35 Seiten wird Doktor Aibolits Geschichte erzählt, die stark an Dr. Dolittle erinnert.

Wunderschöne und detailreiche Bilder lassen Vorleser und Zuhörer vieles entdecken; auch wenn man es nur als Bilderbuch ...

Auf 35 Seiten wird Doktor Aibolits Geschichte erzählt, die stark an Dr. Dolittle erinnert.

Wunderschöne und detailreiche Bilder lassen Vorleser und Zuhörer vieles entdecken; auch wenn man es nur als Bilderbuch betrachtet, weil der Vorleser fehlt, wird die ganze Geschichte erzählt:
Dr. Aibolit spricht mit Tieren, heilt sie, reist sogar auf spektakuläre Weise und mit Hilfe verschiedener Tiere nach Afrika um die Tiere dort zu heilen, nachdem er einen Hilferuf erhielt.

Erzählt wird die Geschichte in Reimen, erinnert mich stark an James Krüss. Da ich dieses Buch nicht im Original kenne, kann ich jedoch keinen Vergleich dazu anstellen, weiß jedoch, dass es sich hier um eine gekürzte und überarbeitete Ausgabe handelt und ich gerne die komplette Geschichte gelesen hätte.

Für mich war die Geschichte vom Doktor Aibolit eine Neuentdeckung, die mir sehr gut gefällt
( auch die Schokoladendiät), mich zuweilen an Bücher aus meiner Kinderzeit erinnert. Ein wundervolles Buch zum Vorlesen (lassen) oder selber entdecken....

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was war das?

Cooper
0

So, wie es scheint, haben die Eltern Lisa und Jakob ein Wochendhaus auf dem Land gekauft und fahren mit ihren Töchtern Nora und Carlotta, die davon nichts wissen, am Wochenende dorthin.

Von Anfang an ...

So, wie es scheint, haben die Eltern Lisa und Jakob ein Wochendhaus auf dem Land gekauft und fahren mit ihren Töchtern Nora und Carlotta, die davon nichts wissen, am Wochenende dorthin.

Von Anfang an besteht diese Geschichte aus einem Wirrwarr von Erlebnissen, Gedanken und Gesprächen, die der Leser beobachtet und das, was einen roten Faden ausmachen könnte, befindet sich deutlich in der Minderheit. Die Personen ( und Steine oder ein Kühlschrank...) reden sehr viel, meistens ohne mir wirklich etwas zu sagen und ich finde es sehr anstrengend, dass dafür keine Anführungszeichen benutzt wurden. Wie ein Wasserschwall, von Hölzken auf Stöcksken, wird geredet und gedacht und erreicht mich doch nicht wirklich. Ständig ist von Schicksal, Unheil, Phantasien, Ansammlung von Zufällen, Ahnungen, Ängsten und Ausreden die Sprache und ich vermag gar nicht zu unterscheiden, was da wirklich passiert sein soll; gab es zwei Unfälle oder leidet Laura an einer Wahrnehmungsstörung und lebt in einer Anstalt? Bezieht die Geschichte hierzu eine eindeutige Stellung? Für mich nicht; ich würde das Statement von S. 121 bevorzugen: „Es kommt immer darauf an, wie du eine Sache betrachtest, von welcher Seite du sie siehst.“

Sehr gut gefallen haben mir viele der Methaphern; vielleicht soll ja auch die ganze Geschichte eine sein? Der immer wieder betonte Zusammenhang der Dinge hat mich nicht wirklich erreicht oder gar fesseln können.