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Veröffentlicht am 15.06.2022

interessante und umfangreiche Darstellungen und Lösungen

Wildtiere im Fokus
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Bruno Hespeler, Jahrgang 1943, Berufsjäger, freier Journalist für Jagdzeitschriften und Buchautor stellt in diesem Buch Rückkehrer und Zuwanderer vor sowie seine Sicht auf Probleme und Lösungen.

Im ersten ...

Bruno Hespeler, Jahrgang 1943, Berufsjäger, freier Journalist für Jagdzeitschriften und Buchautor stellt in diesem Buch Rückkehrer und Zuwanderer vor sowie seine Sicht auf Probleme und Lösungen.

Im ersten Teil des Buches werden die Rückkehrer Biber, Luchs, Wolf, Braunbär, Fischotter, europäischer Elch, Waldrapp, Bartgeeier, Gänsegeier und Habichtsgeier abgehandelt, im zweiten Teil einige der freiwilligen und unfreiwilligen Zuwanderer, wie Nutria, Bisam, Marderhund, Goldschakal, Waschbär, Mink, Nandu, Flamingos, Halsbandsittiche und andere.

Der erste Teil fällt wesentlich umfangreicher aus und wird ausführlicher behandelt. Zu jedem dieser Tiere erhält der Leser ein Kurzportrait, Information über Ausrottung und Vertreibung und Wiederkehr in verschiedenen Ländern, aber auch über entstandene Probleme und Lösungsmöglichkeiten. Der Autor verfügt über reichlich Berufserfahrung als Jäger, was sich deutlich niederspiegelt, und schreibt routiniert. Seine Aussagen wirken gut recherchiert und doch verhält es sich so, wie er ganz kurz auf einer Seite erwähnt, dass andere, mit anderem beruflichen Hintergrund das alles ganz anders sehen und beschreiben würden. Wie gesagt, dies blitzt nur ganz kurz auf; eigentlich erwähnt der Autor nimmermüde, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass jeder, der anderer Meinung ist, zu dumm wäre, die großen Zusammenhänge zu erkennen und rechnet ab mit Medien, dem dummen Volk, dass Schauergeschichten erfunden und erzählt und so vielen Tierarten unrecht angetan habe. Aber auch Wissenschaftler, Bauern/-verbände, selbst die EU samt Verordnungen bekommen durchgehend ihr Fett weg, insgesamt für meinen Geschmack viel zu häufig, viel zu beleidigend und viel zu unsachlich. Klar kann es so einfach sein, dass man sagt, alle Übergriffe sind menschenverschuldet, auch die der Wölfe, die Schafe reißen, die von Menschen mit Profitgier gehalten werden auf Flächen, auf denen es früher auch keine Menschen gab und als Lösung Elektrozäune, zugebilligte, geplante Großreviere zusprechen und darauf verweisen, dass sich alles im Laufe der Zeit einpendeln wird; das Nahrungsangebot bestimmt schließlich den Umfang der Nachkommenschaft. Auch die Berichte zu auffälligen Wölfen oder Verminderung der Rudelstärke samt möglicher nichterwünschten Folgen fand ich sehr interessant, nicht nur auf den Wolf, sondern auf alle Rückkehrer bezogen.

Der zweite Teil wurde kürzer gefasst, da keine Betrachtungen zu Vertreibung oder Eindämmung enthalten sind. Die vorgestellten Tiere leben ja schon lange hier, sind durch bewußtes Aussetzen, Ausbruch aus Pelztierzucht, Emuhaltung oder Zoo „ausgebrochen“ und haben ihren Lebensraum gefunden.

Die Ausführungen waren allesamt interessant; besonders Einblicke in die Auswirkung jahrhundertalter Jagdgepflogenheiten auf Wildbestand samt bewußtem Besatz waren mir neu. Die hier vorgestellte Sicht basiert auf langerer Erfahrung in der Jagd und behält das große Ganze im Auge. Die Betrachtungen sind schon sehr umfangreich; für mich hätte das Buch ohne die vielen, meist plump und beleidigenden Seitenhieben aber noch dazu gewonnen.

Veröffentlicht am 13.06.2022

ich bin vollkommen begeistert

Kräuter Kosmetik
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Eva Tragner führt in die Thematik ein, erklärt Grundlegendes und Basiszutaten und ab S. 29 folgen die vielen absolut genialen Rezepte – ausschließlich mit Zutaten aus Küche, Garten und Wiese. Die Rezepte ...

Eva Tragner führt in die Thematik ein, erklärt Grundlegendes und Basiszutaten und ab S. 29 folgen die vielen absolut genialen Rezepte – ausschließlich mit Zutaten aus Küche, Garten und Wiese. Die Rezepte reichen von Masken, Peeling, Deos, Körperöl über Badezusätze, After-Sun-Lotion und Lippenpflege bis zu scrub, Augenöl, Haarpflege und darüber hinaus…. Zu jedem Rezept gibt es fundiertes Hintergrundwissen, Extra-Tipps, manchmal auch zu Abwandlungen des Rezeptes und mindestens ein Foto des zubereiteten Produktes. Am Ende des Buches finden sich noch weitere Übersichten; stets bemerkt man, welch enormes Hintergrundwissen die Autorin im Laufe ihrer vielen Ausbildungen und Selbstaständigkeit im Bereich der Kräuterkosmetik gesammelt hat.
Die Rezepte, die in diesem Buch leicht verständlich weitergegeben werden, kann man ganz einfach nacharbeiten. Mir gefällt ausgesprochen gut, dass ich keine besonderen Zutaten dafür einkaufen muss, sondern alles in Küche, Garten oder Wiese finde – alles also ganz natürlich ist, was selbst bei kaufbarer Naturkosmetik nicht selbstverständlich ist. Hier geht es also ohne Verpackungsmüll, Microplastik oder bedenklichen Stoffen für den Anwender selber und auch für die Umwelt bedenkenlos.


Mittlerweile habe ich schon mehrere Rezepte ausprobiert, so wie im Buch angeregt oder so abgewandelt, wie unsere Zutaten im Schrank und Garten es vorgegeben haben. Denn auch das fällt ganz leicht durch die genauen Beschreibungen der Wirkstoffe einzelner Pflanzen, die nicht nur in den Rezepten, sondern auch am Ende des Buches in kurzen Portraits oder Übersichten aufgezeigt werden, ausdrücklich mit dem Ansporn, selber zu experimentieren. Die hergestellten Pflegeprodukte waren absolut überzeugend; das Gefühl, nur das, was ich auch essen würde, auf meine Haut zu lassen auch. Die hergestellten Produkte sind im Kühlschrank unterschiedlich lange haltbar, was auch davon abhängt, ob sie Alkohol enthalten. Manches muss man innerhalb weniger Tage aufbrauchen, anderes hält auch ein Jahr. Bei manchen Rezepten steht auch dabei, dass man das, was übrigbleibt einfach als Smoothie trinken soll, da es nicht nur äußerlich, sondern auch von innen wirkt.

Keine Reste, keine Extra-Einkäufe, keine unbedenklichen Zutaten und dabei so frische Pflegeprodukte wie noch nie. Ich bin völlig begeistert….. und würde gerne mehr als 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 12.06.2022

ausgesprochen informativ und bezaubernd illustriert

Hexengarten
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Sarah Lawrence nimmt den Leser nicht nur mit durch eine Reise in die Welt der magischen Pflanzen, sondern auch durch die Jahrhunderte und Jahrtausende. Sie erzählt zu ber 50 Heil- und sagenumwobenen Pflanzen, ...

Sarah Lawrence nimmt den Leser nicht nur mit durch eine Reise in die Welt der magischen Pflanzen, sondern auch durch die Jahrhunderte und Jahrtausende. Sie erzählt zu ber 50 Heil- und sagenumwobenen Pflanzen, wofür sie eingesetzt wurden, in welchem Ruf sie standen, erzählt von Mythen, Sagen, Aufzeichnungen in den ersten Kräuterheilbüchern und dem damaligen Kampf zwischen Ärzten und Kräuterheilern. Besonders die kurzen Betrachtungen des jeweiligen Zeitgeistes samt Überlieferungen haben mir sehr gut gefallen, zu den einzelnen Pflanzen und auch in abrundenden kurzen Zwischenkapiteln. Mich hat erstaunt, wieviele konkrete Anwendungen schon seit der Antike bekannt waren und bis heute (in Medikamenten) überdauert haben, aber auch, wieviel eigentlich lange verloren und doch wiederentdeckt wurde.

Um Missverständnisse zu vermeiden: in diesem Buch gibt es keine Rezepte, dafür aber sehr viele Informationen, die selbst für belesene „Kräuterfrauen“ neu sein dürften. Das Buch bietet unzählige Informationen und Hintergrundwissen, sicherlich mühsam zusammengetragen und wundervoll zusammengefügt und erzählt. Den Schreibstil und auch den immer wieder in feinen Dosen eingestreuten Humor fand ich ausgesprochen ansprechend und angenehm, die zahlreichen Illustrationen aus dem Archiv der Royal Botanic Gerdens, Kew, sowie historische Bilder der Pflanzen hochgradig charmant.

Für mich stellt dieses Buch einen kleinen Schatz dar, da so viele verschiedene Aspekte zu den Pflanzen und den entsprechenden Zeiten erzählt und in einen größeren Zusammenhang gebracht wurden; ich würde es nicht nur jenen, die sich für Heilkräuter interessieren, empfehlen.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Einstieg leicht erklärt

Umwelthormone – das alltägliche Gift
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Die freie Journalistin Katharina Heckendorf hat Filme gesehen, Bücher gelesen und Gespräche geführt um für sich aufzudecken, worin Umwelthormone enthalten sind, wie sie dem Menschen und der Umwelt schaden ...

Die freie Journalistin Katharina Heckendorf hat Filme gesehen, Bücher gelesen und Gespräche geführt um für sich aufzudecken, worin Umwelthormone enthalten sind, wie sie dem Menschen und der Umwelt schaden und wie man sie umgehen oder vermeiden könnte. 24 Monate hat sie so recherchiert und Bereiche ihres Lebens verändert. Davon berichtet sie hier in diesem Taschenbuch, aber auch von Gedanken und Forderungen, die sie gemacht oder aufgestellt ha und eigenen Rezepten sowie Daumenregeln – das alles auf 222 Seiten, aufgeteilt in Vorwort und ganze zehn Kapitel.

Die Autorin schreibt mit Fleiß, leider nur Altbekanntes, zu hormonwirksamen Chemikalien, denen wir tagtäglich ausgestzt sind, in Lebensmittelumverpackungen, Kosmetikprodukten, Plastikgeschirr, Kunststoffmöbeln und -bodenbelägen, Medikamentenrückständen im Trinkwasser, Reifenabrieb im Feinstaub, Kleidung aus Kunstfaser und mehr. Sie erklärt, dass Microplastik dadurch ins Meer gelange…, geht auch auf die Problematik der erhöhten Gülleversprühung ein, schrbt vieles kurz an, häufig auch in Wiederholungen. Sie gibt Gespräche mit anderen wieder und zitiert einzelne Passagen, gibt immer wieder Verweise auf andere Kapitel – und ich fühle mich schon fast in ein Buch der 1000 Gefahren versetzt (mehr dazu in Kapitel 7 und 8). Sehr oberfkächlich finde ich auch die Kapitel zur Lobbyarbeit und, warum unser Staat versagt hat. Die Forderungen an die Gestzgebung und die Firmen sind gut aufgelistet, aber auch nicht neu. Bücher, Experimente und Filme (u.a. Jenke Experiment „Wie das Plastik uns krank macht“) werden nacherzählt. Eigene Beschreibungen, wie die Autorin die Plastikflaschen in Küche und Bad per Codecheck überprüft hat und immer wieder noch verstörter und schockiert war, waren mir viel zu viel enthalten, auch die Erklärung der Codechek-App, die jeder kennen dürfte, und die Erwähnung der App, geschätzte 50mal im ganzen Buch. Als Abschluß erhält der Leser von der Autorin entwickelte Rezepte für Spülmittel, Shampoo, saure Rinse (Essig in Wasser) oder eine Gesichtsmaske (Heilerde mit Wasser angerührt), für ein Trockenshampoo, Peeling oder Shampoopaste aus angerührter Heilerde; statt parfümiertem Duschgel empfieht sich geruchslose Seife. Sie erklärt Hygienetassen und, wie man Stoffbinden selber näht oder in entsprechenden Läden kaufen kann, beschreibt auch, wie man in Unverpacktläden einkauft oder Zutaten für die eigene Kosmetikherstellung online bestellen kann. Die Beschreibungen einzelner Schadstoffe finde ich ausreichend und als erste Information vollkommen ausreichen, ebenso die Darstellung der (meist immer gleichen) Auswirkungen auf Körper und Umwelt.

Das Thema finde ich sehr interessant und ich war auf neue Erkenntnisse gespannt; leider, das räume ich am besten direkt ein, bin ich mit dem Buch samt Inhalt nicht so wirklich warm geworden. Das liegt zum einen daran, dass die aufgedeckten Inhalte sich auf allgemein bekannte seit den 50er Jahren beziehen und ich für mich nichts Neues entdecken konnte; beispielsweise dass die Hormone der Antibabypille nicht aus dem Trinkwasser gefiltert werden können, sondern sich, zusammen mit anderen Medikamenten im Trinkwasser anreichern, wird schon seit den 70er Jahren in den Schule gelehrt. Manche der Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte, die in diesem Buch aneinandergeriht wurden, sind inzwischen schon überholt, wie die Behauptung, dass Bio immer gesünder wäre und keine Schadstoffe, beispielsweise auf der Schale, enthalte; auch hierzu gab es ein Jenke-Experiment. Die beschriebenen Bilder von Plastikteppichen im Meer oder Möven, die mit einem plastikgefüllten Magen verhungert sind, kennt wohl jeder. Und dann stört mich noch die Überheblichkeit, die mir das erste Mal auf Seite eins des ersten Kapitels auffiel: „Den allerwenigsten dürfte bewußt sein, dass Coffee-to-go-Becher oder Pizzakartons mit einer dünnen Plastikschicht überzogen sind.“ oder „dass aus vielen neuen Kleidungsstücken die Überreste der giftigen Färbemittel austreten“. Ich bin entsetzt, für wie bildungsfern aufgewachsen Frau Heckendorf ihre Leserschaft hält, auch bei vielen anderen Ausführungen. So gibt sie dem unerfahrenen Leser Daumenregeln mit an die Hand, beispielsweise auf S. 40: „Wenn Sie ein weiches und biegsames Produkt aus PVC besitzen, können Sie davon ausgehen, dass es Phtalate enthält.“ (die allseits bekannten Weichmacher für Kunststoff). Oder, wie Frau Heckendorf stolz erzählt, wie sie es in einem Restaurant genossen hat, die Bedienung in Verlegenheit gebracht zu haben als sie nach Gerichten ohne endokrinen Disruptoren fragte.

Ehrlicherweise schreibt die Autorin, dass eigentlich vieles von ihr geschriebene schon seit den 90er Jahren bekannt ist. Die Rezepte, von denen sie angibt, sie selber entwickelt zu haben, finden sich seit ungefähr zehn Jahren vielfältig online und in unzähligen Büchern. Für meinen Geschmack kommt dieses Buch also mindestens ein Jahrzehnt zu spät und ich wundere mich über Rezensionen Begeisterter, die angeben, so viel Neues gelernt zu haben. Ehrlich gesagt, schockiert mich das etwas, denn ich war fest davon überzeugt, dass man diesen Informationen nicht entgehen konnte, selbst ohne einschlägige Literatur darüber zu lesen, sondern einfach nur durch Schlagzeilen oder Nachrichten im Fernsehen oder Produktrückrufen, Berichten über Greenpeace-Aktionen, DIY-Projekten, Sendungen wie „Das Jenke-Projekt“, die „Hobbythek“….. Die angesprochenen Themen sind und waren doch genaugenommen täglich allgegenwärtig, für jeden, egal welchen Alters. Anscheinend liege ich mit meiner Meinung knapp daneben und das Buch erreicht Personen, die sich mit der Thematik bis heute noch gar nicht auseinander gesetzt haben. Für diese halte ich das Buch dann selbstverständlich für sehr anschaulich, einfach und gut erklärt und würde es ihnen auch empfehlen.

Veröffentlicht am 05.06.2022

informatives, hilfreiches und ratgebendes Arbeitsbuch

Du bist mehr als genug
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Sarah Desai vermittelt in "Du bist mehr als genug" in drei Kapiteln wie man "Selbstwert erkennen", "Selbstliebe leben" und "Selbstvertrauen entwickeln" kann.

Bildreichen Geschichten, Fragenkataloge, ...

Sarah Desai vermittelt in "Du bist mehr als genug" in drei Kapiteln wie man "Selbstwert erkennen", "Selbstliebe leben" und "Selbstvertrauen entwickeln" kann.

Bildreichen Geschichten, Fragenkataloge, Zitate und Beispiele helfen, sich selber besser zu erkennen, Übungen, Meditation, Visualisierungen, Atemübungen, Affirmationen, Mantren und mehr erleichtern loszulassen, achtsam zu sein, sich selber zu verzeihen und mehr zu schätzen, und zu erkennen, dass man allzeit genug ist, besonders auch mit Fehelrn und negativen Erfahrungen. Sehr einfühlsam wiest Sarah Desai einen Weg zu mehr Selbstliebe und damit verbunden einem besseren Selbstwertgefühl.

Auch wenn ich einige Übungen schon kannte, finde ich diese Zusammenstellung ausgesprochen gelungen. Man kann das leicht verständliche Buch vorn vorne an ganz durchlesen, oder irgendwo im Verlauf des Buches eine Seite aufschlagen und mit dieser "arbeiten". Für mich macht es besonders Sinn, das Buch zunächst ganz zu lesen und besonders ansprechende Seiten mit post-its zu markieren und sich dann intensiver mit deren Inhalt auseinander zu setzen. Wenn man sich jeden Tag ein paar Minuten darauf einläßt, vertiefen sich einige neue Erkenntnisse, Reaktionen und Gewohnheiten.