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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2022

absolut enttäuschend und langweilig

Als das Böse kam
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Vater, Mutter Tochter und Sohn leben auf einer Insel. Die Eltern erklären Juno (16J) und Boy (12J.) immer wieder, dass sie sich in einem Zeugenschutzprogramm befinden, haben im Keller einen Schutzraum ...

Vater, Mutter Tochter und Sohn leben auf einer Insel. Die Eltern erklären Juno (16J) und Boy (12J.) immer wieder, dass sie sich in einem Zeugenschutzprogramm befinden, haben im Keller einen Schutzraum ausgebaut, in dem sie zwei Wochen unbemerkt überleben können und führen regelmäßig Testalarm und -übung durch. Die Mutter unterrichtet die Kinder selber, wobei mich stets erstaunt hat, wie blöd und naiv zumindest Mutter und Kinder dargestellt werden. So wird beispielsweise im Mathematikunterricht bestaunt, dass die Sechzehnjährige 330:6 im Kopf ausrechnen kann und sogar zur Probe nachgerechet. Plötzlich hinterfragt zumindest Juno ein paar der durch die Eltern aufgestellten Gesetze, nicht zuletzt nach einer Begenung mit einem „Fremdling“ am Ufer und einem kuriosen Todesfall und plötzlich gerät das Inselleben aus den Fugen….

Den Titel „Als das Böse kam“, kann ich nicht nachvollziehen. Soll denn das Böse nicht schon immer auf der Insel gewesen sein? Den sehr einfachen Schreibstil fand ich langweilig; beginnend auf S.9 bis S.116 habe ich mich gefragt, wann denn nun endlich etwas passiert. Der Roman dehnt sich bis S.310 aus, enthält einige Szenen, die dramatisch wirken sollen, aber eher unglaubwürdig erscheinen. Manchmal wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht und als spannend hingestellt. Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, warum auf dem Cover die Bezeichnung „Thriller“ angegeben wurde; das ist dieser Roman für mich keinesfalls; da reicht es nicht, dass ein paar Leichen vorkommen. Bis fast zum Ende dieses Buches, dass ich eher als Jugendroman oder jugendlichen Roman bezeichnen würde, habe ich mich gefragt, ob dieser vielleicht von einem Jugendlichen geschrieben wurde. Erst als ich am Ende angekommen war, habe ich in der Danksagung gelesen, dass der Autor sich vorgenommen hatte, den Roman an 365 Tagen zu schreiben, jeden Tag eine Seite. Nun, offensichtlich war der Roman schon nach 305 Tagen beendet und wurde vom Autor, seiner Frau und einem Freund gemeinsam geschrieben; Frau und Freund haben dabei festgestellt, dass ihnen andere Dinge mehr liegen. Bei der Danksagung hat die 14-jährige Tochter geholfen. Das alles erklärt mir einiges….

Bei „Als das Böse kam“ handelt es sich nach Angaben des inneren Klappentextes um den ersten Roman Ivar Leon Mengers. Er lässt sich flüssig lesen, hat mich aber nicht überzeugen können, enthielt für mich etliche Ungereimtheiten, wenig Spannung und ebensowenig Tiefgang oder Raffinesse – für mich insgesamt weit entfernt von einem Thriller. Die vielen begeisterten und lobenden Rezensionen kann ich nicht nachvollziehen, genausowenig wie die hochlobenden Worte durch Melanie Raabe und Sebastian Fitzek.

Ich kann für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 29.08.2022

gute Auswahl an klassischen und neuen Rezepten

Neue Ideen für alte Gemüse
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Christiane Leesker stellt in diesem Buch sowohl sowohl klassische als auch neue Rezepte vor, eingeteilt in die Kapitel Blatt, Kohl und Wurzelgemüse. Die insgesamt 77 Rezepte sowie die kapiteleinführende ...

Christiane Leesker stellt in diesem Buch sowohl sowohl klassische als auch neue Rezepte vor, eingeteilt in die Kapitel Blatt, Kohl und Wurzelgemüse. Die insgesamt 77 Rezepte sowie die kapiteleinführende Warenkunde wurden durch ansprechene Fotos von Vanessa Jansen ergänzt.

Die Autorin beschreibt, wie wichtig regionale und saisonale Zutaten sind und möchte alte Gemüsesorten vorstellen und dafür begeistern. Für mich waren keine unbekannten oder neue Gemüsesorten dabei, was aber nicht für jeden zutreffen wird. Unter den Rezepten habe ich Klassiker gefunden, die ich seit meiner Kindheit liebe und, die nie von meinem Speiseplan verschwunden sind, wie Stielmuseintopf, Endivienstampf oder Chicoréesalat mit Orange und Walnüssen. Zudem habe ich aber auch etliche neue Kreationen entdeckt, die mich sehr ansprechen und, die ich nachkochen werde, beispielsweise den Rübstiel-Kuchen (eine Tarte), Endivien-Salat mit Sesam-Ziegenkäse, Mangoldfritata mit Pinienkernen, Grünkohl-Lasagne, Grünkohl-Fritata mit Kürbis, Curry-Wirsing mit Kabeljau, Wirsing-Dhal mit Basmatireis und, meine absoluten Favoriten: Steckrüben-Curry sowie Rübchensuppe mit Ziegenkäse und Mandeln.

Die Rezepte wurden gut beschrieben, manchmal durch Tipps ergänzt und lassen sich allesamt einfach nacharbeiten; viele sind vegetarisch, haben manchmal aber dann einen Tipp für eine Ergänzung mit Fleisch. Die Auswahl an Rezepten hat mir gefallen; es hätten ruhig ein paar mehr sein dürfen. Allerdings kann man die vorgegebenen Rezepte ja auch nach eigenem Ermessen abwandeln, indem man beispielsweise eine Gemüsesorte austauscht.

Veröffentlicht am 21.08.2022

umfangreiches Fach- und Praxishandbuch

Phytotherapie in Theorie und Praxis
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Cornelia Stern und Helga Ell-Beiser haben dieses umfangreiche Nachschlagewerk in drei große Abschnitte unterteilt: Nach einer ausführlichen Einführung, in der unter anderem auch auf Inhaltsstoffe von Heilpflanzen ...

Cornelia Stern und Helga Ell-Beiser haben dieses umfangreiche Nachschlagewerk in drei große Abschnitte unterteilt: Nach einer ausführlichen Einführung, in der unter anderem auch auf Inhaltsstoffe von Heilpflanzen oder ärzlich verwendete Pflanzenteile eingegangen wird, widmet sich der zweite Teil den „Indikationen nach Organsystemen“, die kapitelweise abgehandelt werden, ebenfalls sehr ausführlich und umfangreich. Im dritten Teil werden 120 „Heilpflanzenmonografien von A-Z“ an die Hand gegeben, die genau wie das ganze Buch üppig durch ansprechende Fotos ergänzt werden. Die Heilpflanzenmonografien enthalten nicht nur die Planzenbeschreibung, botanische Merjmale und Standort, die optimale Erntezeit, Inhaltsstoffe, Wirkungen, Indikationen, sondern auch Angaben zu Fertigpräparaten, verschiedenen Heilmitteln, Einsatz bei Erfahrungsmedizin und Volksheilkunde, Zubereitung und Anwendung und mehr.

Obwohl ich schon mehrere Bücher über Heilpflanzen besitze, muss ich sagen, das dieses das mit Abstand umfangreichste, vielschichtigste, informativste Werk ist, das ich zum Thema gelesen habe. Dieses Nachschlagewerk über Heilpflanzen, deren Wirkstoffe und Einsatzmöglichkeiten werden wissenschaftlich fundiert vermittelt; das Nachschlagen nach geeigneten Pflanzen und Zubereitungen gelingt gut.

Ich schätze dieses Praxishandbuch sehr, würde ihm gerne mehr als 5 Sterne geben und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 16.08.2022

ganz ausführlich in Texten und Fotostrecken

Hausschlachtung Huhn - Nachhaltige Selbstversorgung
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Adam Danforth erläutert in diesem reichlich bebilderten Buch, welche Gerätschaften man benötigt um eine Hausschlachtung von Hühnern durchzuführen, zeigt auch preiswerte Varianten und Selbstgebautes auf, ...

Adam Danforth erläutert in diesem reichlich bebilderten Buch, welche Gerätschaften man benötigt um eine Hausschlachtung von Hühnern durchzuführen, zeigt auch preiswerte Varianten und Selbstgebautes auf, welches ausreicht, wenn nur in ganz kleinem Rahmen selber geschlachtet werden soll.

Mir gefällt sehr gut, wie sehr Adam Danforth immer wieder betont, dass die Hühner bestmögliche Unterbringung und Verpflegung haben sollen und alles, sowohl Haltung als auch Schlachtung verantwortungsvoll erfolgen soll. Mich hatte das Thema interessiert, wenngleich ich niemals meine Gartenhühnchen schlachten oder aufessen würde. Mir war auch nicht bewusst, dass in Deutschland eine eigene Hausschlachtung vorgenommen werden darf, habe allerdings auch keine Gestzesangaben, schon gar nicht für Deutschland, in diesem Buch gefunden. Beim Lesen blitzt schon manchmal durch, dass der Autor in den USA lebt und vielleicht Details anders geregelt werden als bei uns; beispielsweise werden im Freien, direkt mit mehrere Leuten Arbeitsbereiche eingerichtet und eine größere Veranstaltung daraus konzipiert, was ich mir in Deutschland überhaupt nicht vorstellen könnte. Ebenso fällt die enorme Erfahrung und Routine bezüglich der Hausschlachtungen auf, die Adam Danforth sehr ausführlich, ausgesprochen sachlich und gut verständlich vermittelt, angefangen von Gerätschaft, Schlachtung, Vorbereitung zum Rupfen samt diesem auf verschiedene Weisen, dem Reifenlassen, Zerlegen und Verpacken. Immer wieder beschreibt er hygienisches Vorgehen und Notwendigkeit.

Das Buch vermittelt in vielen Bildern und Fotostrecken sowie ausführlichen Texten dieses ganze Wissen Schritt-für-Schritt sehr anschaulich und gut verständlich, so dass jene, die eigene Hausschlachtungen durchführen wollen, genau darauf vorbereitet werden.

Veröffentlicht am 15.08.2022

nicht wirklich Neues, mit professionellen Fotos

Nuss-Küche
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Martin Kreutzer und Sandra Pugliese, die Autoren dieses Buches beschreiben zunächst, wie gesund Nüsse sind und „vollgepackt mit guten Dingen“ (S.13). Nüsse können beim Abnehmen und Bauchfett verlieren ...

Martin Kreutzer und Sandra Pugliese, die Autoren dieses Buches beschreiben zunächst, wie gesund Nüsse sind und „vollgepackt mit guten Dingen“ (S.13). Nüsse können beim Abnehmen und Bauchfett verlieren helfen, wobei hier, wie sonst auch, gilt, dass die Dosis nicht übertrieben werden darf. Zudem können die altbekannten einfachen Fettsäuren, von den Autoren kosequent MUFA genannt, Entzündungen entgegenwirken und aufgrund der hohen Kalorienzahl und oft auch einer guten Menge an Ballaststoffen sättigen; manche Fette werden auch nicht vollkommen verstoffwechselt. Einfach und kurz nacherzählt werden Forschungsergebnisse von 2003; nunja, die müssen nicht überholt sein, aber wahrscheinlich hat schon jeder diese dünn gestreuten Informationen in den nun fast 20 zurückliegenden Jahren mehrfach gelesen.Dann werden jeweils auf einer Doppelseite, von der ungefähr die Hälfte aus Text besteht, Nüsse vorgestellt: Cashew-, Hasel-, Erd-, Kokos-, Macadamianüsse, Mandeln, Para- und Pekannüsse, Pistazien und Walnüsse. Im Text wird jeweils nochmals darauf hingewiesen, dss sie bei Entzündungen und beim Bauchfett helfen. Ja, das hatten wir schon im Einführungskapitel. Hilfreich finde ich die Angaben zu Kaloreien, Protein-Fett-, Kohlenhydrat- und Ballaststoffangaben, denn es würde wohl kein Leser dafür seine Nährwerttabellen hinzuziehen. Dann folgen die Rezepte, die nach meinem Empfinden so alt sind, wie die nacherzählten Forschungsergebnisse. Man erhält die Erklärungen und Rezepte für Nuss-, Kokosmilch und Kokosbutter, Blaubeer Smoothies, Nussbutter, Granola, Pesto, in dem Nüsse verarbeitet wurden – mal was anderes als Pinienkerne, aber doch auch nicht neu. Salate, über die Nüsse gestreut werden, auch über Zucchini- und Kürbisspagetti. Desserts wie Italienischer Apfelkuchen, unter anderem mit Mandel- und Nussmilch zubereitet, Zimtschnecken mit „Kick“ und auch kleine Bountyriegel und hausgemachtes Nutella finden sich unter den Rezepten. Ich muss gestehen, dass ich es schon tollkühn finde, die eigenen Kreationen Nutella und Bounty zu nennen, da es sich schließlich um geschützte Namen handelt und die Namens- und Rechtinhaber sicher nicht ihre Zustimmung dafür gegeben haben. Auch einige Äußerungen lassen mit fassungslos zurück, beispielsweise steht in den Rezepten immen wier „kalt geschluderter Honig“ oder „gern kalt geschleuderter Honig“. Wer so etwas schreibt, hat leider keine Ahnung vom Produkt. Selbstverständlich wird Honig nicht erhitzt, sondern unerhitzt geschleudert oder eventuell noch bei Hobbyimkern, die sich erst im zweiten Jahr eine Schleuder kaufen wollen, einzelne Waben gepresst. Wie unklug müsste man sein, durch Erhitzen den Honig zu zerstören? Nunja, in den Rezepten wird das schon gemacht, beispielsweise wird dort unter anderem aus Seite 56 „der Honig bis unter den Kochpunkt erhitzt“. Wenn man ein Kochbuch schreibt, sollte einem ein solcher Fehler nicht unterlaufen; es lässt sich doch so einfach recherchieren, dass die wertvollen Inhaltsstoffe von Honig, wie Aminosäuren und Enzyme bei über 40°C. zerstört werden. Ein Rezept habe ich gefunden, das ich nicht schon lange kannte und das mich angesprochen hat. Auberginenscheiben in Nusspanade. Überrascht habe ich in der Danksagung gelesen, wie die Autoren sich selber für dieses Buch über den grünen Klee loben – „auf das wir stolz sein können“. Die Fotos wurden von einem Profi aufgenommen, sind sehr ansprechend und erhalten einen eigenen Stern von mir.. Insgesamt, so muss ich gestehen, haben mich die Rezepte nicht vom Hocker gehauen; altbekannt, manchmal eben mit Nüssen bestreut oder etwas Nuss untergerührt. Da hatte ich schon etwas mehr erwartet.

Für jemanden, der noch nie gelesen hat, wie man eine Nussmilch zubereitet oder mal mit Nussmilch oder Nüssen gekocht, gebacken oder angerichtet hat, mag dieses Buch vielleicht eine Offenbarung sein; sonst hinkt das Buch seiner Zeit eindeutig hinterher.