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Veröffentlicht am 08.06.2022

Einstieg leicht erklärt

Umwelthormone – das alltägliche Gift
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Die freie Journalistin Katharina Heckendorf hat Filme gesehen, Bücher gelesen und Gespräche geführt um für sich aufzudecken, worin Umwelthormone enthalten sind, wie sie dem Menschen und der Umwelt schaden ...

Die freie Journalistin Katharina Heckendorf hat Filme gesehen, Bücher gelesen und Gespräche geführt um für sich aufzudecken, worin Umwelthormone enthalten sind, wie sie dem Menschen und der Umwelt schaden und wie man sie umgehen oder vermeiden könnte. 24 Monate hat sie so recherchiert und Bereiche ihres Lebens verändert. Davon berichtet sie hier in diesem Taschenbuch, aber auch von Gedanken und Forderungen, die sie gemacht oder aufgestellt ha und eigenen Rezepten sowie Daumenregeln – das alles auf 222 Seiten, aufgeteilt in Vorwort und ganze zehn Kapitel.

Die Autorin schreibt mit Fleiß, leider nur Altbekanntes, zu hormonwirksamen Chemikalien, denen wir tagtäglich ausgestzt sind, in Lebensmittelumverpackungen, Kosmetikprodukten, Plastikgeschirr, Kunststoffmöbeln und -bodenbelägen, Medikamentenrückständen im Trinkwasser, Reifenabrieb im Feinstaub, Kleidung aus Kunstfaser und mehr. Sie erklärt, dass Microplastik dadurch ins Meer gelange…, geht auch auf die Problematik der erhöhten Gülleversprühung ein, schrbt vieles kurz an, häufig auch in Wiederholungen. Sie gibt Gespräche mit anderen wieder und zitiert einzelne Passagen, gibt immer wieder Verweise auf andere Kapitel – und ich fühle mich schon fast in ein Buch der 1000 Gefahren versetzt (mehr dazu in Kapitel 7 und 8). Sehr oberfkächlich finde ich auch die Kapitel zur Lobbyarbeit und, warum unser Staat versagt hat. Die Forderungen an die Gestzgebung und die Firmen sind gut aufgelistet, aber auch nicht neu. Bücher, Experimente und Filme (u.a. Jenke Experiment „Wie das Plastik uns krank macht“) werden nacherzählt. Eigene Beschreibungen, wie die Autorin die Plastikflaschen in Küche und Bad per Codecheck überprüft hat und immer wieder noch verstörter und schockiert war, waren mir viel zu viel enthalten, auch die Erklärung der Codechek-App, die jeder kennen dürfte, und die Erwähnung der App, geschätzte 50mal im ganzen Buch. Als Abschluß erhält der Leser von der Autorin entwickelte Rezepte für Spülmittel, Shampoo, saure Rinse (Essig in Wasser) oder eine Gesichtsmaske (Heilerde mit Wasser angerührt), für ein Trockenshampoo, Peeling oder Shampoopaste aus angerührter Heilerde; statt parfümiertem Duschgel empfieht sich geruchslose Seife. Sie erklärt Hygienetassen und, wie man Stoffbinden selber näht oder in entsprechenden Läden kaufen kann, beschreibt auch, wie man in Unverpacktläden einkauft oder Zutaten für die eigene Kosmetikherstellung online bestellen kann. Die Beschreibungen einzelner Schadstoffe finde ich ausreichend und als erste Information vollkommen ausreichen, ebenso die Darstellung der (meist immer gleichen) Auswirkungen auf Körper und Umwelt.

Das Thema finde ich sehr interessant und ich war auf neue Erkenntnisse gespannt; leider, das räume ich am besten direkt ein, bin ich mit dem Buch samt Inhalt nicht so wirklich warm geworden. Das liegt zum einen daran, dass die aufgedeckten Inhalte sich auf allgemein bekannte seit den 50er Jahren beziehen und ich für mich nichts Neues entdecken konnte; beispielsweise dass die Hormone der Antibabypille nicht aus dem Trinkwasser gefiltert werden können, sondern sich, zusammen mit anderen Medikamenten im Trinkwasser anreichern, wird schon seit den 70er Jahren in den Schule gelehrt. Manche der Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte, die in diesem Buch aneinandergeriht wurden, sind inzwischen schon überholt, wie die Behauptung, dass Bio immer gesünder wäre und keine Schadstoffe, beispielsweise auf der Schale, enthalte; auch hierzu gab es ein Jenke-Experiment. Die beschriebenen Bilder von Plastikteppichen im Meer oder Möven, die mit einem plastikgefüllten Magen verhungert sind, kennt wohl jeder. Und dann stört mich noch die Überheblichkeit, die mir das erste Mal auf Seite eins des ersten Kapitels auffiel: „Den allerwenigsten dürfte bewußt sein, dass Coffee-to-go-Becher oder Pizzakartons mit einer dünnen Plastikschicht überzogen sind.“ oder „dass aus vielen neuen Kleidungsstücken die Überreste der giftigen Färbemittel austreten“. Ich bin entsetzt, für wie bildungsfern aufgewachsen Frau Heckendorf ihre Leserschaft hält, auch bei vielen anderen Ausführungen. So gibt sie dem unerfahrenen Leser Daumenregeln mit an die Hand, beispielsweise auf S. 40: „Wenn Sie ein weiches und biegsames Produkt aus PVC besitzen, können Sie davon ausgehen, dass es Phtalate enthält.“ (die allseits bekannten Weichmacher für Kunststoff). Oder, wie Frau Heckendorf stolz erzählt, wie sie es in einem Restaurant genossen hat, die Bedienung in Verlegenheit gebracht zu haben als sie nach Gerichten ohne endokrinen Disruptoren fragte.

Ehrlicherweise schreibt die Autorin, dass eigentlich vieles von ihr geschriebene schon seit den 90er Jahren bekannt ist. Die Rezepte, von denen sie angibt, sie selber entwickelt zu haben, finden sich seit ungefähr zehn Jahren vielfältig online und in unzähligen Büchern. Für meinen Geschmack kommt dieses Buch also mindestens ein Jahrzehnt zu spät und ich wundere mich über Rezensionen Begeisterter, die angeben, so viel Neues gelernt zu haben. Ehrlich gesagt, schockiert mich das etwas, denn ich war fest davon überzeugt, dass man diesen Informationen nicht entgehen konnte, selbst ohne einschlägige Literatur darüber zu lesen, sondern einfach nur durch Schlagzeilen oder Nachrichten im Fernsehen oder Produktrückrufen, Berichten über Greenpeace-Aktionen, DIY-Projekten, Sendungen wie „Das Jenke-Projekt“, die „Hobbythek“….. Die angesprochenen Themen sind und waren doch genaugenommen täglich allgegenwärtig, für jeden, egal welchen Alters. Anscheinend liege ich mit meiner Meinung knapp daneben und das Buch erreicht Personen, die sich mit der Thematik bis heute noch gar nicht auseinander gesetzt haben. Für diese halte ich das Buch dann selbstverständlich für sehr anschaulich, einfach und gut erklärt und würde es ihnen auch empfehlen.

Veröffentlicht am 05.06.2022

informatives, hilfreiches und ratgebendes Arbeitsbuch

Du bist mehr als genug
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Sarah Desai vermittelt in "Du bist mehr als genug" in drei Kapiteln wie man "Selbstwert erkennen", "Selbstliebe leben" und "Selbstvertrauen entwickeln" kann.

Bildreichen Geschichten, Fragenkataloge, ...

Sarah Desai vermittelt in "Du bist mehr als genug" in drei Kapiteln wie man "Selbstwert erkennen", "Selbstliebe leben" und "Selbstvertrauen entwickeln" kann.

Bildreichen Geschichten, Fragenkataloge, Zitate und Beispiele helfen, sich selber besser zu erkennen, Übungen, Meditation, Visualisierungen, Atemübungen, Affirmationen, Mantren und mehr erleichtern loszulassen, achtsam zu sein, sich selber zu verzeihen und mehr zu schätzen, und zu erkennen, dass man allzeit genug ist, besonders auch mit Fehelrn und negativen Erfahrungen. Sehr einfühlsam wiest Sarah Desai einen Weg zu mehr Selbstliebe und damit verbunden einem besseren Selbstwertgefühl.

Auch wenn ich einige Übungen schon kannte, finde ich diese Zusammenstellung ausgesprochen gelungen. Man kann das leicht verständliche Buch vorn vorne an ganz durchlesen, oder irgendwo im Verlauf des Buches eine Seite aufschlagen und mit dieser "arbeiten". Für mich macht es besonders Sinn, das Buch zunächst ganz zu lesen und besonders ansprechende Seiten mit post-its zu markieren und sich dann intensiver mit deren Inhalt auseinander zu setzen. Wenn man sich jeden Tag ein paar Minuten darauf einläßt, vertiefen sich einige neue Erkenntnisse, Reaktionen und Gewohnheiten.

Veröffentlicht am 03.06.2022

sehr anschaulich erklärt

Das große Buch vom Drechseln
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Christian Zeppetzauer stellt in diesem Buch traditionelle Drechseltechniken vor, die bei den zehn vorgestellten Werkstücken angewendet werden. Dieses Buch richtet sich an jene, die schon mal gedrechselt ...

Christian Zeppetzauer stellt in diesem Buch traditionelle Drechseltechniken vor, die bei den zehn vorgestellten Werkstücken angewendet werden. Dieses Buch richtet sich an jene, die schon mal gedrechselt haben, besser noch, es beherrschen. Es werden keine Einführung in die Grundlagen des Drechselns gegeben, genauso wenig wie fertige Arbeitsskizzen. Vielmehr wird grundsätzlich erklärt, wie beispielsweisegewundene Kerzenleuchter oder durchbrochene Wund, Hohlkehlen, Kupeferbeschläge und vieles mehr gearbeitet werden. Neben diesen kann man sich unter anderem auch die Fertigung von einem Hocker, verschiedenen Dosen sowie einem Notenständer ansehen. Die Arbeitsschritte werden in Fotostrecken mit Untertiteln aufgezeigt.

Der Autor zeigt dies alles so detailiert, dass selbst ein Laie eine Vorstellung der erbrachten Tätigkeit und Leistung erhält; besonders jene, die über grundlegende Erfahrung verfügen, werden einzelne Arbeitsschritte genauer betrachten und auch nacharbeiten können.

Mich hat die Vielfalt der vorgestellten Modelle sowie die genaue Darstellung der einzelnen, sehr genauen Schritte beieindruckt.

Veröffentlicht am 01.06.2022

informativ und hilfreich

Selbst.Zufrieden
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Emma Reed Turrell stellt die vier Pleasing-Profile vor und ergänzt diese lebensnah durch Gespräche aus ihrer Praxis, die sie zum Teil zusammengefügt hat um es anschaulicher zu machen. Verschiedne Bereiche ...

Emma Reed Turrell stellt die vier Pleasing-Profile vor und ergänzt diese lebensnah durch Gespräche aus ihrer Praxis, die sie zum Teil zusammengefügt hat um es anschaulicher zu machen. Verschiedne Bereiche und Aspekte werden dabei beleuchtet, unter anderem das Verhältnis zu den Eltern, in Freundschaften, Beziehungen, am Arbeitsplatz sowie in der eigenen Elternrolle. Diese Aufteilung der einzelnen Kapitel hat mir sehr gut gefallen, denn jeder wird in anderen Bereichen besonders dazu neigen, sich selber zurückzunehmen um nicht anzuecken, manchmal auch übersteigert, um wirklich allen zu gefallen, wobei das Selbstwertgefühl dann auf der Strecke bleibt.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm und leicht verständlich empfunden. Die vielen Beispiele fand ich sehr anschaulich; da wird sich wohl jeder mehr oder weniger wiederfinden und für seine Handlungen Strategien entdecken, die ihm helfen, bei sich zu bleiben, zu sich zu stehen und zu wachsen. Ich fand das Buch sehr interessant und werde es sicherlich nochmal, vielleicht auch nur einzelne Kapitel, in Ruhe lesen; es sind schon sehr viele Informationen enthalten und so macht eine nochmalige Auseinandersetzung mit dem Inhalt sicherlich noch mehr Sinn.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Umsetzung
  • Cover
Veröffentlicht am 31.05.2022

gut erklärte Indoor-Kleinprojekte

Get Up and Grow
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Lucy Hutchings hatte in der Vergangenheit ein eigenes Modelabel; seit einiger Zeit schreibt sie sich auf ihrem Blog und Istagramm über Selbstversorgung. In diesem Buch stellt sie nach den Basics wie Gießen, ...

Lucy Hutchings hatte in der Vergangenheit ein eigenes Modelabel; seit einiger Zeit schreibt sie sich auf ihrem Blog und Istagramm über Selbstversorgung. In diesem Buch stellt sie nach den Basics wie Gießen, Düngen und Umtopfen eine Liste mit Pflanzen sowie verschiedene DIY-Projekte vor, um in der Wohnung Essbares wie Kräuter, Obst und Gemüse zu ziehen. In Töpfen gezogen finden die Pflanzen sich in Hängeutensilos, auf der fensterbank, dem Schreibtisch, in Regalen, auf dem Boden oder auf Hockern oder hängen als Kokeama-Hain von der Decke (Zwergorangenbäumchen); es gibt auch Bepflanzungen von Glasvitrinen als eßbares Terrarium oder als Gewächshaus oder einen rollbaren Kleiderständer, der als Bohnenspalier umgebaut, als Raumteiler genutzt wird.

Das Buch wurde schön gestaltet, keine Frage. Das Ganze wird unter dem Aspekt der Selbstversorgung betrachtet; wobei jedem klar sein dürfte, das die Erntemengen eher klein ausfallen und es überwiegend um Spiel und Spaß bei der Sache geht. Für mich waren da nicht so wirklich aufregende, neue Ideen dabei; Kräutertöpfe kennen wir alle, genau Zwergorangenbäumchen oder Chilipflanzen, Keimlinge (heißen hier Microgreens) oder eine Zwergananspflanze. Hier werden nun verschiedene Möglichkeiten der Unterbringung dieser Pflanzen gezeigt und selber „gebaut“. Auch die Möglichkeit, die Pflanzen im Winter mit künstlichem Sonnenlicht zur Ernte zu treiben, überzeugt mich nicht wirklich. Der Grundgedanke, statt Topfblumen essbare Pflanzen in der Wohnung zu haben, scheint weniger verbreitet zu sein, als ich dachte. Wir haben auch gängige Kräuter, Zitronengras, Keffirlimette und andere auf der Fensterbank stehen; für mich war das eigentlich selbstverständlich.

Die Projekte werden jedesmal sehr gut beschrieben und lassen sich auch gut nachbauen. Wer genau so etwas plant, findet hier zahlreiche Anleitungen und Ideen, die sich problemlos umsetzen lassen.