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Veröffentlicht am 09.11.2016

schöner Streifzug durch Küche, Bräuche und Gegend

Vegetarisch unterwegs im Markgräflerland
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Elisabeth Zumkehr, Köchin des Narayana-Verlages, stellt in ihrem Erlebniskochbuch Orte und Sehenswürdigkeiten ihrer Heimat Markgräflerland sowie Feste und Gebräuche, die sie schon seit Kindeszeiten kennt, ...

Elisabeth Zumkehr, Köchin des Narayana-Verlages, stellt in ihrem Erlebniskochbuch Orte und Sehenswürdigkeiten ihrer Heimat Markgräflerland sowie Feste und Gebräuche, die sie schon seit Kindeszeiten kennt, vor.

Die bodenständigen Gerichte der Region, hier in einer vegetarischen Variante, werden mit frischen Zutaten zubereitet; jedes Rezept ist für 4 Personen berechnet und weist neben einer gut verständlichen Zubereitungserklärung ein großes Foto der hergerichteten Speise auf. Die jeweils angegebene Arbeitszeit muss man nach Angaben der Autorin möglicherweise etwas aufrunden, da sie selber sehr schnell arbeite.

Es finden sich traditionelle Rezepte wie z.B. Graupen-Erbsen-Eintopf, Dinkelknöpfli, Wurzelbrot oder Köstlichkeiten mit Tradition im Verlauf des Jahres / zu bestimmten Festen, z.B. Fastnachtsküchli, Strübli, Zwiebelweihe. Beim Durchwandern der Gegend entlang der Markgräfler Wiilwegli erkundete Frau Zumkehr die Burg Rötteln, mehrere Gaststätten, die auch vorgestellt werden, und ihre Rezepte, macht einen Streifzug durch Dörfer, Bauerngärten, Streuobstwiesen und Weinberge. All dieses hat sie zu jeweiligen Kapiteln mit vegetarischen Rezepten inspiriert, z.B. könnten die Ritter auf Burg Rötteln Gemüsefeuertopf mit Meerrettich, Linsensuppe, Vogelheu oder Met-Birnen mit saurer Sahne gegessen haben. Für ein Picknich ist man mit Rezepten wie z.B. Linsen-Kartoffelaufstrich, veg. Leberwurst oder Grünkernfrikadellen gut gerüstet und aus dem Bauerngarten lassen sich frisch z.B. Kürbissuppe mit Ingwer, Grünkohlauflauf oder Wirsing-Rollen zubereiten. Zu manchen Rezepten findet sich eine Weinempfehlung oder Extra-Tipps um das Rezept abzuwandeln.

Das Buch wurde sehr liebvoll und detailliert gestaltet, vermittelt einen schönen Eindruck eines Streifzuges durch die Gegend und der Bräuche; besonders interessant fand ich diese zu Ostern – oder den vorgestellten Handwerkermarkt sowie die Lokale entlang des M. Wiiwegl. Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich und die, die wir bislang ausprobiert haben, haben uns sehr gut geschmeckt: ich finde es immer sehr schön, wenn, wie hier, mit „normalen“ Zutaten gekocht wird und nicht in Rezepten alles Nichtvegarische durch Austauschprodukte ersetzt wird.

Fazit: Ein sehr schönes Erlebniskochbuch, das neben ansprechenden, vegetarischen Rezepten auch Orte und Sehenswürdigkeiten des Markgräflerlandes sowie Feste und Gebräuche beinhaltet.

Veröffentlicht am 09.11.2016

vermittelt toskanische Rezepte und Lebensgefühl

Toskana
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Csaba dalla Zorza ist in der Toscana aufgewachsen und liebt deren Küche sehr; in diesem Buch hat sie traditionelle, authentische Gerichte zeitgenössisch interpretiert. Wichtig dabei sind ihr die frischen ...

Csaba dalla Zorza ist in der Toscana aufgewachsen und liebt deren Küche sehr; in diesem Buch hat sie traditionelle, authentische Gerichte zeitgenössisch interpretiert. Wichtig dabei sind ihr die frischen Zutaten und der Anspruch, gut zu essen, aber nicht besser zu kochen. Gerade das Bodenständige, häufig auch einfach Zubereitete verspricht Dank der guten Zutaten den größten Genuß, am besten in geselliger Runde. Oft ist die Kunst zu improvisieren gefragt, denn es muß nicht alles perfekt sein; gerade das macht den Reiz aus.

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel:

- Antipasti, z.B. Toscanischer Brotsalat, frittierter Salbei, Sardellen mit Zitrone
- Gnocchi und Pasta, z.B. Kastaniengnocchi, Ricottanocken, Risotto mit Steinpilzen
- Heisse Suppen, z.B. Cremsuppe von weißen Bohnen und Steinpilzen, Minestrone
- Fleisch und Wein, z.B. Kalbsschnitzel in würziger Tomatensauce, Perlhuhn mit Artischocken
- Fisch, z. B. gebratener Stockfisch mit Kichererbsen, Spagetti mit Meeresfrüchten
- Gemüse als Beilage, z.B. Zucchini mit Minze, Fenchel mit Thymian
- Snacks, z. B. Süße Foccacia mit Trauben, Pizza, gegrillte Polenta mit Speck
- Süßes, Obst und Kaffee, z.B. Tiramisu, Maronencreme mit Sahne, Katanienkuchen

Zu jedem in diesem Buch enthaltenen Rezepte gibt es, eine Erläuterung zum Rezept, die Zutatenliste, eine ganz ausführliche, leicht verständliche Beschreibung der Zubereitung sowie ein ganzseitiges Foto der fertigen Speise, das einem schon beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt.

Dieses 400 Seiten starke Buch vermittelt vielmehr als nur Rezepte, ist gleichzeitig Bilder- und Geschichtenbuch, vermittelt ein Gefühl für das Leben in der Toscana. Neben zahlreichen Fotos von Familie und Gegend, die sich in beeindruckendem Umfang durch das ganze Buch verteilen, gibt es Koch- und Haushaltstipps, z.B. wie man eine Speisekammer sinnvoll ausstattet, den Garten nutzen kann oder einfach genießt.

Fazit: wunderschönes, üppig illustriertes Buch, das toskanische Rezepte samt Lebensgefühl gleichermaßen vermittelt

Veröffentlicht am 08.11.2016

äußerst interessantes und informatives Fachbuch

Die Bäume und das Unsichtbare
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Der Autor, u.a. Prof. für Holzwissenschaften an der Berner FH und Lehrbeauftragter für Holzkunde, hat hier ein umfangreiches Werk geschaffen, in dem er mannigfaltige Themen und Aspekte darstellt.

Angefangen ...

Der Autor, u.a. Prof. für Holzwissenschaften an der Berner FH und Lehrbeauftragter für Holzkunde, hat hier ein umfangreiches Werk geschaffen, in dem er mannigfaltige Themen und Aspekte darstellt.

Angefangen am Beispiel der Eibe u.a. als heiligem Baum, den er im Verlauf durch Zeiten und Kulturen und deren mythologischen Überlieferungen er beleuchtet, über z.B. die Schaffung „neuen Wassers“ bei der Photosynthes, Holzanatomie, das Wachstum von Bäumen oder Zapfen in Spiral-Vertikal-Tendenz im Goldenen Schnitt bis hin zu unterschiedlichen Holzarten und deren spezifischer Verwendung ( z.B. als Bau- oder Klangholz), dem Geruch von Bäumen und Holz oder fruchtbaren Partnerschaften vermittelt er Fachwissen, oft sehr detailiert und mit Versuchen, Diagrammen, Tabellen und Bildern ergänzt. Dabei erläutert er neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie alte Lehren, z.B. Säen und Pflanzen im Einklang mit dem Mond gleichermaßen.

In letzter Zeit habe ich einige Bücher über Bäume und Wald gelesen, z.B. auch von Peter Wohlleben und ich finde den Unterschied enorm. Der Untertitel „Erstaunliche Erkenntnisse aus der Forschung“ bringt es auf den Punkt; bei diesem Buch handelt es sich um ein äußerst interessantes und informatives Fachbuch, das sehr wissenschaftlich geschrieben wurde und sich wohl eher an Fachleute als an Laien richtet.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Bräuche sind Magie - ein zauberhaftes Buch

Vom Zauber der Rauhnächte
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Vor Kurzem habe ich ein Buch mit dem Schwerpunkt Räuchern in den Rauhnächten gelesen und war nun auf der Suche nach einem, dass sich mehr mit den alten Bräuchen beschäftigt und habe es gefunden.

Dass ...

Vor Kurzem habe ich ein Buch mit dem Schwerpunkt Räuchern in den Rauhnächten gelesen und war nun auf der Suche nach einem, dass sich mehr mit den alten Bräuchen beschäftigt und habe es gefunden.

Dass es sich bei den Rauhnächten um die Tage und Nächte vom 25.12. 00:00 bis 05.01. 24:00 handelt, jener Differenz zwischen Mond- und Sonnenjahr, wird vermutlich jeder wissen und schon einige Aspekte kennen. Hier werden z.B. auch die Wilde Jagd, Frau Holle, der treue Eckart, Frau Percht und die Perchten vorgestellt – was mir aber ganz besonders gut gefallen hat, war das Hineinversetzen und Betrachten dieser aus Sicht unserer Vorfahren, was z.B. die Grundlagen der Wilden Jagd durch umherziehende Räuberbanden anschaulich erklärt und noch vieles mehr. Neu war für mich auch das Geheimnis der weißen Kreide der Sternsinger und einige der vorgestellten Bräuche oder Rituale.

Neben Fakten, Erklärungen, Geschichten und Märchen um diese „Auszeit“ gibt es praktische, oft auch neue Deutungen der alten Bräuche und Orakel, wie z.B. Bleigießen, Runen oder I Ging und viele Vorschläge für Rituale. Ganz besonders gut gefallen mir die Tipps und Vorschläge, die Kinder einbeziehen und so die Zeit der Besinnung und Neuorientierung, nicht immer ganz ernst, aber feierlich und magisch, gemeinsam erlebt werden kann.
Dieses Buch wurde mit einer Leichtigkeit ganz zauberhaft erzählt und bietet einen guten Leitfaden durch die 12 Tage als Vorbereitung für etwas Neues, denn nach den vielen Erklärungen folgen Inspirationen für jeden einzelnen Tag. z.B. Fragenkataloge, Gedanken und Übungen, die helfen, sich mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen, sich rückzubesinnen und Kräfte zu sammeln, mit Genuss und Muße, Zeit für sich und die Familie, mit Räuchern, Orakeln, die sich jeder nach eigenen Vorlieben zusammenstellen kann.

Veröffentlicht am 04.11.2016

gelungene Anleitung zum Besinnen, Loslassen und Kräfte sammeln

Gelebte Rau(ch)nächte
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Annemarie Herzog befaßt sich schon seit Längerem mit Räucherpflanzen, wobei sie den Schwerpunkt auf heimische Pflanzen legt, die schon vor Generationen zum Haus- und Stallausräuchern genutzt wurden und ...

Annemarie Herzog befaßt sich schon seit Längerem mit Räucherpflanzen, wobei sie den Schwerpunkt auf heimische Pflanzen legt, die schon vor Generationen zum Haus- und Stallausräuchern genutzt wurden und sie schon in Kindertagen bei ihrer Großmutter miterlebte. Ein Vorteil der heimischen Pflanzen liegt eindeutig in der Möglichkeit, sie selber zu sammeln. Annemarie Herzog schreibt nicht nur Bücher, sondern betreibt u.a. auch eine Räuchermanufaktur und man kann, sollte man die im Buch vorgestellten Räucherungen ausprobieren wollen, diese auch bei ihr bestellen.

Nach einer kurzen Einführung in die Raunächte, beschreibt sie jeden der 12 Tage einzeln, gibt Themen für jeden Tag, Gedankenanstöße, einen Tipp sowie ein speziell auf die Überlegungen des Tages abgestimmtes Rezept für eine Räuchermischung an; die verwendeten Bestandteile werden in Text und Bild aufgeführt und zum Ende dieses Buchabschnittes in einer Tabelle samt Wirkung aufgeführt.
Insgesamt geht es darum, die 12 Raunächte, die jeweils 24 Std. andauern und nicht auf die Nacht beschränkt sind, als Zeit der Ruhe und Besinnung zu nutzen und etwas Altes loszulassen, damit etwas Neues in den Alltag paßt. Die alten, festhaltenden Blockaden sollen aufgearbeitet, Ballast losgelassen und neue Ziele gefunden werden; unterstützend werden die Räucherungen durchgeführt.
Die Autorin empfiehlt, für die Zeit der Raunächte ein Tagebuch zu führen, um seine Überlegungen, Ziele und Träume aufzuschreiben, zum Nachlesen, als Motivation und Überprüfung nach einem Jahr und beschreibt, dass die Träume in den Nächten dieser Zeit als Vorhersage zu deuten sein können; jede der 12 Nächte steht für den entsprechenden Monat des kommenden Jahres.

Zum Schluß des Buches geht Frau Herzog ansatzweise auf die Bräuche der Rauhnächte ein und stellt danch kurz Märchen und Sagen vor, die in dieser Zeit spielen. Dieser Abschnitt des Buches ist wirklich knapp bemessen, hätte für mich nicht unbedingt dazu gehörenmüssen, rundet das Thema jedoch ab.

Die Idee, sich zwölf Tage Zeit zu nehmen, sich zu besinnen und dieses regelrecht zu zelebrieren, finde ich sehr ansprechend. Nicht einfach nur Vorsätze für das neue Jahr aufzustellen, die man meist eh wieder schnell aus den Augen verliert, sondern sich wirklich intensiv damit auseinanderzusetzen, was einen blockiert und was man loslassen sollte, ob Gedanken, alte Schuldgefühle...., aber auch „falsche“ Freunde oder lange nicht benötigte Gegenstände.

Die vorgestellten Gedanken und Übungen finde ich sehr ansprechend; das kleine, handliche Buch bietet eine brauchbare Anleitung, sich von Altlasten zu trennen und sich in besinnlicher Zeit etwas Gutes zu tun.