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Veröffentlicht am 29.10.2018

feuchter Sauerteig - "das Brot der Extreme"

Das Brot
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Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den ...

Chad Robertson beschreibt zunächst seinen Werdegang zum Bäcker, berichtet von seinen Lehrjahren in Frankreich, wo er es kennenlernte, dem Brotteig mehr Wasser als üblich zuzufügen. Ein Brotbäcker in den französischen Alpen buk sein perssönliches Brot und das für seinen Vater auf diese Weise, wobei die Kunden dieses Brot nicht wollten, denn seine Oberfläche war sehr rissig.

Später nutzte der Autor in seiner Backstube diese Zusammensetzung, weil er keine Knetmaschine hatte und sich dieser weichere Teig gut per Hand verarbeiten und falten läßt. Robertson betont extra, dass man besonders auf das Abkühlen der Brote achten muß, damit sie fest werden; er nennt es das Brot der Extreme.

Die Herstellung des Vorteiges / Sauerteig wird genauestens erklärt, wobei keine Hefe zugefügt wird, sondern die Bakterien in den Zutaten, in der Luft und auf der Haut des Teigkneters ausreichen um die Gärung/ Fermentation in Gang zu bringen. Für meinen Geschmack viel zu aufwendig, vom Autor aber als leicht nachmachbar bezeichnet, wird in Text und zahlreichen Schritt-für-Schritt Fotos erklärt, in welchen Abständen man diesen Vorteig füttert, die braune Haut abzieht und wegwirft, ernut füttert und diesen Ansatz tagelang betreut und aufpeppelt. Von diesem Ansatz nimmt man letztendlich einen Esslöffel und wirft den Rest weg. Dem folgt die Anleitung für das Grundrezept, ebenfalls gut erklärt und reichlich bebildert.
Um einen guten Ersatz für einen Profi-Backofen zu haben, sollte man in einer gusseisernen Pfanne, abgedeckt mit einem gusseisernen Topf backen, mit ordentlich Dampf in den ersten 20 Minuten und dem korrekten Einschneiden des Teiges.
Danach folgen Variationen mit Oliven oder Nüssen, die Abwandlung des Grundrezeptes zu Pizza, Baguette, Brioche, Croissants und mehr sowie Rezepte für altes Brot, beispielsweise Brotsalat, Semmelbrösel, frittiertes Brot mit Tomate, Bruschetta, Zwiebelsuppe oder Brotauflauf.

Der Autor hat „sein“ Brot in jahrzehnter Tätigkeit perfektioniert und gibt an, dass man in gusseisernem Geschirr ( wie oben beschrieben), seiner Anleitung folgend, sofort perfekte Brote backen könnte, die aussähen, als kämen sie aus seiner Backstube und, dass man mit Übung und Erfahrung immer besser würde. Das erstaunt mich schon sehr, hieße es doch, jede Laie könne den Meister zügig übertreffen.

Das Buch selber wurde aufwändig illustriert; sehr viele begleitende Fotos erläutern die Teigzubereitung sehr anschaulich. Besonders für die Fotos aus Frankreich, aber auch bei einigen erklärenden hätte ich mir Untertitel gewünscht. Mir war vorher nicht bewußt, dass im Buch ausschließlich mit Sauerteig gearbeitet wird.

Ich habe es bereits erwähnt, für mich erscheinen diese detaillierten Anleitungen extrem arbeitsintensiv und viel zu aufwendig. Demzufolge werde ich keines der Rezepte ausprobieren; seit Jahren backe ich mein Brot mit einem Gramm Hefe und langer Geh-/ Reifezeit und bin damit sehr zufrieden. Der Teig geht gut und schmeckt kein bißchen hefig, läßt sich vor allem ganz unkompliziert zubereiten. Dennoch habe ich für mich viele neue Erkenntnisse gewonnen, zum Beispiel, wann ich den Teig bestmöglich beschwade oder über den Einfluss des richtigen Einschneiden des Teiglings. Auch einige der Rezepte fand ich inspirierend, so dass das Lesen des Buches für mich eine Bereicherung war.

Veröffentlicht am 29.10.2018

mal wieder raffiniert bis ins Detail

Modern Baking
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„Modern Baking“ von Donna Hay wird seinem Titel vollkommen gerecht; es bietet wieder jede Menge raffinierter Rezepte, die manchesmal auch ohne Backofen auskommen.

Wie sonst auch, merkt man den Rezepten ...

„Modern Baking“ von Donna Hay wird seinem Titel vollkommen gerecht; es bietet wieder jede Menge raffinierter Rezepte, die manchesmal auch ohne Backofen auskommen.

Wie sonst auch, merkt man den Rezepten Donna Hays Liebe zum Detail an, von denen ein guter Anteil eher für besondere Anlässe Eindruck schinden wird, sich aber ebenso alltagstaugliche „Quick fix“ bewundern lassen. Bemerkenswert finde ich auch, dass zu keinem Zeitpunkt auf die Kalorien geachtet wurde; ich denke, es ist auch gut, dass diese niemals mit angegeben wurden.
Verarbeitet werden unter anderem viel Sahne, Karamell, Eiscreme, Marshmallows, Ahornsirup, Agavendicksaft zu Kuchen, Torten, tartes, Eisriegeln, Kuchen und Torten mit Eisfüllung, Kleingebäck.....

Die Rezepte sind leicht verständlich und auch gut nacharbeitbar, jeweils mit einem großen, professionellen Foto versehen; schon beim Durchblättern läuft mir das Wasser im Mund zusammen und man weiss, dass das eigene Produkt wohl kaum so perfekt aussehen wird.
Unter den Rezepten finden sich Klassiker und Neukreationen; einige davon kennt man schon, egal, ob Baiser, Karamel oder Schokoladenbrownies – zumindest vom Prinzip her. Und doch machen die edleren Feinheiten jedes Rezept zu etwas Besonderem. Das ist mir zum Beispiel bei dem „Baiser, das immer gelingt“ aufgefallen, das ich niemals von alleine mit Maisstärke und Essig zubereitet hätte. Auch bei den anderen Rezepten fällt an den Zutaten und Tipps die Liebe zum Detail auf, egal ob bei den Schokobrownies oder den vielen Eisrezpten, die häufig eine Abwandlung für Erwachsene beinhalten. Meine absoluten Highlights sind die Kokos-Meringue-Schichttorte, das mit Zuckerwatte dekorierte Marshmallow-Eis am Stiel, der Nektarinen-Grieß-Kuchen und die Mandel-Muskat-Schichttorte.

Das Buch ist, wie man es von Kochbüchern des AT Verlages kennt, mit sehr viel Aufwand bis ins kleinste Detail gestaltet worden. Die vielen perfekten Fotos, der abwechslungsreich gestaltete Hintergrund mit verschiedenfarbigem Schriftsatz darauf – das alles macht dieses abwechslungs- und umfangreiche Backbuch zu einem kleinen Kunstwerk, in dem man gerne blättert, schon alleine wegen des Lese- und Fotovergnügen und, das jede Menge schöner Rezepte und Anregungen bereithält

Veröffentlicht am 29.10.2018

tolle Rezepte und Ideen, selber kreativ Reste zu verwenden

Restlos gut
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Hugh Fernley-Whittingstall widmet sich in diesem Kochbuch der Zubereitung von schmackhaften Mahlzeiten, ausgehend von Resten, die sich im Kühlschrank finden. Bei uns werden solche Mahlzeiten von einem ...

Hugh Fernley-Whittingstall widmet sich in diesem Kochbuch der Zubereitung von schmackhaften Mahlzeiten, ausgehend von Resten, die sich im Kühlschrank finden. Bei uns werden solche Mahlzeiten von einem am Tisch mit „Das-muss-weg“ bezeichnet. Und auch bei den hier vertretenen Kreationen handelt es sich zum größten Teil um spontane, sich aus der Situation heraus ergebende.

Nach einer ausführlichen und sehr detaillierten Einführung findet sich eine Übersicht, bei der die häufig auftretenden Reste ( Brot, Kartoffeln, Gekochter Reis, Milch, Käse, Gurke, Huhn, Bananen, Blattsalat, Beeren) mit Rezeptvorschlägen verknüpft werden.

Viele generelle Variationen werden grundsätzlich besprochen, wie eine Weiterverwendung von Resten beipielsweise in einer Frittata, einem Pfannkuchen, als Nudelsauce, Suppe(neinlage), Gratin Brotaufstrich, Eis, (Schicht)desserts, Gebäck, Müsliriegel oder Salat. Auch bei den Rezepten, die durch einen verschiedenfarbigen Streifen am Buchschnitt schnell unterschieden werden können, finden sich in jedem Rezepte Vorschläge für zahlreiche Abwandlungen, so dass jeder die einzelnen Rezepte mit seinen Resten abwandeln kann. Die meisten von ihnen finde ich total Klasse; nur wenige würde ich nicht nachmachen - zum Beispiel die kleinen, ausgebackenen Fischgräten als Knabberei; das wäre mir dann doch zuviel des Guten.

Neben den Rezepten für Mahlzeiten finden sich noch Vorschläge zu einzelnen Zutaten, was mich ganz besonders begeitert. Auf die vorgestellten Ideen wäre ich niemals alleine gekommen; seine es der eingelegte Ananasstrunk, der eine gewissen Ähnlichkeit mit Ingwer haben werden soll, eingesalzene Zitronenschalen oder die eingelegte Wassermelonenschale.

Insgesamt wurde das Buch sehr schön gestaltet; die einzelnen Rezepte wurden gut erklärt, lassen sich leicht nacharbeiten oder nach eigenen Resten abwandeln. Zu jedem Rezept gibt es Tipps und Alternativen sowie ein ganzseitiges, professionelles Foto der fertigzubereiteten Speise, was ich immer ganz besonders ansprechend finde.
Ich bin völlig begeistert von diesem Buch, würde es nie verleihen, wohl aber weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

unterhaltsam und interessant

Teufelsweiber
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Carina Heer hat auf gut 300 Seiten eine subjektive und willkürliche Auswahl an 100 außergewöhnlichen Frauen aus allen Zeiten und Ländern vorgestellt. Dabei sollte jedem klar sein, dass auf durchschnittlich ...

Carina Heer hat auf gut 300 Seiten eine subjektive und willkürliche Auswahl an 100 außergewöhnlichen Frauen aus allen Zeiten und Ländern vorgestellt. Dabei sollte jedem klar sein, dass auf durchschnittlich 3 Seiten pro Teufelsweib nur eine sehr kurze Darstellung erfolgen kann.

Die Autorin betont direkt zu Beginn des Buches, dass sie unterhalten wolle und genau das hat sie auch sehr kurzweilig und abwechslungsreich geschafft. Nicht nur die kurzen Frauenportraits, sondern auch ihr flapsiger Ton zwischen den Zeilen und manchem burschikosen Witz oder Spruch, auch gegen altbackene und selbstgefällige Männer bereitet beim Lesen noch mehr Spaß, ich vermute mal, besonders für Frauen.

Für mich hat diese bunte Mischung an Frauenportraits, die unsortiert tatsächlich durch die Jahrhunderte hin- und herspringen, bekannte, neue und auch fast vergessene „Teufelsweiber“ aufleben lassen und mich bei einigen auf weitere Lektüre neugierig gemacht.

Veröffentlicht am 25.10.2018

vielfältige Konzepte, für jeden etwas Inspiration dabei

Best of Interior 2018
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In „Best of Interior“ werden die von einer Jury ausgewählten 30 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt.

Die Gestaltung des Buches ist, wie gewohnt sehr hochwertig; viele Fotos zeigen die einzelnen Konzepte ...

In „Best of Interior“ werden die von einer Jury ausgewählten 30 schönsten Wohnkonzepte vorgestellt.

Die Gestaltung des Buches ist, wie gewohnt sehr hochwertig; viele Fotos zeigen die einzelnen Konzepte sehr anschaulich, kurze Beschreibungen ergänzen. Vorgestellt werden Wohnräume von 80qm – 1650qm, gestaltet wurden unter anderem Appartment, Stadtvilla, Reihenhaus, ein Seminargebäude, das zum Mehrgenerationenhaus umgeabut wurde, eine Privatresidenz.

Bei allen vorgestellten Raumkonzepten wurde eine ganz persönliche, auf den jeweiligen Bewohner zugeschnittene Lösung bis ins Detail angestrebt. Da versteht sich von selber, dass nicht jedes vorgestellte Konzept für jeden Leser gleich ansprechend wirken kann. Mich konnten beispielsweise schwarz tapezierte und auch sonst recht dunkel gestaltete Räume, psyhodelische Tapeten oder wuchtige Wandobjekte nicht so wirklich gegeistern.
Auch wenn ich vieles des Vorgestellten nicht selber umsetzen würde, war die Vielfalt der eingesetzten Farben und Materialien schon spannend. Ausgesprochen interessant fand ich die verschiedenen Treppenlösungen, die sicherlich auch für die Bodenständigeren unter uns viel Anregung bieten. Meine Favoriten sind jene, die sich mit einer besonderen, flexiblen Nutzung der Räume auseinandergestzt haben, beispielsweise mit veränderbarenm Raumtrennsystem, mit Wohnwürfeln in einem offen gestalteten Haus ( , das von außen wie ein Heustadel aussieht) und ganz besonders die perfekt durchdachte Wohnlösung der 3-Raum-Wohnung, die mit einem System aus Schiebetür-Elementen, Schrankbetten sowie einem Schrankbüro die effektivste Nutzung für eine ( manchmal) fünfköpfige Familie bietet.

Die Vielfalt der vorgestellten Raumkonzepte bietet für jeden Leser andere konkret umsetzbare, persönliche Vorschläge oder, wenn man nicht auf die im Anhang aufgeführten Firmen zurückgreifen möchte, Inspiration für eine eigene, preiswertere Lösung.