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Veröffentlicht am 07.04.2019

Fesselndes Tagebuch aus der Nazizeit eingebettet in eine interessante Rahmenhandlung heutiger Zeit

Die Fliedertochter
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Paulina wird von Antonia, ihrer schön älteren Freundin gebeten, ein für sie ein überraschendes Vermächtnis in Wien abzuholen, da sie sich den Anstrengungen einer Reise von Berlin nach Wien nicht mehr ...

Paulina wird von Antonia, ihrer schön älteren Freundin gebeten, ein für sie ein überraschendes Vermächtnis in Wien abzuholen, da sie sich den Anstrengungen einer Reise von Berlin nach Wien nicht mehr stellen mag. So macht sich Paulina mit ihrem Talisman seit Kindertagen, einer Schneekugel mit dem Wiener Riesenrad, auf die Reise.
Das Vermächtnis entpuppt sich als das Tagebuch der Sängerin Luzie Kühn,einer Halbjüdin, die 1936 von Berlin nach Wien floh.
Die Geschichte dieser Frau, die Paulina und der Leser in dem Tagebuch verfolgen dürfen, hat mich stark berührt. Eindrucksvoll wird ihr schweres Schicksal in der Nazizeit geschildert, doch auch ihr Privatleben, in dem sie zwischen 2 Männern schwankt ist , ist sehr berührend..
Wie Paulina Luzies Tagebuch konnte auch ich kaum das Buch aus der Hand legen, habe mit Luzie mitgefiebert und gelitten. Auch die zweite Zeitebene, Paulinas Erlebnisse in Wien, die mit Moritz, dem Sohn ihrer Gastgeberfamilie und dessen Freund Tamas eine Dokumentation über Luzies Schicksal dreht, ist schön zu lesen, erreicht für mich aber nicht die Intensität von Luzies Schilderungen. Neben diesen beiden taucht noch quasi dritte Zeitebene auf, bei der Paulinas Mutter Simone während einer Pilgerreise ihrer Freundin Heike die Geschichte ihrer Freundschaft mit Lille schildert. Diese drei Handlungsstränge sind überraschend miteinander verzahnt.
Dieser vielschichtige Roman hat mich emotional stark angesprochen, insbesondere das Tagebuch der Luzie Kühn, für die ich sofort eine starke Sympathie empfand, für ihren Charakter, der sich trotz aller Schicksalsschläge nicht unterkriegen ließ, die nie aufgab, und immer auch für andere da war.
Auch Antonia, die im Buch zwar nicht so oft vorkam, aber wenn , mich mit ihrer humorvollen Art bestens unterhielt, gefiel mir auf Anhieb.und in Luzies Zeitebene war Bruder Franz einer meiner Favoriten, so zutiefst menschlich und mitfühlend.
Insgesamt waren die Hauptcharaktere einfühlsam beschrieben, man konnte sich sehr gut in ihre Gefühle hineinversetzen.
Die Fliedertochter war für mich ein Roman mit Sogfaktor, den ich kaum aus der Hand legen konnte und für den ich eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche mit verdienten fünf Sternen

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ophelias fantasievolle und spannende Geschichte beginnt

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist nach einer unbekannten Katastrophe in verschiedene bewohnte Teile, sogenannte „Archen „ zersplittert, die jeweils von einem Familiengeist geführt werden.. ...

Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist nach einer unbekannten Katastrophe in verschiedene bewohnte Teile, sogenannte „Archen „ zersplittert, die jeweils von einem Familiengeist geführt werden.. Auf der von Artemis geführten Arche Anima lebt die junge Ophelia mit ihrer Familie.. Ophelia ist eine sehr talentierte Leserin, d,h durch Berühren eines Gegenstandes mit der bloßen Hand kann sie dessen Geschichte lesen, seine Vorbesitzer und sein bisheriges Schicksal. Außerdem kann sie durch Spiegel von einem Ort zum anderen Mit ihrem dicken, quasi lebendigen Schal ,ihrer ihre Gefühle widerspiegelnden Brille , ihrem tolpatschigen Wesen und ihrer altmodischen Kleidung ist sie eher eine Außenseiterin, doch fühlt sie sich mit der ihr anvertrauten Stelle als Museumsleiterin ihrer Arche wohl. Doch dann gerät ihr Leben aus den Fugen. Ein Bewohner einer anderen Arche hat um ihre Hand angehalten und sie muss nun widerwillig zusammen mit ihrer Tante Roseline ihrem unbekannten Verlobten Thorn in dessen Heimatarche, dem „Pol“ folgen. Doch Thorn zeigt kaum Interesse an ihr, die Gründe für seinen Antrag liegen für Ophelia im Verborgenen
Nachdem sie zunächst bei Thorns Tante Berenilde auf deren Gut unterkommt, verschlägt es sie bald auf die Himmelsburg, Dort erwartet sie eine völlig unbekannte Welt, voller Intrigen , unbekannten Menschen und Magie, die sie zunächst verwirrt . Wer ist ihr Freund, wem kann sie trauen ?
Die Autorin entwickelt eine sehr spannende Geschichte um Ophelia, voller Magie und Ränken, voller falscher und echter Freunde und voller Gefahren.
Das alles ist sehr fantasievoll geschildert, die Charaktere sind vielschichtig angelegt und nicht sofort zu durchschauen, auch die Handlung ist komplex gestaltet und wartet immer wieder mit neuen Erkenntnissen und überraschenden Wendungen auf.
Der Sprachstil liest sich angenehm leicht, doch sind die Schilderungen durchaus detailgenau, ohne jedoch zu langweilen.
Der mit einem „Cliffhanger“ endende erste Teil lässt mich voller Neugierde und Erwartung auf den hoffentlich bald erscheinenden zweiten Teil zurück.
Mir haben Ophelias Welt und ihr Schicksal sehr gefallen und ich spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus, auch wenn ich den im Klappentext gezogenen Vergleich zu Harry Potter nicht nachvollziehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 05.03.2019

Nicht gerade tiefschürfend

Mein Name ist Trump – Hinter den Kulissen von Amerikas First Family
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Trotz des Untertitels „Hinter den Kulissen von Amerikas first Family „ bietet das Buch „Mein Name ist Trump“ keine wirklich neuen Erkenntnisse über Trump und seine Familie.
Es vermittelt viel oberflächliches ...

Trotz des Untertitels „Hinter den Kulissen von Amerikas first Family „ bietet das Buch „Mein Name ist Trump“ keine wirklich neuen Erkenntnisse über Trump und seine Familie.
Es vermittelt viel oberflächliches Wissen oder auch Altbekanntes, wie etwa die Aussagen, dass Ivanka Trumps Lieblingstochter ist und Trump selbst oft spontane Entscheidungen trifft.
Auch die Tatsache, dass alle Familienmitglieder sehr geschäftstüchtig sind, hat mich nicht wirklich überrascht.Lediglich der Fakt, dass die Familie eher mit einer Niederlage gerechnet hat, und nicht mal eine Siegesrede vorbereitet hatte , hat mich bei dem extrem selbstbewusst wirkenden Trump verblüfft. Die Autorin beschreibt alle Familienmitglieder, doch tiefschürfende Erkenntnisse, wie im Klappentext versprochen, blieben für mich aus. Es sind eher Berichte, wie sie auch in der Regenbogenpresse üblich sind, verarbeitet und in Buchform gebracht worden.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und stellt keine übermäßigen Anforderungen an den Leser.
Meine Erwartungen an das Buch wurden zwar nicht erfüllt, aber ich gebe trotzdem drei Sterne, denn vielleicht lagen meine Erwartungen ja zu hoch.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Loretta kanns nicht lassen

3 Zimmer, Küche, Mord
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Nachdem ihre Beziehung an ihrer vertrackten Anziehungskraft für Leichen und ihre r kaum zu unterdrückenden Neugierde zu ermitteln gescheitert ist, beschließt die Call-Center- Agentin Loretta Luchs einen ...

Nachdem ihre Beziehung an ihrer vertrackten Anziehungskraft für Leichen und ihre r kaum zu unterdrückenden Neugierde zu ermitteln gescheitert ist, beschließt die Call-Center- Agentin Loretta Luchs einen Neuanfang. Nach dem Motto „ Neues Heim , neues Glück und vor allen Dingen keine Leichen mehr“ zieht Loretta mit Kater Baghira in eine neue Wohnung. Doch auch hier kreuzt natürlich relativ schnell eine Leiche ihren Weg , ein toter Nachbar liegt auf der Gartenbank,und wieder kann sie dem Drang, zu ermitteln, kaum widerstehen, obwohl sie sich alle Mühe gibt. Doch bald folgt Loretta auf ihre unnachahmliche Art und Weise ihren Spuren, unterstützt von ihrem Freund Erwin , weiteren alten und neuen Freunden und natürlich dem Büdchenbesitzer Frank.. War es Mord? Ist die kleine Nachbarstochter der Grund? Wieder ist nicht alles so, wie es zuerst scheint und einige unerwartete Wendungen verwirren Loretta und den Leser.
Diese Mischung aus doch recht spannendem Kriminalfall, viel Situationskomik, liebenswerten Charakteren , gewürzt mit einer ordentlichen Portion Ruhrpottfeeling trägt zu recht die Bezeichnung „Krimödie“ und vermittelt auch mit Lorettas jüngsten Fall wieder viel Lesevergnügen. Ich bin und bleibe ein Fan dieser Reihe und freue mich schon auf den nächsten Fall.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Sehr interessant, aber anspruchsvoll

Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke
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In ihrem Buch „ Beweg dich !und dein Gehirn sagt Danke“ erläutert uns Frau Dr. Manuela Macedonia wie wichtig richtige (aerobe) regelmäßige Bewegung für unser Gehirn und damit für viele Bereiche unseres ...

In ihrem Buch „ Beweg dich !und dein Gehirn sagt Danke“ erläutert uns Frau Dr. Manuela Macedonia wie wichtig richtige (aerobe) regelmäßige Bewegung für unser Gehirn und damit für viele Bereiche unseres Leben ist. Detailgenau erläutert sie die komplexen Vorgänge im Gehirn, macht deutlich, welche Auswirkungen mangelnde Bewegung auf viele Aspekte unseres Denkens haben kann. Steigerung von Konzentration, Gedächtnisleistung, ja die Verzögerung von Demenz und Alzheimer sind dabei u.a. wichtige Aspekte, aber es gibt noch viele andere.
Sie führt nicht nur schnell einsichtige Beispiele aus ihrem eigenen Leben an sonder zitiert auch eine Fülle von Studien und Untersuchungen, die dies eindrucksvoll belegen (das Quellenverzeichnis umfasst fast 8 sehr klein gedruckte Seiten).
Immer wieder werden auch Zeichnungen zum besseren Verständnis eingefügt.
Leider ist da die Farbwahl nicht optimal. Dir Gelbton, der im Text sehr schön und deutlich wichtige Textstellen markiert , auch in Zeichnungen Bereiche kennzeichnet, ist als Einzelzeichnung nur sehr schwer erkennbar, insbesondere bei Lampenlicht.
Der Schreibstil ist schon sehr wissenschaftlich orientiert, trotz des eher lockeren Titels..Auch wenn er immer wieder durch persönliche Beispiele aufgelockert wird, stehen sehr komplexe Beschreibungen von Hirnfunktionen unter Verwendung der entsprechenden Fachterminologie doch im Vordergrund. Forschungsergebnisse und Studien belegen diese Fakten.
Insgesamt fand ich das Buch sehr interessant zu lesen, aber deutlich anspruchsvoller als mich der Titel vermuten ließ
Etwas vermisst habe ich ein Glossar, da die Fachterminologie (wie Hippocampos, Glia, etc) mir nicht so vertraut ist und ich in späteren Kapiteln gerne nochmal in den Eingangskapiteln eingeführte Begriffe nachgesehen hätte.
Die einleuchtenden Argumente haben mich jedoch überzeugt, mich auf jeden Fall mehr zu bewegen.