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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2017

Sehr solider Roman

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Worum geht’s ?

„Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst – und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin ...

Worum geht’s ?

„Targa Hendricks hat keine Freunde, keine Liebe, nichts zu verlieren. Doch vor allem hat sie keine Angst – und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Denn als Undercover-Ermittlerin einer Sondereinheit des BKA ist es ihre Aufgabe, Serienkiller auf frischer Tat zu überführen, und dazu gibt es nur zwei Wege: Targa muss sich einem Mörder ausliefern – oder ihn glauben lassen, sie sei wie er.

Falk Sandman ist Hochschuldozent, charismatisch, clever und besessen von den letzten Worten Sterbender – seiner Opfer. Eines Tages trifft er eine junge Frau, die sich für seine dunkle Seite interessiert. Sie will von ihm lernen, und Sandman fasziniert ihr gefühlloses Verhalten. Zunächst ist er skeptisch, doch allmählich vertraut er ihr.“



Mein erster Gedanke war, dass die Protagonisten gut konzipiert sind, und dass eine interessante Figurenkonstellation erschaffen wurde. Dennoch erfindet das Autorenduo das Rad nicht neu, auch wenn es einen lesenswerten, soliden und spannenden Thriller geliefert hat:

Targa Hendricks, die als Ermittlerin für das BKA arbeitet, erinnerte mich ein wenig an eine andere Ermittlerin, die an dem Asperger- Syndrom leidet: Saga Noren von der Kripo Malmö. Die skandinavische Noir -Serie „Die Brücke“, in welchem enigmatische Kriminalfälle im skandinavischen Ländereck gelöst werden wollen, habe ich regelrecht verschlungen. Binge watching in Reinkultur!

Der hochintelligente, sozial hochstehende Psychopath gehört fast schon zum Inventar in der Krimiliteratur und es ist fast common sense, dass hochgefährliche Täter nicht selten überdurchschnittlich klug sind und oft über einen sehr hohen Intelligenzquotienten verfügen.

OBWOHL es in „Targa“ mehr oder weniger bekannte Versatzstücke gibt, wird dem Genre aber auch etwas Neues hinzugefügt. Was das genau ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, ihr müsst schon selbst zum Roman greifen! Soviel sei gesagt:

„Targa“ ist spannend und unterhaltsam geschrieben, stilistisch sehr ordentlich.

Für diesen sehr soliden Thriller vergebe ich insgesamt vier von fünf möglichen Sternen!


Veröffentlicht am 12.07.2017

Genremix

Don't You Cry - Falsche Tränen
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Don't You Cry - Falsche Tränen
von Mary Kubica

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s ?



-„ Mitbewohnerin. Freundin. Mörderin? Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos ...



Don't You Cry - Falsche Tränen
von Mary Kubica

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s ?



-„ Mitbewohnerin. Freundin. Mörderin? Eines Nachts verschwindet die junge Studentin Esther Vaughan spurlos aus ihrem Appartement in Chicago. Ihre Mitbewohnerin Quinn findet nur einen mysteriösen Brief, der vor die Frage stellt, wie gut sie die vermeintlich brave Frau wirklich kennt. Als sie dann noch erfährt, dass schon längst per Anzeige nach einer Nachmieterin für ihr Zimmer gesucht wird, bekommt sie langsam Angst. Quinn beginnt zu recherchieren: Was ist eigentlich aus dem Mädchen geworden, das vorher mit Esther zusammengewohnt hat? Je mehr sie erfährt, desto mehr bringt Quinn sich in tödliche Gefahr.“



Der Klappentext hat mich sofort an den Film „Weiblich, ledig, jung …“ erinnert. Mary Kubica erzählt jedoch ihre eigene Geschichte.

Seit „Pretty Baby“ bin ich ein Fan der Autorin, und auch „Don’t you cry– falsche Tränen“ hat mich nicht enttäuscht, auch wenn es kein typischer Thriller ist. Kubica präsentiert einen lesenwerten Genremix. Stil und Sprache passen gut zum Geschehen. Wie in „pretty Baby“ wirkt ihr Grundkonzept und die Figurenkonstellation aber auf den ersten Blick überzogen, und am Anfang braucht man als Leser etwas Sitzfleisch, um sich auch durch etwas zähe Passagen zu kämpfen. Doch man wird belohnt – überraschende Wendungen, verblüffende Konstellationen tauchen auf…mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel – abschliessend gibt es ein happy ending, welches der Geschichte die Schwere nimmt.

Mir hat der Roman gut gefallen, daher vergebe ich vier von insgesamt fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 08.07.2017

eine Frau sieht rot

Ich schenk dir die Hölle auf Erden
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„ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist nach „Blonder wird’s nicht“ bereits der zweite Roman von Ellen Berg, den ich gelesen habe.
Für ihren aktuellen Roman hat die Autorin eine einigemassen bekannte ...

„ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist nach „Blonder wird’s nicht“ bereits der zweite Roman von Ellen Berg, den ich gelesen habe.
Für ihren aktuellen Roman hat die Autorin eine einigemassen bekannte Thematik ausgewählt: Herzeleid und Rache! Ob der „Rosenkrieg“ oder der „Club der Teufelinnen“ – Rache ist süß, wenn sitzen gelassene Ehefrauen auf Konfrontationskurs gehen. So auch Bergs Protagonistin Carina. Mit Ehemann Jonas hat sie zwei Kinder groß gezogen und klar ist, dass die eheliche Leidenschaft im Laufe der Jahre nachgelassen hat.
Als Carina jedoch entdeckt, dass Jonas ihr untreu ist, bricht die Hölle los, denn so einfach will sie ihren treulosen Gatten und seine Gespielin nicht davon kommen lassen … es soll eine Scheidung her, die sich gewaschen hat!
Mit Jonas‘ Rückkehr hat Carina allerdings nicht gerechnet …

„Ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist ein typischer Ellen – Berg – Roman. Humorvoll, unterhaltsam und kurzweilig. Das ideale Buch zum Abschalten und Entspannen.
Bergs Protagonistinnen stehen mitten im Leben, es sind oft patente Frauen, die ein unerwartetes Problem lösen müssen, dabei geht es richtig rund.
Auch Carinas Geschichte ist eine story zum Mitfiebern und Mitlachen, auch wenn die Thematik wie gesagt nicht neu ist. Aber Berg drückt dem Ganzen ihren eigenen Stempel auf, und das macht Spass.
Flotte Sprüche treffen auf eine abwechslungsreiche Handlung, Stil und Sprache sind eher einfach gehalten, sie passen aber gut zum Genre.
„Ich schenk Dir die Hölle auf Erden“ ist ein unterhaltsamer Roman, den ich gern gelesen habe. Von mir gibt’s vier Sterne!

Veröffentlicht am 15.06.2017

Marylins Dilemma

Marylin
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Vorab:
Das Buch ist hochwertig aufgemacht, mit Lesebändchen und mit einem interessanten Nachwort mit Endnoten versehen. Auch gibt es ein Foto des Schriftstellers. Ich mag es, wenn eine Ausgabe so liebevoll ...

Vorab:
Das Buch ist hochwertig aufgemacht, mit Lesebändchen und mit einem interessanten Nachwort mit Endnoten versehen. Auch gibt es ein Foto des Schriftstellers. Ich mag es, wenn eine Ausgabe so liebevoll gestaltet wurde & wenn man als Rezipient zum Weiterlesen animiert wird.

Arthur Rundts Roman erschien 1928.
„Marylin“ ist zeitlich in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt. Die Goldenen Zwanziger stehen für ausschweifende Feste, neue Freiheiten, sexuelle Experimente und Drogenkonsum in Europa und insbesondere Berlin, aber auch für Prohibition und Rassentrennung in den USA.
Rundts Roman beginnt zunächst im amerikanischen Mittleren Westen und führt den Leser dann in die eigentlich liberale Großstadt New York.
In Chicago trifft ein junger Mann eines Tages auf ein wunderschönes Mädchen, insbesondere ihre dünnen, hellen Arme haben es ihm angetan. Der naive Philip verfolgt die junge Frau, erkennt ihre tägliche Routine, und obwohl sie sich ihm entzieht und sogar umzieht, gelingt es ihm, obwohl es zunächst dagegen ist, das Objekt seiner Begierde zu heiraten und eine Familie in New York zu gründen. Doch als der Nachwuchs zur Welt kommt, ist Philip außer sich vor Wut, und das eigentlich allgegenwärtige Unheil nimmt seinen Lauf…
Ein so gutes Buch wie „Marylin“ habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Sachlich und nüchtern prangert der Autor soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung an, er legt den Rassismus in den damaligen USA schonungslos offen.
Sein Roman hat eine ganz klare Botschaft; trotz der linearen und konventionellen Erzählweise gelingt es Rundt ausgezeichnet, die Gefühle und Gedanken der Protagonisten transparent zu machen. Insbesondere Marylins Qualen werden eindrücklich beschrieben.
Der Autor zeigt in „Marylin“ auch auf, dass man andernorts liberaler und aufgeklärter war ( obschon die scheinbar Aufgeklärten auch Vorurteile haben, wie die vordergründig unvoreingenommene Französin Odette).
Der Roman endet tragisch, aber bei aller Dramatik gleitet Rundt meines Erachtens nie ins Kitschige ab.
„Marylin“ hat mich nachdenklich und betroffen gemacht.
Daher vergebe ich fünf Sterne für den Roman & ich spreche eine ganz klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 12.06.2017

Spannender britischer Thriller

Totenengel
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Den Thriller „Totenengel“ habe ich sehr gerne gelesen, er ist aber nichts für Zartbesaitete.
Der Roman ist eigentlich der zweite Teil einer Reihe, und obwohl ich Band 1 („Totenprediger“) nicht kenne, hatte ...

Den Thriller „Totenengel“ habe ich sehr gerne gelesen, er ist aber nichts für Zartbesaitete.
Der Roman ist eigentlich der zweite Teil einer Reihe, und obwohl ich Band 1 („Totenprediger“) nicht kenne, hatte ich bei der Lektüre von „Totenengel“ keine Verständnisschwierigkeiten.

Worum geht’s ?
„ Eine Winternacht in Liverpool. Auf der Straße bricht eine Frau zusammen, wirre Sätze von Blut und Mord stammelnd. Detective Eve Clay wird zu ihrem Haus geschickt und findet dort eine groteske Inszenierung vor: Der Vater der Frau, ein emeritierter Kunstprofessor, wurde ermordet, sein nackter Körper an Ketten aufgehängt, sein Torso von einem Speer durchbohrt. Er war zu Lebzeiten eine Koryphäe auf dem Gebiet der sakralen Kunst und hat sich mit seiner Forschung nicht nur Freunde gemacht. Doch stecken hinter dem Mord tatsächlich religiöse Fanatiker, oder geht es um das älteste aller Motive - um Rache? “

Der Roman beginnt eigentlich mit einem Rückblick auf die Kindheit der Kommissarin. Diese Exposition weckte gleich mein Interesse, und ich hätte gerne mehr über die Vita der Protagonistin erfahren, außer dass sie bei der Polizei arbeitet, Mutter und Ehefrau ist.
Doch der Erzählfokus wird schnell auf Mord und Totschlag gerichtet, der erste Mord scheint bewusst arrangiert worden zu sein, sodass die Ermittler sich fragen müssen, was den Killer antreibt. Wer ist der Täter? Welches Motiv hat er?
Der Autor Mark Roberts setzt erzähltechnisch auf kurze Kapitel, die oft nur wenige Seiten lang sind. Daher kommt man beim Lesen schnell voran, und die Geschichte entwickelt schon nach kurzer Zeit eine starke Sogwirkung. Viele Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Spannung aufrechterhalten wird. Details der Polizeiarbeit werden interessant beschrieben.
Mir gefiel auch das britische setting sehr gut.
Die Figuren sich gut ausgearbeitet und die Protagonistin, Eve Clay, wird differenziert dargestellt. Als eine Frau, die voll im Berufsleben steht, hat sie immer Angst, ihrer Familie nicht gerecht zu werden.
Unterstützung erhält sie aber von ihrem liebevollen Partner.
Eve mit ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn setzt alles daran, den Täter dingfest zu machen…
„Totenengel“ von Mark Roberts ist ein rasanter und routiniert geschriebener Roman, den ich Thrillerfans absolut empfehlen kann!

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