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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2017

Weiß der Himmel von Dir

Weiß der Himmel von dir
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" Weiss der Himmel von Dir" ist Bessettes Erstling, und das merkt man dem Roman stellenweise an. Zell ist Witwe und versucht verzweifelt, über den Tod ihres Mannes Nick hinwegzukommen. Die Handlung spielt ...

" Weiss der Himmel von Dir" ist Bessettes Erstling, und das merkt man dem Roman stellenweise an. Zell ist Witwe und versucht verzweifelt, über den Tod ihres Mannes Nick hinwegzukommen. Die Handlung spielt im kleinen Städtchen Wippamunk, und so versucht die Autorin, eine heimelig - skurrile Welt zu erschaffen. Die Protagonisten kennen sich seit frühester Kindheit und ein jeder hat so seine kleinen Spleens.Nur leider ist das Konstrukt nicht nuanciert genug. Zell wird durch die Ankündigung eines Backwettbewerbs, bei dem es eine grosse Summe Geld zu gewinnen gibt, aus ihrer Lethargie gerissen. Ihr Nachbar bittet sie ferner, auf seine Tochter aufzupassen, und so freundet sich Zell mit der kleinen Ingrid, die sich ihrerseits nach der Mutter sehnt, an. Eine wichtige Rolle spielt auch Zells Hund.
Die "Zutaten" für einen chicklit-Roman sind also vorhanden, nur hapert es an der Umsetzung ein wenig - die Kapitelaufteilung ist nicht so elegant und auch die deutsche Übersetzung lässt stellenweise zu wünschen übrig. Die Figuren sind teils auch etwas stereotyp charakterisiert - so ist Nick der perfekte Ehemann und Zell die chaotische,künsterlische "Nicht-Köchin" (wie oft hat man das schon gelesen?).
Aber der Roman liest sich flüssig und schnell, ideal für Bahnfahrten etwa.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Cosy Crime

Voll von der Rolle
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Humorvolle Krimikomödie


Dies ist der erste Band rund um Loretta Luchs, den ich gelesen habe. Es ist bereits der achte Teil einer Reihe. Obwohl ich die Serie vorher nicht kannte, habe ich alles gut verstanden, ...

Humorvolle Krimikomödie


Dies ist der erste Band rund um Loretta Luchs, den ich gelesen habe. Es ist bereits der achte Teil einer Reihe. Obwohl ich die Serie vorher nicht kannte, habe ich alles gut verstanden, weil die Autorin routiniert und klar erzählt. Eine große Portion charmanter Humor ist auch dabei! Mir gefiel es, dass der Roman nicht zwanghaft auf cool getrimmt ist. Vielmehr wirkt Vieles sehr authentisch, beispielsweise der Ruhrpottslang oder die männliche Rentnertruppe, die alles kommentiert. ?
Worum geht’s in Lorettas neuem Abenteuer?


-„ Wie viele Arten, den Namen Keanu falsch auszusprechen, gibt es? Was machen Freddy Krüger und das Phantom der Oper im Ruhrgebiet? Und wieso war die Schraube locker? Viele wichtige Fragen stellen sich der unkonventionellen Sexhotline-Mitarbeiterin Loretta Luchs auch wieder in ihrem neuen, mittlerweile achten Fall. Alles fängt so schön an: Lorettas Freund Frank hat seinen Lebenstraum verwirklicht und einen Kiosk übernommen. Mit Feuereifer stürzen sich Loretta und ihre Freunde auf die Verschönerung von „Kropkas Klümpchenbude“. Doch schon bald tauchen die ersten Schmierereien am Büdchen auf. Keiner hat gesehen, wer es war – auch nicht die drei Oppas JuppZwo, Locke und Steiger, die ihre Freizeit auf einer Bank direkt neben der Bude verbringen und gerne alles kommentieren. Lorettas Verdacht richtet sich gegen eine dreiste Jugendbande, die auch an anderen Orten für Ärger sorgt. Während sie noch diese Spur verfolgt, stolpert sie eines Morgens über eine Leiche – und damit im wahrsten Sinne des Wortes in den nächsten Mordfall. Die Polizei geht von einem Unfall aus, denn der Tote liegt neben seinem Skateboard an einer Treppe. Aber Loretta glaubt nicht an solche Zufälle, handelt es sich doch hier um den Anführer der Jugendbande. Sie nimmt die Ermittlungen zwischen Kiosk-Tratsch, Verfolgungsjagden mit dem Hollandrad und konspirativen Treffen auf. Und findet schnell heraus, dass es einige Leute gibt, denen der Tod des jungen Skaters nicht ungelegen käme ...“


Loretta Luchs ist eine klasse Figur: Patent, ohne penetrant zu wirken. Sie rettet ihren Freund Frank vor dem Deppenapostroph und hat auch sonst das Herz am rechten Fleck. Ganz klar, dass sie mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit auch vor schweren Fällen nicht zurückschreckt und auch ein Verbrechen aufklärt.


Auch die Nebenfiguren sind schön ausgearbeitet.


Das setting und der plot sind super, auch wenn das Buch kein Spannungskracher ist, geht es doch spannend zu & am Ende gibt es einen richtigen Showdown und ein furioses Finale! Aber lest selbst.
Der cosy crime Roman hat mir gut gefallen. Ich spreche daher für alle, die das Genre mögen, eine Leseempfehlung aus und vergebe vier von insgesamt fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Immer wieder lesenswert

Der Name der Rose
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Toller Schmöker!

"Der Name der Rose" ist ein Roman von bleibendem Wert. Zum Inhalt will ich nicht viel sagen, um nicht zu spoilern.

Anders als so viele Historienromane ist die Thematik vom Autor brillant ...

Toller Schmöker!

"Der Name der Rose" ist ein Roman von bleibendem Wert. Zum Inhalt will ich nicht viel sagen, um nicht zu spoilern.

Anders als so viele Historienromane ist die Thematik vom Autor brillant recherchiert worden. Die Fachkenntnis und die akribische Arbeit Ecos führen dazu, dass viele Aspekte des Mittelalters adäquat präsentiert wurden. Kirchenkrimi, Historienroman,philosophisches Traktat - dieses Buch ist vieles, und nicht zuletzt wegen dieser Themenvielfalt avancierte "Il nome della rosa" von Prof. Eco schon bald nach der Erstveröffentlichung zum hochgelobten Bestseller und setzte Maßstäbe für ein ganzes Genre der Belletristik.

Sehr gelungen ist weiters die Verfilmung mit Sean Connery!

Veröffentlicht am 21.03.2017

Eine Abrechnung

Elementarteilchen
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Alles andere als ein "Wohlfühlbuch", aber trotzdem literarisch wertvoll

Der Roman "Elementarteilchen" ist vielfältig interpretierbar - unter anderem handelt es sich bei dem Werk um eine bitterböse Abrechnung ...

Alles andere als ein "Wohlfühlbuch", aber trotzdem literarisch wertvoll

Der Roman "Elementarteilchen" ist vielfältig interpretierbar - unter anderem handelt es sich bei dem Werk um eine bitterböse Abrechnung mit der 68'er Generation,werden doch Selbstfindung und der Verfall der traditionellen Familien auf zynische Weise angeprangert.Zwar liest sich der Roman des französischen Autors gut, doch er entwirft eine trostlose Zukunftsvision von verkorksten Menschen,was einigermassen deprimierend ist.
Sprachlich und stilistisch befindet sich das Buch aber auf hohem Niveau.



Aus der Beschreibung:

"Der unmoralische Roman eines großen Moralisten Michel Houellebecq berichtet in präziser Sprache und mit minuziöser Sachlichkeit vom glücklosen Leben der Halbbrüder Bruno und Michel, erst in der französischen Provinz, dann in Paris. Sie teilen eine egoistisch lieblose Mutter aus der 68er Generation, die sich ihrer sexuellen Selbstverwirklichung ausschweifend widmet - und sie teilen ihre von kalter Einsamkeit geprägte lebenslange Verstörung. Bruno, der Ältere, wird zum sexmanischen Opfer seiner fanatisch-verzweifelten Obsessionen. Michel ist Molekularbiologe und verbringt sein autistisches Forscherleben zwischen Supermarkt und Psychopharmaka - bis er in einem gentechnischen Institut in Irland das unsterbliche und geschlechtslose menschliche Wesen klont - die Vision jenseits des Egoismus und sexuellen Elends."

Der Roman ist alles andere als ein 'Wohlfühlbuch' - aber dennoch oder gerade deshalb ein starkes Stück Literatur.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Top Roman!

Zähne zeigen
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Eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Sprachlich, stilistisch, thematisch. Es ist unterhaltsam, aber nicht flach, sondern mit viel Tiefgang:

'In einem gottverlassenen Nest irgendwo in Bulgarien verpennen ...

Eins meiner absoluten Lieblingsbücher. Sprachlich, stilistisch, thematisch. Es ist unterhaltsam, aber nicht flach, sondern mit viel Tiefgang:

'In einem gottverlassenen Nest irgendwo in Bulgarien verpennen die beiden britischen Soldaten Archie Jones und Samad lqbal das Ende des 2. Weltkrieges. Als die Russen auftauchen, versuchen sie hastig doch noch eine Tat zu vollbringen, die sie später vor ihren Enkeln als Helden erscheinen lassen könnte. Beim Pokern "gewinnen" sie einen jungen "Nazi" - und Archie soll ihn erschießen ...
Dreißig Jahre später treffen sich die beiden Freunde in London wieder. Beide sind verheiratet mit einer wesentlich jüngeren Frau: Samad mit der schlagkräftigen, kugeligen Alsana und Archie mit Clara, einer langbeinigen jamaikanischen Schönheit, der leider die Vorderzähne fehlen. Samad, ein Omar-Sharif-Typ, ist mittlerweile ein gedemütigter Kellner in einem Curry House und Archie, ein schlichter, aber anständiger Mensch, der sein Geld mit Papierfalten verdient und in fast allem versagt hat ...
Doch nicht der Krieg, die Existenzgründung, die harte Aufgabe, mit einer jüngeren Frau verheiratet zu sein, sind die wirklich schweren Prüfungen, die ihnen das Leben stellt. In den wilden Auseinandersetzungen mit ihren heranwachsenden Kindern kulminieren die Probleme ihres Lebens: Herkunft, Religion, Hautfarbe, Kultur, Geschichte, die Frage nach Gewissen und Gerechtigkeit und was man anfängt mit der Gegenwart und was mit Vergangenheit und Zukunft.'

Samads Frau hat die Hosen an, und als sie über Bangladesch nachdenkt, musste ich schmunzeln.

Lesetip von mir!