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Veröffentlicht am 03.04.2017

Das Geheimnis der Madame Yin

Das Geheimnis der Madame Yin
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Optische Gestaltung und Cover:

Das Cover ist richtig toll gestaltet und es macht Lust auf’s Lesen. Hallo, viktorianisches London.

In der Buchhandlung würde ich auf jedem Fall nach dem Buch greifen, ...

Optische Gestaltung und Cover:

Das Cover ist richtig toll gestaltet und es macht Lust auf’s Lesen. Hallo, viktorianisches London.

In der Buchhandlung würde ich auf jedem Fall nach dem Buch greifen, es zur Hand nehmen und darin blättern, und ich denke, dass sich viele Leser von der Farbgebung angezogen fühlen werden.



Worum es geht:

„1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin­nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun­den wurden. Dann findet man die Leiche der Opium­königin des East End in der Themse. Auf der Suche nach Antworten muss Celeste tief in das verderbte Herz Londons vordringen und dabei ihr eigenes Leben riskieren. Dabei ist Inspector Edwards von Scotland Yard, der ihr bei den Ermittlungen hel­fen soll, alles andere als eine Hilfe. Der hartgesottene Polizist mag es nicht, wenn sich Amateure und dann auch noch weibliche, in seine Arbeit einmischen.“



Wie lautet meine Meinung:



„Das Geheimnis der Madame Yin“ hat mich im Großem und Ganzen gut unterhalten und mir ein paar nette Lesestunden beschert.

Unschlagbar gut ist natürlich das setting. Viktorianisches London. Dazu gibt es fast schon automatisch eine Vielzahl von Assoziationen und Bilder im Kopf.

Die Figurenkonstellation - weibliche Ermittlerin trifft auf einen Inspektor von Scotland Yard, der keine Frauen in Männerberufen mag, ist so neu nicht. Macht aber Spaß. Natürlich lösen sich gegen Ende gewisse Animositäten auf, denn es gilt, einen Kriminalfall mit vereinten Kräften aufzuklären. Außerdem gibt es da noch den Schützling Celestes, Dorothea. Klassisch!

Die Geschichte an sich ist spannend, nur konnten mich Stil und Sprache leider nicht zu hundert Prozent überzeugen. Die Häufung der parataktischen Wendungen ließ mich als Leserin immer im Hier & Jetzt verweilen, sodass es mir nicht ganz gelang, in die Vergangenheit, die ja eigentlich beschrieben wird, einzutauchen.

Trotzdem ist die eigentliche Erzählung wie gesagt nicht schlecht. Ich hätte mir nur ein wenig mehr literarischen Feinschliff gewünscht, Vieles im Buch ist doch sehr visuell angelegt, das große Finale kommt so auch mit einem Showdown daher, der es in sich hat und fast ein wenig unrealistisch wirkt.

„Das Geheimnis der Madame Yin“ ist eine nette Lektüre für Zwischendurch, das mit einem tollen setting und viktorianischem Anstrich punkten kann.

Ich vergebe für den viktorianischen Krimi insgesamt drei von fünf möglichen Sternen!

Veröffentlicht am 22.03.2017

Band eins

Die Tribute von Panem 1
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Ich fand das Buch nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht so gut, wie ich es nach all' den Lobeshymnen erwartet hätte. Sprachlich ist es doch recht einfach gehalten, und auch die Grundidee ist so neu ...

Ich fand das Buch nicht furchtbar schlecht, aber auch nicht so gut, wie ich es nach all' den Lobeshymnen erwartet hätte. Sprachlich ist es doch recht einfach gehalten, und auch die Grundidee ist so neu nicht - ein bisschen Big Brother,ein bisschen antike Mythologie, ein wenig "1984" -ähnliche apokalyptische Visionen, und das obligatorische love triangle. Ausserdem ist es für Kinder wohl kaum zu empfehlen, da einige Szenen sehr brutal sind. Aber man kann den Roman schnell 'runterlesen, wenn gerade nix besseres da ist. Ein Pluspunkt ist aber die tolle Covergestaltung.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Weiß der Himmel von Dir

Weiß der Himmel von dir
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" Weiss der Himmel von Dir" ist Bessettes Erstling, und das merkt man dem Roman stellenweise an. Zell ist Witwe und versucht verzweifelt, über den Tod ihres Mannes Nick hinwegzukommen. Die Handlung spielt ...

" Weiss der Himmel von Dir" ist Bessettes Erstling, und das merkt man dem Roman stellenweise an. Zell ist Witwe und versucht verzweifelt, über den Tod ihres Mannes Nick hinwegzukommen. Die Handlung spielt im kleinen Städtchen Wippamunk, und so versucht die Autorin, eine heimelig - skurrile Welt zu erschaffen. Die Protagonisten kennen sich seit frühester Kindheit und ein jeder hat so seine kleinen Spleens.Nur leider ist das Konstrukt nicht nuanciert genug. Zell wird durch die Ankündigung eines Backwettbewerbs, bei dem es eine grosse Summe Geld zu gewinnen gibt, aus ihrer Lethargie gerissen. Ihr Nachbar bittet sie ferner, auf seine Tochter aufzupassen, und so freundet sich Zell mit der kleinen Ingrid, die sich ihrerseits nach der Mutter sehnt, an. Eine wichtige Rolle spielt auch Zells Hund.
Die "Zutaten" für einen chicklit-Roman sind also vorhanden, nur hapert es an der Umsetzung ein wenig - die Kapitelaufteilung ist nicht so elegant und auch die deutsche Übersetzung lässt stellenweise zu wünschen übrig. Die Figuren sind teils auch etwas stereotyp charakterisiert - so ist Nick der perfekte Ehemann und Zell die chaotische,künsterlische "Nicht-Köchin" (wie oft hat man das schon gelesen?).
Aber der Roman liest sich flüssig und schnell, ideal für Bahnfahrten etwa.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Rache und Rosenblüte

Rache und Rosenblüte
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Vorab: Das Buch ist optisch ein wahrer Hingucker. Die Umschlaggestaltung ist einfach traumhaft schön!

Bei „Rache und Rosenblüte“ handelt es sich rein formal um den Abschluß einer Dilogie, wobei ich sagen ...

Vorab: Das Buch ist optisch ein wahrer Hingucker. Die Umschlaggestaltung ist einfach traumhaft schön!

Bei „Rache und Rosenblüte“ handelt es sich rein formal um den Abschluß einer Dilogie, wobei ich sagen muss, dass dieser zweite Teil etwas schwächer geraten ist als der Auftaktband namens „Zorn und Morgenröte“.
Es gibt ein Wiedersehen mit tollen Figuren und das Flair ist wie in Band 1 ein besonderes und orientalisch angehaucht.
Ich frage mich, ob die Autorin einfach zuviel gewollt hat? Denn es gibt eine Fülle von Charakteren und Handlungssträngen, von denen manche leider einfach verpuffen. Jedenfalls hatte ich teils etwas Mühe, den roten Faden zu finden.
Um nicht zu spoilern, gebe ich den plot hier nur grob wieder (Zitat):
„Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du auch nur an einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Ich nehme deine Stadt von dir. Und ich nehme von dir dieses Leben tausendfach. Shahrzad und Chalid haben sich gefunden. Und obwohl ihre Gefühle füreinander unverbrüchlich sind, lauert da immer noch der Fluch, der dem jungen Kalifen auferlegt wurde. Sie wissen beide, dass diese Last ihrer gemeinsamen Zukunft im Weg steht. Und so verlässt Shahrzad den Palast. Sie verlässt Chalid. Aber kann sie einen Weg finden, ihre große Liebe nicht zu verlieren? Und kann sie verhindern, dass noch mehr Unschuldige sterben?“

Chalid und Shahrzad stehen zwar im Zentrum des Geschehens und es gibt auch ein paar schöne Szenen, aber insgesamt ist das Ganze doch etwas durchwachsen. Daher würde ich sagen, dass „Rache und Rosenblüte“ ein solider Roman ist, aber nicht der ganz große Wurf. Trotzdem habe ich das Buch, für welches ich insgesamt 3 Sterne vergebe, gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2017

Fatimas Geschichte

Feigen in Detroit
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"Feigen in Detroit" handelt von der Libanesin Fatima und ihrer Familie. Wie der Titel bereits erahnen lässt, ist das Gros der Handlung in den USA angesiedelt. Die Autorin Yunis greift auf das allseits ...

"Feigen in Detroit" handelt von der Libanesin Fatima und ihrer Familie. Wie der Titel bereits erahnen lässt, ist das Gros der Handlung in den USA angesiedelt. Die Autorin Yunis greift auf das allseits bekannte "1001 Nacht" - Motiv zurück und dreht den Spiess um: Sheherazade lässt erzählen - Fatima soll aus ihrem Leben berichten. Der Roman verspricht ein furioses Familienbuch zu werden, der Anfang verspricht beste Unterhaltung. Nach und nach werden die Personen eingeführt; eine Konstante scheint einzig Amir, der Lieblingsenkel, bei welchem Fatima wohnt, zu sein. Episodenhaft erfährt der Leser vom Leiden und Leiden der Sippe. Auch ein Seitenhieb auf den 11. September darf nicht fehlen.Dubiose Agenten bespitzeln den Schauspieler Amir, der seinerseits meist als arabischer Terrorist besetzt wird.
Positiv ist, dass der Roman unglaublich humorvoll beginnt, und dass das Ende recht überraschend ist. Jedoch fehlt dem Roman die erzählerische Tiefe. Ich hatte mich auf einen klugen Roman über Interkulturalität und hybride Identitäten eingestellt,ich hatte gehofft, die Autorin würde aus multiplen literarischen Traditionen schöpfen.
Obschon Yunis mit ihrem Roman die Heterogenität menschlicher Lebensentwürfe betont, arbeitet sie teils mit Klischees, wenn sie die amerikanische Mehrheitsgesellschaft beschreibt.
Die Geschichte wird durch die permanenten Perspektivwechsel fragmentiert. Deshalb hätte ich es besser gefunden, wenn Yunis ihren Roman als Kollektion von short stories veröffentlicht hätte.

Fazit: Ich vergebe ein "Gut", der Roman konnte meine hohen Erwartungen letztendlich aber nicht erfüllen.