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kerstin_aus_obernbeck

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Absolutes Herzensbuch

Leonard und Paul
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„Lass uns einfach glücklich sein. Solange wir noch Zeit haben.“
Ein wunderbarer Satz aus einem wunderbaren Buch

Leonard und Paul, beide Ü30, sind geliebt und behütet aufgewachsen, allerbeste Freunde und ...

„Lass uns einfach glücklich sein. Solange wir noch Zeit haben.“
Ein wunderbarer Satz aus einem wunderbaren Buch

Leonard und Paul, beide Ü30, sind geliebt und behütet aufgewachsen, allerbeste Freunde und führen ein unaufgeregtes Leben in ruhigen Bahnen. Leonard arbeitet als Ghostwriter für Kinderlexika. Seine Mutter ist kürzlich verstorben, nun lebt er allein in seinem Elternhaus. Paul wohnt bei seinen Eltern und arbeitet als Aushilfspostbote.

Doch irgendwie ist klar, dass es nicht immer so weitergehen wird. Leonard hat den Wunsch nach einer Veränderung –

„Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich die Türen und Fenster in meinem Leben ein bisschen aufschieben muss.“

– und stellt sich dieser zögerlich, bisweilen unbeholfen, aber voller Überzeugung und Ehrlichkeit. Und auch Paul, der nach Meinung seiner Schwester bisher munter in seinem kleinen Lebenskarussel herumgegondelt ist, nimmt auf seine Art und Weise, in seinem Rahmen sein Leben in die Hand.

„Leonard und Paul“ ist eine wunderschöne Geschichte über zwei Menschen, die im Alltag übersehen werden, die in einer Art sozialen Unsichtbarkeit eine Randexistenz führen - und dabei ihrem Umfeld, der Gesellschaft, viel zu geben haben, denn was sie auszeichnet, sind
scheinbar unerschütterliche Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Friedfertigkeit und der Glaube, an das Gute. Erzählt wird die Geschichte einer Freundschaft von zwei besonderen Menschen. Das Buch hat mich berührt, mir hat diese stille, unaufgeregte und warmherzige Geschichte sehr gut gefallen.

„Wenn es eines gab, woran sich die innige Zuneigung der beiden Freunde ablesen ließ, dann war es der Enthusiasmus, mit dem sie ihrer Freude über gute Nachrichten teilten, gewiss, dass jedem dem anderen nur das Allerbeste wünschte.“

– und so ist es mir auch beim Lesen ergangen, ich habe Leonard und Paul nur das Allerbeste gewünscht.


ES WIRD EMPFOHLEN, OBIGES ZU BEACHTEN
(um das zu verstehen, sollte man das Buch lesen)

Ein wirklich wunderbares, absolut lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Bewegend, eine Geschichte über Mut und Freundschaft

Und morgen ein neuer Tag
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Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich eher um härtere Kost als um easy Lektüre handelt. Ich bin keine Expertin bezüglich Triggerwarnungen, mir ist bewusst, dass dies ein schwieriges Thema ist.
Im ...

Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich eher um härtere Kost als um easy Lektüre handelt. Ich bin keine Expertin bezüglich Triggerwarnungen, mir ist bewusst, dass dies ein schwieriges Thema ist.
Im Buch selbst findet sich keine, die Protagonistin erlebt jedoch viele schlimme Dinge, die eine traumatische Auswirkung auf sie haben. Bitte gegebenenfalls nicht weiterlesen.

Meredith Mags hat ihr Haus seit 1.214 Tagen nicht verlassen. Sie hat sich in ihrer selbstgewählten Isolation gut eingerichtet und alles bestens organisiert. Freiberuflich ist sie als Texterin tätig und arbeitet zuhause, Lebensmittel bringt der Lieferdienst, Kater Fred leistet ihr Gesellschaft und regelmäßig kommt ihre allerbeste Freundin Sadie zu Besuch.

In Rückblenden erzählt der Roman die Geschichte von Meredith. Eine maximal lieblose Kindheit, psychische und physische Gewalt, Vergewaltigung, Depression und Suizidversuche haben dazu geführt, dass sie mit Ende 30 beschlossen hat, das Haus nicht mehr zu verlassen. Aber auch wenn sie sich und anderen vorgaukelt mit der Situation zufrieden zu sein, ist erkennbar, dass dem nicht so ist. Doch der Weg zurück in ein Leben, dass auch außerhalb der eigenen 4 Wände stattfindet, ist nicht einfach. Zum Glück gibt es Menschen, die Meg auf diesem Weg zur Seite stehen und die bedingungslose Freundschaft, die sie erlebt, gibt ihr den Mut zur Veränderung.

Die Geschichte ist sehr intensiv. Es ist eine Weile her, dass ich mit einer Protagonistin derart mitgefühlt,-gelitten & –gehofft habe. Die 440 Seiten habe ich ruckzuck weginhaliert, weil ich wissen musste, wie es mit Meg weitergeht. Die Charaktere sind gut beschrieben, das Buch hat kurze Kapitel und ein gut lesbaren Schreibstil. Auch wenn es nachvollziehbar erzählt wird, weiß ich nicht, ob es wirklich sein musste, eine solche Bandbreite an schlimmen Dingen in eine einzige Geschichte zu packen. Es war für mich streckenweise zu heftig.

Aber es ist auch eine Geschichte mit viel Hoffnung, über Mut und wahre Freundschaft.







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Veröffentlicht am 14.09.2023

ein ganz wunderbares Buch

Das Café ohne Namen
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Wien 1966. Robert Simon, 31, lebt in Wien zur Untermiete bei einer Witwe. Er ist in einem Heim für Kriegswaisen aufgewachsen und hat nach Ende der Schulzeit mit Gelegenheitsjobs auf dem Markt Geld verdient. ...

Wien 1966. Robert Simon, 31, lebt in Wien zur Untermiete bei einer Witwe. Er ist in einem Heim für Kriegswaisen aufgewachsen und hat nach Ende der Schulzeit mit Gelegenheitsjobs auf dem Markt Geld verdient. Er ist fleißig, umgänglich und bei den Marktleuten aufgrund seines ruhigen, besonnenen Wesens beliebt.
Wien ist im Aufbruch, die Stadt verändert sich und auch Robert möchte seinem Leben eine Wendung geben – er pachtet das ehemalige Marktcafé, dass schon eine Weile leer steht.

Der Markt und das Café liegen in einem der weniger gut betuchten Viertel der Stadt. Es bietet keine spektakulären Speisen und Getränke, sondern eine solide Karte: Bier, Wein, Schmalzbrote. Die Kundschaft besteht aus Händlern vom Markt, Handwerkern, Menschen aus dem Viertel – und wie im echten Leben hat auch im „Café ohne Namen“ jeder Mensch seine eigene Geschichte.

Robert Seethaler erzählt in dem Roman eine Geschichte von Veränderung. In dem Café treffen die Menschen aufeinander, sprechen über das hier und jetzt und was kommen mag – und nicht jeder kann mit dem Wandel, der immer schneller werdenden Zeit mithalten. Aber es gibt auch Hoffnung, Liebe und Lichtblicke - Schönes, in einer bisweilen trüben Welt.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ruhig und zurückhaltend und dennoch sehr lebhaft erzählt Robert Seethaler die Geschichte von Robert Simon, von seinen Gästen im Café und von der Stadt Wien im Wandel der Zeit.
Beim Lesen bin ich mit Robert durch Wien geschlendert, habe den Prater besucht, mit ihm an der Donau gesessen – und ich habe seine Gäste im Café beobachtet, wie sie einander begegnen, diskutieren, streiten, Karten spielen, leben, lieben und lachen.

Ein ganz wunderbares Buch! Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Anders als erwartet - aber nett zu lesen

Das glückliche Geheimnis
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Es war wohl das Cover mit seinen fröhlichen Farben, dass mich an einem trüben Februartag dazu verleitet hat „Das Glückliche Geheimnis“ zu kaufen. Ein bisschen hat auch der Klappentext dazu beigetragen ...

Es war wohl das Cover mit seinen fröhlichen Farben, dass mich an einem trüben Februartag dazu verleitet hat „Das Glückliche Geheimnis“ zu kaufen. Ein bisschen hat auch der Klappentext dazu beigetragen

„Ein Buch voller Lebens- und Straßenerfahrung, voller Menschenkenntnis, Liebe und Trauer.“

In dem Roman erzählt Arno Geiger von seinem Weg als Schriftsteller. Er berichtet von seiner Familie, den Sorgen um die gesundheitlich eingeschränkten Eltern; von Beziehungen und Affären, Familie und Freunden und davon, dass er über einen langen Zeitraum die frühen Morgenstunden damit verbracht hat, das Altpapier von Wien zu durchsuchen. Was durch einen Zufall begann, entwickelt sich zu einem wichtigen Teil seines Tagesablaufes und seiner Arbeit, und sichert zeitweise durch verwertbare Zufallsfunde die Existenz eines zunächst nicht erfolgreichen Autors. Bücher, Drucke, Postkarten, Briefwechsel, alles das findet er auf seinen Streifzügen. Einiges wird auf dem Flohmarkt veräußert, anderes dient, um mehr vom Leben der Menschen zu erfahren und zur Inspiration.
Das Buch erzählt von Höhen und Tiefen, einem leidenschaftlichen Künstlerleben, einer Gratwanderung zwischen Buchpreis und Burnout und von Liebe in vielfältiger Art und Weise.

Gerade zu Beginn wissen nur wenige Menschen von seinen Streifzügen und es ist auch nicht immer ein „glückliches Geheimnis“. Dazu werden die Touren durch das Wiener Altpapier erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Zunächst bin ich nicht richtig in die Erzählung reingekommen und wollte es schon zu den „lese ich irgendwann mal“-Büchern legen, denn auch wenn die Erzählweise flüssig und sicher sehr ehrlich ist, fehlte mir irgendwie Sympathie für die Geschichte. Aber dann waren da auch diese schönen Beschreibungen von Wien, wenn die Stadt morgens erwacht. Und die vielen wunderbaren Denkanstöße bezüglich Besitzes, erfülltem oder angefülltem Leben, nach der Frage, was bleibt und die verschiedenen Blickwinkel, die sich daraus ergeben.

Es war letztlich ein anderes Buch, als ich erwartet habe. Es ist ein Roman mit schönen Momenten.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Eine besondere Liebesgeschichte

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Robbie aus der Fraktion „easy going“ arbeitet als Koch, macht gern Party und hat dank einer gewissen finanziellen Absicherung durch seine Eltern ein gar nicht mal so unfeines Leben.
Jenn ist Ärztin, als ...

Robbie aus der Fraktion „easy going“ arbeitet als Koch, macht gern Party und hat dank einer gewissen finanziellen Absicherung durch seine Eltern ein gar nicht mal so unfeines Leben.
Jenn ist Ärztin, als sie 13 war hat der Vater sie und ihre Mutter verlassen, goldene Löffel waren da nicht an der Tagesordnung und sie hat sich alles hart erarbeiten müssen.
Die beiden lernen sich eines Abends in einem Pub in Edinburgh kennen und es ist potzblitz Liebe auf den ersten Blick.

Der Roman beginnt mit einer Szene, in dem sie im Auto unterwegs sind und auf einen Lkw zusteuern – und dass zu einem Zeitpunkt, an dem sie gerade wieder nach einer Trennung zusammengekommen sind.
In Rückblicken erzählt der Roman nun Szenen aus der Vergangenheit und aus Jenns Erinnerungen. Robbie ist als eine Art Beobachter in ihren Erinnerungen dabei.
Es sind ebenso gemeinsame Momente, in denen sie glücklich waren, wie Situationen in Jenns Vergangenheit, bei denen Robbie eine semi-gelungene Rolle gespielt hat. Noch immer im Auto sitzend auf den Lkw zu rauschend erkennt Robbie nach und nach, warum die Beziehung zunächst nicht funktioniert hat, wie viel Jenn ihm bedeutet, wie glücklich er über die 2. Chance ist und er sucht nach einem Ausweg aus der sich anbahnenden Katastrophe.

Die Zeit- und „Ebenen“sprüngen in dem Roman waren für mich zunächst ziemlich verwirrend, denn mal wurde über die Vergangenheit von Robbie berichtet, dann über die Vergangenheit von Jenn, dann waren es Erinnerungen von Jenn und Robbie war Beobachter – und es hat bebraucht, bis ich irgendwann durchgefunden. Es ist alles in allem eine Liebesgeschichte, aber keine schnulzige Herzschmerz-Geschichte, sondern tatsächlich ein berührender, irgendwie ehrlicher Roman – auch wenn mich diese Beobachtungsmomente an „Ghost – Nachricht von Sam“ erinnert haben.
Aber mal ganz ehrlich, wie kann man ein Buch, in dem ein Protagonist zu „There is a light that never goes out“ tanzt, nicht mögen?

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