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kerstin_aus_obernbeck

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Unfassbar gut, ernst und doch leicht, ein fabelhaftes Buch

Blue Skies
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Familie Rivers ist eine durchschnittliche amerikanische Familie, die Eltern wohnen in Kalifornien, dort lebt auch ihr Sohn Cooper und arbeitet als Entomologe. Tochter Cat ist der Liebe wegen in Florida, ...

Familie Rivers ist eine durchschnittliche amerikanische Familie, die Eltern wohnen in Kalifornien, dort lebt auch ihr Sohn Cooper und arbeitet als Entomologe. Tochter Cat ist der Liebe wegen in Florida, sie träumt von einer Karriere als Influencerin. Doch das sorglose Leben wird durch die mit dem Klimawandel einhergehenden Folgen sukzessive getrübt. Während in Kalifornien eine Hitzewelle eine Bedrohung für alle Lebewesen darstellt, ist es in Florida das Wasser, dass das bisher bekannte Leben verändert. Familie Rivers spürt die Folgen in vielfältiger Weise, und eine von einem Hurricane ruinierte Hochzeit ist dabei noch das geringste Problem. Sie bemühen sich um Anpassung, versuchen einen Beitrag für die Umwelt zu leisten – aber ein E-Auto und Insekten statt Fleisch sind nicht allein die Lösung und manchmal stehen Unwissenheit, Arroganz, Ignoranz und Egoismus einer Veränderung im Weg.

Die Geschichte erzählt mit einer grandiosen Leichtigkeit die Hoffnungslosigkeit der Situation. Bedroht von Feuer und Wasser bemühen sich die Menschen, ihr Leben aufrechtzuerhalten und zu retten, was zu retten ist. Die Figuren sind toll beschrieben, schlüssig und trotz bisweilen unklugem Handeln sympathisch, lediglich bei Cat habe ich alle paar Minuten ein innerliches „geht’s noch“ gehabt, die hat mich mit ihrer Dusseligkeit echt genervt. Und die schier unendlichen Mengen Alkohol in dem Roman haben mich echt überrascht. 396 Seiten oder ca. 3,7 Promille.

Der Roman kommt nicht mit einem erhobenen Zeigefinger daher, predigt nicht, was Mensch alles ändern müsste, damit es nicht so weit kommt, wie beschrieben, sondern es wird erzählt, wie es ist, wenn es so weit ist.
Prophetisch, erschreckend, unheimlich, manchmal lustig, skurril, tödlich und schlimm.

Absolute Leseempfehlung! Ein brillantes Buch.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Ein wunderbarer Wohlfühlroman

Die Butterbrotbriefe
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Kati Waldstein ist fast 40, Verwaltungsangestellte, geschieden und es hält sie nur wenig in dem Ort, in dem sie lebt. Ja, da sind Onkel Martin, der eigentlich Versicherungen verkauft, aber mehr Zeit und ...

Kati Waldstein ist fast 40, Verwaltungsangestellte, geschieden und es hält sie nur wenig in dem Ort, in dem sie lebt. Ja, da sind Onkel Martin, der eigentlich Versicherungen verkauft, aber mehr Zeit und Enthusiasmus in sein Arktis-Museum steckt und Madame Catherine, Friseurin, Freundin, ein wenig Ersatz-Familie – aber das war’s dann auch irgendwie.
Kati möchte nicht feststecken, sie will weiterziehen und ein neues Leben beginnen. Ihr Vater hat über Jahre Butterbrotpapier für sie gesammelt und dieses nutzt sie nun, um per Brief Abschied zu nehmen und „Lebwohl“ zu sagen.
37 Briefe sind es, die sie per Hand oder mit der Schreibmaschine verfasst und dem jeweiligen Empfänger persönlich überbringt. Und mit jedem weiteren Brief rückt der Abschied näher.

Severin hat bereits sein altes Leben, die Familie und Arbeit als Klavierstimmer, hinter sich gelassen. Die Beiden begegnen sich und Severin ist überzeugt, dass er Kati nicht zufällig getroffen hat. Aber die Schatten ihrer Vergangenheiten und Katis fester Entschluss, einen Neubeginn zu wagen, sind wuchtige Steine, die ihnen das Schicksal in den Weg gelegt hat.

Was soll ich sagen? „Die Butterbrotbriefe“ ist einfach eine schöne Geschichte.

Kati, mit ihrem orangefarbenen Beetle, ihrer Sympathie für The Verve, Oasis und Blur und ihrem Engagement für Andere, resolut, emphatisch, verletzlich, ist eine tolle Protagonistin.
Severin ist ein Träumer, ein Mensch, der in Landschaften Musik sieht, ein Feingeist, dem es das Leben nicht leicht gemacht hat, dem es an Vertrauen und Hoffnung mangelt, der aber auch Mut hat und das Schöne erkennt.

Wenn Carsten Henn erzählt, dann ist das alles sehr bildhaft. Ich sehe das Museum samt Elch und Rentier, den Friseursalon und das Kino vor mir, höre Madame Catherine singen und Onkel Martin von der Arktis erzählen, erlebe eine Geschichte vom Suchen und Finden, von Abschied und Ankommen.

„Die Butterbrotbriefe“ ist ein wunderbarer Wohlfühl-Roman. Große Leseempfehlung!

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