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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2019

Tolle Ergänzung zum Film

Benjamin Blümchen - Das Buch zum Film
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Endlich hat Otto Ferien und kann seinen Freund Benjamin im Neustädter Zoo besuchen. Es erwartet ihn ein großes Abenteuer, bei dem sie den Zoo retten müssen. Damit hat Otto nicht gerechnet, er wollte Spaß ...

Endlich hat Otto Ferien und kann seinen Freund Benjamin im Neustädter Zoo besuchen. Es erwartet ihn ein großes Abenteuer, bei dem sie den Zoo retten müssen. Damit hat Otto nicht gerechnet, er wollte Spaß mit Benjamin haben und nun das.
Da hat er gerade ganz mutig ein Mädchen gerettet, welches ohne seine Hilfe wohl in den Himmel geflogen wäre. Da kommt schon das nächste.
Als der Bürgermeister erscheint, erklärt er , der Zoo habe eine Renovierung verdient, da dieser in die Jahre gekommen ist. Doch die Helfer die er dabei hat, Franz und Franz, und vor allem Zora Zack, haben sie böses im Sinn? Auch viele andere Figuren spielen eine große Rolle, die die ganze Geschichte abrunden.

Meine Meinung
Benjamin Blümchen, wer kennt ihn nicht als Trickfilmfigur oder in zahlreichen Geschichten in Büchern.
Um so schöner ist es, nun auch ein Buch zum Film zu haben. Schön sind die Bilder zum Film die im Buch abgebildet sind. Es macht überhaupt nichts wenn man den Film nicht gesehen hat. Und wenn doch, ist es eine tolle Ergänzung. Die Charaktere und Protagonisten sind einfach zum verlieben toll beschrieben. Der Schreibstil ist so locker und frei und sehr bildlich, denn ich habe mich beim lesen wie im Film gefühlt. Es ist lustig und spannend geschrieben, dass selbst mein fast vierjähriger Enkel beim Vorlesen ganz gespannt zugehört hat. Ihm gefällt Benjamin ausserordentlich toll und möchte die Geschichte immer wieder vorgelesen bekommen.
Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Eine zauberhafte Tiergeschichte

Der kleine Siebenschläfer: Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten
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"Der kleine Siebenschläfer" von Sabine Hohlmann ist das erste Vorlesebuch vom kleinen Siebenschläfer.
Dieser ist so aufgeregt, denn zum ersten Mal kommt sein Freund die Haselmaus zu ihm, um bei ihm zu ...

"Der kleine Siebenschläfer" von Sabine Hohlmann ist das erste Vorlesebuch vom kleinen Siebenschläfer.
Dieser ist so aufgeregt, denn zum ersten Mal kommt sein Freund die Haselmaus zu ihm, um bei ihm zu übernachten. Im Vorfeld gibt er sich so viel Mühe damit die kleine Haselmaus sich bei ihm wohl fühlt. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Haselmaus lebt ja ganz anders als der kleine Siebenschläfer. Letztendlich geht aber alles gut, wäre da nicht diese eine Sache. Die kleine Haselmaus kann nicht einschlafen. Wenn dies bei ihm zu Hause geschieht, erzählt ihm seine Mama oder Papa immer eine Geschichte. Er bittet den Siebenschläfer ihm eine zu erzählen, doch dieser kennt keine. Er überlegt kurz und macht sich sogleich auf den Weg um die Bewohner des Waldes nach einer Gutenacht Geschichte zu fragen.
So kommt es, das er den Fuchs, den Specht, die Nachtigall und viele andere Tiere in dieser Nacht besucht. Nur eine, ganz am Ende seines Weges, hat die Eule eine Geschichte. Die Eule erzählte sie dem Siebenschläfer. Doch vor dieser hat die kleine Haselmaus Angst. Was nun?
Der kleine Siebenschläfer hat bei seinen Besuchen so viel erlebt, dass er doch davon genug Geschichten erzählen kann....

Meine Meinung
Gedacht ist dieses Buch für meinen Enkel, aber im Vorfeld habe ich mir die Geschichte des kleinen Siebenschläfer alleine durchgelesen.
Es ist eine so süße Geschichte, die man einfach lieben muss. Mein Enkel ist begeistert. Die Autorin hat hier ein kleines Meisterwerk für die ganz Kleinen geschaffen. Natürlich auch für die Größeren, denn die Geschichte ist nicht nur schön, sondern auch sehr lehrreich. Jedes Tier, welches der kleine Siebenschläfer aufsucht, hat viel zu erzählen. Die Kinder können dadurch ganz nebenbei etwas lernen.
Ein zauberhaftes Kinderbuch, welches ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Ein trauriges Kapitel Irlands und drei starke Frauen

Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit
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Prolog
Irland, 1912: Weil sie immer wieder gegen die Regeln verstößt, wird die junge Nonne Rose in ein Kloster nach Dublin versetzt, dem eine Wäscherei angeschlossen ist, die angeblich missratenen Mädchen ...

Prolog
Irland, 1912: Weil sie immer wieder gegen die Regeln verstößt, wird die junge Nonne Rose in ein Kloster nach Dublin versetzt, dem eine Wäscherei angeschlossen ist, die angeblich missratenen Mädchen Arbeit gibt. Rose erkennt schnell, dass die Magdalen-Frauen rücksichtslos ausgebeutet werden, Schläge und Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Als Rose feststellt, dass die Magdalen-Frauen von Priestern missbraucht werden, lehnt sie sich gegen die Mutter Oberin auf und steht nun selbst unter strenger Bewachung. Zusammen mit zwei jungen Arbeiterinnen flüchtet Rose aus dem Kloster. Draußen erwartet sie allerdings kein besseres Leben, denn alle drei werden in die Wirren des irischen Freiheitskampfes verstrickt …

Zum Inhalt
Drei Frauen, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Charaktere begegnen sich in der Magdalen Wäscherei in Dublin. Hier kommen gefallene Mädchen, sowie Frauen hin die der Sünde bezichtet werden. In den Augen der Kirche sind es schlicht und einfach nur Sünderinnen, der Dreck der Gesellschaft, die man bis auf's Blut ausbeuten kann.
So ergeht es Cindy, die in dem guten Glauben, die Oberin und der Priesteres meinen es gut mit ihr und ihr wird geholfen, einen neuen Start in Leben zu bekommen. Fiona, diesewird von ihrem Vater in diese Anstalt abgeschoben , da sie den Wünschen des Vaters nicht nachgekommen ist. Diese beiden Frauen sind dazu verurteilt, die Magdalen Wäscherei nie wieder zu verlassen.
Rose, die vor den Türen eines Klosters von Nonnen gefunden wurde, wuchs in der Gemeinschaft liebevoll auf. Als junges Mädchen nimmt sie den Schleier und gibt sich ganz dem Glauben hin. Doch mit ihrem Gehorsam ist es manches Mal nicht weit her und so entscheidet sich die Oberin, sie nach Dublin in die Magdalen Wäscherei zu versetzen.
Alle drei Frauen erleben die Qualen, Demütigung und Schläge auf ihre ganz eigene Weise. Rose auf der einen Seite und Fiona und Cindy auf der anderen. Sie erleben Folter von den Nonnen und Vergewaltigungen von den Priestern, müssen bis zur Erschöpfung arbeiten und werden nur mit dem Allernötigsten verpflegt. Alles lassen sie über sich ergehen, bis zu einem Moment...
Denn, auch wenn die Quälereien und Demütigungen kaum auszuhalten sind, sie schaffen es nicht den Willen von Cindy zu brechen. Diese drei Frauen, so unterschiedlich und doch vereint.

Meine Meinung
Dieses Kapitel von Irland, welches sich über Jahunderte abspielte, war mir in Gänze unbekannt. Darum war ich auch so erschrocken, was sich in den Magdalen-Heimen abspielte. Selbst noch 1912( und später), in dem der Roman seine Handlungen hat, wo es schon in anderen Ländern die ersten Frauenrechtlerinnen gab, betreiben die Nonnen unter dem Deckmantel der katholischen Kirche dieses perfide Spiel mit den Frauen.
Rebecca Michéle hat mich mit diesem Roman in ihren Bann gezogen. Obwohl es an manchen Passagen, wie mit den Protagonisten umgegangen wurde, für mich kaum auszuhalten war, hat die Autorin mich mit ihrem spannenden Schreibstil gefesselt. Da ich in einer Leserunde, mit Begleitung der Autorin, diesen historischen Roman lesen konnte, habe ich noch einiges an historischen Hintergrundwissen erfahren. So grausam dies alles ist, wurde nichts beschönigt. Ihr war es wichtig nichts zu verfälschen. Was ihr sehr gut gelungen ist. Die Charaktere und das Geschehen werden sehr real beschrieben, dass ich mich in dies Zeit versetzt fühlte, so sehr hat es mich mitgerissen. Zum anderen hat es mein Interesse an Irlands Geschichte geweckt.Rose, Fiona und Cindy sind mir so ans Herz gewachsen das ich sie vermissen werde, denn es sind drei Frauen die an ihrer Stärke gewachsen sind.
Ich kann diesen tollen Roman nur meine absolute Leseempfehlung geben.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Eine starke Frau, die einiges erlebt und daran wächst

Der Geschmack von Schmerz
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Es ist das Jahr 1763, Isabeau lebt bei ihren Eltern in Lindau am Bodensee ein glückliches Leben. So denkt sie bei weitem nicht daran, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Ihre Eltern, vor allem ...

Es ist das Jahr 1763, Isabeau lebt bei ihren Eltern in Lindau am Bodensee ein glückliches Leben. So denkt sie bei weitem nicht daran, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Ihre Eltern, vor allem ihr Vater, haben da ganz andere Pläne für ihre Tochter.
Ohne Vorwarnung, oder das irgendjemand mit Isabeau geredet hat, wird sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie soll Emmerat Lorenz heiraten, ausgerechnet Emmerat den sie für den größten Schuft hält. Doch die Bersperger-Werft ihres Vaters hat schon bessere Tage gesehen und Geld heiratet nun einmal Geld. Das Lorentzsche und Bersperger Unternehmen wird durch eine Heirat von Isabeau und Emmerat für jeden mehr als ertragreich sein. Ob die jungen Leute sich mögen oder sich mehr als unsympathisch sind, spielt dabei keine Rolle.
Doch so schnell fügt Isabeau sich nicht den Wünschen der Eltern. So kommt es, das ihre Eltern sie nach Paris zu ihrer Tante und Onkel, damit sie sich später der Eltern fügen wird.
Dort ist nicht alles so einfach und leicht wie sie es sich vorgestellt hat. Die Tante ist eine verbitterte Frau, die ständigt irgendwelche Leiden hat und Isabeau mit strenger Hand erziehen will. Und ihr Onkel ist so gut wie nie zu Hause. Es gibt ein paar Tarot Abende, ein Besuch bei der Oper als sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Doch das alles ist nicht so aufregend und spannend, bis sie Donatien-Alphonse-François Marquis de Sade näher kennenlernt. Ein Mann voller Geheimnisse und ganz anders als es die Etikette in Paris vom Adel fordert.
Immer mehr gerät Isabeau in den Strudel der Anziehung von Sade. Sie ahnt das es sich nicht schickt und sie ein gefährliches Spiel spielt. Aber das was Sade mit ihr macht, raubt ihr fasst den Verstand.
Zur gleichen Zeit geschehen scheußliche Morde. Die Opfer sind ausschließlich Frauen, erst aus den unteren Schichten, doch dann auch aus der gehobenen Klasse. Begibt Isabeau sich durch ihr heimliches Treiben in Gefahr?

Meine Meinung:
Zu Beginn der Geschichte hatte ich so meine Schwierigkeiten, da sich manche Passagen für mich unnötig in die Länge zogen. Doch nach dem ersten Drittel hat es mich der Schreibstil der Autorin gepackt und ich musste unbedingt weiter lesen um zu wissen was aus Isabeau wird und wer der Mörder ist.
Manches hat mich an Fifty Shades of Grey erinnert und ich stellte mir die Frage ob es eine Nacherzählung mit historischen Hintergrund wird. Doch weit gefehlt, denn im Nachwort erfährt der Leser um wen es sich bei Donatien-Alphonse-François Marquis de Sade handelt. Dieser hat tatsächlich gelebt und ein ausschweifendes Leben geführt. Das hat die Autorin dazu inspiriert diesen fiktiven Roman zu schreiben. Was soll ich sagen, es ist ihr voll und ganz gelungen eine spannende Geschichte zu schreiben. Die Charaktere wirken sehr real und alles könnte sich so zugetragen haben. Die historischen Hintergründe fließen gekonnt mit in des Geschehen ein. Auch die Settings sind gut gewählt und entführen einen in eine andere Welt. Mir hat der Roman gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Ein spannender wie berührender historischer Roman von einer tollen Autorin

Mehr als die Erinnerung
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Wir schreiben das Jahr 1920 und befinden uns auf Gut Mohlenberg. Dieses Anwesen hat Dr. Meinhard mit großem Aufwand und viel Energie zu einer Anstalt auf und umgebaut. In diser er nun mit seiner Tochter ...

Wir schreiben das Jahr 1920 und befinden uns auf Gut Mohlenberg. Dieses Anwesen hat Dr. Meinhard mit großem Aufwand und viel Energie zu einer Anstalt auf und umgebaut. In diser er nun mit seiner Tochter Frederike, ihren Patienten ein würdevolles Leben bieten. Zur damaligen Zeit, in der diese Anstalten Irrenkolonie genannte wurden, keine Selbstverständlichkeit.

Sie haben es geschafft von den Dorfbewohnern akzeptiert zu werden und kommen gut miteinander aus. Doch dann geschehen zwei Morde und ein Verdächtiger ist schnell gefunden. Es ist ja ein Leichtes, gleich einen Patienten von der Irrenkolonie zu verdächtigen, denn das ist der einfachste Weg. Aber Frederike glaubt nicht daran, das einer ihrer Patienten zu solch grausamen Taten fähig sein soll.

Kurz zuvor hat sie Walter Pietsch eingestellt, der eine schwere Kriegsverletzung und ein großes Geheimnis hat. Könnte er der Täter sein oder hat sogar Dr. Weiß etwas damit zu tun? Dieser hat Theorien über geistig eingeschränkte Menschen, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Und was versucht Bernhard, Frederike ihr Mann, ihr ständig mitzuteilen? Dieser kam mit einer schweren Kopfverletzung aus dem Krieg zurück und hat seid dem den geistigen Stand eines Kindes und kann sie dementsprechend nicht so mitteilen wie ein Erwachsener. Hat Bernhard sogar etwas damit zu tun, oder was versucht er verzweifelt Frederike zu sagen? Es sind zu viele Ungereimtheiten und somit fängt Frederike an, selber Nachforschungen zu betreiben. Nicht ganz ungefährlich, es wird, durch die Beweise die sie sammelt, immer verworrender. Sie sieht keinen Zusammenhang zwischen ihren Verdächtigen und den Opfern. Bis ihr jemand seine Hilfe anbietet, bei dem sie auch nicht sicher ist, ob sie dieser Person vertrauen kann.



Meine Meinung:

Mit "Mehr als die Erinnerung" hat Melanie Metzenthin wieder ein Meisterwerk geschaffen was alles enthält. Spannung, bei der ich bis zum Ende hin spekuliert habe, wer der Mörder ist. Immer wieder schafft die Autorin es eine falsche Fährte zu legen. Bis zum Finale bleibt alles offen. Natürlich geht es auch um Gefühle, Liebe und verletzte Seelen. Besonders hat mir gefallen, dass Melanie Metzenthin es wieder einmal, wie bei all ihren historischen Romanen, geschafft hat, mich tief zu berühren. Diese Romane bleiben mir besonders gut im Gedächtnis und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Das setzt einen Schreibstil voraus, der mich mitreißt und mir großen Lesespaß bereitet. All das wird in diesem Roman grandios umgesetzt.

Es geht aber nicht nur um die Klärung der Morde, sonder auch darum, wie geistig eingeschränkte Menschen behandelt wurden. Die Bezeichnungen...Idioten, Blöde und Irre waren zur damaligen Zeit völlig normal. Auch die Behandlungsmethoden, die für mich einer Folter gleichkommen, waren keine Seltenheit in bestimmten Anstalten. Aber nicht so bei Dr. Meinhard und Frederike.

Es ging auch darum, ob ein Leben in diesem Zustand lebenswert ist, ob angeboren oder durch eine Verletzung. Es ist es definitiv, wie man auch bei Frederike und ihrem Mann sehen kann. Sie liebt ihn bedingungslos, egal was durch die Kriegsverletzung mit ihm geschehen ist.

Wieder habe ich viel historisches Hintergrundwissen erfahren, welches mit in dem Roman eingeflossen ist. Auch ein Aspekt, den ich an Melanie Metzenthin ihren Romanen so liebe.

Für mich ein Lesehighlight des Jahres, absolute Leseempfehlung.