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Veröffentlicht am 03.09.2017

Erschreckend und traurig

Dann schlaf auch du
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" Dann schlaf auch du" von Leila Slimani ist ein Roman, wobei ich fast sagen würde dass er zu einem Thiller neigt, der im letzten Jahr sogar mit dem französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet ...

" Dann schlaf auch du" von Leila Slimani ist ein Roman, wobei ich fast sagen würde dass er zu einem Thiller neigt, der im letzten Jahr sogar mit dem französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet wurde.

Für Myriam und Paul scheint das Glück perfekt, sie sind eine glückliches Ehepaar und haben zwei bezaubernde Kinder.
Damit beide , vor allem Myriam, ihrer beruflichen Karriere nachgehen können, suchen sie ein Kindermädchen, durch die dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte.
In der fünfzigjährigen Louise glauben sie die perfekte Nanny gefunden zu haben. Doch weit gefehlt, denn anstatt sich auch Mal auf das Familienleben zu besinnen überlassen sie alles Louise, welches sich als großer Fehler erweisen wird.
Nach dem grausigen Prolog, stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte. Louise ist nicht nur für die Kinder ein Segen, sie hält auch den Haushalt auf Vordermann. Denn Karriere machen, bedeute das das Familienleben einen faden Beigeschmack bekommt. Die Beziehungen untereinander leidet nämlich, was nicht ausbleibt, wenn man dieses nicht pflegt.
Da sie dagegen nichts unternehmen geraten sie unmerklich immer weiter in den Strudel der Abhängigkeit von Louise. Wie kann man so blind sein , und nicht erkennen das mit der Nanny etwas nicht stimmt.
Louises Vergangenheit ist alles andere als gut verlaufen, der Bildungsstand ist nicht sehr hoch, sie hat früh ein ungewolltes Kind bekommen, sie ist nach einer lieblosen Ehe Witwe und muss auch noch für die Schulden ihres toten Mannes aufkommen. Irgendwann stören sich die beiden an Louises Herkunft und würden gerne eine andere Möglichkeit finden. Doch da sie sich unentbehrlich gemacht hat, fällt es nicht leicht. Bis zum tragischen Moment, wo es für alle Entscheidungen zu spät ist.

Meine Meinung:
Ich lese, neben meinem Lieblingsgenre Historische Romane, immer wieder gerne Krimis oder Thiller. Die Leseprobe hat mich so angesprochen, dass ich mich für dieses Buch entschieden haben. Ich wurde nicht enttäuscht, der Schreibstil ist flüssig und hat einen guten Aufbau. Immer wieder fließen Äußerungen oder Meinungen Dritter , die Louise auf irgend eine Art gekannt haben und es einem so erschließt warum es zu dieser grausigen Tat gekommen sein könnte.
Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein spannender Debütkrimi

Die Mädchen von der Englandfähre
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"Die Mädchen von der Englandfähre" ist ein Krimidebüt von Lone Theils.

Nora ist Journalistin, gebürtigige Dänin, lebt aber schon lange in London. Nach einem Interview, das Nora sehr zu schaffen gemacht ...

"Die Mädchen von der Englandfähre" ist ein Krimidebüt von Lone Theils.

Nora ist Journalistin, gebürtigige Dänin, lebt aber schon lange in London. Nach einem Interview, das Nora sehr zu schaffen gemacht hat, braucht sie Abwechslung und fährt noch mit ihrem Kollegen nach Brine. Beim schlendern durch die Straßen entdeckt sie einen Antiquitäten Laden in dem ein Koffer sofort Noras Interesse weckt.
Zu Hause angekommen, findet sie in dem Koffer noch ein paar alte Bilder auf denen junge Mädchen zu sehen sind. Nach längerem Überlegen stellt sie fest wer zwei diese Mädchen sind, Lisbeth und Lulu, beide im Sommer 1985 bei der Überfahrt von Dänemark nach England spurlos verschwunden.
Die dänischen Mädchen gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf und so fragt sie ihren Redakteur ob sie recherchieren kann um eventuell eine Story darüber zu schreiben.
Durch einen Zufall findet sie ein Buch über die makabersten Mordfälle der neueren Zeit. Dort wird sie auf einen Namen aufmerksam und mit einem Mal steckt sie schon mitten in den Recherchen.
Was sie dort alles heraus findet ist unglaublich, immer mehr vertieft sie sich in den Fall und gerät dabei zunehmends in Gefahr, bekommt ein Bild zugeschickt und eine Droh SMS erhält sie auch. Aber Nora ist unerschütterlich und erkennt die Gefahr nicht rechtzeitig.

Meine Meinung:
Es ist ein spannungsgeladener Kriminalroman, die Protagonistinen mit ihren Charakteren sind manches Mal nicht immer in ihrem Tun zu verstehen, so unglaublich ist das was sie machen. Zu Nora als Hauptprotagonistin hätte ich gerne einen bessere Verbindung gefunden.
Hinzu kommt, das mir ein wenig zu viele Fragen offen geblieben sind, dass tat dem Lesefluss aber kein Abbruch. Der Schreibstil der sehr fließend und hat mir mit seinem Tempo gut gefallen.
Vielleicht hätte die Autorin noch das ein oder andere vertiefen können, aber trotz alledem ist es ein guter Krimi.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Eine interessante und bewegende Familiengeschichte

Das Haus der schönen Dinge
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Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei ...

Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei der man die Hirschvogels über drei Generationen begleitet, in der das Kaufhaus in all seiner Pracht an erster Stelle steht.
Nun hat sich das Ehepaar Hirschvogel mit der Eröffnung des neuen Kauhauses einen lang ersehnten​Wunsch erfüllt. Dieses Kaufhaus wird etwas ganz besonderes werden, vor allem Thea hat immer wieder neue Ideen wie sie es exklusiv gestallten können. Immer wieder mit der neuesten Mode aus Paris wo Theas Bruder lebt, sowie aus London wo Jacob seine Geschäftspartner hat. Es gibt ein so großes Angebot, welches die Kundschaft wundern und staunen lässt.
Es dauert nicht lange und die Münchner lieben ihr Hirschvogel und kommen nicht umhin immer wieder ins Kaufhaus einzukehren.
Jacob und Thea sind Juden, zur damaligen Zeit wurden die großen Kaufhäuser in München fast ausschließlich von Juden betrieben und so blieb es auch schon 1997 nicht aus, das manche den Juden gegenüber nicht freundlich gesinnt waren. Wie schon seit Jahrhunderten, wo Juden immer wieder vertrieben wurden, wird man in diesem Roman mitverfolgen, wie es diesen ergangen ist.

Lily und Benno, die Kinder von Thea und Jacob sind so wie ihre Eltern liebevolle Menschen. Besonders Lily liebt es im Kaufhaus zu wandeln und sich mit zunehmendem Alter immer mehr mit in den Alltag des Hirschvogels einzubringen, ist es doch ihr Wunsch, so wie ihre Mutter im Kaufhaus zu arbeiten.
Auch später Lilys und Franz's Kinder, Edna und Leopold, leben für das Lebenswerk ihrer Großeltern und bringen ihre eigenen Ideen mit ein und geben dem Kaufhaus eine modernere Note.
Es gibt viele Protagonisten, Freunde und Freundinnen, Ehepartner und deren Kinder sowie die Angestellten des Hirschvogels.Folgedessen geht es nicht nur um das Kaufhaus, sondern auch um Familienverbundenheit, Freundschaften, die so manch eine Probe die das Leben stellt bestehen müssen. Um die große tiefe innige Liebe, nicht erfüllte Liebe, aber auch um Intriegen und Hinterlist.
Da der Roman in der Zeit von 1897 bis 1952 spielt, bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit des ersten und des grausamen zweiten Weltkriegs​mit all seinen Folgen.
München, die Hochburg des aufkeimenden Nationalsozialismus, stellt die Hirschvogels und viele jüdische Bürger vor immer größere Herausforderungen. Immer in der Hoffnung, dass​ sich alles wie 1923 nach dem Hitler Putsch, beruhigen wird, versucht die Familie das Kaufhaus so normal wie möglich am Laufen zu halten. Mit der Zeit gestaltet sich dies jedoch zunehmends immer schwieriger, erlassen die Braunen immer wieder neue Gesetzte gegen die Juden.
Meine Meinung:
Heidi Rehn hat mit " Das Haus der schönen Dinge" einen sehr gefühlvollen und anspruchsvollen Roman geschaffen.
Wenn das Hirschvogel auch fiktiv ist, so lässt Frau Rehn interessante geschichtliche Hintergründe und Fakten excellent in den Roman einfließen. Viele Protagonisten haben sympathische Charaktere, so das mir der ein oder andere sehr ans Herz gewachsen ist.
Wie von der Autorin gewohnt, spiegelt auch dieser Roman wieder mit wieviel Hingabe er geschrieben wurde. Von der ersten Seite an hat er mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
Da die Erzählungen drei Generationen, 55 Jahre lang begleitet, ist es doch sehr umfangreich. So gab es immer wieder Zeitsprünge, die ich aber nicht als störend empfand. Immer wieder gab es unvorhersehbare Ereignisse die der Geschichte eine gute Spannung verlieh.
Das Buch regt zum Nachdenken an und wird mir lange im Gedächtnis bleiben, für mich ein Buch was ich mit Sicherheit mehr als einmal lesen werde.
Das Cover finde ich wunderschön, auch der Inhalt des Buches ist stilvoll mit einem Stammbaum und einer Karte Münchens gestaltet. Ebenfalls gibt es einen Glossar der sehr hilfreich und interessant ist.
Ich kann diesen historischen Roman wirklich nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannend und interessant wie von Frau Gablé gewohnt

Die fremde Königin
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" Die fremde Königin" von Rebecca Gable ist der Nachfolger von "Das Haupt der Welt" und wie dieser ist auch Die fremde Königin spannungsgeladen und wie von Frau Gable gewohnt historisch hervorragend recherchiert.
Historische ...

" Die fremde Königin" von Rebecca Gable ist der Nachfolger von "Das Haupt der Welt" und wie dieser ist auch Die fremde Königin spannungsgeladen und wie von Frau Gable gewohnt historisch hervorragend recherchiert.
Historische wie fiktive Protagonisten sind exzellent miteinander verbunden und begleiten den Leser über 11 Jahre zur Herrschaft König Otto I.

Es wird das Jahr 951 geschrieben als Adelheid, rechtmäßige Königin von Italien, schon seit einiger Zeit in einem Verließ von Berengar festgehalten wird. Dieser ist nämlich der Meinung einen Anspruch auf den Thron zu haben, und hofft das Adelheid ihren Witwenstand aufgibt um sich mit Berengars Sohn zu vermählen.
Aber Otto I erteilt seinem Panzerreitern Gaidemar, einem Bastard, den Auftrag, Adelheid aus der Gefangenschaft zu befreien. Letztendlich gelingt die Flucht und verhilft Adelheid somit dazu die Krone zu behalten, denn sie wird Otto I heiraten. Aus Dankbarkeit zu Gaidemar entsteht ein zartes Band der Freundschaft welche über all die Jahre andauern wird.
Otto I sowie Adelheid sind ein gutes Königspaar die bestrebt sind die Bande zwischen den Ländereien zu festigen und damit zu stärken. Ebenfalls steht das Wohl ihrer Kinder an erster Stelle. Doch leider müssen sie dafür hart gegen Intriegen und Hinterlist kämpfen. Sofern das Land ein wenig zur Ruhe gekommen ist, gibt es die nächsten schlechten Nachrichten und Otto ist gezwungen wieder in den Kampf zu ziehen.
Geidemar ist ein ständiger Begleiter Ottos und auch seine Geschichte ist interessant und sehr berührend. Er ist der Bastard mit königlichen Blut, doch kennt er die Namen seiner Eltern nicht. Er ist Panzerreiter der königlichen Garde, aber besitzt nichts. Kein zu Hause wo er nach den Kriegen zurück kehren kann, keinen Namen und was ihn auch sehr schmerzt, keine Familie.
Eigentlich möchte er nichts anderes tun als für seinen König in die Schlacht zu ziehen. Doch durch gewisse Umstände wird er immer mehr in politische Belange verwickelt und gerät zusehends in immer größere Gefahr.

Das aus dem Vorgänger " Das Haupt der Welt" einige Protagonisten mit dabei waren hat mich besonders gefreut, denn sie sind mir ans Herz gewachsen gewesen und so war es schön das auch Tugomir seine Rolle hatte.

Meine Meinung:
Als Liebhaber von Frau Gable ihren historischen Romanen, bin ich einmal mehr auf dieses Buch gespannt gewesen.
Jedes Mal bin ich überwältigt mit wieviel Herzblut die Autorin es schafft dem Leser solche Bücher zu präsentieren. Der Schreibstil ist bildgewaltig und mit so einer Spannung durchzogen, das es mir schwer fiel, wenn ich das Buch Mal zur Seite legen musste.
Ich habe wieder viel über die deutsche Geschichte erfahren können, was ich immer interessant finde und im Nachwort kann man nachlesen welche Protagonisten Fiktion und welche real waren. Auch zu den Feldzügen und Schlachten erfährt man einiges.
Interessant fand ich auch wie Frau Gable zu ihren Ideen kommt und was ihr bei den Recherchearbeiten widerfahren ist.
Viele der Protagonisten waren mir sympathisch, aber Gaidemar der Bastard ist mein absoluter Held dieser Geschichte, auch wenn es in diesem Roman um mehrere Protagonisten geht. Nicht so wie im ersten Teil, wo Tugomir der Hauptprotagonist war.
Von mir bekommt Buch volle Punktzahl, ich bin ja eh der Meinung das Frau Gable eine der besten Autorin für historische Romane ist, ich habe auch alle von ihr ( natürlich gelesen) bei mir zu Hause an einem besonderen Platz stehen.
Für alle Fans dieses Genres, unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.05.2017

Gibt es ein Geheimnis zu entdecken

Das Geheimnis von Chaleran Castle
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DAS GEHEIMNIS VON CHALERAN CASTLE von ELAINE WINTER ist ein Roman in dem es um ein Familiengeheimnis, Liebe , Glück und Traurigkeit geht.

Wir haben das Jahr 2016, Felicia ist mit Leidenschaft Reisejournalistin ...

DAS GEHEIMNIS VON CHALERAN CASTLE von ELAINE WINTER ist ein Roman in dem es um ein Familiengeheimnis, Liebe , Glück und Traurigkeit geht.

Wir haben das Jahr 2016, Felicia ist mit Leidenschaft Reisejournalistin und hat einen neuen Auftrag. Es geht nach Schottland auf Isle of Skye, wo sie attraktive Reiseziele finden möchte, die noch nicht jeder kennt. Auf der Insel angekommen hat sie das Gefühl nach Hause zu kommen, dieses Gefühl haben ja einige Menschen wenn sie das erste Mal an einem fremden Ort kommen. Aber ist das normal?
Als sie die Möglichkeit bekommt sich ein Zimmer auf Auf Chaleran Castle zu mieten überlegt sie nicht lange diese Chance zu nutzen. Die Burgherrin möchte Felicia helfen über die Clans von Schottland zu berichten und gibt ihr eine Kiste in der sich ein Tagebuch und Briefe von dem früheren Burgherrn um 1900 befinden. Was gibt es darin zu entdecken und findet Felicia bei ihrem Auftrag noch einiges über Land und Leute herraus.
Dann passiert ihr noch etwas , etwas was sie sonst auf ihren Reisen immer zu vermeiden versucht hat.

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Elaine ist sehr angenehm zu lesen, auch die Beschreibungen der Landschaften die Felicia bereist sind bildlich sehr schön geschrieben, so das ich mir diese gut vorstellen konnte.
Ein wenig mehr Spannung hätte ich mir noch gewünscht, aber es ist eine schöne Geschichte und ich würde sie als leichte Sommerlektüre empfehlen.

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