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Veröffentlicht am 17.01.2022

Beängstigend!

Every (deutsche Ausgabe)
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Nach The Circle geht es nun mit Every von Dave Eggers weiter. Schon die gesamte Geschichte um den Circle fand ich total spannend. Deshalb hat mich auch sehr interessiert zu lesen, wie der Autor seine Idee ...

Nach The Circle geht es nun mit Every von Dave Eggers weiter. Schon die gesamte Geschichte um den Circle fand ich total spannend. Deshalb hat mich auch sehr interessiert zu lesen, wie der Autor seine Idee weitergedacht hat.

Every ist ein machtvolles Instrument und die Welt hat sich durch diese Firma sehr verändert. Die Menschen haben sich verändert. Nicht alle Menschen sind mit den Veränderungen glücklich. Delaney möchte sich wehren, aber mit ihren Ideen vergrößert sie Everys Macht Stück für Stück.

Dave Eggers hat sich hier wirklich Dinge einfallen lassen, da habe ich beim Lesen häufig gehofft, dass diese Ideen es nicht in die Wirklichkeit schaffen. Das wäre beängstigend. Grausam. Grenzüberschreitend.

Ich muss aber sagen, mit Delaney bin ich nicht richtig warmgeworden. Auf der einen Seite ist sie total entschlossen, Every zu schaden, andererseits hat sie eigentlich keinen Plan und verrennt sich auch völlig. Im Mittelteil der Geschichte hat sich die Handlung auch ziemlich gezogen, sodass ich das Buch dann häufiger beiseite gelegt habe. Einfach, um mich wieder anders zu beschäftigen. Ich wollte ja doch wissen, wie es weitergeht, aber der Sog hat irgendwie zeitweise gefehlt.

Ich muss aber sagen, am Ende ging mir dann alles etwas zu schnell. Die Ereignisse überstürzten sich auf den letzten Seiten sehr und dieses sehr hohe Tempo stand schon in starkem Kontrast zu den vielen, vielen Seiten davor. Das fand ich ein wenig schade, wobei ich die Idee vom Ende ansonsten gelungen fand.

Every von Dave Eggers ist ein beängstigendes, aber auch interessant erzähltes Gedankenexperiment. Allerdings konnte es mich nicht vollständig überzeugen. Gerade wenn ihr The Circle schon kennt, kommt ihr um dieses Buch wohl nicht herum. Ansonsten würde ich euch empfehlen, euch erst mal mit The Circle vertraut zu machen. Das sind dann schon so einige Hintergründe, die man besser versteht.

Veröffentlicht am 14.06.2021

Eine Liebe mit Hindernissen

wörter-liebe
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wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist ...

wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist es! Kompliziert wird es dadurch, dass Max verheiratet ist, aber auch hier war ich neugierig, wie sich dieser Konflikt wohl auflösen würde.

Am meisten mochte ich die verschiedenen Reisen von Max und Leni. Sie treffen sich immer unterwegs und besuchen dabei die unterschiedlichsten Städte. Die meisten kenne ich selbst noch nicht. Deshalb war es ganz interessant, durch die Augen der Protagonisten eine mir unbekannte Umgebung zu erkunden. Beide haben auch viel Freude an der Fotografie, wodurch der Blick auf die Umgebung erst recht geschärft ist.

Die Kapitel von wörter-liebe sind sehr kurz und abwechselnd aus der Sicht von Leni und von Max beschrieben. Was ich hier besonders hervorheben möchte, ist die passende Sprache. Also ich hatte wirklich immer das Gefühl, dass ich jeweils in das Denken von zwei unterschiedlichen Personen hineinschaue. Leni ist sehr blumig und emotional, Max eher rational und weniger „gefühlig“.

Ich muss aber sagen, es fiel mir nicht leicht, in einen entspannten Lesefluss zu finden. Zuweilen sind zwischen einzelnen Absätzen starke Zeitsprünge, die mich irritiert haben. Da fehlte dazwischen dann irgendwie etwas. Außerdem hatte ich das Gefühl, die Handlung drehte sich an vielen Stellen im Kreis. Es ging entwicklungstechnisch für die Figuren nicht vorwärts.

Außerdem waren es mir oft viel zu viele Namen, aber zu wenige Details. Es treten sehr viele Figuren auf, aber nur wenige spielen wirklich eine Rolle. Ich hatte kaum Zeit, die Charaktere wirklich kennenzulernen. Zu manchen Figuren hätte ich mir eine stärkere Beziehung gewünscht. Oder einfach, dass die Geschichte mancher Figuren eine stärkere Rolle spielt. Selbst Max und Leni lernte ich über den Sex und ihr gegenseitiges Begehren hinaus nicht in ihrer Tiefe kennen.

Wörter-liebe von Jove Viller ist eine dramatisch inszenierte Liebesgeschichte voller Wendungen. Insgesamt fehlte mir aber gerade mit Blick auf die Charaktere die Tiefe.

Veröffentlicht am 06.07.2020

Ließ sich gut weglesen, mit vielen Kritikpunkten...

V is for Virgin
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Mit Cinder & Ella hat Kelly Oram sich in mein Herz geschrieben. Das ist jetzt fast zwei Jahre her und mit V is for Virgin und neuen Protagonisten war ich wirklich gespannt, ob mich das wohl wieder so mitreißen ...

Mit Cinder & Ella hat Kelly Oram sich in mein Herz geschrieben. Das ist jetzt fast zwei Jahre her und mit V is for Virgin und neuen Protagonisten war ich wirklich gespannt, ob mich das wohl wieder so mitreißen würde.

Sagen wir mal so, ich habe das Buch wirklich gut weggelesen.
Also schreiben und ihre Leserinnen in die Geschichte ziehen, das kann Kelly Oram.

Val als Protagonistin mochte ich tatsächlich erst mal. Ich mochte ihre Konsequenz und Standhaftigkeit. Sie hat eine Meinung, die sie für sich selbst vertritt. Dabei drängt sie diese Meinung aber selten jemand anderem offensiv auf. Natürlich ist sie von der Richtigkeit ihres Standpunkts überzeugt. Im Laufe der Geschichte hatte ich aber den Eindruck, Val hat ihre eigene Meinung doch zu stark als den Dreh- und Angelpunkt verinnerlicht. Menschen, die Sex haben, werden öfter scharf kritisiert. Ich persönlich kann die Argumentation nicht bis zum Ende verstehen. Ehe mit wahrer Liebe gleichzusetzen und da dann auch den Sex dranzuknüpfen… Aber wie gesagt, das muss jede
r für sich selbst wissen.
Ob man nun mit dem Sex bis zur Ehe wartet, oder nicht. Das hat die Autorin an keiner Stelle als moralische Frage in den Raum geworfen. Ob das nun besser, oder schlechter ist. Sie bindet zustimmende und auch kritische Standpunkte ein, sodass man wirklich beinahe jede Figur verstehen kann, warum sie welche Meinung vertritt.
Generell fand ich die seitenübergreifende Message des Buches aber gut. Dass man Sex dann haben sollte, wenn es sich für einen selbst richtig anfühlt. Und nicht dann, wenn man dazu in irgendeiner Form gedrängt wird.

Val hat eine beste Freundin und die stieß mir wirklich immer wieder sauer auf.
Sie hat Val zu Dingen gedrängt, die sie eigentlich nicht wollte. Sie war extrem egoistisch und selten so, wie eine beste Freundin sein sollte. Klar, in Büchern ist die beste Freundin auch diejenige, die dafür sorgt, dass derdie Protagonistin mal über den eigenen Schatten springt. Aber Val fühlt sich bei den Aktionen ihrer vermeintlich besten Freundin zunehmend unwohler und das war mir einfach nichts.

Kyle ist ein Bad Boy, ok. Aber im gesamten Handlungsverlauf scheint sein einziges Ziel zu sein, Val irgendwie den Status der Jungfrau zu nehmen. Ein deutliches „Nein“ versteht er nicht. Er übergeht es mehrfach ganz bewusst. Und ich finde, das hat auch nichts mehr mit New Adult zu tun. Val geht ihm bewusst aus dem Weg. Positioniert sich wirklich deutlich, dass sie sich unwohl fühlt und Kyle respektiert das nicht. Das fand ich an vielen Stellen respektlos und auch grenzüberschreitend.

Je mehr Val an Berühmtheit erlangt, desto unsympathischer wurde sie mir aber auch. Sie bekommt Starallüren, die teilweise sehr anstrengend sind und die gesamte Handlung an sich schreitet auch mit Siebenmeilenstiefeln voran. Das ist vielleicht nicht alles so realistisch und vielfach erschien mir Val auch sehr allein. Wo sind ihre Eltern beispielsweise?

V is for Virgin von Kelly Oram lässt sich wirklich gut weglesen.
Wenn ich aber darüber nachdenke, dann hat mich im Nachhinein doch einiges gestört.
Die Figuren waren jetzt insgesamt keine Glanzleistung und deren Entwicklung machte auch keinen positiven Sprung.
Ich kann für dieses Buch leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2020

Insgesamt nett, aber mit viel Luft nach oben

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Crazy in Love von Emma Winter stand schon länger auf meiner Wunschliste.
Das verspielte Cover hatte es mir angetan.

Der Einstieg war interessant und ich freute mich darauf, mehr über Sasha zu erfahren. ...

Crazy in Love von Emma Winter stand schon länger auf meiner Wunschliste.
Das verspielte Cover hatte es mir angetan.

Der Einstieg war interessant und ich freute mich darauf, mehr über Sasha zu erfahren. Über ihren Kampf, in der neuen Familie einen Platz zu finden. Sich in der Schule zu behaupten. Und natürlich, sich letztlich zu verlieben.

Je mehr die Seiten aber unter meinen Augen dahinflogen, desto mehr ging mir die Art der Protagonisten auch auf die Nerven.
Klar, dieses Hin und Her ist typisch für das Genre.
Aber Sasha schwankt zwischen total draufgängerisch und extrem zurückhaltend. In vielen Situationen verhält sie sich wie ein trotziges Kleinkind, lässt niemanden ausreden und bemitleidet sich immerzu.
Außerdem wiederholen sich gewisse Missverständnisse immer wieder und Sashas Herz bricht immer wieder hochdramatisch in alle möglichen Einzelteile.

Die Kapitel sind teilweise wirklich extrem kurz. Einerseits entsteht so ein gewisses Tempo, andererseits hatte ich aber auch das Gefühl, besonders an Ben nicht wirklich heranzukommen.
Richtig Gefühl kam bei mir nicht an. Da fehlte zum Beispiel einfach die Spannung vom Kennenlernen.
Generell empfand ich manche Handlungspunkte oft nur als abgehakt, nicht als auserzählt. Da ändert sich plötzlich wie aus dem Nichts das Verhältnis zweier Figuren zueinander und man erfährt überhaupt nicht, wieso. Das fand ich schade.

Insgesamt eine nette Idee, die einen Nachmittag gut füllt und ich möchte auch gerne wissen, wie es weitergeht.
Mir fehlte aber bei Crazy in Love dann doch ein wenig erwachseneres Verhalten der Figuren und definitiv Gefühl.
Also eine euphorische Empfehlung bekommt das Buch leider nicht von mir, aber vielleicht steigert sich Emma Winter dann ja im zweiten Band.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

Ich habe mir sehr gewünscht, mich in die Geschichte zu verlieben!

The Girl of her Dreams
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The Girl of her Dreams von Jennifer Dugan ist eine queere female-female Romance, die mich aufgrund der Kurzbeschreibung neugierig gemacht hat. Und wirklich: Ich habe mir sehr gewünscht, mich in die Geschichte ...

The Girl of her Dreams von Jennifer Dugan ist eine queere female-female Romance, die mich aufgrund der Kurzbeschreibung neugierig gemacht hat. Und wirklich: Ich habe mir sehr gewünscht, mich in die Geschichte zu verlieben.

Weggelesen habe ich The Girl of her Dreams innerhalb von einem Tag.
Denn ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und was als nächstes passiert. Die Geschichte hatte eine Sogwirkung auf mich.

Leider muss ich sagen, dass mir Lizzie an vielen Stellen sehr leid tat. Sie ist sportbegeistert, sehr einsam, hatte wenig Halt und eine sehr ungesunde Beziehung zur Mutter. Ihr bester Freund verhält sich leider auch nicht oft wie ein bester Freund. Er manipuliert sie schamlos und sehr häufig. Das ist auch nicht mehr irgendwie süß. Er überschreitet ihre persönlichen Grenzen, merkt offenbar nicht, wie sehr er sie oft überfährt und gibt im Gegenzug nicht so viel zurück. Ja, er kommt manchmal mit Fast Food vorbei, wo er sich ja quasi „überwinden“ muss, da er das ungesunde Zeug sonst nicht isst. Aber ich hatte leider zu oft das Gefühl, dass Lizzie ziemlich viel vorausschießen muss, ehe von ihm etwas zurückkommt.

Cara bleibt relativ eindimensional. Man lernt sie nur aus Lizzies Perspektive kennen und irgendwie schafft sie es kaum aus der Klischeeschublade für eine wunderschöne Frau aus gutem Elternhause, Lieblingskind, erfolgreich und reich, die nach einer gescheiterten (heterBeziehung ihre queere Seite entdecken möchte, hinaus. Weil Lizzie sie dort permanent und sehr, sehr hartnäckig einsortiert. Immer und immer wieder mit den gleichen Worten.

Cara und Lizzie haben leider beide ihre Päckchen, wo ich immer wieder gerne gesagt hätte: Bitte geht zur Therapie. Klärt das, was ihr mit euch herumschleppt, denn es lässt euch momentan Dinge tun, die euch nicht guttun. Beide setzen sie sich nicht gerne mit Konflikten auseinander, äußern ihre eigentlichen Wünsche nicht klipp und klar und dadurch entstehen immer wieder Missverständnisse.
Das ist beim ersten Mal vielleicht noch ok. Aber so beim dritten Mal hat es mich dann genervt, weil dadurch unnötiges Drama konstruiert wurde, was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen.

Natürlich geht es in einem Buch im besten Fall auch darum, dass sich die Figuren entwickeln. Aber das geschieht hier in The Girl of her Dreams, meiner Meinung nach, erst deutlich zu spät. Ein gewisser Wandel könnte ruhig schon früher eintreten. Wenigstens die Andeutung eines Umdenkens. Stattdessen werden tief ausgefahrene Denkmuster bis kurz vor Schluss weiter genutzt und es wirkt wenig glaubwürdig, als sich PLÖTZLICH alles ändert.

Es war niedlich, es war manchmal witzig, aber mir fehlte hier eindeutig die Tiefe und auch das Zeichen, dass dem Wandel wirklich tiefliegende Veränderungen zugrunde liegen, die ich als Leserin nachvollziehen kann.
Daher kann ich The Girl of her Dreams von Jennifer Dugan leider nicht weiterempfehlen.