Profilbild von kikiii04

kikiii04

Lesejury Star
offline

kikiii04 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kikiii04 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Ganz viel Stimmung, Atmosphäre und Weihnachten – aber mehr leider nicht

Weihnachtsträume in Mistletoe Valley
0

Darum geht es:
Alice lebt schon immer von Gelegenheitsjobs und kennt es nicht, sich wo zu Hause zu fühlen. Deshalb verschlägt es sie in der Vorweihnachtszeit durch Gelegenheiten und Zufälle von New York ...

Darum geht es:
Alice lebt schon immer von Gelegenheitsjobs und kennt es nicht, sich wo zu Hause zu fühlen. Deshalb verschlägt es sie in der Vorweihnachtszeit durch Gelegenheiten und Zufälle von New York in das heimelige Örtchen Mistletoe Valley. Dort soll sie dafür sorgen, dass der Einsiedler der Familie sich nicht weiterhin in seinem Schuppen verkriecht. Doch besagter Einsiedler ist kein Fremder für Alice, sondern ihr einziger Freund aus Kindertagen. Auch Hunter erkennt Alice sofort als das Mädchen wieder, das er bis heute nicht vergessen hat. Und so beginnt eine romantische Vorweihnachtszeit für die beiden.

Meine Meinung:
Schreibstil: Der Einstieg ins Buch fiel mir leider schwer, was zu einem großen Teil am Schreibstil lag. Ich habe es zwar nach etwa siebzig Ebook-Seiten geschafft, mich an diesen zu gewöhnen, aber meinen Geschmack trifft er nach wie vor nicht. Da ist zum einen die Erzählung in der dritten Person, welche sich beim Lesen unpersönlich anfühlt. Hinzu kommt, dass die Wortwahl recht ungewohnt ist, fast schon altmodisch. Zudem gab es viele Wortwiederholungen.
Und sicherlich kennen viele von euch die Schreibregel „Show, don’t tell“. Aber bei dieser Geschichte hatte ich leider das Gefühl, eine einzige Beschreibung zu lesen, was mit der Zeit langatmig und zäh wurde.

Handlung: Auch die Handlung hat es mir zunächst schwer gemacht, weil die Story nur langsam in Gang kommt. Es dauert im Vergleich zu anderen Geschichten länger, bis die Hauptfiguren aufeinandertreffen und alles davor fühlte sich wie eine lange Einleitung an.
Was mich schließlich gecatcht hat, war das Weihnachtsambiente. Hier waren die ausführlichen Beschreibungen angebracht und führten einem die Ideen und Inspirationen der Autorin bildlich vor Augen. Auch in Mitstletoe Valley fand ich die Weihnachtsstimmung absolut gelungen und ich mochte all die weihnachtlichen Aktionen, welche eine Art roten Faden für die Geschichte bildeten.
Die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir ebenfalls gefallen, es handelt sich um eine süße, greifbare Slowburn-Love.
Dennoch gab es auch in der Handlung – und besonders zum Ende hin – den ein oder anderen Kritikpunkt für mich. Mir haben eine Konsequenz und Einheitlichkeit der Themen gefehlt. Damit meine ich, dass manche Themen nur ganz oder gar nicht behandelt wurden und deshalb nur dann zur Sprache kamen, wenn es gerade passte, aber ansonsten nicht präsent schienen. Das ließ die Geschichte konstruiert wirken.

Figuren: Meine liebste Figur war ganz klar Hunter. Ich mochte seine ruhige, zielstrebige Art und fand ihn sehr liebevoll. Manchmal war er fast schon zu gut für diese Welt – besonders weil er von seinen Mitmenschen oft missverstanden und zu ihrem Interesse herumgeschubst wurde.
Das war auch mein Hauptproblem mit den vielen Nebenfiguren: Besonders in Bezug auf Hunter verhielten sie sich unsensibel und übergriffig. Sie mischten sich in Dinge ein, die sie nichts angingen und obwohl am Ende eine Art Klärung stattfand, wurden Fehler einfach unter den Tisch gekehrt. Das fand ich schade, denn im wirklichen Leben hätten die Betroffenen wenig gelernt und würden sich im Zweifel wieder so verhalten.
Auch mit Alice hatte ich so meine Schwierigkeiten. Sie ist eine Person, die schwindelt, als wäre das so natürlich wie zu atmen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die ihr die anderen gar nicht übelnehmen, aber in einem anderen Zusammenhang hätte Alice mit ihrem Verhalten auch Schaden anrichten können. Deshalb haben mich ihre kleineren und größeren Lügen genervt und ich konnte Alice als Charakter nicht greifen.

Mein Fazit:
WEIHNACHTSTRÄUME IN MISTLETOE VALLEY ist eine kurzweilige, weihnachtliche Geschichte, die mich leider nicht überzeugen konnte. Besonders der Schreibstil und die Figuren waren nicht mein Fall, was dazu geführt hat, dass mich das Buch im Ganzen nicht begeistert hat. Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen – vor allem für die wundervolle Weihnachtsstimmung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2024

Gemütliche Slowburn-Romanze aus Schottland, aber nicht mit so viel Weihnacht wie der Titel verspricht

Weihnachtlich verliebt in den schottischen Highlands
0

Darum geht es:
Nach dem Tod ihres Großvaters vor einem Jahr, hat Lindsay seine Werkstadt übernommen. Doch anscheinend traut niemand auf dem schottischen Lande einer jungen Frau den Beruf einer Automechanikerin ...

Darum geht es:
Nach dem Tod ihres Großvaters vor einem Jahr, hat Lindsay seine Werkstadt übernommen. Doch anscheinend traut niemand auf dem schottischen Lande einer jungen Frau den Beruf einer Automechanikerin zu und so steht Lindsays geliebte Werkstatt kurz vor dem Aus. Jede Kundschaft ist ein Hoffnungsschimmer für sie – doch als der aalglatte und hochnäsige Immobilienmakler Colin mit seinem liegengebliebenen Oldtimer in der Werkstatt auftaucht, wittert sie keine Hoffnung. Im Gegenteil – Colin ist ihr auf Anhieb suspekt. Da mag er noch so attraktiv aussehen.
Als Lindsay ihrem Bauchgefühl folgt, entdeckt sie, dass Colin wirklich nicht der ist, für den er sich ausgibt. Aber womöglich ist er trotzdem genau das, was Lindsay in ihrem Leben braucht …

Meine Meinung:
Die Idee von WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS hat mir direkt gefallen. Ich mag Geschichten mit starken Frauen, die (zum Beispiel durch ihren Beruf) von der Norm abweichen. Zudem kann ich mir kaum ein gemütlicheres Setting für einen Weihnachtsroman denken, als die schottischen Highlands. Trotzdem muss ich rückblickend sagen, dass die Umsetzung nicht perfekt ist.

Erzählstil: Der Schreibstil ist einfach gehalten und so hatte ich keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Mir hat gefallen, dass die Geschichte mit wechselnder Perspektive zwischen Colin und Lindsay erzählt wird.
Im weiteren Verlauf habe ich beim Erzählstil aber Abzüge feststellen müssen. Das eine ist, dass mir der Schreibstil etwas zu einfach war, was das Lesen mit der Zeit zäh werden ließ. Auch fand ich, dass er etwas Distanziertes an sich hatte, sprich der Text fühlte sich mehr nach Beschreibung als nach Erzählung an.
Und leider muss ich auch anmerken, dass mir einige Fehlerchen aufgefallen sind. Rechtschreibung, fehlende Wörter und Buchstaben, Grammatik oder auch inhaltliche Ungereimtheiten. All das wirkte wie ein Haufen von Flüchtigkeitsfehlern, was zumindest unterbewusst einen etwas unprofessionellen Beigeschmack hinterlässt. Ebenso fielen mir zu viele Füllwörter auf, die ein Roman eigentlich nicht braucht.

Figuren: Mit den Figuren kam ich schnell klar. Lindsay war mir als die selbstständige Frau, die mutig anpackt, sympathisch. Colin macht es einem am Anfang nicht ganz so leicht, weil er wie ein stereotypischer Snob daherkommt. Doch das fand ich eigentlich unterhaltsam und außerdem war mir schnell klar, dass Colin auch eine ganz andere, weiche Seite in sich trägt. Mit der Zeit war meine Sympathie für die beiden fast schon vertauscht. Colin entpuppt sich als absoluter Traummann und Gentleman (manchmal schon zu perfekt um wahr zu sein), während Lindsays Stimmungsschwankungen auch mal nerven können.
An sich fand ich die Hauptfiguren gut angelegt, auch relativ gut ausgearbeitet, aber ich hatte nie das Gefühl, sie hundertprozentig zu kennen und sie ganz zu fassen zu bekommen.
Die Nebenfiguren waren ein lieber, schrulliger Haufen – die Bilderbuchbewohner einer idyllischen Kleinstadt. Sie waren manchmal fast zu schön, um wahr zu sein, aber da drücke ich bei einem Wohlfühlroman gerne ein Auge zu.

Handlung: Die Geschichte konnte mich rasch packen, weil ich Colins Auftreten amüsant fand und das erste Aufeinandertreffen der beiden sogar noch mehr. Mir haben die sanften Enemies-to-Lovers-Vibes gefallen und die langsame, zögerliche Annäherung von Lindsay und Colin war unterhaltsam zu verfolgen. Colin durchläuft eine tolle Entwicklung, wobei mir das zu schnell ging.
Die Lovestory selbst ist absolut Slowburn und auch wenn ich ein großer Fan von Slowburn bin, hätte der erste Kuss – so perfekt er war – gerne ein paar Seiten früher passieren dürfen. Ich möchte noch anmerken, dass man in Sachen Lovestory Geduld haben muss, weil sich das romantische Knistern Zeit lässt. Aber mit kleinen Anlaufschwierigkeiten kamen die Funken dann auch bei mir an.

Stimmung: Dafür, dass der Roman die Weihnacht sogar im Titel trägt, fand ich die Weihnachtsstimmung nicht wirklich ausgeprägt. Das Buch wird erst am Ende weihnachtlich und es ist eine andere Art von Weihnachtsfeeling. Obwohl ich dies erfrischend zu lesen fand, hätte ich mir gewünscht, dass sich das Buch von Anfang an nach Winter, Lichterglanz und zauberhafter Weihnachtszeit anfühlt.

Mein Fazit:
WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS ist eine entschleunigende, unterhaltsame Lektüre, die Spaß zu lesen macht, aber Luft nach oben hat. Wo zu Beginn noch mit Klischees gespielt wurde, wird das Buch zunehmend klischeehaft kitschig – darauf sollte man sich einstellen. Außerdem würde ich das Buch nicht als Lektüre pünktlich zu Weihnachten empfehlen, weil es dazu nicht weihnachtlich genug ist. Für die kältere Jahreszeit ist es aber eine süße Story, der ich 3 von 5 Sternen gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2024

Ein Roman, der hinter die Fassaden blickt und damit eine Geschichte erzählt, die zum Nachdenken anregt

Brynmor University – Versuchungen
0

»Wir wissen beide, dass es nie hätte passieren dürfen. Aber wir können uns nicht mehr einfach entlieben. Auch wenn das manches sehr viel einfacher machen würde.«

Darum geht es:
Nate wollte nie nach Brynmor. ...

»Wir wissen beide, dass es nie hätte passieren dürfen. Aber wir können uns nicht mehr einfach entlieben. Auch wenn das manches sehr viel einfacher machen würde.«

Darum geht es:
Nate wollte nie nach Brynmor. Die elitäre Universität verkörpert die strikten Erwartungen seiner Großeltern, die nichts mit seinen eigenen Zielen zu tun haben. Allein die Frage, was seine verstorbene Mutter sich für ihn wünschen würde, hält ihn an der Universität. Sie hat ebenfalls hier studiert, doch mehr hat ihm niemand über sie erzählt. Ob Brynmor mehr Antworten bereithält?!
Zunächst bietet das neue Semester jedoch eine unerwartete Wendung, denn Nate begegnet Lucas wieder, seinem One-Night-Stand aus den Semesterferien. Nur leider ist Lucas nicht zum Studieren, sondern zum Lehren hier. Nate weiß, wie hart Lucas für diesen Job gearbeitet hat und will nichts tun, das Lucas‘ Stelle gefährden könnte. Zugleich ist Lucas der einzige, dem sich Nate gegenüber zu öffnen wagt …

Meine Meinung:
VERSUCHUNGEN ist der zweite Band der Brynmor-Trilogie von Dominik Gaida, war für mich aber das erste Buch des Autors. Und falls das auf dich ebenfalls zutrifft: Meiner Erfahrung nach kann man VERSUCHUNGEN gut ohne Vorkenntnisse lesen. Klar kann man manche Anspielungen besser verstehen, wenn man Band eins kennt, aber Verständnisprobleme hatte ich keine.

Schreibstil: Mit dem Schreibstil bin ich sehr schnell sehr gut zurechtgekommen. Ich mochte sowohl die wechselnde Perspektive als auch die Ich-Erzählung. Beides gestaltet den Einstieg ins Buch einfach und die Seiten verflogen schon bald. Neugierig gemacht hat mich die Tatsache, dass es nicht nur zwei Perspektiven gibt, sondern zwischendurch auch kurze Kapitel aus einer dritten Perspektive (mehr verrate ich nicht, denn diese dritte Perspektive ist zugleich ein Spannungselement). Ich denke, dass jede weitere Perspektive eine gewisse Schwierigkeit für die Autor:innen darstellt, aber Dominik Gaida hat jede der drei Perspektiven perfekt auf den Punkt gebracht.

Figuren: Die beiden Hauptfiguren Nate und Lucas mochte ich sehr gerne. Sie waren als Charaktere rund und gut ausgearbeitet. Was ich besonders mochte, war der weiche Kern, den beide Figuren besitzen. Bei Nate mag die Schale auf Außenstehende zwar härter erscheinen, doch wir Leser:innen dürfen Nate und Lucas von Anfang an als gefühlvolle Personen kennenlernen. Sie stammen aus absolut gegensätzlichen Welten (und ich wage mal zu behaupten, dass der Großteil der Leserschaft weder aus der einen, noch aus der anderen Welt stammt), doch man kann sich in beide Sichtweisen leicht hineinversetzen und beide sind greifbar. Ihre authentischen Wünsche, Ziele und Ängste machten sie für mich zudem nahbar.
Die Nebenfiguren fand ich schwierig einzuschätzen (und besonders zum Ende hin nicht alle stimmig). Es machte die Geschichte auf eine Art spannend, weil man immer wieder vom „wahren Charakter“ überrascht wird und nicht sicher weiß, wie wer worauf reagieren wird. Zugleich muss man aber wissen, dass die Geschichte dadurch wenig Wohlfühlcharakter besitzt, den Nebenfiguren oftmals fördern.

Handlung: Ich fand die Storyline durchgehend kurzweilig und interessant zu lesen. 400 Seiten für eine Geschichte sind für mich eine mittlere Länge, die durchaus mal langatmig werden kann. Aber hier hatte ich dieses Gefühl nicht, stattdessen fühlte es sich wie eine Umsetzung von „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“ an. Gefehlt hat meiner Meinung nach nichts, aber das Ende hätte noch ausgeschmückt werden können.
Angenehm überrascht war ich von der Umsetzung der Dark Academia und Forbidden Love Tropes. Beides finde ich für sich nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Doch wie so oft kommt es auf die Umsetzung an – und die ist bei VERSUCHUNGEN durch und durch gelungen. Das Geheimnis rund um Nates Mutter zu lüften, war eine antreibende Kraft beim Lesen der Geschichte. Was ich bei diesem Roman besonders lobenswert finde, ist das Verhalten der Figuren beim Lösen des Rätsels. Ihre Überlegungen sind authentisch, ebenso ihr Handeln. Sie zögern, wann es angebracht ist – handeln aber auch, wenn wir Leser:innen es ebenfalls tun würden.
Ähnlich verständlich empfand ich die Umsetzung der Forbidden Love zwischen Lucas und Nate. Es mag ein strittiges Thema sein (und man muss sich darauf einlassen können und wollen), aber Dominik Gaida geht das Thema mit Respekt und Fingerspitzengefühl an.
Ich möchte noch anmerken, dass die Liebe zwischen Nate und Lucas zwar das zentrale Thema ist, doch die Geschichte ist definitiv auch für jene zu empfehlen, die klassische, romantische und kitschige Lovestorys nicht lesen. Denn dies ist eine Geschichte ganz ohne rosarote Brille.

Mein Fazit:
VERSUCHUNGEN handelt nicht nur von einer verbotenen Liebe, sondern ist ein großes Rätsel, das es zu lösen gilt. Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, aber die Umsetzung hat mich positiv überrascht. Dies ist eine Geschichte ganz ohne Längen und mit überaus sympathischen Protagonisten. Ein paar Kleinigkeiten und Unstimmigkeiten sind mir aufgefallen und für mich reicht es nicht ganz zu vollen 5 Sternen. Ich vergebe daher 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die über den Tellerrand hinausschauen und einen Blick hinter die perfekte Fassade von Brynmor werfen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2024

Ein tolles Pärchen, deren Liebesgeschichte ein wahres Lesevergnügen bereitet

Liebe bricht das Eis
0

»Die Tatsache, dass du diesen Satz nicht mal beenden kannst, beweist nur, dass West alles ist.«

Darum geht es:
Westly musste seinen Traum von einer Eishockey-Profikarriere früh begraben, als seine Eltern ...

»Die Tatsache, dass du diesen Satz nicht mal beenden kannst, beweist nur, dass West alles ist.«

Darum geht es:
Westly musste seinen Traum von einer Eishockey-Profikarriere früh begraben, als seine Eltern starben und er zum Vormund von fünf jüngeren Geschwistern wurde. Seitdem kämpft sich West mal mehr, mal weniger erfolgreich durch das Chaos im Alltag einer Großfamilie. Das letzte, was er gebrauchen kann, sind weitere Probleme. Doch genau diese gibt es, als der verhasste Matheprofessor der Uni seinen Bruder durch den Kurs fallen lassen will. West ist bereit, diesem Jasper Eckstein kräftig die Meinung zu sagen. Worauf er aber nicht eingestellt ist, ist die Attraktivität dieses Mannes. Und vielleicht ist Jasper gar kein weiteres Problem, sondern genau das, was West braucht …

Meine Meinung:
Handlung: LIEBE BRICHT DAS EIS ist der fünfte und damit letzte (übersetzte) Band der Eiskalt Verschossen-Reihe von Eden Finley und Saxon James. Obwohl es mein zweites Buch von Eden Finley war, war es zugleich mein erstes aus dieser Reihe. Vielleicht fragen sich manche von euch: Wieso macht man das – eine Reihe mit dem Abschlussband zu beginnen?! Nun, mich hat der Klappentext von diesem Band einfach am allermeisten angesprochen und er verspricht nicht zu viel.
Durch die Schwierigkeiten von West, der sich als frischgebackener Familienvater durchzukämpfen versucht, und auch durch Jaspers frühere Probleme mit Mobbing, hatte die Geschichte eine passende Ration Tiefgang. Vor allem aber ist sie unterhaltsam und süß. Die Story beginnt mit Enemies to Lovers-Vibes und meinem geliebten Fake-Dating-Trope, aber dies sind nur die Aufhänger der Geschichte. Im weiteren Verlauf wird die Story deutlich ruhiger, was ich aber eine gute Idee finde. Die Handlung ist dadurch vielleicht nicht ganz so spannend, aber dafür alltäglich, authentisch und realistisch.

Erzählstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen West und Jasper erzählt, was ich sehr gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist angenehm und mir gefielen die vielen amüsanten Dialoge. Was ich sehr schade fand, waren die häufigen Schreibfehler. Das stört einfach den Lesefluss und ich wünsche mir, dass dies nochmal überarbeitet wird.

Figuren: Die beiden Hauptfiguren Jasper und Westly sind Herzens-Protagonisten für mich. Man kann sie einfach nur gernhaben. Dadurch, dass der Roman sich hauptsächlich mit den Themen Charakter und Gefühl beschäftigt, kommen beide Figuren toll und ausführlich zur Geltung. Ihre Dynamik passt perfekt, was es zu einer richtigen Freude macht, ihre Beziehung zu begleiten.

Die Nebenfiguren sind eine super Ergänzung zur Geschichte. Westlys viele Geschwister sind vielfältig und verleihen der Handlung Schwung. Jaspers bester Freund ist eine Quelle von Witz und Verrücktheit. Und alle, die die Reihe schon länger verfolgen, dürfen sich auf Wiedersehen mit alten Bekannten freuen. Was wiederum für Neulinge der Reihe wie mich bedeutet, dass die Geschichte etwas spoilert – aber das fand ich gar nicht schlimm, denn nun möchte ich erst recht die weiteren Bände lesen.

Mein Fazit:
LIEBE BRICHT DAS EIS war ein wahres Vergnügen zu lesen. Die Liebe zwischen Jasper und West fand ich sowohl süß als auch authentisch. Thematisch hat mich das Buch durch seine Normalität und Bodenständigkeit überzeugt, wobei man sich darauf einstellen sollte, dass die Handlung tendenziell ruhiger verläuft.
Alles in allem kann ich diese unterhaltsame, kurzweilige und spicy Lovestory absolut weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

Cover: 4/5 Sterne
Handlung: 4/5 Sterne
Erzählstil: 4/5 Sterne
Figuren: 4,5/5 Sterne
Gefühl: 4,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2024

Packend und überzeugend für praktisch alle Fans von romantischen Liebesgeschichten mit Tiefgang

The Devil Wears Black
1

»Das Leben ist wie russisches Roulette. Du weißt nicht, wie es für dich ausgeht, du spielst einfach nur mit.«

Darum geht es:
Die Trennung von Chase Black war keine einfache Zeit für Maddie. Ein halbes ...

»Das Leben ist wie russisches Roulette. Du weißt nicht, wie es für dich ausgeht, du spielst einfach nur mit.«

Darum geht es:
Die Trennung von Chase Black war keine einfache Zeit für Maddie. Ein halbes Jahr später ist sie nun bereit, der Liebe noch eine Chance zu geben. Doch ihre Dating-Versuche werden jäh unterbrochen, als Chase plötzlich wieder vor ihrer Tür steht. Maddie sollte ihm nach allem, was passiert ist, ganz sicher nicht helfen. Noch dazu ist er noch immer ein gefühlskalter, egoistischer Teufel in der Gestalt eines viel zu attraktiven Mannes.
Doch Maddie wäre nicht Maddie, wenn sie nicht allen würde helfen wollen. Und so lässt sie sich darauf ein, Chase‘ Verlobte vor dessen Familie zu spielen. Doch dieses Mal will sie ihr Herz schützen - was ist leichter geplant ist als getan …

Meine Meinung:
Handlung: Dieser Roman ist eine ganz eigene Mischung aus Second Chance, Fake Engagement, Enemies to Lovers und Bad Boy x Good Girl. Anhand des Covers habe ich mit einer Romance inklusive Office Setting, erfolgreichem Protagonisten und einigem Spice gerechnet. Aber die Geschichte ist viel mehr als das. Die Themen im Buch sind zahlreich und vielfältig. Aber das Beste an ihnen ist, dass auf alle ausreichend eingegangen wird. Oberflächlichkeit gibt es hier nicht, das Buch überzeugt durch ganz viel Tiefgang.
Sehr dankbar war ich für den Humor des Romans, denn er lockert die Story auf, was mit diesen Themen notwendig war. Thematisch ist das Buch eher schwere Kost, weil es viel um die Themen Krankheit, Tod und Trauer geht. Auch die Probleme der Mitglieder von Chase‘ Familie haben mich sehr berührt. Alles in allem ist die Handlung also ziemlich emotional. Ich muss auch zugeben, dass ich mich hin und wieder mal durch ein Kapitel zwingen musste, weil die Stimmung sehr bedrückend war. Und gerade deshalb möchte ich nochmal betonen, wie gelungen ich die Dosierung finde – durch Witz und Romantik ist das Verhältnis der Themen ausgeglichen.

Figuren: Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Maddie und Chase erzählt, wodurch ich beide Figuren sehr nahbar und greifbar fand. Maddie ist ein kunterbunter Wirbelwind mit einem ganz großen Herz. Ich habe mich mit ihr als Hauptfigur sehr wohlgefühlt und ihren Weg und ihre Entwicklung gerne begleitet.
Chase ist ein sehr interessanter Gegenpol zu ihr – die Dunkelheit zu all ihrem Leuchten. Ich mochte Chase direkt auf diese Art gern, wie man eben dem Bad Boy einer Liebesgeschichte verfällt. Dann als genau das, den Bad Boy, lernt man ihn kennen. Was ich bei Chase besonders spannend fand, war, dass man ihn erst mit jedem weiteren Kapitel wirklich kennenlernt. Rückblickend ist er gar kein wirklicher Bad Boy; zwischendurch dachte ich, er wäre ein morally grey-Charakter. Aber auch das passt nicht. Chase Black ist eine Klasse für sich – ein fast perfekter Bookboyfriend.
Obwohl ich die Hauptfiguren insgesamt sehr gerne habe, gab es bei beiden Phasen, in denen sie mich genervt haben. Szenen, in denen Chase zu stur oder Maddie zu naiv war. Aber je weiter man liest, desto mehr versteht man das große Ganze in ihrer Geschichte und auch wenn es zwischendurch mal kurz anstrengend oder langatmig ist, hat die Storyline dieser Figuren alles, was sie braucht.

Ein Fragezeichen steht in meinem Kopf an der Stelle der Nebenfiguren. Ich muss sagen, ich bin mit keiner von ihnen wirklich warmgeworden und habe für mich eine Erklärung dafür gefunden: Sie waren zu eindimensional und davon zu viel. War die eine Nebenfigur der Böse in der Geschichte, konnte ich seine Boshaftigkeit gar nicht fassen, so schlimm fand ich sie. War die andere Figur spießig, war sie direkt zu spießig. Die Nebenfiguren waren für mich daher nicht greifbar und unsympathisch.

Gefühl: Die Geschichte steckt voller Emotionen, die durch die Seiten bei den Leser:innen ankommen. Das Buch bringt zum Lachen, ebenso wie es einen nachdenklich oder traurig stimmt.
Super gefallen hat mich die gesamte Lovestory zwischen Chase und Maddie. Die Dynamik zwischen ihnen ist perfekt – knisternd, explosiv und doch vertraut. Ihre Gefühle füreinander fand ich sehr authentisch und ich hatte beim Lesen Herzchen in den Augen, weil ich verfolgen durfte, wie die zwei zueinander finden.

Mein Fazit:
THE DEVIL WEARS BLACK ist ein richtig toller Liebesroman mit starken, authentischen Themen und einer großen Bandbreite an spürbaren Emotionen. Empfehlen kann ich den Roman praktisch allen, die Liebesromane mit Tiefgang mögen, denn durch die thematische Vielfalt und verschiedenen Tropes wird eine breite Leserschaft angesprochen. Ich vergebe lesenswerte 4,5 von 5 Sterne.

Cover: 4/5 Sterne
Handlung: 4,5/5 Sterne
Erzählstil: 4,5/5 Sterne
Figuren: 4/5 Sterne
Gefühl: 5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere