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Veröffentlicht am 04.09.2024

Wie ein gemütlicher Traum zwischen herbstlichen Buchseiten

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Darum geht es:
Dream Harbor ist eine bilderbuchartige Kleinstadt in Neuengland und wirkt gerade jetzt im Herbst wie der einzigwahre Ort zum Durchatmen. Genau das braucht Jeanie, die der stressigen Großstadt ...

Darum geht es:
Dream Harbor ist eine bilderbuchartige Kleinstadt in Neuengland und wirkt gerade jetzt im Herbst wie der einzigwahre Ort zum Durchatmen. Genau das braucht Jeanie, die der stressigen Großstadt gerade erst entflohen ist, um das Pumpkin Spice Café ihrer Tante zu übernehmen. Jeanie plant, hier eine ruhigere, gemäßigtere Version ihrer selbst zu werden, doch mysteriöse Vorgänge rund um ihr Café erschweren dieses Vorhaben. Ob es in Dream Harbor spukt?
Zum Glück lernt sie Logan kennen, einen äußerst attraktiven Farmer, der ihr seine Unterstützung bei der Geisterjagt zusichert. Schnell kommen sie sich näher, aber ist es der richtige Zeitpunkt für eine neue Liebe?

Meine Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel vergehen wie im Flug. Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen, die es einen leicht machen, sich in Dream Harbor einzugewöhnen. Die wechselnde Perspektive zwischen Logan und Jeanie fand ich an sich toll gewählt, doch durch die Erzählung in der dritten Person war ich teilweise etwas verwirrt.

Figuren: Jeanie hat mich mit ihrer bunten, chaotischen und aufgedrehten Persönlichkeit direkt gepackt und von sich überzeugt. Auch Logan habe ich schnell ins Herz geschlossen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr mit seiner schüchternen, stillen und realistischen Art. Ich finde, die beiden haben sich toll ergänzt und ausgeglichen.
Beide Hauptfiguren waren verständlich, aber womöglich einen Tick zu oberflächlich beschrieben und zu simpel angelegt. Ihre Problematiken wirkten eindimensional und deshalb konstruiert und nicht immer greifbar.

Die Nebenfiguren haben sich toll in das Kleinstadt-Setting eingefügt und ergaben ein kunterbuntes, verrücktes, liebenswertes Bild. Die Geschichte spart hierbei nicht an Klischees und Übertreibungen, aber das ist in Ordnung, weil es zum Wohlfühlcharakter des Romans passt.

Setting: Die Welt von Dream Harbor hat Laurie Gilmore einfach wunderschön erschaffen. Das herrliche Setting mit den zahlreichen Herbst-Vibes und der dominanten Kleinstad-Atmosphäre ist überaus gelungen und für mich der Hauptgrund, dieses Buch zu lesen. Besonders angetan hat es mir Logans Farm mit all den schrulligen Tierchen. Allerdings fand ich das Treiben im Café und die Vorgänge auf der Farm zu knapp und schlicht geschildert – hier hätte die Autorin gerne mehr ins Detail gehen können.

Idee und Umsetzung: Die Idee, in diesem Roman (oder besser gesagt, in dieser Reihe) einen Wohlfühlort zwischen den Seiten zu erschaffen, trifft genau meinen Geschmack. Die Umsetzung von Dream Harbor mit all seinen Details, Ecken, Kanten und Bewohner:innen ist mindestens genauso vielversprechend.
Leider muss ich aber sagen, dass die Handlung und Storyline selbst diese tolle Idee nicht unbedingt glänzen lassen. Die Handlung ist sehr simpel und vorhersehbar – bisweilen sogar langatmig. Ich denke, hier wurde einiges an Potenzial liegen gelassen.

Gefühl: Ich habe nun schon mehrfach über die Kleinstadt und das Wohlfühlpotential des Romans geschwärmt und kann deshalb nur nochmal betonen, wie gelungen das Feeling in dieser Hinsicht ist.
Die Lovestory hingegen konnte mich nicht erreichen. Anfangs ging sie mir zu schnell, danach war es ein ständiges Hin und Her, das ich nicht immer verstehen konnte.

Mein Fazit:
MEET ME IN AUTUMN ist kein Roman, den man wegen der Lovestory und den Hauptfiguren Logan und Jeanie liest – denn hier ist noch Luft nach oben. Trotzdem ist es ein Buch, das mir ans Herz gewachsen ist und das ich weiterempfehlen möchte – als eine kurzweilige Wohlfühlgeschichte. Es ist eine Lektüre, um den Alltagsstress mit einer Ruhe zu ersetzen, die einem Spaziergang an einem regnerischen Herbsttag gleichkommt. Das Buch zaubert einem mit einer Mischung aus Gemütlichkeit und dezenter Gruselstimmung an einem kühlen Herbstabend ein warmes Lächeln ist Gesicht. Dafür vergebe ich 3 von 5 Sterne.

Cover: 4/5
Handlung: 2/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3/5
Setting: 4,5/5
Gefühl: 3,5/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.08.2024

Empfehlenswertes Training der Lachmuskulatur

A Not So Meet Cute
1

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um ...

Darum geht es:
Nachdem Lottie anstelle der versprochenen Beförderung die Kündigung erhält, ist sie sehr verzweifelt. Und verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Also zieht sie los, um im Nobelvillenviertel von LA einen reichen Ehemann zu finden. Wie es der Zufall will, trifft sie Huxley Cane, der seinerseits eine Frau sucht, die seine Verlobte spielt.
Der Deal ist für beide Seiten vielversprechend. Doch sie ahnen nicht, wie häufig sie in hitzigen Diskussionen aneinandergeraten werden. Und wie anziehend sie einander trotz allem finden …

Meine Meinung:
Cover: Normalerweise bin ich niemand, der in Rezensionen ausschweifend auf das Cover eingeht, doch hier muss ich einfach etwas dazu sagen. Der Blick auf LA fängt die Atmosphäre der Geschichte sehr schön ein. Aber das wirkliche Highlight ist die metallisch schimmernde Oberfläche. Sie macht das Buch zu einer echten Bereicherung fürs Bücherregal.

Idee und Umsetzung: Zunächst hielt ich die Geschichte schlicht für eine weitere Interpretation des Fake Dating Tropes. Doch die Geschichte macht schnell klar, dass sie viel mehr ist als das. Zum einen kommt noch das sehr unterhaltsam zu lesende Enemies to Lovers Trope hinzu. Zudem überzeugt die Geschichte mit einer ganz eigenen Mischung aus Slowburn mit ganz viel Knistern und vor allem Spice. Und nicht zuletzt ist die Idee der Geschichte viel komplexer als zunächst angenommen. Jeder einzelne Band dieser Trilogie um die Cane-Brüder ist sozusagen eine Neuinterpretation eines beliebten Romcom-Klassikers. Bei A NOT SO MEET CUTE kommen die Fans von „Pretty Woman“ besonders auf ihre Kosten.
Außerdem möchte ich betonen, wie genial und durchdacht die ganze Geschichte ist. Klischees werden dosiert verwendet und mögliche Kritikpunkte innerhalb der Story erklärt oder geklärt.

Schreibstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive in der ersten Person erzählt. Obwohl das Buch mit 520 Seiten schon eher ein Schmöker ist, las sich die Geschichte durch den angenehmen Schreibstil sehr flüssig. Die Chat-Verlauf-Passagen sorgen ebenso für erfrischende Abwechslung wie der schräge Humor in Lotties Kapiteln.
Was mir nicht gefallen hat, aber dafür kann die Autorin selbst natürlich nichts, war die Übersetzung. Wenn englische Redewendungen wörtlich übersetzt werden, liest sich das leider holprig.

Figuren: Lottie ist eine herrlich schrullige, liebenswerte Protagonistin, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Obwohl Lottie so ganz anders ist als ich selbst, konnte ich sie verstehen und mich super in sie hineinversetzen. Schade fand ich, dass Lottie von ihren Mitmenschen oft missverstanden und verurteilt wird und dass darauf nicht allzu ausführlich eingegangen wird.
Huxley war eine Protagonistin, den ich auf den ersten Blick toll fand und der es mir auf den zweiten Blick ziemlich schwer machte. Er fährt in der Geschichte ein Schutzschild hoch, hinter das auch die Lesenden nicht immer blicken können, was bei mir zeitweise für Verunsicherung sorgte. Mit der Zeit konnte ich ihn glücklicherweise wieder besser verstehen und fand ihn einen passenden Gegenpart zu Lottie. Außerdem hat er sich toll weiterentwickelt. Aber man sollte für Huxley eine gewisse Sympathie für morally light grey Protagonisten mitbringen ;)

Die Nebenfiguren waren eine Bereicherung für die Geschichte und haben lustige Romcom-Vibes verbreitet. Lotties Familie fand ich teilweise unsensibel, aber Huxleys Brüder haben mich sehr von sich überzeugt, weshalb ich unbedingt ihre Geschichten lesen will und mich auf die weiteren Bände der Reihe freue.

Unterhaltungswert: Dieser war wirklich extrem hoch. Ich habe beim Lesen schon lange nicht mehr derartig Tränen gelacht. Die Autorin beweist ein hohes Ausmaß an Kreativität, besonders was die Situationskomik angeht. Aber dieses Buch enthält nicht nur Situationskomik, sondern jede nur erdenkliche Art von Humor.
Was ebenfalls für Unterhaltung sorgt, ist das Knistern zwischen Huxley und Lottie, sowie der Spice. Da die Story zum Ende hin sehr spicy wird, würde ich sie vor allem Leser:innen empfehlen, die nichts gegen die ein oder andere explizite Szene haben.

Mein Fazit:
A NOT SO MEET CUTE ist der richtige Liebesroman für alle, die mal wieder so richtig lachen wollen. Der Roman mag die ein oder andere Schwachstelle haben, aber über die sieht man beim Lesen gerne hinweg, denn diese Geschichte macht der Bezeichnung Romcom alle Ehre. Von mir gibt es für die sexy Lovestory eine klare Leseempfehlung und 4,25 von 5 Sterne.

Cover: 4,5/5
Idee und Umsetzung: 4,75/5
Schreibstil: 4/5
Figuren: 3,75/5
Unterhaltung: 5/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2024

Eine 100% ehrliche Lebens- und Liebesgeschichte, die einen verändert

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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Darum geht es:
Ella hatte es nie einfach im Leben und als junge, alleinerziehende Mutter von Zwillingen wird sie es auch nie haben. Aber sie hat ihren großen Bruder Ryan als Stütze und ihre Kinder Maisie ...

Darum geht es:
Ella hatte es nie einfach im Leben und als junge, alleinerziehende Mutter von Zwillingen wird sie es auch nie haben. Aber sie hat ihren großen Bruder Ryan als Stütze und ihre Kinder Maisie und Colt bringen sie täglich zum Lächeln. Dann schlägt die Tragik des Lebens mit voller Wucht zu. Maisie wird schwerkrank und Ryan stirbt bei einem Einsatz.
Beckett ist Soldat und nie lange genug an einem Ort, um anzukommen. Er kennt es nicht anders, will es nicht anders. Bis er über seinen besten Freund und Kollegen Ryan dessen Schwester Ella kennenlernt. Ella und ihre Kinder klingen nach dem Zuhause, das er immer gewollt und nie verdient hat. Doch als Ryan stirbt und in seinem Abschiedsbrief Beckett darum bittet, für Ella da zu sein, zögert Beckett nicht länger. Wird er endlich ankommen und glücklich werden können? Oder wird er auf ewig von Chaos und Unglück verfolgt?

Meine Meinung:
ALLES, WAS ICH GEBEN KANN zu lesen, war die pure Achterbahnfahrt der Gefühle. Und ich weiß, dass man diese Floskel öfter liest und auch ich habe schon das ein oder andere Buch so empfunden. Aber erst dieser Roman gibt dem Ausdruck seine Daseinsberechtigung. Nie war es passender, ein Buch eine emotionale Achterbahnfahrt zu nennen als bei ALLES, WAS ICH GEBEN KANN.
Der Roman handelt von den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefen des Lebens und fühlt sich beim Lesen einfach nur echt an. Nichts an der Geschichte wirkt konstruiert und ich werde das Gefühl nicht los, dass irgendwo da draußen eine Ella und ein Beckett zusammen dem Schicksal trotzen. Ella und Beckett teilen die wertvollsten Glücksmomente und die schmerzvollste Traurigkeit. Ihre Liebe ist ebenso wahr wie ihr Schmerz ehrlich und authentisch ist.

Der Roman handelt von der großen Liebe, die voller Romantik und Leidenschaft ist, aber kein bisschen romantisiert und erst recht nicht perfekt ist. Der Roman ist ein Liebesroman und ist es zugleich nicht. Denn die Liebe ist nur eines von zahlreichen Themen (Familie, Freundschaft, Verlust, Trauer, Krankheit), aber am Ende führt alles auf die Liebe zurück.

Es geht bei der Entscheidung, das Buch zu lesen, nicht um die Frage, ob das Buch gut ist. Denn dies steht außer Frage. Das Buch ist nicht nur gut, es ist so gut, dass es aus einer anderen Galaxie zu stammen scheint. Das Buch ist voller Perfektion, die im besten Sinne ihre unperfekten Ecken und Kanten hat.
Ich liebe den Erzählstil mit wechselnden Perspektiven und den Briefen am Anfang eines jeden Kapitels, die Stück für Stück Ella und Becketts tolle Brieffreundschaft erzählen.
Ich liebe den wundervollen Schreibstil, der auf Englisch ebenso wie auf Deutsch schön und angenehm zu lesen ist.
Ich liebe das Setting, die Kleinstadt Telluride in Colorado, mitten in der Natur, voll Schönheit und behaglicher Atmosphäre.
Ich liebe die Protagonisten: Ella für ihre Stärke und ihre Liebe. Für die wundervolle Mutter, die sie ist. Beckett für sein großes Herz und seine Kraft. Für den Fels in der Brandung, der er ist. Die Protagonisten sind nahbar, ihre Gefühle greifbar. Obwohl die zwei manchmal sehr unterschiedlich sind, kann man sie gleichermaßen verstehen und mit ihnen empfinden.
Und ich liebe die Nebenfiguren. Ellas wunderbare Kinder, die mir immer ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ellas liebe Freunde. Und Havoc – der tierische Superstar im Buch.

Also, wie gesagt, es geht nicht darum, ob das Buch so gut ist, dass man es lesen sollte. Es geht um die Frage, ob man sich bereit für das Buch fühlt. Denn es ist das emotionalste und vor allem das ergreifendste Buch, das ich je gelesen habe. Und ich kenne durchaus emotionale Liebesgeschichten; ich lese Jojo Moyes, Colleen Hoover und Brittainy C. Cherry. Aber Rebecca Yarros ist eine Klasse für sich.
Ich habe geweint wie bei keinem anderen Buch. ALLES, WAS ICH GEBEN KANN bricht einem das Herz nicht, nein. Es reißt einem das Herz heraus, um es dann zu zerfetzen, zerschmettern und zersplittern. Aber wisst ihr was? Das ist okay. Denn dieses Buch ist ein Erlebnis, das ich nicht mehr hergeben möchte. Es ist eine Erkenntnis, die ich nicht mehr missen möchte. Rebecca Yarros‘ Worte sind besonders. Die Geschichte ist einmalig. Und der Roman im Gesamten ist weiser als alle Ratgeber dieser Welt zusammen.

Mein Fazit:
ALLES, WAS ICH GEBEN KANN zu lesen, hat mich daran erinnert, weshalb ich Bücher so sehr liebe. Und nicht nur das. ALLES, WAS ICH GEBEN KANN ist mein Grund zu lesen. Der Roman stellt die Kraft und Bedeutung von Worten, von Geschichten unter Beweis.
Vielleicht kann ein Buch nicht die ganze Welt verändern (oder vielleicht doch). Aber es kann zumindest MEINE Welt verändern. Und eure auch!
Den Roman mit 5 von 5 Sterne zu bewerten erscheint mir wie die Untertreibung unserer Zeit, denn er ist Lichtjahre von jeglichen Bewertungsrastern entfernt. Lest ALLES, WAS ICH GEBEN KANN, Punkt.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Wohlfühlromanze – nicht mehr und nicht weniger

Doctor Not Perfect
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Darum geht es:
Als sie ihre Arbeit bei Dr. Zach Cove beginnt, ist es Ellies erste Anstellung als Praxishilfe. Sie ist erpicht darauf, ihren Job bestmöglich zu machen, schließlich braucht sie das Geld, ...

Darum geht es:
Als sie ihre Arbeit bei Dr. Zach Cove beginnt, ist es Ellies erste Anstellung als Praxishilfe. Sie ist erpicht darauf, ihren Job bestmöglich zu machen, schließlich braucht sie das Geld, um endlich ihren Traum von einer Kochlehre zu erfüllen.
Doch die Arbeit bei Zach verwirrt sie von Tag zu Tag mehr. Er scheint völlig desinteressiert – an seiner neuen Praxis, an seiner Arbeit und auch an Ellie selbst, seiner neuen Angestellten. Ob Ellie Zach von sich überzeugen kann? Dabei ist sie Zach durchaus schon positiv aufgefallen …

Meine Meinung:
DOCTOR NOT PERFECT war mein zweites Buch von Louise Bay und ich mochte ihren Stil direkt, als ich vor einiger Zeit schon einmal einen Roman von ihr gelesen habe. Ihre Geschichten sind unterhaltsam, romantisch und spicy – und diese Story macht hierbei keine Ausnahme.
Die Idee des Buches klang sehr interessant, Forced Prixitimity auf einer entlegenen schottischen Insel mit dem grumpy Chef. Rückblickend muss ich sagen, dass der Klappentext nicht ganz so passend ist, aber enttäuscht hat mich die Umsetzung dennoch nicht.

Weshalb der Klappentext meiner Meinung nach nicht passend ist? Nun, der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ellie und Zach erzählt, wodurch ich beide gut kennenlernen konnte. Deshalb erkannte ich rasch, dass Zach nicht dieser mürrische, aber perfekte Chef und Arzt ist, den mich der Klappentext vermuten ließ. Die Geschichte entwickelte sich daher anders als erwartet, aber Zach war mir dafür umso lieber.

Die Figuren sind klasse angelegt und wachsen einem richtig ans Herz. Die Hauptfiguren Zach und Ellie haben Facetten und Tiefe. Ellie ist eigentlich eine tolle, zielstrebige junge Frau, doch aus einer schwierigen Ex-Beziehung hat sie viele Narben mitgenommen. Sie stellt meiner Meinung nach wirklich gut die Thematik vor, was toxische Beziehungen für Auswirkungen haben und wir Betroffene danach Schwierigkeiten haben, wieder Fuß im Leben zu fassen. Dadurch, dass der Roman mit 320 Seiten eher kurz ist und auch durch die kurze Zeitspanne der Handlung, finde ich aber, dass Ellies Entwicklung zu schnell verlief.

Zach hat mich schnell von sich überzeugt, da er von einem Leben als Schriftsteller träumt und somit ein Thema mit sich bringt, das mir am Herzen liegt. Ich fand es deshalb so schön und spannend, seinen Weg zu verfolgen und begleiten. Seine Gefühle für Ellie kamen mir am Anfang zu kurz und entwickelten sich daher zu plötzlich. Trotzdem habe ich im Verlauf der Geschichte die Dynamik der beiden sehr schön gefunden. Auch die Stimmung, sprich Atmosphäre ist gelungen: Winterliches Setting, eine gemütliche Hütte im Nirgendwo und ganz viel Soulfood – da kann man sich doch beim Lesen eigentlich nur wohlfühlen, oder?

Die Storyline ist geradlinig und stellenweise vielleicht sogar ZU geradlinig. Nichtsdestotrotz war das Buch stets angenehm und leicht zu lesen und hatte keine Längen. Besonders der Humor hat es mir angetan. Die zahlreichen Wortwitze im Schreibstil haben meinen Geschmack exakt getroffen. Auch die Cove-Familie habe ich richtig ins Herz geschlossen, weshalb ich mich schon darauf freue, mich zukünftig verstärkt im Louise Bay-Universum umzuschauen. Vermutlich werde ich dabei das ein oder andere Buch finden, das dieses hier übertrifft. Mit der zu klaren, perfekten Storyline lässt die Geschichte nämlich Luft nach oben und wie perfekt bei Zach alles lief, war dann doch etwas viel.

Mein Fazit:
DOCTOR NOT PERFECT ist eine „not perfect“- Wohlfühlromanze mit Witz und Spice, welche ohne Vorwissen gelesen werden kann. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und vor allem Ellies Entwicklung fand ich sehr berührend. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit einigen der sympathischen Nebenfiguren in anderen Romanen der Autorin. Für diesen Roman vergebe ich 3,5 von 5 Sternen. Das heißt, ich empfehle den Roman, wenn man nach einer kurzweiligen, heißen und romantischen Liebesgeschichte mit amüsantem Schreibstil sucht.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Lesenswerte Second Chances: Meine zweite Chance für diese Reihe

Belladaire Academy of Athletes - Rivals
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Darum geht es:
Lova und Luis gelten als DIE Nachwuchstalente im Profitennis an der Belladaire Academy of Athlets. Und nicht nur das verbindet die beiden, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Eine ...

Darum geht es:
Lova und Luis gelten als DIE Nachwuchstalente im Profitennis an der Belladaire Academy of Athlets. Und nicht nur das verbindet die beiden, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Eine wundervolle, glückliche Vergangenheit als junges Liebespaar, die umso hässlicher und unglücklicher endete. Heute wollen sie nichts mehr voneinander wissen – bis Lova in Luis‘ Trainingsteam wechselt und mit ihm um einen Platz im Elite-Team konkurriert.
Plötzlich sind sie gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen und schnell kochen die Emotionen hoch. Zwischen Krieg auf dem Platz und Streit nach dem Training, müssen die beiden erkennen, dass die Vergangenheit doch noch nicht abgeschlossen ist.

Meine Meinung:
RIVALS ist der zweite Band in der Belladaire Academy of Athlets-Reihe und zugleich, das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und das zweite Buch, welches ich aus dieser Reihe gelesen habe. Und um ehrlich zu sein, war ich mir ziemlich sicher, RIVALS nie zu lesen. Ich habe vor einigen Monaten den ersten Band der Reihe gelesen und dieser konnte mich so gar nicht überzeugen. Mit dem ein oder anderen Sneak Peak auf die Dynamik zwischen Lova und Luis hat er mich aber dennoch neugierig auf Band zwei gemacht. Ich war hin und hergerissen, weil ich eine Reihe eigentlich nur weiterverfolge, wenn der ersten Band mir gefallen hat. Aber schließlich stand ich in der Buchhandlung, hatte diesen Roman in der Hand und ich hatte das Gefühl, ihn lesen zu MÜSSEN. Und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Luis und Lova erzählt. Der Schreibstil ist ausführlich und bildhaft, wodurch man in die Story eintauchen kann und alles vor dem inneren Auge sieht. Ich habe es sehr genossen, Lova und Luis kennenzulernen, da beide tolle Charaktere sind. Je spannender die Geschichte und je kontroverser die Themen wurden, desto mehr wurde mir auch bewusst, wie gelungen die Autorin die Hauptfiguren vorgestellt und einem ans Herz gelegt hat. Zunächst war ich ganz im Bann der Frage, ob nun Lova oder Luis die Schuld daran trägt, wie ihre erste Chance verlaufen ist. Und zugleich konnte ich mich in beide Seiten toll hineinversetzen und ich fand ihre Gefühle und Probleme authentisch dargestellt. Obwohl die Figuren im Laufe der Geschichte aufgrund ihrer Schwierigkeiten an meinen Nerven gezehrt haben, war das nichts Negatives, sondern einfach der Beweis, dass die Story mich gecatcht hat.

Wie schon gesagt fängt die Autorin das Setting und die Atmosphäre mit ihren Worten super ein. Auch die Nebenfiguren sind eine echte Bereicherung für die Geschichte und ihre kleinen Nebenhandlungen bringen frischen Wind in die Handlung. Auch thematisch konnte mich das Buch überzeugen, obwohl man lange rätseln und abwarten muss, bis ganz klar wird, was genau das Kernthema ist. Aber das passt insgesamt zum Wesen dieses Liebesromans. Er nimmt sich Zeit, geht in die Tiefe und die Lovestory ist absolut Slowburn. Slowburn, Haters to Lovers, Rivals to Lovers und Second Chance – diese ganz spezielle Mischung aus Tropes geht meiner Meinung nach voll auf.

Zwei Kleinigkeiten möchte ich noch anmerken. Die Geschichte der beiden umfasst etwa 460 Seiten, was im Romancebereich schon einiges ist. Entsprechend ist der Roman besonders für jene zu empfehlen, die gerne ausführliche Liebesschmöker lesen. Zwischendurch hatte der Roman ein paar Längen, auch der Anfang zieht sich rückblickend und wenngleich ich der Meinung bin, dass das Buch durchaus die 460 Seiten gebraucht hat, hätte manchmal mehr Schwung gutgetan.
Bezüglich des Schreibstils muss ich sagen, dass mir die Abwechslung in der Wortwahl gefehlt hat. Besonders, was Beschreibungen anging, wurde es mit der Zeit lahm.

Mein Fazit:
RIVALS hat mir gezeigt, dass ein Band keine Reihe definiert und Second Chance somit nicht ohne Grund eines meiner Lieblingstropes ist. Bei dieser Trilogie hat sich meine zweite Chance nach dem enttäuschenden ersten Band echt gelohnt. Und nun möchte ich unbedingt noch den dritten Band lesen ;)
Alles in allem vergebe ich für RIVALS 4 von 5 Sterne. Es ist die perfekte Lovestory für alle mit einer Schwäche für Slowburn, Second Chance, Rivals und/oder Enemies to Lovers. Ich kann die Geschichte sowohl erklärten Fans von Sports Romance empfehlen als auch allen, die eine sportlich angehauchte Lovestory gerne lesen.

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