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Veröffentlicht am 13.05.2022

Ein spannender Thriller

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
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„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages ...

„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages wird die scheinbare Familienidylle jedoch komplett aus den Fugen gehoben, als ihr Ehemann Daniel spurlos verschwindet und kurz darauf sie und die Kinder von zwielichtigen Gestalten verfolgt werden.
Auf der Suche nach dem Verbleib ihres Ehemannes muss Eva erkennen, dass dieser ein Doppelleben geführt hat und nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in die skrupellosen Machenschaften der russischen Mafia hineinmanövriert hat – eine Welt voller Korruption, Verrat, Gewalt und Angst, in der Menschenleben nichts bedeuten.
Das Buch ist von Anfang an sehr spannend angelegt. Man wird als Leser sofort in die Situation hineingeworfen und bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wer gut und böse ist und wem Eva und die Kinder vertrauen können.
Eva Bellheim als Hauptprotagonistin ist hierbei sehr gut beschrieben. Man kann ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie kämpft wie eine Löwin um ihre Kinder und wächst dabei immer wieder über sich hinaus. Manche Szenen kamen mir hier zwar übertrieben vor, waren aber im Zusammenhang gesehen sehr gut gewählt. Situationen wurden schonungslos umschrieben und somit sehr intensiv erlebt.
Die Kinder sind ebenfalls sehr authentisch dargestellt und man kann sich gerade als Mutter sehr gut in diese Situation hineinversetzen. Immer wieder habe ich mich gefragt, was ich tun würde.
Sehr gelungen fand ich, dass durch die gesamte Lektüre immer wieder neue Geheimnisse ans Licht kamen und so dem ganzen Geschehen eine neue Wendung gegeben haben, die man nicht erwartet hat.
Der Schreibstil ist dabei gut zu lesen. Allerdings ist es für mich kein Buch für Zwischendurch gewesen. Aufgrund zahlreicher Verwicklungen musste ich mich sehr konzentrieren, um die Zusammenhänge nicht zu verpassen.
Das Ende hat mir wieder gut gefallen. Es ist überraschend und offengehalten. Jeder kann seiner Fantasie hier freien Lauf lassen.

Für mich war dieses Buch sehr spannend und actionreich. Für Thriller-Fans sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 07.05.2022

Emotionale Geschichte vor wunderschöner Naturkulisse

Das Geschenk der Adlerin
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„Das Geschenk der Adlerin“ ist ein Roman aus der Feder von Daniela Alge.
20 Jahre, nachdem die vier ehemaligen Schulfreundinnen Franziska, Linda, Susanne und Katja ihre Schulzeit zusammen im Internat verbracht ...

„Das Geschenk der Adlerin“ ist ein Roman aus der Feder von Daniela Alge.
20 Jahre, nachdem die vier ehemaligen Schulfreundinnen Franziska, Linda, Susanne und Katja ihre Schulzeit zusammen im Internat verbracht haben, treffen sie sich auf Einladung von Franziska zu einer Bergwanderung wieder.
Auf der recht anstrengenden Tour bis hinauf zum Arlberg kommen zahlreiche Geheimnisse und Geschichten ans Tageslicht.
Der Autorin gelingt ein leichter fließender Einstieg. Innerhalb kurzer Zeit lernt man die vier Frauen in ihrem jetzigen Alltag kennen und kann sich ein erstes Bild von ihnen und ihrem Leben verschaffen. Doch schnell merkt man im Laufe des Lesens, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und hinter jeder Fassade eine tiefgreifende Geschichte schlummert, die einen emotional mitnimmt.
Durch die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven kann man das Buch sehr schnell und gut lesen.
Die Beschreibung der Natur in den Bergen ist bildgewaltig und weckte in mir die Lust, selber mal wieder einen Gipfel zu erklimmen und die Schönheit der Natur hautnah zu erleben.
Doch das Buch ist nicht nur eine Geschichte über Freundschaft, sondern regt auch zum Nachdenken über das eigene Leben an.
Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied und schon durch kleine Veränderungen kann man im eigenen Hier und Jetzt viel bewegen, um sein Leben neu zu gestalten und in eine andere Richtung zu lenken.
Für mich war dieses Buch sehr emotional behaftet und ich denke, dass jeder sich in einer der 4 Frauen zumindest ein Stück weit wieder erkennen kann.
Als sehr gelungen fand ich, dass die Geschichte nicht mit dem Abschluss der Bergtour ihr Ende findet, sondern man noch einen kleinen Einblick erhält, wie die 4 Freundinnen nach den intensiven gemeinsamen Momenten ihr Leben verändern.
Der Autorin ist hier wirklich eine sehr schöne Geschichte gelungen, die ich gerne weiter empfehle!

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Gelungene Fortsetzung

Die Hofgärtnerin − Sommerleuchten
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„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ ist Band 2 der Hofgärtnerinnen-Saga von Rena Rosenthal. Marleene und Julius wollen sich im späten 19. Jahrhundert den Traum einer eigenen Gärtnerei erfüllen und erhalten ...

„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ ist Band 2 der Hofgärtnerinnen-Saga von Rena Rosenthal. Marleene und Julius wollen sich im späten 19. Jahrhundert den Traum einer eigenen Gärtnerei erfüllen und erhalten die Möglichkeit, ein Stückchen Land zu bewirtschaften. Doch die anfängliche Euphorie wird durch zahlreiche Schwierigkeiten zunächst getrübt. Die einzige Möglichkeit, als Gärtnerei wirklich Fuß zu fassen, sehen sie darin, auf der Hamburger Gartenschau eine Auszeichnung zu erhalten und damit zur nächsten Hofgärtnerei ernannt zu werden. Doch wie sollen sie das brach liegende Land in so kurzer Zeit zu einer florierenden Gärtnerei aufbauen? Können die beiden es schaffen, sich gegen alle Widrigkeiten und skrupellose Konkurrenten durchzusetzen und dabei ihr eigenes Glück nicht aus den Augen zu verlieren?
Der Einstieg in den Roman gelingt wunderbar, auch wenn man wie ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen hat. Sofort wird man mit den Protagonisten vertraut und auch die Vorgeschichte wird kurz und bündig erklärt, sodass man einen Bezug zu den einzelnen Figuren erhält.
Der Autorin gelingt es, durch eine fließend-leichte Sprache eine Geschichte zu erzählen, bei der man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Dabei werden die Umgebung und die Geschehnisse so bildhaft beschrieben, dass ich mich gefühlt habe, als ob ich mit Marleene und Julius auf den matschigen Wiesen oder im überfüllten Bauernhaus gestanden hätte.
Die Hauptpersonen Marleene und Julius sind dabei sehr starke und sympathische Charaktere, die man sofort liebgewinnt und mit denen ich von Beginn an mitgefiebert habe. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren sind so liebevoll umschrieben, dass man an jedem Schicksal Anteil nimmt. Hier vor allem mit der sehr hilfsbereiten Nachbarin Alma oder auch dem etwas naiven Bruno.
Andere Charaktere machen im Laufe des Buches eine unheimliche Entwicklung durch, die ich gerne verfolgt habe und die ich zu Beginn nicht erwartet hätte.
Die Geschichte lebt nicht nur von den Charakteren, sondern auch von den toll beschriebenen Umständen der damaligen Zeit – alte Bräuche, das Leben und die Arbeit der Menschen in der Arbeiter- sowie in der Bürgerklasse sowie insbesondere die immer mehr auflebende Frauenbewegung haben mich fasziniert und mich dazu bewogen, mich in dieser Hinsicht mehr zu informieren.
Zum Ende hin wird das Ganze dann nochmal richtig spannend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und viele Handlungsstränge haben Potential, im nächsten Band zu weiteren Geschichten ausgebaut zu werden. Hierauf freue ich mich jetzt schon.
Dieses Buch war für mich schon jetzt ein Highlight des Jahres und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.
Ein absolutes Wohlfühlbuch für tolle Lesestunden!

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Eine berührende Geschichte über das Erwachsenwerden im Schatten einer psychischen Erkrankung

Sowas wie Sommer, sowas wie Glück
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„Sowas wie Sommer sowas wie Glück“ ist ein Roman aus der Feder von Lisa Villadsen, der sich auf tiefberührende Weise dem Thema Angststörung widmet.
Dieses Buch befasst sich mit einem Thema, was sehr häufig ...

„Sowas wie Sommer sowas wie Glück“ ist ein Roman aus der Feder von Lisa Villadsen, der sich auf tiefberührende Weise dem Thema Angststörung widmet.
Dieses Buch befasst sich mit einem Thema, was sehr häufig in den Hintergrund rückt und totgeschwiegen wird. Eine psychische Erkrankung können Außenstehende nicht sehen. Somit fehlt auch oftmals das Verständnis dafür.
Die 17-jährige Astrid lebt in einer Familie, die sich nur noch um dieses Thema dreht, denn ihre zwei Jahre ältere Schwester Cecilie ist an einer Angststörung erkrankt.
Astrid möchte eigentlich den Sommer nutzen, um mit ihrem besten Freund eine Interrail-Tour durch Europa zu unternehmen, die Ferien und die erste Liebe zu genießen, doch ihre große Schwester Cecilie wartet immer zu Hause auf sie, denn Astrid ist ihre wichtigste Bezugsperson. Sie steht ihr bei, wenn es ihr richtig schlecht geht, sie lernt mit ihr für die Prüfungen. Darf Astrid glücklich sein und den Sommer genießen, während ihre große Schwester nie das Haus verlässt und mit Ängsten kämpft?
Die Autorin schafft es von der ersten Seite an, den Leser in das Leben der betroffenen Familie zu ziehen. Sehr authentisch werden die Eltern, Cecilie und in erster Linie Astrid mit all ihren Gefühlen dargestellt.
Hierbei finde ich es sehr gelungen, dass eben nicht die Person mit der psychischen Erkrankung im Mittelpunkt des Geschehens steht, sondern eine enge Angehörige. So wird ganz deutlich, wie schwierig diese Situation für Familienmitglieder ist.
Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, mir zieht es die Brust zusammen vor Mitgefühl. Der emotionale Druck, die innere Zerrissenheit, aber auch die Wut, die Astrid empfindet, werden so deutlich, dass man sich dem Ganzen kaum entziehen kann.
Gleichzeitig bekommt man auch einen Einblick davon, wie Astrid versucht, ein normaler Teenager zu sein – mit Plänen für die Ferien, mit der ersten Liebe, mit Prüfungsstress usw. All diese Erfahrungen werden jedoch immer wieder begleitet von der psychischen Erkrankung ihrer Schwester.
Wie kann Astrid es schaffen, erwachsen zu werden, wenn gleichzeitig dieser enorme emotionale Druck auf ihr lastet? Wie kann Astrid ihrer großen Schwester helfen, ohne sich selbst dabei zu verlieren?
Andere Personen werden dabei nur am Rande erwähnt, nicht tiefergehender beleuchtet. Für mich war das jedoch kein Manko, da es für die Botschaft der Geschichte nicht wirklich wichtig war.

Fazit:
Die Thematik wurde sehr sensibel beschrieben. Es regt zum Nachdenken an und verdeutlicht, dass eine psychische Erkrankung häufig nicht nur den Betroffenen stark beeinträchtigt, sondern auch die gesamte Familie.
Das Ende des Buches lässt jedoch Hoffnung darauf entstehen, dass die Familie einen Weg aus der Dunkelheit findet und die Sonne bald für alle wieder heller strahlen wird.
Eine sehr gelungene Lektüre, die es absolut lohnt, gelesen zu werden!

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Dramatisch-romantische Liebesgeschichte

Schlussmachen für Anfänger
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In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen ...

In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen und die von seinem Vorgänger verursachte Korruptionsaffäre auszuräumen.
Vor Ort trifft er auf Annie und es herrscht sofort ein erotisches Knistern zwischen den beiden. Leider müssen sie nach anfänglicher Leidenschaft feststellen, dass es mehr Probleme zwischen ihnen gibt, als sie zuerst dachten. Sind sie in der Lage, diese auszuräumen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Das Cover des Buches besticht mit seinen dezenten Blau- und Glitzertönen und lässt eine romantische Liebesgeschichte erhoffen.
Der Schreibstil der Autorin ist schnell, direkt, dabei aber auch immer wieder sehr bildlich-romantisch.
Die Perspektiven der Protagonisten wechseln immer wieder, was jedoch kein Problem darstellt – im Gegenteil lernt man so die Gefühls- und Gedankenwelt beider Hauptpersonen viel intensiver kennen.
Leider sind sowohl Annie als auch Matt Protagonisten, die sehr extrem zum Drama neigen und Situationen führen zu Missverständnissen, die durch einfaches Miteinander-Reden gar nicht erst entstanden wären. So kam bei mir während des Lesens irgendwann der Gedanke, dass sich Erwachsene – vor allem in so verantwortungsvollen Berufen – eigentlich nicht so kindisch benehmen.
Sehr gelungen finde ich auch Nebencharaktere, die im Laufe der Handlung sehr wichtige Funktionen einnehmen und überraschende Offenbarungen, die man so zunächst nicht erwartet hat.
Da es sich im vorliegenden Fall um einen Liebesroman handelt, erwartet man natürlich ein Happy-End und wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht – der Weg dahin ist jedoch recht steinig.
Erwähnen möchte ich noch die liebevoll gestalteten Illustrationen zur Unterteilung der Kapitel – diese haben mir sehr gefallen und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Fazit:
Mir hat dieser Liebesroman vom Schwung und der gelungenen Sprache wirklich super gefallen. Die Geschichte hätte an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so dramatisch ablaufen müssen. Die beiden Hauptpersonen habe ich jedoch ins Herz geschlossen.
Mir wurden romantische Lesestunden bereitet, die leider viel zu schnell zu Ende waren.

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