Aufwühlende Zeiten für die Schwestern vom Waldfriede
SturmtageMit „Sturmtage – Die Schwestern vom Waldfriede“ ist Band 3 der mitreißenden Reihe um das Krankenhaus Waldfriede in Berlin aus der Feder von Corina Bomann erschienen.
In den Jahren 1939 bis 1945 befindet ...
Mit „Sturmtage – Die Schwestern vom Waldfriede“ ist Band 3 der mitreißenden Reihe um das Krankenhaus Waldfriede in Berlin aus der Feder von Corina Bomann erschienen.
In den Jahren 1939 bis 1945 befindet sich das Krankenhaus im Umbruch. Die Angestellten teilen sich auf in religiöse Adventisten, die den politischen Machenschaften der neuen Regierung mehr als skeptisch gegenüberstehen und glühenden Anhängern der NSDAP und deren Ideologie.
Die junge Assistenzärztin Helene Jacobs bekommt eine Anstellung im Krankenhaus Waldfriede und wird dem scheinbar treu zur Partei stehenden Chefarzt der Chirurgie Dr. Hintze zugeteilt. Nicht nur im OP hat die sehr selbstbewusste junge Frau mit Herausforderungen zu kämpfen, sondern auch im eigenen Elternhaus, wo sie ständig neuen Heiratskandidaten vorgestellt wird.
Ein offenes Ohr findet Helene beim Gärtner des Hauses Timo, der ihr im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz wächst, doch schneller als gedacht dringt der Krieg in das alltägliche Leben ein und Timo wird zum Wehrdienst einberufen.
Zwischen Sorge, Angst und Ungewissheit muss Helene sich mit den Auswirkungen des Krieges und den ständigen Bombardements in der Heimat auseinandersetzen und die Belegschaft des Waldfriede kämpft jeden Tag ums Überleben.
Wie schon die ersten beiden Teile dieser sehr eindringlichen und emotionalen Reihe beruhen die geschilderten Ereignisse auf der Chronik des Hauses, die von einer der dort lebenden Schwestern verfasst wurde. Immer zu Beginn eines jeden Abschnittes werden Teile aus dieser Chronik als Zitat eingebaut, was die Authentizität noch erhöht. Die Mischung aus Fiktion und tatsächlichen Ereignissen ist hier wirklich gut gelungen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und lässt mich sofort wieder in die Geschichte eintauchen. Besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Chefarzt Dr. Conradi und Schwester Hanna, auch wenn es beide in dieser Zeit eher schwer hatten.
Dr. Helene ist eine sehr starke Persönlichkeit, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Ihr Handeln, ihr Denken und ihre Gefühlswelt waren zu jeder Zeit nachvollziehbar und ich habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert.
Natürlich war dieser Teil der Geschichte des Krankenhauses keine leichte Kost und viele Ereignisse auch nicht leicht zu verdauen, doch es spricht für die Autorin, dass man das Buch trotzdem gerne liest und die Schwestern und Ärzte des Krankenhauses gern begleitet.
Am Ende der Lektüre war ich jedoch sehr froh, dass ich im noch folgenden und letzten Band der Saga hoffentlich wieder mehr schönere Erlebnisse mit den Beschäftigten teilen kann und freue mich schon jetzt auch einen tollen Abschluss der Reihe!