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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2019

Die Idee war gut

Niemalswelt
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Seit Jims Tod hat Bee keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden gehabt. Nun, ein Jahr später, fährt sie zu Whitleys Geburtstag und trifft dort alle wieder. Sie möchte gerne über Jim sprechen, aber dann passiert ...

Seit Jims Tod hat Bee keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden gehabt. Nun, ein Jahr später, fährt sie zu Whitleys Geburtstag und trifft dort alle wieder. Sie möchte gerne über Jim sprechen, aber dann passiert etwas Unvorhergesehenes. Nach einem Autounfall wachen die jungen Leute in der Niemalswelt auf.

Das Cover finde ich wirklich klasse und ist mir auch direkt ins Auge gesprungen.
Der Schreibstil ist okay, aber manchmal wirkte es etwas wirr und durch schneller Wechsel in der Zeit und Erzählungen, habe ich manchmal den Überblick verloren.
Die Idee von dem sich wiederholenden Tag ist natürlich nicht neu, aber die Geschichte dahinter ist anders und fand ich schon interessant, obwohl es etwas seltsam war.
Niemand der 5 Leute schien das alles so richtig zu interessieren, schnell wurde diese komische Situation akzeptiert. Jeder scheint das zu machen wozu er Lust hat. Ich habe mich ziemlich schnell gefragt, wie das Buch da wohl weitergehen sollte.
Allerdings passte es auch irgendwie zu den Personen. Die meisten aus reichen Elternhäusern, kamen sie mir auch wie verwöhnte, reiche Gören vor und verhielten sich dementsprechend auch so. Deshalb hört keiner auf den anderen. Aber auch Bee selber, die man ja näher kennen lernt, fand ich sehr komisch. Irgendwie machte sie auf mich einen sehr verträumten Eindruck, als wäre sie in ihrer eigenen Welt gefangen und gehöre nicht zu den restlichen vier.
Und so kam mir alles wie ein Spiel vor, als die 5 dann doch versuchen, den Tod von Jim aufzuklären. Denn dass es ein Selbstmord war, glauben sie nicht.
Und diesen Zusammenhang zwischen den Unfall der 5 und Jims Tod vor einem Jahr war mir lange Zeit so gar nicht klar. Warum müssen sie jetzt einen Mörder finden? Ist das ein Krimi oder eher ein Mysterieroman?
Leider konnte ich aber die Ermittlungen nicht so richtig ernst nehmen, denn alles wird ein bisschen so beschrieben, als würde die 5 sich in einem Actionfilm befinden. Es wirkte einfach nicht ernst- und glaubhaft. Als wäre die Autorin sich selber nicht so sicher gewesen, was sie letztendlich wollte. Außerdem ist keiner der 5 ehrlich zu den anderen und so stolpert man von einer Lüge in die nächste und die Charaktere müssen sich jedes Mal rechtfertigen nachdem es ein Riesentheater gegeben hat. Wut und Zorn.
Die Auflösung um Jims Tod fand ich doch etwas zu leicht, obwohl ich das eigentliche Ende des Buches dann doch irgendwie interessant fand.

Mein Fazit: Das Buch hatte ganz klar seine Schwächen und ich bin mir auch nach dem auslesen noch nicht sicher, ob die Ermittlungen nun ernst gemeint waren oder einfach nur ein bisschen Spannung reinbringen sollte. Die Idee fand ich interessant, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Mit Gruselfaktor

Elm Haven
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Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman ...

Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman kehrt einer der fünf Freunde nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Doch hat sich was geändert?

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt vorrangig eine Sommeridylle, die aber durch die dunklen, kahlen Äste irgendwie gestört wird.
Generell erinnerte mich die Handlung des Buches, vor allem des ersten Buches, sehr an ES von Stephen King oder an die Fernsehserie Stranger Things. Doch das hinderte mich nicht am Lesen, denn ich mag genau diese Art von Geschichten.
Und dadurch dass der Schreibstil sehr einnehmend ist war ich direkt drinnen, in den Ereignissen des Sommers von 1960.
Viele Beschreibungen und viel Liebe zum Detail runden dann noch die Stimmung ab und man kann sich in die Welt der sechs Freunde, Dale, Duane, Mike, Lawrence, Kevin und Jim. Es liegt zunächst scheinbar alles vor ihnen. Sonnige Tage, die sie im Wald oder auf dem Baseball-Feld verbringen werden und in denen sie mit ihren Fahrrädern durch Elm Haven fahren. Doch dann kommt alles anders, denn in der alten Schule, die abgerissen werden soll, lauert etwas.
So ziemlich von Anfang an ist dieser Grusel im Hintergrund spürbar und immer präsent. Immer wieder macht Dan Simmons Andeutungen und dem Leser ist sofort klar, dass da irgendwas nicht stimmt. Doch was genau geht da vor?
Erst nach und nach gestehen sich die Jungs ein, dass etwas nicht stimmt. Vor allem Duane, der zwar zunächst wie ein typischer Sohn eines Kleinstadtfarmers wirkt, ist sehr besonders und überrascht den Leser mit seinem Wissen und bekommt so als erster heraus, was im Dunkeln lauert.
Generell kamen mir einige der Charaktere typisch Kleinstadt in den 60er Jahren vor, doch die Jungs erstaunen einen schon immer wieder und so heben sie sich klar von der Masse der anderen Stadtbewohner ab. Die Personen sind einfach sehr gut entwickelt und sind dann wenn man einen tieferen Blick auf sie wirft nicht mehr klassisch.
Dazu kommt diese Spannung, die einen die ganze Zeit verfolgt und diese Mischung macht einfach ein verdammt gutes Buch aus.
Das Ende von Buch Nummer eins ist sehr gut und lässt eigentlich keine Fragen offen und trotzdem war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
In diesem kehrt also Dale, wie oben erwähnt, nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Und zunächst scheint dieses Buch eher ein Was-Ist-Aus-Dale-Geworden Roman zu sein. Wie hat er alles verarbeitet und wie ist er damit zurechtgekommen. Dadurch fragt man sich, was bringt ihn dazu das alte Farmhaus seines Freundes Duane zu mieten.
Obwohl mich auch hier wieder der Schreibstil des Autors in seinen Bann ziehen konnte, ist hier die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig. Ich möchte dazu aber nicht zu viel schreiben, denn wer das Buch noch lesen möchte, wird dadurch nachher gespoilert. Nur so viel, ich brauchte doch einen Moment um in diese doch spezielle Erzählart reinzufinden.
Ansonsten ist hier der Grusel in der Geschichte nicht so offenkundig, wie in dem ersten Buch. Trotzdem ist dieses Buch genauso spannend und interessant wie das erste, denn Dale wirkt sehr verwirrt und verliert sich häufig in seinen Gedanken, dadurch weiß man als Leser selber nicht mehr so genau, ob manche Dinge wirklich geschehen sind oder nicht.
Das ist sehr geschickt gemacht von Dan Simmons.
Das Ende ist gut, aber irgendwie war ich doch ein bisschen enttäuscht, denn der besondere Kniff fehlte mir etwas zum Schluss.

Mein Fazit: Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die ES mochten, denn hier wird man auch in eine scheinbare Idylle geworfen, die sich aber gänzlich in etwas grauenvolles wandelt. Das erste Buch ist ganz fantastisch, weil hier dieses im Hintergrund lauernde sehr gut beschrieben ist. Im zweiten Buch fehlt mir dieser Grusel etwas, aber trotzdem ist es sehr interessant geschrieben. Hier überwiegt mehr die Verwirrung, die sich von Dale auf den Leser überträgt. Elm Haven ist auf jeden Fall eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Wundervolles Buch

The Shape of Water
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Elisa ist stumm und arbeitet bei Occam, einem Hochsicherheitslabor, in der Nachtschicht bei der Putzkolonne. Als eines Tages ein unbekanntes Wesen für Untersuchungen eintrifft, ändert sich ihr Leben vollkommen.

Das ...

Elisa ist stumm und arbeitet bei Occam, einem Hochsicherheitslabor, in der Nachtschicht bei der Putzkolonne. Als eines Tages ein unbekanntes Wesen für Untersuchungen eintrifft, ändert sich ihr Leben vollkommen.

Das Cover wirkt wie ein schnulziger Liebesroman und auch sonst war ich zunächst etwas skeptisch, ob ich das Buch lesen sollte, denn den Film hatte ich vorher gesehen und den fand ich nicht so gut. Aber mir wurde das Buch wärmstens empfohlen und so habe ich ihm dann doch eine Chance gegeben. Und ich habe es nicht bereut.
Diese Sprache ist einfach nur so toll. Irgendwie poetisch mit vielen Beschreibungen und Details, man konnte sich richtig in dem Buch verlieren.
Natürlich bekommt man hier viel mehr Details als im Film und so konnte man die Charaktere zum Beispiel noch besser kennen lernen.
Ich weiß gar nicht wie ich diesem Buch gerecht werden soll, denn die Wortwahl ist wunderschön. Und selbst die Darstellungen von Stricklands Wahnsinn sind imposant und einfach nur super beschrieben. Alles ist bis zum letzten, kleinen Detail ausgearbeitet.
Und die Vermutung es könnte eine Liebesgeschichte sein, war falsch. Natürlich wird die Annäherung zwischen Elisa und dem Wesen beschrieben, aber es ist weniger eine Liebesgeschichte, als mehr eine Geschichte über Außenseiter. Menschen, die anders sind und einfach nur akzeptiert werden wollen. Denn die meisten Charaktere im Buch haben etwas, was sie von der Masse abhebt. Sei es Elisa, die stumm ist oder ihre Freundin Zelda, die schwarz ist.
Diese unterschiedlichen Menschen zeigen, was man alles erreichen kann, wenn man zusammen hält. Man kann so viel aus diesem Buch mitnehmen und lernen. Man kann es nicht einfach in eine Schublade stecken und sagen, da geht es darum oder darum.
Und all dieses wundervolle und diese wunderschönen Wörter gehen im Film total verloren. Man versucht zwar einige Details im Film aufzugreifen, aber das wirkte dort manchmal wie aus dem Zusammenhang gerissen und selbst Strickland, den ich die meiste Zeit im Buch einfach nur gehasst habe, wird so beschrieben, dass man fast verstehen kann warum er dem Wahnsinn verfällt und immer weiter auf diesem düsteren Pfad geht.
Als dann der Showdown im Buch beginnt, werden die Kapitel kürzer und so wird das Tempo nochmal erhöht. Man hetzt atemlos durch die Geschehnisse, aber ohne irgendwas zu verpassen, sondern die Spannung lässt einen den Atem stocken.
Und dann kommt das Ende. Wow! Einfach nur wow, kann ich dazu sagen. Ein Buch das einen nachdenklich zurücklässt und ganz klar seinen Schatten wirft.

Mein Fazit: The Shape of Water ist einfach nur klasse. Nicht nur diese wundervolle Sprache konnte mich begeistern, auch die Ausarbeitung der Charaktere und überhaupt der Details im Buch waren super. Hier sollte man ganz klar zum Buch greifen und den Film links liegen lassen. Denn dieser wird diesem Roman nicht gerecht. Eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Mir fehlte die Bedrohung

YOU – Du wirst mich lieben
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Eines Tages kommt Beck in die Buchhandlung, in der Joe arbeitet. Er merkt direkt, dass es eine besondere Bindung zwischen ihnen gibt und fängt an sie zu verfolgen und alles über sie heraus zu finden.

Das ...

Eines Tages kommt Beck in die Buchhandlung, in der Joe arbeitet. Er merkt direkt, dass es eine besondere Bindung zwischen ihnen gibt und fängt an sie zu verfolgen und alles über sie heraus zu finden.

Das Cover ist schon ganz okay. Genauso wie der Schreibstil in Ordnung ist. Irgendwie hat mich das aber alles nicht so ganz vom Hocker gerissen.
Joe ist schon sehr seltsam, nicht nur weil er ein extremer Stalker ist, auch seine Beschreibungen sind manchmal ausschweifend und er verliert sich in ihnen. Dann wurde es für mich doch etwas verwirrend.
Generell ist Joe kein Charakter den man mögen kann. Einfach schon weil er ein Stalker ist, aber ich dachte, wenn man die Geschichte aus seiner Sicht erfährt, würde man vielleicht anders von ihm denken. Aber dem ist nicht so.
Einerseits tut er alles, damit Beck sich auch endlich in ihn verliebt, aber dann ist er wieder so extrem naiv und auf der Suche nach Zuneigung, dass ich es kaum ertragen konnte. Vor allem weil er so überheblich tut und sich für so schlau hält. Dabei hält Beck ihn auch ziemlich oft einfach nur hin und er läuft ihr wie ein Hündchen hinterher, lässt sich herumschubsen und von ihr ausnutzen. Das hat die Stalkersituation schon etwas aufgelöst. Und die Spannung rausgenommen.
Auch die Versuche der Autorin etwas Spannung hineinzubringen, fand ich etwas fade und zu gewollt. Denn diese Aggressivität, die Joe manchmal an den Tag legt, konnte ich ihm nicht so richtig abnehmen.
Was ich ihm hingegen geglaubt habe, war, dass er Buchhändler ist. Diese Beschreibungen rund um seinen Beruf, fand ich gut und das hat mir dann doch gefallen.
Leider war das so ziemlich das einzige.
Denn auch Beck fand ich als Charakter ganz furchtbar. Sie ist manipulativ, obwohl sie die meiste Zeit auf mich wie eine dumme Gans wirkte. Selbst für sie, als Opfer, konnte ich kein Mitleid empfinden, weil Joe sie stalkt.
Vielleicht hätte das etwas geändert, wenn die Autorin auch mal aus Becks Sicht geschrieben hätte. Das hätte der Geschichte vielleicht in manchen Punkten gut getan und man hätte Beck besser verstanden.
Ansonsten plätscherte die Story so dahin und die Bedrohung, die von Joe ausgehen könnte, kam nicht auf.
Gegen Ende stieg dann doch die Spannung an und da wurde ich richtig gefangen. Hier kam das, was ich im ganzen Buch vermisst hatte. Und so muss ich zugeben, dass das Ende wirklich sehr gut war, aber der Weg bis dahin war nicht so gut.

Mein Fazit: Die meiste Zeit musste man die Spannung suchen und gefunden habe ich sie dann leider erst gegen Ende. Bis dahin war die Story so lala und die Charaktere waren beide sehr unsympathisch. Joe war nicht der eiskalte Stalker, der alles für eine Beziehung mit Beck tun würde und Beck war nicht das Opfer. Alles lief eher so nebenbei. Am meisten hat mir wirklich einfach diese Bedrohung gefehlt, die Beck vielleicht spüren könnte, aber das kam gar nicht auf. Leider würde ich dieses Buch nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Wo hört Mitschuld auf?

Schuldig
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Fukase ist mehr oder weniger ein Einzelgänger. Sein Leben lang war er eher unscheinbar. Nur wenn er Kaffee kocht bekommt er Aufmerksamkeit. Auch als er mit seinem Freund Hirosawa zusammen war, fühlte er ...

Fukase ist mehr oder weniger ein Einzelgänger. Sein Leben lang war er eher unscheinbar. Nur wenn er Kaffee kocht bekommt er Aufmerksamkeit. Auch als er mit seinem Freund Hirosawa zusammen war, fühlte er sich beachtet. Doch was ist damals in der Nacht passiert, als Hirosawa einen Autounfall hatte?

Das Cover ist gut, wobei auf den ersten Blick kann man den Zusammenhang nicht so gut verstehen. Aber nach und nach erklärt sich die Wahl dieses Covers.
Grundsätzlich ist das Buch sehr gut geschrieben, denn die Autorin hat einen Stil der einen fesselt und man fragt sich einfach die ganze Zeit, was hat Fukase getan? Bzw. was ist genau in dieser Nacht passiert, als Fukase mit Hirosawa und drei anderen Freunden einen Ausflug gemacht hat?
Es bleibt ziemlich ungewiss, obwohl man mit einigen Rückblicken doch etwas erfährt, aber es wird nie zu viel verraten. Man tappt lange Zeit einfach im Dunkeln.
Denn genau hier kommt man zu Fukases furchtbarer Eigenschaft, nie alles direkt heraus zu sagen. Klar, das ist in Japan halt so, aber das hat mich schon sehr genervt. Aber nicht nur Fukase hält mit vielem hinter dem Berg, auch einige der anderen Charaktere halten lieber den Mund bevor sie noch jemandem vor dem Kopf stoßen könnten. Dazu kommt, dass Fukase ziemlich häufig in Selbstmitleid badet und sehr oft betont, wie einsam er doch ist und wie gerne er mehr Zeit mit seinen Freunden verbringen würde. Aber er ist das selber schuld, denn wenn man nicht mit den anderen redet, kann der andere auch nicht wissen was in einem vorgeht. Und so wird schnell klar, wie wenig Fukase auch über seinen angeblich besten Freund Hirosawa wusste. Um den sich vieles im Buch dreht, denn er hatte diesen tödlichen Unfall vor drei Jahren und jetzt erhalten Fukase und die drei anderen anonyme Briefe, dass sie Mörder seien. Doch was ist wirklich passiert damals? Kann der schüchterne, zurückhaltende Fukase wirklich ein Mörder sein? Oder gilt die Anschuldigung eher der Unterlassung von Hilfe?
Nach und nach erfährt man dann was damals passiert war und wer schuldig ist. Aber dann endet das Buch noch nicht, denn es gilt ja noch herauszufinden, wer diese Briefe an die vier geschickt hat. So begibt sich Fukase auf eine Suche und findet immer mehr heraus, wie wenig er über Hirosawa wusste. Mit wem er befreundet war und was er in seiner Freizeit gemacht hat. Aber das passiert einfach, wenn man nicht nachfragt.
Fukase tat mir zunächst leid, weil er in diese Außenseiterrolle gerutscht ist, aber so nach und nach habe ich gemerkt, dass er diese Rolle scheinbar selbst gewählt hat und kaum etwas unternimmt um da raus zu kommen.
Im Grunde ist die Geschichte recht geradlinig und man kann schon vieles im Vorfeld erahnen. Mir hat so ein bisschen das geheimnisvolle gefehlt, was Kanae Minato in Geständnisse zum Beispiel so wunderbar gelungen ist.
Allerdings muss ich zugeben, dass mich das Ende wieder total überrascht hat und so wurde noch einiges wieder gut gemacht.

Mein Fazit: Schuldig ist nicht ganz so gut wie Geständnisse finde ich, aber trotzdem wird man hier gut unterhalten und wenn man bis zum Ende durchhält, wird man da mit einer richtig guten Lösung überrascht. Ich hatte damit gar nicht gerechnet. Ich kann das Buch empfehlen, wenn man einen etwas jammernden Protagonisten aushalten kann.