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Veröffentlicht am 07.04.2025

Auch Sachbücher schreibt sie interessant

Goddesses
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Nathalie Haynes zeigt uns in diesem Sachbuch eine andere Seite der bekannten griechischen Göttinnen. Göttinnen, die immer auch ein wenig unterdrückt werden, denn die Dichter der Werke waren alle Männer, ...

Nathalie Haynes zeigt uns in diesem Sachbuch eine andere Seite der bekannten griechischen Göttinnen. Göttinnen, die immer auch ein wenig unterdrückt werden, denn die Dichter der Werke waren alle Männer, die natürlich aus ihrem Blickwinkel die weiblichen Gottheiten gesehen haben.

Das Cover ist jetzt nichts so extrem besonderes, aber passt natürlich vollkommen in das Thema der griechischen Mythologie.
Ich habe bereits einiges von Nathalie Haynes gelesen und bisher waren es alles Romane bzw. Adaptionen von griechischen Sagen. Sie hat eine besondere Art, wie sie auf die alten Mythen schaut und den Blick auf die Frauen damals richtet, die meist in den Originaltexten kaum zu Wort kommen. Und das konnte mich bisher immer sehr begeistern. 😊
Nun hat sie mit Goddesses also ein Sachbuch geschrieben, dass ohne eine schmückende Geschichte (wenn man natürlich von den Sagen selbst absieht 😉 ) den Blick auf die verschiedenen Göttinnen wirft. Da haben wir natürlich die bekannten Olympierinnen Hera, Aphrodite, Artemis, Demeter, Hestia und Athene, aber auch die Musen und die Furien finden hier ein interessantes Kapitel.
Vieles was die Autorin schreibt, war mir schon bekannt, aber trotzdem wirft sie Fragen in den Raum, die mich vor allem als Frau zum Nachdenken angeregt haben.
Neben den Fakten zu den Göttinnen, die mitnichten ein Gegenpart zu den herrischen Göttern sind, sondern genauso herrisch sein können. Erzählt die Autorin wieder mit einigem Witz die Geschichten aus den verschiedenen Quellen. Wobei bei einigen Erzählungen einem nicht nach Lachen zumute ist, wenn man liest, wie häufig Frauen missbraucht werden und es als vollkommen normal erscheint.
Meine Lieblingsgöttin ist ja Artemis, allerdings weiß ich auch, wie grausam sie sein konnte. Vor allem ihren Nymphen gegenüber. Aber um ehrlich zu sein, gibt es bei jeder Göttin etwas, das sie in weniger gutem Licht stehen lässt. Einzig Hestia geht in alle dem ein wenig unter, denn über sie gibt es auch nicht so viele Sagen. Und doch war sie im damaligen Griechenland überall präsent.
Aber genauso wie man vieles grausames an den Göttinnen finden kann, kann man auch Seiten an ihnen entdecken, die man vorher nicht erwartet hat. Man muss nur mal genauer hinsehen.
So finde ich ist Hera nicht immer die Böse, denn immerhin wird sie ständig von ihrem Mann betrogen und belogen und muss dies stillschweigend aushalten. Zudem ist es nicht so klar, wie freiwillig ihre Hochzeit mit ihrem Bruder Zeus wirklich war. Aber auch wenn ich ihre häufig grausamen Taten nicht gut reden möchte, will ich damit nur sagen, dass man nicht voreilig beurteilen sollte. Zudem kommt es natürlich auch immer auf die Quelle an, die eine Geschichte erzählt. Und da wie oben erwähnt, die alten Sagen meist von Dichtern (also Männern) geschrieben wurden, kann man sich ja denken, wie gut die Frau eben dabei wegkommt. Auf jeden Fall gibt Nathalie Haynes mit ihrem Buch eine andere Perspektive vor und das ist einfach nur interessant.
Das Einzige, dass mich gestört hat war, dass sie sehr oft zwischen den griechischen und römischen Namen hin und her gewechselt hat. Manchmal war das sehr verwirrend und leider auch etwas inkonsequent. Ich habe kein Problem, wenn aus Aphrodite plötzlich Venus wird, aber dann muss man auch dabei bleiben und nicht im übernächsten Satz wieder wechseln.

Mein Fazit: Obwohl das diesmal kein Roman über die griechischen Mythen ist, ist das Buch kurzweilig und lässt sich gut lesen. Nathalie Haynes hat eine besondere Art zu erzählen, der einfach fesselt und mich begeistern kann.
Wer Mythologie mag, sollte unbedingt mal hier reinschauen, denn gerade heutzutage braucht man auch mal andere Blickwinkel auf bestimmte Dinge. Eine ganz klare Leseempfehlung! 😊

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Veröffentlicht am 26.03.2025

Wieder sehr spannend

Ein ungezähmtes Tier
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Zwei Familien, deren Wege sich kreuzen. Sophie und Arpad scheinen das perfekte Paar, noch dazu haben beide beruflich Erfolg und leben in einem großen Haus. Greg und Karine hingegen wohnen nicht weit von ...

Zwei Familien, deren Wege sich kreuzen. Sophie und Arpad scheinen das perfekte Paar, noch dazu haben beide beruflich Erfolg und leben in einem großen Haus. Greg und Karine hingegen wohnen nicht weit von den beiden in einer Doppelhaushälfte, von den reicheren Nachbarn, die Warze genannt. Schnell wird aber klar, nichts ist immer so wie es scheint.

Das Cover finde ich jetzt nicht so überzeugend. Es deutet zwar schon einige Geschehnisse an, aber wenn ich den Autor nicht kennen würde, hätte ich diesem Buch vielleicht keinen zweiten Blick gegönnt.
Aber ich kenne die bisherigen Romane von Joel Dicker und auch dieses konnte mich wieder voll in seinen Bann ziehen. Wobei der Erzählstil immer recht ähnlich ist, denn er verfolgt die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven.
Da ist zum einen der Raubüberfall, der immer wieder in kurzen Abschnitten verfolgt wird und auf dem alles letztendlich hinausläuft. Denn die eigentliche Geschichte baut sich darum herum auf und mit den Zeitangaben komme ich als Leserin diesem mit jedem Tag näher.
Dazu kommt dann aber auch noch die Vergangenheit der Figuren, vor allem Arpad und Sophie stehen hier im Mittelpunkt, denn schnell wurde mir klar, bei den beiden ist nicht alles so wie es scheint.
Generell haben die Charaktere einiges zu verbergen, denn nicht nur Arpad und Sophie werden von ihrer Vergangenheit verfolgt. Auch Greg und Karine leben ein Leben, dass voller Geheimnisse und falschen Vorstellungen ist.
Was mir wieder sehr gut gefallen hat, war, dass der Autor einige Twists in die Geschichte hineingeschrieben hat, die wirklich sehr überraschend kamen. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, denn wenn ihr das Buch noch lesen wollt, solltet ihr das vollkommen unvoreingenommen tun. Aber nur so viel, es gab Dinge, die ich mir gedacht hatte, aber sich doch ein wenig anders aufgelöst hatten als ich es erwartet hatte, und dann gab es die Dinge, die mich vollkommen erstaunt hatten. Das fantastische, alles setzt sich am Ende zu einem perfekten Bild zusammen, dass die Geschichte voll und ganz abrundet. An keiner Stelle wirkt es konstruiert oder zu gewollt.
Die Figuren sind alle keine besonders großen Sympathieträgerinnen. Ich kann jetzt keine Figur nennen, die ich richtig gemocht habe. Denn dafür leben sie alle zu sehr in ihrer eigenen Welt und niemand ist so richtig ehrlich zu den anderen.
Zu Beginn des Romans war vielleicht meine liebste Figur dann noch Sophie, aber auch sie stellt sich nicht als die Person heraus, die sie ist bzw. sein will. Und so blickt einzig der/die Leser
in hinter die Kulissen und erkennt, wie sehr sich die vier gegenseitig belügen und betrügen.
Neben der spannenden Handlung, sorgt aber auch der flüssige Schreibstil von Joel Dicker dafür, dass die 400 Seiten einfach nur so dahinfliegen. Gegen Ende konnte ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen, denn in einem interessanten Showdown werden dann noch die letzten losen Fäden verknüpft.

Mein Fazit: Wenn ich sehe, dass es einen neuen Roman von Joel Dicker gibt, greife ich meist, ohne groß nachzudenken zu. Denn er kann mich einfach fesseln, begeistern und überraschen. Ein ungezähmtes Tier bildet da keine Ausnahme, denn die Geschichte baut sich aus verschiedenen Zeiten auf und endet in einem spannenden Feuerwerk. Ich bin wieder restlos begeistert und empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter. 😊

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Ein Klassiker

Carmilla
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Laura lebt mit ihrem Vater auf einem Landsitz in der Steiermark. Dort ist es für die junge Frau recht langweilig, denn weit und breit gibt es keine Vergnügungen. Bis eines Tages die geheimnisvolle und ...

Laura lebt mit ihrem Vater auf einem Landsitz in der Steiermark. Dort ist es für die junge Frau recht langweilig, denn weit und breit gibt es keine Vergnügungen. Bis eines Tages die geheimnisvolle und schöne Carmilla auftaucht und einige Tage auf dem Landsitz verbringt.

Das Cover ist wirklich schön gestaltet, obwohl ich ein wenig von der Größe und Dicke (wohl eher Kleine und Dünne 😉 ) des Buches überrascht war. Aber zunächst sagt das ja nichts aus.
Sheridan Le Fanu schrieb dieses Buch sechsundzwanzig Jahre bevor Dracula von Bram Stoker erschien und somit gilt diese Geschichte als einer der ersten Vampirromane überhaupt. Und grundsätzlich ist diese Geschichte auch nicht schlecht, denn es beginnt doch recht klassisch. Mit einer jungen Frau, die auf einmal an einer seltsamen Krankheit leidet. Wobei sie sich nicht krank fühlt.
Den Anfang nimmt ihre „Krankheit“ natürlich erst nachdem Carmilla aufgetaucht ist. Eine sehr schöne, junge Frau, die selten vor dem Nachmittag aufsteht und sich nachts immer in ihrem Zimmer einschließt.
Die Rollen sind also bereits klar verteilt, was aber nicht schlimm ist, denn wenn man einige Vampirromane gelesen hat, dann weiß man schon was passieren wird.
Allerdings finde ich hier, dass die Geschichte doch recht kurzgefasst ist und durchaus auch ausschweifender hätte, erzählt werden können.
Viele Begebenheiten sind teilweise nur angedeutet. Was vielleicht auch an der Zeit lag, als die Geschichte erschienen ist. Ich weiß nicht, wie offen man 1872 mit sexuellen Handlungen zwischen Frauen umgegangen ist. Denn das Carmilla sich zum weiblichen Geschlecht hingezogen fühlt, wird schnell klar, leiden nur junge Frauen in der Umgebung des Landsitzes an dieser seltsamen Krankheit.
Bram Stoker ist wohl von dieser Geschichte beeinflusst worden, als er Dracula schrieb. Obwohl es doch einige Unterschiede zu seinen Vampiren gibt.
So fällt doch auf, dass Carmilla zwar die dunklen Stunden bevorzugt, aber sich nicht vor dem Tageslicht schützen muss. Außerdem verwandelt sie sich nicht in eine Fledermaus, sondern tritt in Lauras „Träumen“ als Katze auf. Trotzdem ist sie aber ganz klar als Vampir zu erkennen. Denn auch wie Dracula bevorzugt, sie es doch in ihrem Sarg zu schlafen.
Sehr cool fand ich, dass der Autor Hinweise legt, indem die Protagonist*innen nach und nach feststellen, dass Carmilla ein Anagramm von dem Namen der Gräfin von Karnstein ist.
Von mir aus, hätte die Geschichte ruhig ein paar mehr Seiten beinhalten können, aber trotzdem war es ein guter Vampirroman, der mich unterhalten konnte.

Mein Fazit: Vor längerer Zeit hatte ich Monster auf der Couch gelesen und dort tauchten auch Carmilla und Laura in der Paartherapie auf, seitdem hatte ich mir vorgenommen, dass Buch von Sheridan Le Fanu mal zu lesen. Jetzt habe ich es endlich mal geschafft und obwohl die Novelle für mich ruhig etwas ausführlicher hätte sein können, fand ich die Geschichte gut und man bekommt genau das was man erwartet: einen Vampirroman. Deshalb kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen, der oder die sich für Vampire interessiert. Denn hier zeigt sich mal wieder, glitzern müssen und sollten Vampire einfach nicht. 😉

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Schwächer als der erste Band

Neon Knights - Die zerbrochene Krone
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Nachdem der König tot ist, beschließen seine Berater erstmal so zu tun, als wäre nichts passiert. Um den fragilen Frieden im Königreich zu bewahren. Doch was ist, wenn der Frieden nicht von außen, sondern ...

Nachdem der König tot ist, beschließen seine Berater erstmal so zu tun, als wäre nichts passiert. Um den fragilen Frieden im Königreich zu bewahren. Doch was ist, wenn der Frieden nicht von außen, sondern von innen, aus den eigenen Reihen bedroht wird?

Auch bei diesem zweiten Band gefällt mir das Cover wirklich gut. Nicht nur, dass es natürlich zum ersten Teil passt, auch mag ich das hier wieder auf passende Farben zum Titel geachtet wurde. 😊
Ich war vom ersten Teil wirklich sehr begeistert, denn die Geschichte rund um König Artus hat die Autorin hier in einer sehr speziellen und wirklich interessanten Nacherzählung verpackt. So habe ich mich sehr auf den zweiten Teil gefreut, aber wie das bei großen Erwartungen so ist, können diese schnell enttäuscht werden. Um ehrlich zu sein, ist der zweite Teil dem ersten extrem ähnlich. Nicht nur der Aufbau gleicht sich sehr (es wird rückblickend erzählt) auch die Story ist recht gleich. Zunächst ist da wieder ein unbekanntes Mädchen, Ghost, die plötzlich auftaucht und Garad, dem Silbernen Engel und erstem Streiter von Art, ihre Geschichte erzählt. In der Mitte des Buches habe ich mir im Übrigen gedacht wer Ghost sein könnte, nur das Wie konnte ich mir nicht so richtig erklären.
Auf jeden Fall ist Ghost Geschichte auch geprägt von einem festen Gedanken. War Red auf Rache aus, sucht Ghost die Gerechtigkeit.
Dann erfahren wir noch, wie es mit Wyll weitergeht. Der Hexenritter, die sich mit schuldig am Tod von Art fühlt und nun mit der Führungsriege dafür sorgt, dass die Ermordung noch verborgen bleibt.
Da sich die Geschichten recht ähneln, konnte mich Die zerbrochene Krone leider nicht mehr ganz so catchen, wie Das zerschlagene Schwert. Obwohl es natürlich interessant war, zu erfahren, wie es im Königreich weitergeht. Was aber mehr so am Rande geschieht, denn der Fokus liegt ganz klar auf Ghost und Wyll und die ganzen Machenschaften und Intrigen am „Hofe“ bleiben im Hintergrund. Bzw. sie werden zwar erwähnt, aber eben nur am Rande.
Vielleicht hatte ich doch etwas mehr erwartet über das weitere Geschehen nach dem Tod des Königs zu erfahren, aber besonders Wyll Geschichte ist eher eine Hintergrundgeschichten zu ihm.
Hat dieser rückblickende Stil mir im ersten Teil sehr gut gefallen, fand ich ihn hier etwas too much. Gerne hätte es einen kleinen Stilbruch geben können und die Autorin hätte ihre Geschichte einfach weitererzählen sollen.
Nichtsdestotrotz waren die Charaktere wieder sehr cool und die vielen verschiedenen Fähigkeiten der Gottgleichen fand ich wahnsinnig spannend. 😊
Das Ende ist kein klassisches Happy End, aber sehr konsequent, wenn man bedenkt, wie sich die Charaktere im Laufe des Buches entwickeln.

Mein Fazit: Auch wenn mich das zweite Buch nicht mehr ganz so fesseln konnte wie das erste, hat die Autorin eine sehr interessante Welt erschaffen. Die Mischung aus Rittern und Modernem ist ihr sehr gut gelungen und dazu auch noch dieser Hauch von Magie. Es ist lange her, dass ich die Artus-Saga gelesen habe, deshalb kann ich hier nicht mehr alles mit Sicherheit vergleichen, aber einiges war mir doch noch präsent und die Überschneidungen sind der Autorin sehr gut gelungen. Für mich hätte sie vielleicht im zweiten Teil eine andere Erzählweise wählen können, aber trotz der Kritikpunkte, ist es eine interessante Dilogie, die ich weiterempfehlen würde. 😊

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Sehr interessant

Die letzten Tage der Nacht
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1888 hat sich in New York bedeutendes zugetragen. Denn dort herrschte der Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Zwischendrin der junge Anwalt Paul Cravath, der für Westinghouse die Klagen von Thomas ...

1888 hat sich in New York bedeutendes zugetragen. Denn dort herrschte der Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Zwischendrin der junge Anwalt Paul Cravath, der für Westinghouse die Klagen von Thomas Edison abschmettern soll, denn es geht um nichts geringeres als die Erfindung der Glühbirne.

Das Cover ist jetzt nicht so wahnsinnig spannend, aber dieses Buch soll auch nicht mit seinem Cover überzeugen, sondern mit seinem Inhalt.
Und das schafft es zumindest für mich. 😊
Hauptsächlich folgt man durch die Geschichte dem jungen Anwalt Paul Cravath, der zu seiner Zeit ein Überflieger war und von der Uni relativ schnell zum Partner in einer Kanzlei wurde. Hier zieht er einen der größten Fälle des Jahres an Land, der Patentstreit zwischen George Westinghouse und Thomas Edison. Und wenn man bedenkt, dass dies ein nach wahren Begebenheiten erzählter Roman ist, ist die Story trotzdem so spannend wie ein Krimi. 😊
Viele Details zu dem Ereignis, dass in die Geschichte als der Stromkrieg einging, kannte ich nicht, deshalb bin ich wirklich sehr unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Ich weiß nicht, ob ich mit Vorwissen anders gelesen hätte. Denn am Ende erläutert der Autor im Einzelnen, was er für seinen Roman geändert hat. So spielt sich seine Geschichte zum Beispiel in einem Zeitraum von zwei Jahren ab, obwohl sich die wahren Ereignisse viel länger hinzogen (von 1888 bis 1896).
Obwohl mich solche Dinge häufig bei historischen Büchern doch eher stören, konnte mich aber der Stil von Graham Moore so abholen, dass ich am Ende das Buch zugeschlagen habe und es trotz der Veränderungen einfach nur mag. Es ist sehr spannend geschrieben und die historischen Figuren werden authentisch dargestellt.
Da der Autor am Ende auf seine Änderungen eingeht und auch seine Literaturnachweise nennt, kann man nach der Lektüre von Die letzten Tage der Nacht, eigentlich nahtlos mit der Fachliteratur weitermachen. Ich auf jeden Fall, möchte unbedingt jetzt mehr über Edison, Tesla und Co erfahren. 😊
Das Buch hatte ich mal vor Jahren als Leseprobe gelesen, jedoch leider nicht weiterverfolgt, als ich es dann aber vor kurzem als Mängelexemplar in der Hand hatte, direkt zugeschlagen. Und wie gesagt es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Hätte ich es doch nur schon früher gelesen. 😉
Am Ende stellt sich dann auch nicht die Frage, wer den Streit gewonnen hat, sondern was diese großen Männer alles für die Menschheit getan haben. Denn ohne deren Erfindungen, könnte ich jetzt nicht an meinem Schreibtisch sitzen und diese Rezension tippen. Oder zumindest wäre es um einiges Dunkler hier. 😉

Mein Fazit: Ich bin mir nicht sicher ob dieser Roman etwas für Menschen ist, die sich genau mit der Geschichte des Stromkrieges auskennen, aber wenn man wie ich ein Neuling auf diesem Gebiet ist, dann ist es durchaus eine spannende und sehr interessante zum Einstieg in dieses Thema. Nachdem man mit dem jungen Anwalt die Tücken des Patentrechts betrachtet hat, kann man dann auf die weiterführende Literatur zugreifen, die der Autor am Ende nennt.
Für mich ein sehr interessanter Roman, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde. 😊

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