Nachdem Adelina Die Gemeinschaft der Dolch verlassen hat bzw. verlassen musste, sind sie und ihre Schwester Violetta auf der Suche nach anderen Begabten. Adelina möchte ihre eigene Gemeinschaft gründen und Rache an ihren Peinigern nehmen.
Das Cover ist nicht so meins, obwohl es natürlich einen starken Wiedererkennungswert besitzt, weil es sehr dem ersten Teil ähnelt.
Eigentlich mag ich Adelina schon, denn wenn man hinter ihre doch etwas kalte Fassade blickt fühlt sie sich eigentlich nur betrogen und handelt dementsprechend. Klar, bin ich in einigen Dingen überhaupt nicht ihrer Meinung, denn sie ist schon extrem und durch ihre besondere Macht fühlt sie sich stark und unbesiegbar, aber sie war im ersten Teil sehr unsicher deshalb und hat einfach nur nach jemandem gesucht, der so ist wie sie und sie aufnimmt. Und jetzt hat Die Gemeinschaft der Dolche sie verstoßen, verständlich das sie darüber nicht glücklich ist. Obwohl sie natürlich nicht ganz unschuldig daran ist. Aber genau diese Widersprüchlichkeit bekommt man sehr gut in den Abschnitten von Adelina vermittelt. Sie erzählt aus der Ich-Perspektive und so wird einem als Leser klar, dass sie einerseits weiß, dass sie nicht immer gut und richtig handelt, aber andererseits von ihrer „dunklen Seite“ dazu verleitet wird und diese Machtposition genießt.
Eine sehr gute Mischung und mal was anderes als immer nur die netten Helden, die auch fast immer nur richtig handeln.
Aber zusätzlich zu Adelina bekommt man auch wieder in diesem Teil der Reihe Einblicke in andere Sichtweisen und erfährt dadurch viel mehr über die anderen Charaktere und ihre Beweggründe. Und diese sind eigentlich bei allen irgendwie gleich, es geht sehr viel um Macht. Jeder möchte herrschen und das ohne viel an andere zu denken. Wenn man es recht bedenkt, gibt es keinen richtigen Sympathieträger in der Geschichte. Aber obwohl mich das häufig bei Geschichten stört, finde ich es hier gar nicht schlimm, denn es passt einfach alles. Anders würde die Geschichte nicht so viel Sinn ergeben.
Das Bündnis der Rosen baut sich gut auf und man kommt auch nach einer etwas längeren Pause vom ersten Teil gut in die Geschichte rein. Adelinas Entwicklung wird detailliert beschrieben und man erlebt hautnah, wie sie sich anscheinend immer mehr in ihrer Gabe verstrickt. Und so kommt der große Knall des Buches erst im letzten Drittel. Aber mir ist sowas schon öfters bei Trilogien aufgefallen. Häufig ist der erste Teil sehr rasant und spannend und im zweiten Teil baut sich alles etwas langsamer auf um dann an Fahrt für den dritten Teil zu gewinnen. Das klingt zwar nicht so berauschend, aber mir hat Das Bündnis der Rosen trotzdem sehr gut wieder gefallen, denn gerade Adelinas Weg mitzuerleben finde ich sehr interessant, weil sie sich eben nicht zur tollen, alles könnenden Heldin entwickelt.
Das Ende selber fand ich einfach nur toll und vorher gibt es obendrauf noch eine sehr interessante Wendung in der Geschichte, mit der ich so nicht gerechnet hatte und die mir großen Appetit auf den dritten Teil gemacht hat.
Mein Fazit: Obwohl es im ganzen Buch keinen richtigen Sympathieträger gibt, überzeugt mich die Geschichte trotzdem bis hierhin. Es ist einfach mal was anderes und nicht nach Schema F gestrickt und auch Adelina ist eine klasse Anti-Heldin, die mir gefällt, weil sie tief in ihrem inneren doch einfach nur geliebt werden möchte. Ich freue mich schon auf den dritten Teil. :)