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Veröffentlicht am 30.01.2018

Doch etwas unkonventionell

Die Berufene
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Melanie lebt in einem Block auf einem Militärstützpunkt. Doch sie weiß nicht wie sie dahin gekommen ist und der Tagesablauf ist immer derselbe. Morgens werden sie und die anderen Kinder an Rollstühle gefesselt ...

Melanie lebt in einem Block auf einem Militärstützpunkt. Doch sie weiß nicht wie sie dahin gekommen ist und der Tagesablauf ist immer derselbe. Morgens werden sie und die anderen Kinder an Rollstühle gefesselt um dann in den Klassenraum geschoben zu werden. Was ist besonders an diesen Kindern?

Das Cover finde ich zwar schlicht, aber trotzdem irgendwie aussagekräftig. Als würde dem Mädchen die ganze Welt gehören und doch ist sie wohl eher eine Gefangene.
Der Schreibstil ist wirklich gut, man kann der Geschichte gut folgen und doch braucht der Autor keine komplizierten Sätze dazu. Was allerdings auffällt ist, dass sich die Geschichte und der Hintergrund erst so nach und nach aufbauen, das liegt daran, dass man zuerst den Geschehnissen aus Melanies Sicht folgt und diese weiß selber nicht allzu viel über ihre Umwelt und warum sie letztendlich auf diesem Militärstützpunkt ist.
Erst nach einigen Seiten wechselt man mal in die Sicht einer anderen Person und so erfährt man immer mehr von der Katastrophe, die sich auf der Welt ereignet hat.
Melanie wirkt zunächst wie ein normales, kleines Mädchen. Sie ist sehr liebebedürftig (was wohl auch daran liegt, dass niemand die Kinder anfassen darf oder sollte) und ist sehr wissbegierig. Vor allem Miss Justineau hat es ihr angetan und sie baut eine innige Beziehung zu ihr auf. Und nachdem man erfahren hat war wirklich mit den Kindern los ist, ist man schon so an Melanie gewöhnt, dass man gar nicht mehr anders kann als sie trotzdem zu mögen. Ich konnte ihre Handlungsweisen voll nachvollziehen und mein Mitleid hat sich nach und nach in Respekt für sie umgewandelt, denn sie erfährt auch zusammen mit dem Leser immer mehr und ist zwar zunächst geschockt, aber lernt mit der Situation umzugehen.
Bei Miss Justineau ist die Sache leider etwas andersherum. Zuerst habe ich gedacht, dass sie einfach nur sehr rebellisch ist und sich für die Kinder einsetzen möchte. Es gibt ja immer jemanden, der gegen das System ist. Aber im Laufe der Geschichte ist sie mir doch manchmal auf die Nerven gegangen. Denn so wie Melanie sich lernt zu akzeptieren, habe ich das Gefühl, dass Miss Justineau einfach die Augen vor der Wahrheit verschließt und in Melanie nur ein Mädchen sehen will. Und das fand ich schon sehr naiv und auch stellenweise gefährlich. Erst gegen Ende als sie keine andere Möglichkeit mehr hat, handelt sie meiner Meinung nach wieder gut und richtig.
Aber was zwischen dem Mädchen und der Lehrerin entsteht ist eine feste Freundschaft und das hat mir dann wiederum doch wieder sehr gut gefallen.
Als Manko habe ich empfunden, dass man sehr lange keinen genauen Überblick darüber hat, wohin die Geschichte führen soll. Bis zum Schluss ist das Buch sehr undurchsichtig und es ist einfach eine Art Road Trip. Mit von der Partie sind dann noch Dr. Caldwell und Sergeant Parks und ich finde es einen sehr guten Kniff, durch die verschiedenen Perspektiven, dass man irgendwie alle in ihren Handlungen verstehen kann. Klar gibt es Sympathieträger, aber letztendlich kann man als Leser gut nachvollziehen warum jeder in seinen eigenen Gedanken, seine Verhaltensweisen für richtig hält. Das finde ich schon recht unkonventionell, aber dadurch hat mir das Buch gefallen. Denn es muss nicht immer nach Schema F gehen.
Das Ende kommt dann mit einem Paukenschlag und ich fand es einfach klasse. Auch hier für mich kein typisches Ende, denn es geht nicht für alle gut aus, aber ich finde es konsequent und gut überlegt. Ein Ende nach meinem Geschmack.

Mein Fazit: Zwischendurch erinnert das Buch etwas an einen dystopischen Road Trip, aber der Schreibstil ist locker und es lässt sich einfach gut weglesen. Mir hat besonders gefallen, dass sich nicht alles in Wohlgefallen auflöst, sondern hier auch mal nach anderen Wegen und Lösungen gesucht wird. Und darunter fällt auch das Ende, dass mich vollkommen überrascht hat.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Sehr gutes Buch

Stalker
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Alex beginnt einen Schreibkurs bei der Schriftstellerin Siobhan McGowan. Er verliebt sich direkt in sie und beginnt mehr über sie herauszufinden und stellt ihr nach. Seine Obsession beginnt.

Das Cover ...

Alex beginnt einen Schreibkurs bei der Schriftstellerin Siobhan McGowan. Er verliebt sich direkt in sie und beginnt mehr über sie herauszufinden und stellt ihr nach. Seine Obsession beginnt.

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist sehr einnehmend ohne überladen zu sein. Und diese grauen, gedeckten Farben wirken klasse im Kontrast mit den roten Blüten.
Durch die Wahl der Tagebuchform fühlt man sich einfach direkt angesprochen und so ist man auch direkt mitten drin in der Geschichte.
Nicht nur die Sicht von Siobhan lernen wir kennen, sondern auch Alex schreibt Tagebuch und erzählt uns alles aus seinem Blickwinkel. Und genau dieser Wechsel ist einfach wahnsinnig gut gelungen. Man lernt auf der einen Seite Siobhan näher kennen, die zuerst nur Kleinigkeiten feststellt und daher denkt, dass sie einfach nur schusselig ist. Sie ist das Opfer, das die Angst verkörpert und nach und nach feststellt was wirklich los ist.
Aber dann ist da noch Alex. Dessen Tonfall eher an kühle Gelassenheit grenzt und alles nicht als so furchtbar erachtet, denn schließlich liebt er sie und bald wird sie ihn auch lieben in seiner Vorstellung.
Und genau diese Wechsel sind gelungen und bauen eine gute Spannung im Buch auf.
Die Charaktere haben mir ganz gut gefallen. Siobhan wirkt am Anfang sehr verletzlich, aber vielleicht auch ein wenig naiv. Sie lässt sich sehr stark auf die Stalkergeschichte ein und findet irgendwie keinen Ausweg.
Alex hingegen ist ja eigentlich der Böse in der Geschichte, aber trotzdem hat man Phasen, wo man einfach nur Mitgefühl mit ihm haben muss. Denn durch die intime Art, das Tagebuch, erfährt man einfach so tiefgehendes über ihn und von ihm, dass das nicht ausbleibt.
Doch dann in der Mitte des Buches sinkt die Spannungskurve ein wenig und ich habe mich gefragt, worauf die Autoren hinauswollen. Das hatte mich kurzzeitig aus der Geschichte gerissen.
Jedoch lässt die erste überraschende Wendung nicht lange auf sich warten und man beginnt wieder von vorne atemlos durch die Geschichte zu hetzen.
Der Schreibstil ist sehr gut, was ich ja immer schwierig finde bei zwei Autoren. Aber er ist gut aufeinander abgestimmt und alles lässt sich flüssig lesen. Man merkt nicht, dass das Buch nicht nur von einem Autor geschrieben wurde.
Ich habe mich gefragt, ob die beiden sich die Rollen geteilt haben. Denn klar, sind die Schreibstile der Protagonisten anders. Ich hätte gerne etwas mehr über die Entstehung des Buches gewusst. Aber ich könnte mir das wirklich gut vorstellen, dass Louise Voss vielleicht Siobhan und Mark Edwards Alex Sicht geschrieben haben.
Das Ende wartet dann wieder mit einer sehr überraschenden Wendung auf und ist wirklich klasse. Es geht zwar nicht alles zu 100% gut aus, aber trotzdem ist es stimmig und einfach nur passend zur ganzen Geschichte.

Mein Fazit: Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich an eine spannende (aber normale) Stalkergeschichte, aber die Entwicklungen im Roman haben mich teilweise vollkommen überrascht und waren einfach nur genial. In der Mitte sind zwar einige langatmige Stellen, aber ansonsten war das Buch sehr gut.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Regt einen zum Nachdenken an

Ohne Wenn und Abfall
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Milena Glimbovski hat einen Supermarkt gegründet. Aber in Original Unverpackt gibt es keine Einwegverpackungen. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, die Idee dazu und gibt einige Tipps, wie man ...

Milena Glimbovski hat einen Supermarkt gegründet. Aber in Original Unverpackt gibt es keine Einwegverpackungen. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte, die Idee dazu und gibt einige Tipps, wie man selber Zero Waste leben kann.

Das Cover ist ein wirklich schönes Foto von der Autorin und gefällt mir ausgesprochen gut.
Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich keine großen Vorstellungen was mich erwarten könnte und so war ich einfach nur gespannt auf die Lektüre.
Und da Milena ihre Geschichte sehr humorvoll startet, hatte ich einen leichten Einstieg. Denn ihren Witz verliert sie im ganzen Buch nicht und so konnte man das Buch gut lesen. Es war keinesfalls trocken oder langweilig, sondern sehr interessant und dabei konnte man dann doch noch einiges lernen. Aber dazu später mehr.
Kurz zum Schreibstil:
Die kurzen Sätze vermitteln einem das Gefühl von einem Gespräch und man vergisst leicht, dass die Autorin einem nicht gegenüber sitzt. Dazu hat mir im ganzen Buch, ihre Ehrlichkeit imponiert. Es ist wirklich spannend, was man doch alles erreichen kann wenn man nur will, obwohl man keine große Ahnung von der Materie hat. Also von Zero Waste schon, aber dem ganzen geschäftlichen Drumherum. ;)
Natürlich hat man schon öfter von Zero Waste gehört, aber bis jetzt hatte ich mich noch nicht so genau damit auseinander gesetzt, aber die Erklärungen im Buch dazu haben mich schon sehr schön zum Nachdenken gebracht. Wie gehen wir mit unserem Müll um? Und müssen diese ganzen, riesigen Mengen an Verpackungen sein?
Man beginnt einfach stark über seine momentanen Lebensweise nachzudenken und ob man nicht daran was ändern kann.
Und eine Änderung muss her!
Ich hatte bei der Lektüre das Gefühl, als würde Milena Glimbovski einfach nur ihren eigenen Lebensstil erklären und wiedergeben und so hat man nicht das Gefühl eines mahnenden Zeigefingers, der sagt, du musst auch so Leben. Aber trotzdem fühlt man sich auf seine Lebensweise hingewiesen und da sie nach einem eher theoretischen Teil im praktischeren Teil fast alle Bereiche des Lebens anspricht, bekommt man auch einen guten Einblick darein, was man ändern könnte und auch kann.
Klar geht es viel um Lebensmittel und das Einkaufen (natürlich wird viel und oft auf ihre Firma OU hingewiesen, aber das ist vollkommen legitim), aber außerdem spricht sie auch die Bereiche Hygiene, Kinder, Büro, Kleider und Reisen an und man hat einen Überblick über wichtige Dinge und wie man sie anders (vielleicht sogar besser?) machen könnte.
Am Ende hatte ich das Gefühl, dass Milena eine Art Plädoyer für ihren Lebensstil hält und dieses ist auch sehr gelungen und wenn ich nicht schon vorher überzeugt gewesen wäre, was zu ändern, danach wäre ich es auf jeden Fall.

Mein Fazit: Ich habe mich zum ersten Mal so richtig mit Zero Waste auseinandergesetzt und mir gab das Buch sehr zu denken. Ich werde auf jeden Fall mehr auf meinen Müll achten und mal bewusst schauen, wo ich was ändern kann. Ich habe viele Tipps und Ideen mitnehmen können und das ist doch Sinn des Buches gewesen. Also Auftrag erfüllt würde ich sagen. ;)

Veröffentlicht am 10.01.2018

Lesenswert

Die Vergessenen
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Manolis scheint ein erfolgreicher Autorhändler zu sein, aber nebenbei übernimmt er noch andere Aufträge an. Als Mann für alles erledigt er verschiedene Dinge, die auch nicht immer legal sind.
Jetzt bekommt ...

Manolis scheint ein erfolgreicher Autorhändler zu sein, aber nebenbei übernimmt er noch andere Aufträge an. Als Mann für alles erledigt er verschiedene Dinge, die auch nicht immer legal sind.
Jetzt bekommt er einen scheinbar leichten Auftrag, denn er soll ein Dossier besorgen, das seinem Auftraggeber schaden könnte. Sein erster Auftrag der ihn an seine Grenzen führt.

Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl es auf den ersten Blick nicht so viel mit der Geschichte gemeinsam hat. Außerdem wirkt es trotz der scheinbaren Idylle sehr bedrohlich.
Der Schreibstil konnte mich von Anfang an überzeugen und auch die Erzählung aus der Perspektive von Manolis, der ja nicht zu den einwandfrei Guten gehört, ist sehr interessant geschrieben. Obwohl ich nicht immer alles nachvollziehen konnte, da ich doch eine andere Meinung in manchen Dinge habe, aber man muss ja nicht mit allem übereinstimmen, was der Protagonist so macht.
Im Buch begegnet uns auch Vera, eine Journalistin. Der Wechsel zwischen den Charakteren ist gelungen, denn neben den beiden lernen wir auch Veras Tante Kathrin etwas kennen.
Vera mochte ich von Anfang an sehr gerne, sie ist für mich eine starke Frau, die eigentlich weiß was sie will, der aber manchmal etwas der Mut fehlt. Aber im Laufe der Geschichte, wird sie immer mutiger und setzt sich damit nicht nur für ihren eigenen Lebensweg ein.
Kathrin hingegen konnte ich irgendwie so gar nicht verstehen, ein schwieriger Charakter, denn eigentlich scheint sie nett, aber ist letztendlich doch nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Denn sie will unabhängig und frei bleiben um jeden Preis.
Die Charaktere sind bis ins Detail sehr gut ausgearbeitet und es scheint einem alles realistisch und vorstellbar.
Immer mal wieder erfahren wir einiges über die Vergangenheit der Figuren und diese fließenden, guten Übergänge zwischen dieser und der Gegenwart, sind einfach nur gelungen. Keine harten Ecken und Kanten. Man kann alles gut und leicht lesen.
Obwohl das Thema keineswegs leicht zu verdauen ist und einen zuweilen wütend macht. Denn die Verknüpfung der NS-Vergangenheit mit den fiktiven Orten, die sie sich ausgedacht hat, ist sehr gut und es wirkt alles gut recherchiert.
Aber lange Zeit bleibt das Geheimnis bewahrt, denn die Autorin streut hin und wieder nur leichte Andeutungen hinein und es gibt erstmal keine eindeutigen Beweise. Die Handlung scheint eigentlich klar vor einem zu liegen, aber vieles ist im Dunkeln und enthüllt sich erst nach und nach. Das baut die Spannung natürlich im Buch auf.
Diese hält sich auch bis zum Ende und lässt kaum nach.
Das Ende ist klasse, aber es hat einen leichten Wehmutstropfen, denn ein Wunschende ist es eher nicht. Ich hätte mir was anderes lieber vorgestellt, aber so wirkt es nur umso wahrscheinlicher. Was schon irgendwie traurig ist.

Mein Fazit: Mit dem Thema Nationalsozialismus ist es kein leichtes Buch, aber es lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere sind bis ins letzte ausgearbeitet und dadurch wirkt alles nur noch realistischer. Ein wirklich sehr gutes Buch!

Veröffentlicht am 23.12.2017

Ein wirklich klasse Ende

Demon Road (Band 2) - Höllennacht in Desolation Hill
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Amber ist, nachdem sie den Leuchtenden Dämon betrogen hat, mit Milo auf der Flucht. Doch in Desolation Hill scheint das Ganze ein Ende zu haben, denn die Höllenhunde können die Stadtgrenze nicht übertreten. ...

Amber ist, nachdem sie den Leuchtenden Dämon betrogen hat, mit Milo auf der Flucht. Doch in Desolation Hill scheint das Ganze ein Ende zu haben, denn die Höllenhunde können die Stadtgrenze nicht übertreten. Eine unsichtbare Barriere hält sie davon ab. Was geht in dieser Stadt vor?

Das Cover sagt mir auf den ersten Blick gar nicht zu, aber auf den zweiten finde ich die Zombies im Hintergrund schon gelungen.
Ich fand es gut, dass am Anfang des Buches nochmal eine Art kurze Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Teil ist, so ist man wieder direkt in der Geschichte drin und weiß genau was passiert ist. Denn die Pausen zwischen den Erscheinungsterminen sind schon manchmal lang.
Der Schreibstil von Derek Landy ist auch hier wieder gewohnt humorvoll und ich mag diese Art einfach. Einige Charaktere unter anderem Milo haben einfach eine so trockene Art an sich und das ist einfach urkomisch. Natürlich erinnert das alles sehr stark an Skulduggery Pleasant, aber das ist ja nicht verwunderlich, denn warum sollte Landy von altbekannten abweichen?
Wobei mir schon so einige Parallelen aufgefallen sind. Neben dem Humor fällt einem direkt auf, dass hier wieder ein Teenager mit einem zwielichtigen Kerl durch die Gegend reißt und gegen Monster kämpft. Na, merkt ihr was? ;)
Aber trotzdem sind die Geschichten grundverschieden. Und das ist gut so. Einmal sind Amber und Milo vor einem wütenden Dämon auf der Flucht und dann wollen die beiden auch gar keine Helden sein. Sie sind einfach damit zufrieden lebend davon zu kommen. Und das finde ich mal eine erfrischend andere Sichtweise. Ich muss nicht immer von den Guten lesen, die aus heroischen Gründen gegen die Bösen kämpfen. So geht es auch. :D
Und Kämpfe hat man trotzdem in dem Buch genug.
Wobei ich da eine Kritik anmerken muss, denn manchmal finde ich es schon etwas viel und vor allem sind diese Szenen sehr detailreich beschrieben und einige sogar äußerst brutal und ekelerregend. Und für einen Jugendroman finde ich das an manchen Stellen einfach too much. Das muss meiner Meinung nicht sein.
Amber ist eigentlich okay und irgendwie benimmt sie sich schon wie ein typischer Teenager, aber an einigen Stellen finde ich sie schon etwas nervig. Diese Unsicherheit zwischendurch konnte auch etwas weniger sein, denn: ja, ich habe verstanden das sie sich unwohl in ihrer Haut fühlt.
Milo hingegen ist einfach nur genial. Er ist zwar nicht der große Redner, aber wenn er dann mal was sagt, musste ich viel schmunzeln und zuweilen lachen. Ein Kerl, der nicht der Gute sein will, aber es doch irgendwie ist. Wie sagt man: „Harte Schale, weicher Kern“ Oder so ähnlich. ;)
Aber auch die unterschiedlichen Nebencharaktere werden sehr im Detail beschrieben und so kommen sie einem gar nicht wie Randfiguren vor und nehmen einen großen Teil der Geschichte ein. Das finde ich wirklich klasse, denn so kommt natürlich nochmal mehr Spannung in die Sache und Landy kann geschickt zwischen den verschiedenen Blickwinkeln wechseln.
Bei dem Buch hat mich die deutsche Übersetzung des Titels wieder etwas gestört, denn der Titel lässt vermuten, dass sich viel um diese Höllennacht dreht, aber dazu kommt Landy recht spät und sie läuft auch irgendwie eher so nebenher. Aber als ich mir den englischen Originaltitel angesehen habe, war mir klar, dass das auch so nicht gedacht war. Aber nun gut, anderes Thema. :/
Das Ende finde ich wirklich gelungen und es zeigt mal wieder, dass nicht immer die Guten gewinnen müssen. Oder tun sie es doch? ;)
Es macht auf jeden Fall Lust weiter zu lesen und ich warte jetzt mit Spannung auf den dritten Teil.

Mein Fazit: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, denn an einigen Stellen ist es äußerst brutal und das finde ich für ein Jugendbuch schon extrem. Aber trotzdem liebe ich einfach diese albernen Dialoge zwischendurch und Landys trockenen Humor. Und auch Höllennacht in Desolation Hill hat mir wieder sehr gut gefallen, vor allem das Ende.