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Veröffentlicht am 14.06.2017

Andere Story als erwartet

Ich bin die Nacht
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Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich ...

Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich Jim um ein Spiel mit ihm zu spielen.
Ackerman kennt keine Skrupel und keine Reue, er tötet einfach nur.

Das Cover ist in seiner Schlichtheit sehr passend zum Titel Ich bin die Nacht. Dazu kommt dann noch der schwarze Schnitt mit dem Titel und dem Autor drauf. Sehr schön gestaltet finde ich, obwohl so einfach.
In die Geschichte bin ich sehr gut gestartet und es beginnt direkt sehr spannend. Ackerman scheint der perfekte Mörder zu sein, denn er zeigt keinerlei Gefühle und mordet einfach nur um des Mordens willen.
Dadurch entwickelt sich einfach ein spannender Plot, denn wie geht man mit so einem Menschen um?
Dann lernt man Marcus kennen, den gescheiterten Polizisten, der durch ein besonderes traumatisches Erlebnis seine Laufbahn beendet hat und nun in Asherton gelandet ist.
Er scheint der klassische Ermittler. Aber er scheint es auch nur, denn während Ackerman ein wirklich interessanter Charakter ist, fand ich Marcus dann doch etwas zu weinerlich und ängstlich. Eigentlich kam er mir sehr passiv vor, obwohl er durchaus im Kampf seinen Mann stehen kann. Sehr verwirrend und widersprüchlich fand ich das manchmal.
Die Liebesgeschichte zwischen Marcus und Maggie, der Bardame, die er direkt kennenlernt, fand ich etwas übertrieben und das entwickelt sich dann doch sehr rasant.
Dann kommt relativ am Anfang auch noch eine überraschende Wendung und die Story gerät in eine ganz andere Richtung als gedacht. Zuerst fand ich das auch sehr spannend weiterhin, aber dann war es mir doch etwas viel Verschwörung und Schicksal und das wurde mir dann einfach zu viel.
Die Jagd nach dem Mörder Ackerman wird etwas nebensächlich und wenn man den Klappentext gelesen hat, hatte ich mir schon ein bisschen mehr Serienmörderjagd vorgestellt.
Okay, ich war völlig überrascht von dieser Wendung, aber meiner Meinung hätte das nicht sein müssen und Ackerman redet mir dann später auch zu viel vom Schicksal.
Gegen Ende ist zwar dann wieder jede Menge Spannung drin, aber das liegt dann doch wieder mal an Ackerman. Marcus ist ein Ermittler dem es meiner Meinung nach an Härte fehlt. Gut, es ist vielleicht mal interessant einen nicht stereotypen Ermittler zu haben, einer der kein typischer Held ist, aber ein bisschen weniger Gejammer hätte ich mir schon gewünscht.
So fand ich nach dem großen Showdown die Auflösung dann auch nicht so gut, denn irgendwie wirkte alles sehr inszeniert und konnte mich nicht überzeugen von seiner Glaubhaftigkeit.

Mein Fazit: Das Buch hat zwar durchaus seine sehr guten, spannenden Stellen, aber leider überwiegen die nicht, denn es wird meiner Meinung nach zu viel Drumherum erzählt und auch der Serienmörder Ackerman tritt zunehmend in den Hintergrund. Das hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt und bin deshalb etwas enttäuscht von dem Buch. Es klang recht vielversprechend.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Recht schwierig

Der abenteuerliche Simplicissimus
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Simplicissimus hütet zu Hause bei seinem Vater die Schafe. Er ist zufrieden damit, als die Familie von plündernden Reitern überfallen wird. Er kann in den Wald flüchten und trifft dort auf einen Einsiedler ...

Simplicissimus hütet zu Hause bei seinem Vater die Schafe. Er ist zufrieden damit, als die Familie von plündernden Reitern überfallen wird. Er kann in den Wald flüchten und trifft dort auf einen Einsiedler der sich seiner annimmt.

Das Cover ist einfach und zeigt eine Art Teufel? Ich bin mir nicht ganz sicher, auf jeden Fall altmodisch und passend zum Jahrzehnt des Autors.
Das Buch selber ist in Altdeutsch geschrieben, was zwar nicht verwunderlich ist, kam es doch 1669 raus. Aber für mich war das natürlich sehr schwer zu lesen und ich musste mich wirklich konzentrieren. Also kein Buch was ich einfach mal so nebenbei lesen konnte, da brauchte ich etwas Zeit für.
Außerdem gibt es dadurch kaum Absätze und Satzzeichen. Der Text wurde einzig durch Schrägstrichen ab und zu etwas unterteilt.
Dadurch ist es auch kaum verwunderlich, dass ich für dieses Buch ewig gebraucht habe um es fertig zu lesen, aber nun ist es geschafft. ;)
Okay, ich muss zugeben, das Continuatio hinten im Buch habe ich mir gespart zu lesen, denn ich war eigentlich ziemlich froh die Hauptgeschichte beendet zu haben. Ich habe mich schon ziemlich schwer getan und mich vielleicht auch etwas überschätzt als ich die Geschichte gestartet habe.
Aber trotzdem bin ich froh dass ich es durchgezogen habe, denn nun kann ich ein weiteres Buch abhaken.
Das muss ich kurz erklären: Ich habe mir nämlich das Buch 1001 Bücher, die man gelesen haben sollte mal gekauft und versuche nun diese nach und nach abzuhaken. Momentan habe ich 29 Bücher von der Liste gelesen.
Aber nun zurück zum Simplicissimus:
Am Anfang wird klar warum er so genannt wird, denn er hat wirklich ein einfaches Gemüt und ist sich überhaupt gar nicht im Klaren was die Reiter da denn tun. Den Krieg (es geht um den 30jährigen Krieg) scheint er bis dato noch nicht wahrgenommen zu haben. Dadurch wird alles etwas kindlich beschrieben. Obwohl es schon ziemlich brutal an einigen Stellen ist, denn es ist sehr vom Krieg beherrscht und Simplicissimus bleibt natürlich nicht so ein kindlicher Geist, obwohl er zunächst von dem Einsiedler ziemlich religiös erzogen wird. Das scheint im Übrigen auch ein großer Teil des Themas zu sein, aber das ist ja für die Zeit nicht so verwunderlich.
Als er aber dann irgendwann in die Städte kommt und seine Reise in der Welt fortsetzt, sieht er wie schlecht die Menschen sind und ist durch seine simplen Vorstellungen oft Zielscheibe von Schabernack und Späßen, doch irgendwann merkt er wie er veralbert wird und wandelt sich dann auf einmal vom einfachen, eigentlich netten Kerl zum diebischen, ausschweifend lebenden Mann. Und auf einmal merkt man, dass er wohl doch nicht so dumm und einfach gestrickt ist, wie es den Anschein hatte.
Aber ich war trotzdem geschockt, was die Welt aus einem zu machen scheint, wenn man nicht aufpasst. Da habe ich mich auch gefragt, ob Grimmelshausen das Buch als eine Art Gesellschaftskritik geschrieben hat, denn irgendwie kam es mir so vor, als würde er die Lebensweise der Leute anprangern. Obwohl ich finde am Ende macht er sich das dann doch etwas zu einfach, indem er die Welt für sein „schlechtes“ Leben verantwortlich macht und behauptet sie hätte ihn verführt. Man kann nicht andere für seine Lebensweise verantwortlich machen, denn letztendlich hat er sich ja selber für diesen Lebensweg entschieden.
Die Erzählart ist teilweise recht langatmig und haarklein beschrieben um dann gegen Ende auf einmal schnell in der Geschichte voran zu springen. Gut, ich war ein klein wenig froh, denn so konnte ich das Buch schneller zuklappen. Obwohl ich das nicht so schlimm meine wie es vielleicht klingt, es lag wirklich fast nur an der Sprache, denn ich fand das einfach nur anstrengend nach einer Weile. Vielleicht werde ich irgendwann mal schauen, ob es den abenteuerlichen Simplicissimus auch in einer Übersetzung ins moderne deutsch gibt, dann verstehe ich vielleicht noch einige Passagen, die ich bis jetzt etwas überflogen hatte, da sie mich vollkommen verwirrt hatten. Oder ich schaue mal ob ich den Film irgendwo finde, meine Mutter erzählte mir, dass sie den vor Jahren mal gesehen hat.

Mein Fazit: Die Geschichte scheint recht spannend zu sein, aber leider war mir das Altdeutsche etwas zu anstrengend zu lesen, sodass ich die Lust ein klein wenig verloren habe und das Buch vor mir hergeschoben habe. Im Nachhinein bin ich aber etwas stolz auf mich es beendet zu haben.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Tolkien sollte man lesen

Die Kinder Húrins
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Morgoth greift an und Húrin wird von ihm nach einem Kampf gefangen gehalten. Túrin, noch ein Kind, wird von seiner Mutter Morwen zu den Elben geschickt. Und von da aus beginnt für ihn eine Odyssee durch ...

Morgoth greift an und Húrin wird von ihm nach einem Kampf gefangen gehalten. Túrin, noch ein Kind, wird von seiner Mutter Morwen zu den Elben geschickt. Und von da aus beginnt für ihn eine Odyssee durch Mittelerde und gegen den Fluch Morgoths.

Das Cover erinnert direkt an die Bücher von J.R.R. Tolkien und man weiß direkt woran man ist. Klassisch, aber gut.
Da es bei mir schon etwas länger her ist, dass ich Der Herr der Ringe und Der Hobbit gelesen habe, war ich zunächst einmal etwas verwirrt durch die vielen verschiedenen Namen in der Einführung. Diese war zwar recht gut und Christopher Tolkien erklärt auch nochmal einiges, aber ich musste mich einfach erst einfinden in die Geschichte.
Nachdem ich aber die erste Hürde überstanden hatte, bin ich schnell und gut in die Geschichte reingekommen, denn der etwas berichtende Stil macht das einem nicht sehr schwer.
So ist man das aber von Tolkien gewöhnt und deshalb hat mich das nicht weiter gestört. Im Gegenteil, mir hat das sogar außerordentlich gut gefallen, da man so das Gefühl hat eine Sage zu lesen und keine einfache Geschichte.
Man ist als Leser mittendrin dabei und fühlt sich ein bisschen an eine Lagerfeuerstimmung versetzt.
Am Anfang (und eigentlich auch mittendrin immer mal wieder) gibt es einfach sehr viel Krieg, Mord und Tod. Das scheint zunächst einmal grausig, aber Tolkien hat eine so trockene Art dies zu berichten, das man fast unbeachtet darüber hinweg liest.
Dann kommt auch die Geschichte endlich auf Túrin zu sprechen und dieser muss einfach schon als Kind viele Schicksalsschläge erleben. Krieg und den Verlust seines Vaters und dann wird er auch noch von seiner Mutter fortgeschickt, all das ist für einen kleinen Jungen wohl nicht leicht zu ertragen und ich hatte stellenweise sehr stark Mitleid mit ihm.
Allerdings muss ich sagen, dass ich den überwiegenden Teil seine Art überhaupt nicht mochte. Er war sehr oft einfach störrisch, sehr wütend und muss immer seinen Willen durchsetzen und das hat mir auch die Geschichte leider etwas madig gemacht.
Wenn die meiner Meinung nach sehr sympathischen Nebenfiguren nicht gewesen wären, hätte ich nicht gewusst wie ich dieses Buch bewerten soll.
Doch leider verlassen uns diese auch oft sehr schnell und tauchen auch später nicht mehr auf. Schade, denn von einigen Charakteren hätte ich gerne doch noch etwas mehr gehabt (z.B. Nellas oder Beleg).
Obwohl Túrin wohl der Hauptprotagonist der Geschichte scheint, werden aber auch die anderen Familienmitglieder erwähnt, aber diese sind leider mitnichten netter. Sowohl seine Mutter als auch seine Schwester zeigen diese eigensinnigen Charakterzüge und so scheint mir als einziger edel und nett das Familienoberhaupt Húrin. Obwohl er ja in Gefangenschaft ist und man nicht so viel über seinen wahren Charakter erfährt.
Die Geschichte selber ist dann doch etwas düster und man hetzt von einer kriegerischen Auseinandersetzung zur nächsten. Das bringt natürlich Spannung auf und man liest einfach atemlos weiter. So konnte mich dann Tolkien doch wieder fesseln. :)
Das Ende ist dann auch sehr traurig und so eins hätte ich selbst dieser unsympathischen Familie nicht gegönnt. Sehr tragisch!
Danach folgen dann noch Erklärungen von Christopher Tolkien wie er diese Geschichte „zusammengesetzt“ hat. Das war wieder sehr interessant zu lesen, denn J.R.R. Tolkien scheint ziemlich kreativ gewesen zu sein und vieles gleichzeitig verfasst zu haben. Oder zumindest einiges angefangen um dann wieder was anderes zu beenden.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die tollen Illustrationen von Alan Lee. Die Bilder waren zwar auch teilweise sehr düster, aber einfach nur passend und haben mich in ihren Bann gezogen.

Mein Fazit: Obwohl ich die Familie Húrin nicht als Sympathieträger bezeichnen würde, ich würde sogar sagen, dass sie mir an einigen Stellen mit ihrer Art einfach auf die Nerven gegangen sind, muss ich sagen, dass mich Die Kinder Húrins wieder total nach Mittelerde gezogen hat und ich es trotzdem gebannt gelesen habe.
Nach der Lektüre habe ich einfach Lust bekommen nun auch endlich mal die anderen Bücher von J.R.R. Tolkien zu lesen. :)

Veröffentlicht am 18.05.2017

Habe anderes erwartet

Smoke
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Wie wäre eine Welt in der man sofort die Sünde sieht?
Thomas lebt in so einer Welt, in der jede Lüge durch Rauch, der von einem aufsteigt sichtbar wird. Dadurch lebt man in ständiger Angst, denn die Elite ...

Wie wäre eine Welt in der man sofort die Sünde sieht?
Thomas lebt in so einer Welt, in der jede Lüge durch Rauch, der von einem aufsteigt sichtbar wird. Dadurch lebt man in ständiger Angst, denn die Elite des Landes wird zum Nicht-Rauchen erzogen. In dem Internat, in dem Thomas lebt, werden regelmäßig alle Schüler auf das Rauchen geprüft.
Auch Thomas muss sich dem Rauch stellen.

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Das düstere, neblige zeigt einem sofort was Sache ist und durch Big Ben wird klar, wo man sich befindet.
Passt zum Buch wirklich sehr gut.
Der Schreibstil von Dan Vyleta gefällt mir sehr gut. Er weiß, wie man diese düstere Atmosphäre heraufbeschwört. Das und die sehr bildhafte Sprache sorgt dafür, das man sich direkt in Thomas Welt hineinversetzt fühlt, in der durch den Rauch Kontrolle über die Menschen ausgeübt wird. Denn dadurch dass die Adligen nicht rauchen (oder zumindest lernen es zu unterdrücken) werden sie zu besseren Menschen als die „normale“ Bevölkerung.
Was mir irgendwie nicht klar war am Anfang ist die Zeit in welcher die Handlung spielt. Ich fühlte mich ganz stark an Charles Dickens Romane erinnert und ich denke nach der Lektüre, dass ich die Geschichte auch dort ansiedeln würde.
Auch das Genre kann ich irgendwie nicht wirklich einordnen. Ist es ein Fantasyroman? Oder doch eher mystisch angehaucht? An einigen Stellen erinnerte mich die Reise der drei Hauptcharaktere Thomas, Charlie und Livia eher an einen Abenteuerroman, aber bis zum Ende ist es mir nicht klar, wohin das Buch nun gehört.
Wenn es eher abenteuerlich wurde, dann stand der Rauch nicht wirklich im Mittelpunkt und der Autor verliert sich in teilweise weitschweifigen Erzählungen über die Beziehung der drei Charaktere. Das war dann manchmal etwas ermüdend und hat sich sehr gezogen. Da hätte man vielleicht das ein oder andere Kapitel kürzen können.
Die Geschichte wechselt immer zwischen dem dritten Erzähler und einer Ich-Perspektive. Manchmal sind diese aus der Sicht einer Person, die nur eine Nebenrolle spielt. Am Anfang bin ich nicht so gut in diesen Wechsel hineingekommen, da ich das etwas unorganisiert fand, weil man plötzlich aus der eigentlichen Handlung gerissen wird und eine Sicht einer komplett fremden Person erzählt bekommt. Aber später fand ich es doch ganz interessant und hatte mich dann eingelesen. Was ich daran besonders interessant fand, war die etwas berichtende Art der Ich-Erzähler, so wirkte es als würde man als Leser direkt angesprochen. Allerdings hat das wirklich lange gedauert und so war dann erstmal die Hälfte des Buches gelesen, bevor ich mich an die Art gewöhnt hatte.
Trotzdem tappte ich fast die ganze Zeit während der Lektüre im Dunkeln und wurde nicht wirklich schlau aus der Geschichte.
Ich dachte, es wird vielleicht erklärt woher der Rauch kommt. Aber diese Frage bleibt offen. Außerdem wird im Buch häufig vieles andere in der Vordergrund gerückt und der Rauch verschwindet in den Hintergrund und ist nur schmückendes Beiwerk. Da habe ich dann doch anderes erwartet. Da das Buch ja auch Smoke heißt.
Was mir allerdings gut gefallen hat, war die moralische Frage hinter der ganzen Sache. Die Adligen im Buch gehen einfach über Leichen, Hauptsache sie sind rauchfrei. Aber auch die sogenannten Revolutionäre machen alles um ihre Ansichten und Änderungen durchzusetzen. Alles natürlich zum Wohle der Allgemeinheit.
Wobei hier natürlich die Art und Weise der Revolution nicht weiter erläutert wird. Wie alles, denn der Autor tänzelt die ganze Zeit so ziemlich um den Kern herum.
Das Ende ist dann auch eher so naja und kann leider nichts mehr rausreißen. Geht es letztendlich dann doch um Freiheit? Ich weiß es leider nicht.
Fühle mich nicht wirklich zufrieden nach der Geschichte und so überzeugt hat mich das Buch dann nicht.


Mein Fazit: Der Roman startet wirklich ganz passabel und nachdem ich mich eingelesen hatte, gefällt mir auch der Stil sehr gut. Die Sprache ist auch sehr passend zum Thema und man kann sich alles bildlich vorstellen, allerdings können diese Punkte die etwas langatmige und verworrene Story nicht rausreißen und so bin ich etwas enttäuscht von dem Buch. Auch hätte ich mir vielleicht eine deutlichere Erklärung zur Entstehung des Rauches gewünscht, aber wie vieles im Buch wurde diese nur angedeutet. Ich finde es wirklich schade, denn die Idee ist sehr interessant und spannend.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Sehr aktuell

Die Geschichte der Bienen
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1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, ...

1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, China: Tao arbeitet als Handbestäuberin in ihrem Bezirk. Die Bienen sind verschwunden.
Drei unterschiedliche Jahre, aber alle wollen nur das eine: ein besseres Leben für ihre Kinder.

Das Cover ist zwar recht schlicht, aber trotzdem sehr aussagkräftig. Die tote Biene zeigt einem genau, was einen erwartet.
Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich wirklich leicht lesen. Durch die klare Trennung der drei Charaktere kommt man auch nicht durcheinander und kann der Story gut folgen.
Diese ist wirklich sehr interessant, aber auch schockierend, wenn einem nochmal vor Augen geführt wird, wie wir Menschen mit der Natur umgehen.
Trotzdem braucht sie etwas um an Spannung aufzubauen und es werden auch recht viele Details drumherum gebaut.
Sehr spannend fand ich allerdings die Fakten zu den Bienen. Hier hätte ich mir vielleicht etwas mehr noch gewünscht. Denn manchmal kommen diese dann doch ein klein wenig zu kurz.
Die drei Charaktere sind recht unterschiedlich und doch wollen sie eigentlich dasselbe. Eigentlich wollen sie nur das, was wohl alle Eltern für ihre Kinder wollen: ein gutes Leben, vielleicht sogar ein besseres.
Jedoch bin ich nicht mit allen dreien gleich gut warm geworden. George war mir da noch am unsympathischsten, denn er versucht allen irgendwie einfach nur seinen Willen aufzudrängen.
Tao konnte ich da noch am besten verstehen, obwohl sie an einigen Stellen einfach zu streng reagiert und auch nicht immer den richtigen Weg für Wei-Wen wählt.
William ist mir lange Zeit ein Rätsel geblieben. Denn zuerst habe ich nicht so richtig durchgeschaut, was er eigentlich möchte. Ein Vater für seinen Sohn zu sein, auf den dieser stolz ist oder einfach nur Anerkennung von seinem Mentor?
So ist dieses Buch nicht nur eine Geschichte über das Verschwinden der Bienen, sondern auch eine Art Familiengeschichte.
Das Szenario, das Maja Lunde entwirft ist einfach nur erschreckend, aber mit keiner Sekunde unglaubwürdig. Man kann es sich sehr gut vorstellen und das macht alles nur noch realer.
Zum Schluss folgen dann ziemlich viele Erklärungen auf einmal, aber das Ende läuft dann perfekt zusammen und ist schlüssig. Obwohl mich die Frage beschäftigt, ob das wirklich ein Happy End sein kann?

Mein Fazit: Ich bin mir nach der Lektüre nicht wirklich sicher, ob ich es gut oder schlecht finden soll, auf jeden Fall ist es ein brisantes und aktuelles Thema, das in eine interessante Geschichte verpackt wurde. Man sollte dazu nicht wegschauen.