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Veröffentlicht am 23.08.2017

Würdiger Abschluss

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht
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Erwählt in tiefster Nacht ist der 5. und letzte Teil der Reihe Shadow Falls Camp.
In der Reihe geht es darum, dass Kylie ins Shadow Falls Camp kommt und dort feststellt, dass sie eine Übernatürliche ist. ...

Erwählt in tiefster Nacht ist der 5. und letzte Teil der Reihe Shadow Falls Camp.
In der Reihe geht es darum, dass Kylie ins Shadow Falls Camp kommt und dort feststellt, dass sie eine Übernatürliche ist. Aber eine ganz seltene und spezielle Art.
In diesem Teil lebt sie momentan bei ihrem Großvater väterlicherseits, der auch ein Chamäleon wie Kylie ist.
Aber natürlich kommt wieder mal alles anders als geplant.

Das Cover ist wie bei allen Bänden recht ähnlich. Die Farben sind in metallic, was soweit ganz gut aussieht, aber es befindet sich wiedermal eine Person auf dem Cover, die mir das Bild zerstört.
Da es sich um einen All-Age-Roman handelt, ist der Schreibstil jetzt nichts besonders hochtrabendes. Man kann es sehr gut lesen und die Seiten fliegen einfach so dahin, weil es einfach eine nette Lektüre für zwischendurch ist.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mit dem ersten Band 2013 gestartet bin und ich habe gemerkt, dass ich mich schon etwas verändert habe mit meinem Lesegeschmack. Denn dieser Teil war zwar wie gesagt eine gute Unterhaltung, aber leider auch mehr nicht.
Die Charaktere sind alle nett und was mir auf gut gefällt, ist der Witz zwischendurch. Denn alle kommen immer wieder in lustige Situationen und das lockert dann wieder alles auf.
Kylie z.B. ist für mich wie ein typischer Teenager. Sie möchte einfach nur dazu gehören, aber kann das durch ihre spezielle Art nicht direkt und gelangt so öfters mal in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und das mag sie natürlich nicht. Außerdem muss sie neben der Selbstfindung auch noch mit der ersten großen Liebe zurechtkommen und auch sonst gibt es so einige Veränderungen in ihrem Leben.
Für mich also ganz klar ein Buch auch über das Erwachsenwerden. Vielleicht würde ich es deshalb nicht wirklich zu den All-Agern zählen, sondern es ganz klar als Jugendroman betiteln.
Was ich allerdings sehr gerne mag, sind die ganzen Fantasyelemente in dem Buch. Neben Kylie gibt es dann auch noch die verschiedenen anderen Arten und diese sind Vampire, Werwölfe, Feen, Hexen und Gestaltwandler. Eine schöne bunte Mischung also, die natürlich immer für Spannung sorgt.
Was mir aber in diesem Roman sehr stark bewusst geworden ist, ist dass es wirklich extrem viel Liebesherzschmerz und Dramatik gibt und das fand ich dann doch etwas langatmig zwischendurch. Denn es ist manchmal äußerst anstrengend, wenn sich die Protagonisten nicht entscheiden können. Aber gut, Teenager halt. ;)
Aber dadurch ist mir dann ganz deutlich geworden, dass ich wohl definitiv zu viel Zeit zwischen den Bänden habe verstreichen lassen. Aber ich wollte jetzt endlich diese Reihe beenden und deshalb habe ich das bis zum Ende durchgezogen.
Obwohl die eigentliche Action wirklich erst ziemlich am Schluss vorkommt. Davor gibt es sehr viel Gerede um die Gefahr in der Kylie schwebt, aber viel mehr passiert dann auch wieder nicht.
Dann ist der große Showdown aber relativ schnell vorbei und man fragt sich ein bisschen ob es das wirklich schon gewesen sein kann.
Das Ende selber ist dann ein sehr passender Abschluss der Reihe und schwelgt natürlich wieder mal sehr im Kitsch und in der Liebe. Die vorherrschenden Elemente der Reihe wie mir scheint. 

Mein Fazit: Ich habe wohl einfach zu lange gewartet um die Reihe zu beenden, denn irgendwie scheint sich mein Lesegeschmack etwas verändert zu haben. Das Buch trifte vor Liebe und Herzschmerz nur so und wartet dazu noch mit einiges an Dramatik auf. Über die Gefahr wird meist nur geredet, aber trotzdem kann ich diese Reihe den Fantasylesern empfehlen, die einfach mal was nettes für zwischendurch suchen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Gutes Buch

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Targa arbeitet bei einer Spezialeinheit. Sie übernimmt meist die Fälle, bei denen die Polizei nicht weiterkommt. In ihrem neuen Job soll sie sich an einen Serienmörder heranmachen und seine Assistentin ...

Targa arbeitet bei einer Spezialeinheit. Sie übernimmt meist die Fälle, bei denen die Polizei nicht weiterkommt. In ihrem neuen Job soll sie sich an einen Serienmörder heranmachen und seine Assistentin werden. Denn das macht sie, sie geht auf Tuchfühlung mit den Verbrechern.

Obwohl ich ja kein Fan von Personen auf Covern bin, gefällt mir dieses wirklich gut. Vielleicht weil sie nur von hinten zu sehen ist. Dazu dieses kräftige rot, das geheimnisvoll und bedrohlich wirkt. Sehr gut!
Der Schreibstil ist von vornerein spannend und ich kam gut in die Geschichte hinein.
Außerdem fand ich es mal sehr interessant eine Ermittlerin zu erleben, die mit den Mördern zusammenarbeiten soll oder sich als Opfer zur Verfügung stellt. So etwas habe ich noch nicht gelesen.
Was die Spannung zusätzlich nochmal in die Höhe treibt sind die unterschiedlichen Handlungsstränge. Ich hätte zwar zuerst vermutet, dass das zu viel ist und vielleicht eher verwirren wird, aber dem ist ganz und gar nicht so. Man möchte weiterlesen und mehr über die verschiedenen Personen erfahren. Dazu kommen dann noch die kurzen Kapitel, die natürlich mittendrin stoppen und sich manchmal einem anderen Handlungsstrang widmen.
Die Kapitel selber fangen häufiger beschreibend an und man sieht die Umgebung und die Personen aus einer erhöhten Warte, bevor dann der Name der beteiligten Charaktere fällt und man wieder mitten im Geschehen ist. Sehr gut gemacht finde ich.
Obwohl die Charaktere recht interessant sind und gut beschrieben sind, konnte ich allerdings keinen so richtigen Draht zu ihnen finden. Sie wirken teilweise sehr verschlossen und geben kaum Geheimnisse preis, sodass man keine tiefere Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Targa z.B. wirkt sehr häufig einfach nur naiv und kindlich, dann jedoch wieder sehr eiskalt. Sie war mir nicht unsympathisch, aber dadurch ist sie dann doch mehr eine flüchtige Bekanntschaft und gibt keinen sehr tiefen Einblick in ihr Innerstes.
Sie selber behauptet von sich, sie könne keine Gefühle spüren. Vielleicht liegt das an dieser Unfähigkeit von ihr, aber trotzdem fand ich das sehr schade. Denn sie scheint trotz allem ein interessanter Charakter und ich hätte mir einfach mehr Tiefgang gewünscht.
Es geht zwar primär darum, wie sich Targa langsam in das Leben des Mörders schleicht und dadurch sterben nicht Kapitel für Kapitel die Menschen, aber das finde ich gar nicht so schlimm, denn trotzdem ist das Buch sehr fesselnd und man verfolgt atemlos, dass Spiel zwischen Targa und dem Serienkiller. Die Seiten flogen nur so dahin.
Und dann kommt das Ende, das wirklich gut ist und mich mit einem gelungenen Showdown überzeugen konnte. Und natürlich ist es auf eine Fortsetzung aufgebaut, obwohl dieser Fall abgeschlossen wird. Aber Targa wird weiterermitteln, denn es gibt noch genug böse Jungs da draußen. ;)

Mein Fazit: Obwohl die Charaktere recht distanziert dem Leser gegenüber bleiben, war das Buch einfach nur spannend und fesselnd geschrieben und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Story ist wirklich interessant und für mich ist das Buch gelungen.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Humorvoll

Sieh mich an
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Vor zwei Wochen hat Katharina etwas in ihrer Brust entdeckt. Noch weiß es keiner und sie war auch noch nicht beim Arzt. Aber nach diesem Wochenende möchte sie am Montag zum Arzt gehen und die Diagnose ...

Vor zwei Wochen hat Katharina etwas in ihrer Brust entdeckt. Noch weiß es keiner und sie war auch noch nicht beim Arzt. Aber nach diesem Wochenende möchte sie am Montag zum Arzt gehen und die Diagnose bekommen.

Das Cover hat mich irgendwie direkt angesprochen. Der Fuchs gefällt mir und obwohl es doch recht schlicht wirkt, ist es ein Blickfang.
Zuerst hatte ich so meine Schwierigkeiten in einen Lesefluss zu kommen, denn es sind doch viele Zeitsprünge im Buch und da man Katharina noch nicht so kennt, ist es schwierig ihren Gedanken zu folgen. Aber nach und nach wird es einfacher und man lernt Katharina zu mögen. Denn sie ist zwar manchmal etwas gestresst und macht bestimmt nicht immer alles richtig, aber ihr Humor ist sehr gut. Und so nähert man sich dem ernsten Thema Krebs auf eine humorvolle Art und Weise.
Das heitert die Stimmung dann auch sehr auf und ich musste zwar nicht immer lauthals lachen, aber zumindest doch des Öfteren schmunzeln. 
So bekommt man dann nicht direkt Angst, wenn man über das Thema liest. Man genießt das Buch wirklich, auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt.
Was mir allerdings so gar nicht gefallen hat, war das es keine Kapitel in dem Buch gibt. Wenn Sprünge in der Zeit passieren, ist da nur ein Absatz oder es werden zwischendurch mal Sternchen gesetzt, aber ein richtiges Kapitel hat man nicht. Da sich alles an einem Tag abspielt, ist das vielleicht ein probates Mittel, aber ich mag das überhaupt nicht. Ich weiß dann einfach nicht, wann ich aufhören soll zu lesen und vor allem wo. Ich mag einfach die Ordnung von Kapiteln. Aber das ist wirklich ein ganz persönliches Gefühl und hat mit der Qualität des Buches nichts zu tun.
Ich habe aber auch gemerkt, dass ich an das Buch vollkommen falsch herangegangen bin. Denn ich dachte, es geht mehr um die Aussage „Lebe das Leben“, aber das ist es nicht. Katharina beschreibt ihren ganz normalen Alltagswahnsinn, gespickt mit vielen Erinnerungen. Und so geht es wohl vielmehr um verpasste Chancen und Liebe. Aber als ich dann so darüber nachgedacht habe, geht es vielleicht wirklich mehr darum wenn man dem Tod ins Gesicht blickt.
Man denkt darüber nach, was man erlebt hat, was man erleben wollte, aber auch was man erreicht hat und vor allem wem man alles auf diesem Weg begegnet ist. Nicht die Zukunft ist wichtig, denn wenn man es mal ganz drastisch sagt, die erlebt man ja auch nicht mehr. Und das hat mir dann doch wiederum sehr gut gefallen, auch wenn meine Erwartungen andere waren.
Aber ich lasse mich auch gerne überraschen oder eines besseren Belehren. ;)
Das Ende ist dann auch recht offen und lässt Katharina und ihre Familie mitten im Leben zurück. Aber doch hat man das Gefühl, dass sie im Reinen mit allem ist und man kann ruhigen Gewissens das Buch zuklappen.
Obwohl doch die Frage bleibt: Was kommt noch?

Mein Fazit: Trotz der zuerst verwirrenden Zeitsprünge, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Denn es regt nicht nur zum Denken an, sondern man wird an ein sehr ernstes Thema in unserer Gesellschaft mit Humor herangeführt. Und vielleicht brauchen wir das? Lachen wir dem Tod einfach ins Gesicht und leben unser Leben bis wir ihm dann endgültig begegnen.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Eigentlich sprachgewaltig...

Sieben Nächte
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Ein Mann sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt einen Text. Er hat Angst. Angst erwachsen zu werden und sein Leben wie alle anderen zu führen. Doch dann bekommt er ein Angebot gemacht, er soll in sieben ...

Ein Mann sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt einen Text. Er hat Angst. Angst erwachsen zu werden und sein Leben wie alle anderen zu führen. Doch dann bekommt er ein Angebot gemacht, er soll in sieben Nächten die sieben Todsünden durchleben und seine Erlebnisse aufschreiben. Und am Ende entscheiden, ob er bei einer Sünde bleiben oder allen abschreiben möchte.

Das Cover finde ich irgendwie gruselig. Der Mann vorne drauf wirkt recht irre und ich frage mich, was uns der Verlag damit sagen möchte. Es sagt mir nicht zu.
So ein dünnes Büchlein verleitet mich immer dazu zu denken, dass das bestimmt eine leichte Lektüre wird. Aber dem kann ich danach nicht mehr zustimmen.
Es ist ein sehr sprachgewaltiges Buch und es gibt viele Umschreibungen, die den Roman weniger wie einen wirken lassen, sondern mehr wie ein Essay.
Und am Anfang liest es sich dann auch noch sehr gut. Aber leider kann dieser sehr guter Sprachstil nicht über die fehlende Handlung hinwegtäuschen.
Mag sein das ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe, aber die Todsünden kommen nicht immer so intensiv zur Geltung, wie ich es vermutet hätte und zwischendurch weicht er Autor von seinem Essay-Stil ab und rutscht doch in den Roman hinein.
Okay, es ist ein Buch bei dem man viel nachdenken muss, denn so nebenbei lässt es sich dann nicht gut lesen. Und das Thema ist auch wirklich interessant, denn der Protagonist wird bald 30 und macht sich über seine Zukunft Gedanken. Er hat Angst davor erwachsen zu werden und möchte nicht über das Leben nachdenken und einfach nur sein. Was mir in dem Zusammenhang sehr gut gefallen hat, war die Aussage, das man „einen Lebenslauf bekommt.“
Da ich auch letztes Jahr 30 geworden bin, konnte ich diese Gedanken sehr gut nachvollziehen. Vor allem als dann mein Sohn geboren wurde, habe ich bei mir gedacht: „Jetzt muss doch der Zeitpunkt kommen erwachsen zu werden.“ Aber ich denke, es ist immer das was man aus seinem Leben macht. Wenn man sich in einen Lebenslauf drängen lässt, vergisst man das Leben.
Durch die Todsünden lebt der Protagonist auch verschiedene Charakterzüge durch, aber einige Sünden hätte ich mir einfach anders beschrieben vorgestellt. Ich fand sie teilweise etwas fad und falsch interpretiert.
Außerdem tritt sein Zwiespalt deutlich hervor. Er möchte nicht angepasst sein, die Welt verändern und jemand sein, aber dann auch irgendwie nicht. Denn in letzter Instanz ist er nicht konsequent genug. Er weiß halt einfach noch nicht was er genau will.
Dann findet man im Glossar den zeitlichen Abstand der sieben Nächte.
Zuerst dachte ich, dass es sieben aufeinanderfolgende Nächte sind, aber es liegen teils Monate dazwischen und man fragt sich warum? Trifft er sich zwischendurch mit dem großen Unbekannten, der dieses „Spiel“ angeleiert hat? Gibt dieser auch die Orte der Nächte vor? Irgendwie werden diese Fragen bis zum Schluss nicht beantwortet und das finde ich dann doch recht unbefriedigend.
Und so ist das Buch dann auch zu Ende und man hat nicht das Gefühl, als hätte der Autor eine Moral für einen parat. Denn es ist wirklich sehr offen und man erfährt einfach nicht, was denn aus unserem Protagonisten wird. Damit bin ich leider überhaupt nicht glücklich. Ein bisschen mehr Auflösung hätte ich mir dann doch schon gewünscht.

Mein Fazit: Trotz der wirklich beeindruckenden Sprache konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es geht zwar primär über das Erwachsenwerden, aber für mich hätten die Sünden einfach mehr ausgereizt werden können. Und auch der Protagonist hält den Leser irgendwie auf Abstand. Die Idee ist wirklich gut, aber mit der Umsetzung bin ich nicht zufrieden.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Erschütternd

Geständnisse
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Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken ...

Yuko ist eine alleinerziehende Mutter und arbeitet als Lehrerin. Ab und an muss sie ihre Tochter mit in die Schule nehmen, wenn sie keinen Babysitter hat. Eines Tages wird ihre Tochter Manami tot im Schulschwimmbecken gefunden. Kurz darauf kündigt Yuko, doch vorher legt sie ein Geständnis vor ihrer Klasse ab. Mit verheerenden Folgen.

Das Cover ist schlicht aber dadurch wirkt es recht geheimnisvoll. Es gefällt mir, obwohl es doch durch den Apfel irgendwie an Schneewittchen erinnert, aber die Geschichte gar nichts damit zu tun hat.
In die Geschichte selber startet man direkt. Aber das macht auch einfach die Art aus in welcher die Autorin schreibt. Denn jedes Kapitel ist in Ich-Form geschrieben und erzählt den Tod von Manami und die daraus resultierenden Folgen aus einer anderen Sicht.
Gestartet wird mit dem Geständnis von Yuko vor ihrer Klasse. Ein langer Monolog in den ich mich erst hineinfinden musste. Und auch die anderen Kapitel beginnen zuerst mit einem Fragezeichen, denn man weiß nicht so genau wer denn hier die Geschichte als nächstes erzählt. Aber wenn man sich erstmal eingefunden hat, liest es sich einfach nur sehr gut. Gerade durch diese verschiedenen Perspektiven und Arten der Erzählung, mal ein Monolog, mal ein Brief, ist das Buch sehr interessant. Und über allem schwebt der Tod von Manami. Und so nähert man sich langsam den genauen Umständen aus verschiedenen Richtungen um am Ende dann alles zusammenlaufen zu lassen.
Was natürlich noch interessant gewesen wäre, wäre wenn ich etwas mehr Wissen über die japanische Kultur gehabt hätte. Denn an einigen Stellen handeln die Figuren meiner Meinung nach doch nicht immer logisch, aber wahrscheinlich aus deren Sicht schon, da es so „gewünscht“ wird in Japan.
Die Charaktere sind nicht alle nett. Aber das macht nichts, denn sie sind auf ihre Art sehr gut beschrieben und man kann sich teilweise in ihre Situationen gut hineinversetzen (was nicht ihr Verhalten gutheißt, aber man ist schon gut in den Köpfen der Personen drinnen). Obwohl ich an den meisten Stellen einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte, denn dann wiederum verhalten sie sich so extrem und egoistisch, dass ich einfach nur sprachlos war.
Aus für mich nichtigen Gründen entsteht ein solch fürchterlicher Rattenschwanz, dass ein hilfloses und unbeteiligtes Mädchen darunter leiden musste.
Über allem im Roman schwebt immer der Gedanke an Rache und das scheint das Motiv für alles zu sein und die Charaktere scheinen das auch als Rechtfertigung zu verwenden. Wenn sie nicht einfach allen anderen die Schuld geben, die sie nie bei sich selber suchen.
Wenn ich das so ehrlich sagen darf: Die Geschichte ist einfach nur krass, denn ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Ein Geständnis folgt dem nächsten und man folgt der Kette der Ereignisse gespannt bis zum Ende.
Dieses ist dann wie alles im Buch schon recht heftig, aber dann wiederum auch nur logisch. Und trotzdem fragt man sich zum Schluss, wie geht es mit Yuko weiter? Ist jetzt alles gut?

Mein Fazit: Eine sehr erschütternde Geschichte mit dem großen Motiv der Rache über allem. Aber durch die Erzählweise sehr eindrucksvoll und wirklich spannend und so kann ich nur positives über das Buch sagen. Ein Highlight für mich und Menschen mit einer Vorliebe für Spannung sollten mal reinschauen. Aber Vorsicht: Es ist kein Buch zum nebenbei lesen, denn dafür ist die Handlung zu aufwühlend.