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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2017

Guter Krimi

Shutter Man
1

1976 werden vier Jungs beim Klauen von Batterien erwischt. Nachdem sie in den Ferien wegen des Diebstahls bei Jimmys Vater arbeiten müssen, sehen sie wie Desmond Farren einem Mädchen hinter her spannt. ...

1976 werden vier Jungs beim Klauen von Batterien erwischt. Nachdem sie in den Ferien wegen des Diebstahls bei Jimmys Vater arbeiten müssen, sehen sie wie Desmond Farren einem Mädchen hinter her spannt. Am nächsten Tag ist sie tot.
2015 werden Laura und ihre Familie von zwei Männern überfallen und ermordet. Wie gehören diese Fälle zusammen?

Das Cover ist in dem Sinne nichts Besonderes, weil es eher ein typisches Thrillercover ist. Was mir allerdings immer sehr gefällt, ist wenn der Schnitt eingefärbt ist. In diesem Fall in einem tollen orange. Außerdem hatte ich das Gefühl es kam frisch aus der Druckerpresse. 
Der Schreibstil ist generell gut und sehr interessant, aber vor allem auch fesselnd. Und es lässt sich prinzipiell gut lesen, allerdings werden am Anfang ziemlich viele Figuren vorgestellt und dadurch braucht es seine Zeit in die Geschichte so richtig reinzufinden.
Aber wenn man die Charaktere dann endlich mal auseinander halten kann, muss ich sagen, dass es schon einige sehr gut gezeichnete Personen sind.
Jessica ist eine wirklich taffe Frau, die mir direkt gefallen hat und gut mit Byrne zusammen arbeitet. Aber auch Billy mag ich irgendwie, obwohl er ja nicht zu den Guten der Geschichte gehört. Aber man entwickelt einfach Mitleid mit ihm und ich habe mich gefragt inwieweit er das alles immer freiwillig macht.
Dazu kommt zwischendurch ein Witz, der die Geschichte sehr auflockert und das gefällt mir immer sehr gut, wenn Autoren kleine Wortwitze einfügen. Das macht die Story dann nicht immer so ganz düster und mörderisch.
Ein Manko ist für mich allerdings, dass Byrne auf einmal in einem ganz anderen Fall ermitteln soll und da war ich dann zu allererst komplett verwirrt. Zwar löst sich nach und nach alles auf, aber letztendlich finde ich den zweiten Fall etwas störend und überflüssig.
So nimmt der Roman dann auch erst gegen Ende noch einmal so richtig Fahrt auf, denn dann folgen alle Erklärungen Schlag auf Schlag und es geht dann nur noch um die Verfolgung des Mörders.
Am Ende gibt es dann noch einmal eine totale Überraschung mit der ich dann nicht gerechnet habe und alles fügt sich gut zusammen, aber das die Fälle so vermischt werden dafür war dann nicht mein Geschmack.
Im Nachhinein war es nur logisch wie das Buch enden würde, aber trotzdem verliert der Mordteil der Geschichte nicht wirklich an Spannung.
Und da sich am Ende ja dann doch alles aufklärt, verschwindet die Verwirrung komplett. Aber leider doch dann erst am Schluss.

Mein Fazit: Generell ist Shutter Man ein gut geschriebener Krimi (Thriller würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen), der auch zwischendurch seine spannenden Momente hat und mit einem klasse Ende aufwarten kann, aber durch die vielen Personen am Anfang und dieser Wechsel der Fälle des Ermittlers war ich dann doch stellenweise sehr verwirrt und das hat mir dann doch das Lesen etwas verdorben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 11.07.2017

Nur empfehlenswert!

Sakura
0

In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die ...

In Juris Welt ist alles in 6 Ebenen aufgeteilt. Diese liegen übereinander und so ist es nur ausgewählten Leuten erlaubt das Sonnenlicht zu sehen. Juri lebt in Ebene eins, ganz unten und dort hungern die Leute.
Juri arbeitet dort bei der Leichenverbrennung. Als sie aber die Chance bekommt als Junge verkleidet nach oben auf die oberste Ebene zu gelangen, nutzt sie diese und spielt ein gefährliches Spiel.

Das Cover gefällt mir nicht so, denn ich mag es einfach nicht wenn Gesichter so in den Vordergrund gerückt werden. Aber die Blumen am unteren Rand machen das dann schon wieder wett. ;)
Vorneweg muss ich sagen, dass der Klappentext etwas irritierend war, denn er vermittelt erstmal ein völlig falsches Bild. Aber nun gut…
Der Schreibstil an sich ist rasant und sehr erzählend. Man wird direkt in Juris Welt geworfen und kann sich dem Elend in Ebene eins nicht entziehen.
Am Anfang hat mich die Idee der Ebenen etwas an Panem erinnert, aber das musste ich denn schnell aufgeben, denn die Geschichten haben wirklich nichts miteinander zu tun.
Zuerst erlebt man auch noch einige Rückblicke in Juris Vergangenheit um sie besser kennen zu lernen und hier hat die Autorin eine sehr schöne Methode gefunden. Es sind zwar nur drei Punkte am Ende eines Abschnitts, aber ich habe mir immer eine Seifenblase gedacht, die einen mit in die Vergangenheit nimmt. Sehr schön. 
Das einzige an das ich mich gewöhnen musste, war die ganze Flucherei. Diese fand ich stellenweise etwas viel und störend. Aber vielleicht sollte dadurch Juris Derbheit beschrieben werden. Ich weiß es nicht, aber meiner Meinung nach hätte es weniger sein können.
Sehr häufig habe ich gedacht, naja eigentlich ist die Geschichte nicht wirklich was Neues. Aber jedes Mal belehrte mich die Autorin eines besseren, denn auch wenn es nach einer typischen Dystopie erscheint, verbaut Kim Kestner jedes Mal neue Elemente hinein und so macht es die Geschichte dann doch wieder zu was besonderem. Außerdem fehlt bis fast zum Schluss die typische Liebesgeschichte und das finde ich mal wirklich sehr gelungen, denn es kann auch um andere Themen gehen. Wie in Sakura um Freundschaft. Diese steht sehr im Mittelpunkt und das mochte ich dann nochmal besonders an dem Roman.
Aber auch Mut und das Anderssein sind wichtige Aspekte in Sakura und ich kann es nur wiederholen, dass macht dieses Buch so toll. Man lernt so viel beim Lesen.
Ich muss sagen, dass ich sehr froh bin dieses Buch gewonnen zu haben, denn so wäre mir ein besonderes Buch entgangen, denn ich hätte es mir wahrscheinlich nicht gekauft.
Denn obwohl ich Dystopien sehr gerne lese, klingt der Klappentext jetzt nicht nach was so besonderem, aber wie ich oben schon erwähnte sollte man bei diesem Buch der Kurzbeschreibung nicht glauben. Es ist so viel besser!
Der Showdown raubt einem dann nochmals den Atem und ich konnte das Buch wirklich kaum aus den Händen legen. Man fragt sich einfach bis zum Schluss was in Juris Welt geschehen ist, aber die Auflösung ist gut und lässt trotzdem Spielraum für die eigene Fantasie.

Mein Fazit: Dieses Buch gehört zu meinen Highlights dieses Jahres, denn es wartet nicht nur mit einer tollen und mutigen Protagonisten auf, sondern lässt den Leser auch einiges über Freundschaft und den Mut zu sich selber zu stehen lernen. Ich kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Sehr vorhersehbar

The Couple Next Door
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Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn Cynthia und Graham zum Essen eingeladen. Leider hat der Babysitter kurz vorher abgesagt, deshalb schläft Cora im Nachbarhaus, während die Eltern nebenan ein Glas ...

Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn Cynthia und Graham zum Essen eingeladen. Leider hat der Babysitter kurz vorher abgesagt, deshalb schläft Cora im Nachbarhaus, während die Eltern nebenan ein Glas Wein trinken.
Als Anne und Marco dann nach Hause gehen, ist Cora verschwunden. Entführt. Die beiden sind entsetzt und geben sich selber die Schuld. Wo ist Cora?

Das Cover gefällt mir nicht so gut. Es ist recht einfach und für mich ein bisschen nichtssagend.
Anne scheint von Anfang an ein sehr unsicherer Charakter zu sein. Nicht nur das sie unter postnataler Depression leidet, sie macht auf mich generell einen sehr zurückhaltenden Eindruck.
Obwohl ich zuerst das Gefühl hatte, dass die Autorin vielleicht auf den Druck auf die Mütter von Seiten der Öffentlichkeit eingehen wollte. Aber später hat sich das dann doch nicht bestätigt.
Der Einstieg war eigentlich gut, denn der Schreibstil und die flüssige Erzählweise lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Aber später dann im Buch kippt die Geschichte für mich dann ein bisschen, denn die Charaktere lassen alle nach und konnten mich dann auch nicht mehr so richtig überzeugen.
Anne hätte ich mir im Verlauf des Buches vielleicht als Löwin gewünscht, die urplötzlich aus ihrer verunsicherten Haltung aufwacht und alles dafür tut, um ihr Kind wieder zu bekommen.
Marco ist mir von Anfang an etwas unsympathisch. Zuerst wirkt er noch sehr geschockt über die Entführung, aber im Laufe des Buches entpuppt er sich immer mehr als recht egoistisch veranlagt, finde ich.
Aber auch die anderen Charaktere machen leider nicht so viel her.
Cynthia ist eine ganz falsche Schlange, die nicht nur ihre ehemals beste Freundin Anne hintergeht und Annes Eltern manipulieren wo sie nur können.
Im Großen und Ganzen gibt es also keinen richtigen Sympathieträger. Nur allein das Mitleid für Anne hat mich bei der Stange gehalten.
Was allerdings interessant war, ist, dass die Autorin viele Perspektivwechsel im Buch vornimmt und so kann man die Ermittlungen auf allen Perspektiven betrachten. Das ist ein wirklich gelungener Schachzug, denn die Gedanken des außenstehenden Ermittlers Rasbach tragen dann doch etwas zur Spannung bei.
Wobei diese mich immer mehr verlassen hatte, denn ich war etwas enttäuscht darüber, dass das Buch leider so vorhersehbar ist und gab es auch nicht viele Überraschungen. Habe um ehrlich zu sein immer gewartet, dass jetzt die große Wende kommt und ich vollkommen geplättet werde von der Autorin, aber das blieb leider aus und so verlief die Story recht geradlinig. Es kam alles so wie gedacht. Das ist im Grunde ja nicht so verkehrt, aber ich mag es immer wenn Autoren dann doch zumindest zum Schluss eine überraschende Wendung einbauen und es dann doch nicht so wie geplant verläuft.
Irgendwann mittendrin hatte ich dann das Gefühl, dass die Fakten zur Entführung sehr oft innerhalb eines kurzen Zeitraumes wiederholt wurden und das fand ich etwas ermüdend.
Das Ende ist zwar dann nicht schlecht, sondern gibt der Geschichte vielleicht nochmal einen kleinen Kick, aber sehr überraschend finde ich es auch wieder nicht, denn es ergibt sich einfach aus der Story.
Der Roman wirkt dadurch leider nicht richtig lebendig, so als wären die Charaktere die Schmiede ihres eigenen Glücks, sondern er wirkt halt wie ein erfundenes Buch, dass sich ein Schriftsteller ausgedacht hat. Erst passiert dies, dann das und danach kommt das Ende.
Das mag ich leider nicht so sehr. Ich habe es lieber, wenn ich das Gefühl habe, dass die Personen im Buch sich vom Autor losgelöst haben und ihre eigene Geschichte erzählen und dann handeln diese einfach nicht immer so wie man sich das vorstellt, denn Menschen sind einfach so.
Vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Thriller gelesen und erwarte einfach zu viel von Büchern die diesen Zusatz haben.

Mein Fazit: Ich bin eigentlich gut in das Buch gestartet, aber leider verließ mich dann die Spannung nach und nach. Die Geschichte wirkte auf mich einfach zu geradlinig und man konnte sich ganz genau vorstellen, wie alles passiert ist und auch wie es enden wird. Das fand ich leider nicht so toll, deshalb bin ich etwas enttäuscht von The couple next door.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Leseempfehlung an alle!

Das Mädchen aus Brooklyn
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Raphael und Anna haben sich vor 6 Monaten kennengelernt. Nun wollen sie heiraten und um das zu feiern, fahren die beiden über das Wochenende an die Côte d’Azur. Dort besteht Raphael darauf, dass Anna ihm ...

Raphael und Anna haben sich vor 6 Monaten kennengelernt. Nun wollen sie heiraten und um das zu feiern, fahren die beiden über das Wochenende an die Côte d’Azur. Dort besteht Raphael darauf, dass Anna ihm alle ihre Geheimnisse verrät, als sie ihm dann ein Foto aus ihrer Vergangenheit zeigt, reagiert er wütend und fährt erstmal weg.
Als er wieder zurückkommt ist Anna verschwunden und Raphael muss sich auf die Suche machen, nach der Frau die er liebt, aber doch nicht zu kennen scheint.

Das Cover gefällt mir eigentlich gut. Man sieht New York und die Frau im Vordergrund verschwindet aus dem Bild. Sehr gut in Szene gesetzt. Einziges kleines Manko ist, dass die Frau leider weiß ist.
Der Schreibstil ist einfach nur gut und so habe ich von der ersten Seite an dieses Buch geliebt. Musso hat ein so gutes Händchen für die Sprache und man stürzt direkt in die Geschichte und ihre Geheimnisse.
Raphael erzählt seine Sichtweise aus der Ich-Perspektive und ich mag das immer sehr, da ich mich dann immer persönlich angesprochen fühle. Aber auch die Wechsel zu der dritten Person, wenn z.B. Marc Caradec, der ehemalige Ermittler und Freund von Raphael begleitet wird, sind einfach gut gelungen.
Was mir auch besonders gefallen hat, waren dann die kurzen Passagen aus der Vergangenheit, wo man als Leser ein paar Informationen bekam, die die beiden Suchenden nicht hatten. Aber trotzdem wird bis zum Schluss nicht zu viel verraten. Das ist wirklich ein cleverer Schachzug von Musso.
Dazu kommt dann noch der Detailreichtum von Musso und das hat mich dann vollends überzeugt. Er legt genauso viel Wert auf die Kleinigkeiten, wie auf das große Ganze und das macht dieses Buch einfach besonders.
Es gibt allerdings einen kleinen Kritikpunkt und das ist Caradec. Mit diesem Charakter bin ich fast die ganze Geschichte nicht warm geworden, denn er war mir einfach an vielen Stellen zu viel. Er kam mir fast schon so vor, als wollte er einfach nur ein Actionheld sein und prescht in vielen Teilen der Story sehr ungestüm und übertrieben vor. Auch schreckt er vor übertriebener Gewalt nicht zurück und das hat mich auch etwas gestört. Als Gegenpol zu Raphael hat er sich wohl recht gut getan, aber trotzdem war es einfach too much.
Ab der Hälfte folgen dann die Ereignisse Schlag auf Schlag und man verfolgt die Geschichte atemlos, konnte das Buch deshalb kaum aus der Hand legen. Dazu kommt dann noch, dass ich so häufig Vermutungen hatte, die dann auf der nächsten Seite entkräftet wurden und dann stand ich wieder so ziemlich am Anfang da.
Trotzdem wird es kein bisschen langweilig zu lesen und am Ende löst sich dann alles sehr schön und passend auf. Okay, vielleicht ist es auch da ein klein bisschen übertrieben, aber das fand ich nicht weiter schlimm, da alles stimmig und gut erklärt wurde.
Nach der Auflösung bleiben dann noch ein paar Seiten offen und ich dachte, dass es jetzt nur noch um das nette Happy End geht, aber da kannte ich Musso schlecht. Er setzt dem Schluss noch eine Krone auf und so wird es auf den letzten Seiten noch einmal spannend.

Mein Fazit: Das Buch war mein erster Roman von Guillaume Musso und wird bestimmt nicht der letzte bleiben. Es war einfach ein sehr schönes Buch, das sehr spannend war und mit einer ganz tollen, detailreichen Sprache aufgewartet hat. Man kann einfach so viel entdecken und lernen. Manchmal war mir Caradec zu übertrieben, aber ansonsten ist Das Mädchen aus Brooklyn eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.06.2017

Andere Story als erwartet

Ich bin die Nacht
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Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich ...

Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich Jim um ein Spiel mit ihm zu spielen.
Ackerman kennt keine Skrupel und keine Reue, er tötet einfach nur.

Das Cover ist in seiner Schlichtheit sehr passend zum Titel Ich bin die Nacht. Dazu kommt dann noch der schwarze Schnitt mit dem Titel und dem Autor drauf. Sehr schön gestaltet finde ich, obwohl so einfach.
In die Geschichte bin ich sehr gut gestartet und es beginnt direkt sehr spannend. Ackerman scheint der perfekte Mörder zu sein, denn er zeigt keinerlei Gefühle und mordet einfach nur um des Mordens willen.
Dadurch entwickelt sich einfach ein spannender Plot, denn wie geht man mit so einem Menschen um?
Dann lernt man Marcus kennen, den gescheiterten Polizisten, der durch ein besonderes traumatisches Erlebnis seine Laufbahn beendet hat und nun in Asherton gelandet ist.
Er scheint der klassische Ermittler. Aber er scheint es auch nur, denn während Ackerman ein wirklich interessanter Charakter ist, fand ich Marcus dann doch etwas zu weinerlich und ängstlich. Eigentlich kam er mir sehr passiv vor, obwohl er durchaus im Kampf seinen Mann stehen kann. Sehr verwirrend und widersprüchlich fand ich das manchmal.
Die Liebesgeschichte zwischen Marcus und Maggie, der Bardame, die er direkt kennenlernt, fand ich etwas übertrieben und das entwickelt sich dann doch sehr rasant.
Dann kommt relativ am Anfang auch noch eine überraschende Wendung und die Story gerät in eine ganz andere Richtung als gedacht. Zuerst fand ich das auch sehr spannend weiterhin, aber dann war es mir doch etwas viel Verschwörung und Schicksal und das wurde mir dann einfach zu viel.
Die Jagd nach dem Mörder Ackerman wird etwas nebensächlich und wenn man den Klappentext gelesen hat, hatte ich mir schon ein bisschen mehr Serienmörderjagd vorgestellt.
Okay, ich war völlig überrascht von dieser Wendung, aber meiner Meinung hätte das nicht sein müssen und Ackerman redet mir dann später auch zu viel vom Schicksal.
Gegen Ende ist zwar dann wieder jede Menge Spannung drin, aber das liegt dann doch wieder mal an Ackerman. Marcus ist ein Ermittler dem es meiner Meinung nach an Härte fehlt. Gut, es ist vielleicht mal interessant einen nicht stereotypen Ermittler zu haben, einer der kein typischer Held ist, aber ein bisschen weniger Gejammer hätte ich mir schon gewünscht.
So fand ich nach dem großen Showdown die Auflösung dann auch nicht so gut, denn irgendwie wirkte alles sehr inszeniert und konnte mich nicht überzeugen von seiner Glaubhaftigkeit.

Mein Fazit: Das Buch hat zwar durchaus seine sehr guten, spannenden Stellen, aber leider überwiegen die nicht, denn es wird meiner Meinung nach zu viel Drumherum erzählt und auch der Serienmörder Ackerman tritt zunehmend in den Hintergrund. Das hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt und bin deshalb etwas enttäuscht von dem Buch. Es klang recht vielversprechend.