Sehr gelungen
Die LieferantinDer Drogenhandel ist zwischen drei großen Drogendealern klar aufgeteilt. Doch plötzlich tauchen neue Lieferanten auf, bei denen ihre Kunden mit einer App bestellen können und ihre Ware per Drohne geliefert ...
Der Drogenhandel ist zwischen drei großen Drogendealern klar aufgeteilt. Doch plötzlich tauchen neue Lieferanten auf, bei denen ihre Kunden mit einer App bestellen können und ihre Ware per Drohne geliefert bekommen.
Aber wer sind die Neuen? Declan Boyce, einer der Söhne eines der großen Drogenbosse, soll das herausfinden.
Das Cover ist sehr auffallend und durch die vielen verschiedenen Farben etwas kurios finde ich, aber trotzdem springt es einem direkt ins Auge.
Der Schreibstil von Zoe Beck ist wirklich gut und die Geschichte ist von Anfang an fesselnd erzählt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass es nicht eine einfache Drogengeschichte ist, sondern auch einen interessanten Hintergrund bereithält. Nämlich z.B. der Brexit.
Das hat der Geschichte einen realitätsnäheren Bezug gegeben und man kann sich alles nur noch besser vorstellen. Und sowas finde ich immer einfach nur krass, wenn ich vor einem Buch sitze und denke: „Ja, das kann ich mir durchaus in Wirklichkeit auch vorstellen.“
Aber auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Declan z.B. ist zwar der Sohn des Drogenbosses, aber irgendwie wirkt er auf den ersten Blick sympathisch, denn er scheint nicht so viel mit der Drogengeschichte zu tun haben zu wollen.
Und auch die Lieferantin ist ein sehr gut gezeichneter Charakter und ich konnte fast ihre Gründe nachvollziehen, warum sie dieses Geschäft über die App aufgezogen hat. Ich mag es einfach immer, wenn vermeintlich „böse“ Charaktere dann nicht so einfach schwarzweiß dargestellt werden, denn so vielschichtig ist einfach das Leben und die meisten Menschen sind nicht einfach nur böse oder gut.
Obwohl aber die Personen sehr vielschichtig und gut sind, habe ich etwas gebraucht um alle in einen Zusammenhang zu bringen und den roten Faden (außer natürlich die Drogen) zu finden.
Aber das war gar nicht so schlimm, denn so blieb es bis zum Ende spannend und man hetzt dem Ende atemlos entgegen ohne eine genaue Ahnung zu haben wohin einen die Autorin führen möchte.
Was mir wirklich besonders gut gefallen hat, war der Wechsel zwischen zwei Arten der Erzählung.
Einmal ist da natürlich ganz klar der Roman, in dem auch die Dialoge der Figuren stattfinden und man vieles über diese erfährt und so die Geschichte vorangetrieben wird. Dann ist da aber auch öfters eine Art Bericht würde ich es nennen dazwischen. Hierbei werden fast nur Fakten erläutert und zwar im Nachrichtenstil und man überblickt alles mit einem gewissen Abstand.
Das fand ich wirklich sehr gelungen, denn man wurde zwar auch der eigentlichen Geschichte etwas gerissen, aber trotzdem hat man nie das Gefühl, den Blick auf das Wesentliche zu verlieren.
Am Ende ist dann der Showdown und dieser ist einfach nur heftig und spannend beschrieben. Was aus einer vermeintlich „kleinen“ Sache alles passieren kann ist sehr interessant und das Ende ist wirklich stimmig und gut.
Mein Fazit: Ich habe das Buch mit einem guten Gefühl zugeschlagen, denn die Geschichte passt einfach von Anfang bis Ende. Die Charaktere sind wirklich gut und der Sprachstil ist einfach fesselnd. Es hat vielleicht ein bisschen gedauert, die Personen zu verbinden, aber trotzdem war ich bis zum Ende gebannt.