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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2017

Gut

Basar der bösen Träume
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Mit Basar der bösen Träume hat Stephen King wieder einmal eine gute Kurzgeschichtensammlung rausgebracht. Und da ich seine Kurzgeschichten fast noch lieber lese als seine Romane (aber nur fast ;) ), musste ...

Mit Basar der bösen Träume hat Stephen King wieder einmal eine gute Kurzgeschichtensammlung rausgebracht. Und da ich seine Kurzgeschichten fast noch lieber lese als seine Romane (aber nur fast ;) ), musste ich mir dieses Buch natürlich kaufen.

Das Cover ist eigentlich recht schlicht gehalten, aber bei Stephen King braucht es keine auffälligen Cover. Dafür kennt man ihn einfach schon zu gut. 
Ich werde in meiner Rezension hier nicht auf alle Geschichten im Detail eingehen können, das würde etwas den Rahmen sprengen, aber ich versuche euch einen guten Einblick zu verschaffen.
Vor jeder Geschichte steht ein kleines Vorwort von Stephen King in welchem er erzählt, wie er auf die Idee dazu gekommen ist und kleine Anekdoten aus seinem Leben. Das gefällt mir schon einmal sehr gut, so fühlt man sich dem Autor als Leser einfach näher. Und hat einen direkten Einstieg in das folgende.
Wie es bei einer Kurzgeschichtensammlung nun mal so ist, hat mir natürlich nicht jede Geschichte gleich gut gefallen. Manche waren besser als andere und manche habe ich leider nicht ganz genau verstanden. Aber trotzdem habe ich auch hier einige Lieblinge und diese möchte ich euch dann doch mal benennen. Sehr gut gefallen haben mir Die Düne und Böser kleiner Junge. Vielleicht auch, weil diese Geschichten richtige King-Geschichten sind und das Ende einfach nur klasse ist. Ich liebe es, wenn am Ende alles anders kommt, oder der Horror einen verfolgt. 
Ein Tod ist mal was ganz anderes, aber diese Geschichte fand ich trotzdem interessant.
Genauso fand ich Leben nach dem Tod sehr interessant und habe es mit einem Lächeln gelesen. Dann haben mir noch Moral und Ur sehr gut gefallen. Außerdem noch Ein bisschen angeschlagen. Da weiß man zwar wie die Geschichte enden wird, aber trotzdem war ich bis zum Schluss gefesselt.
Warum ich so gerne Stephen Kings Kurzgeschichten lese ist ganz klar, sie sind kurz und knackig und bringen die Geschichte direkt auf den Punkt. In seinen Romanen schweift er manchmal etwas von der eigentlichen Story ab, aber das kann er ja bei den kürzeren Stories nicht machen. Und durch dieses kurze ist man direkt gebannt und wartet nur auf den Schachtelteufel der aus der Ecke unweigerlich auf einen zuspringen wird. Wobei natürlich der Humor auch nicht fehlen darf. Das mag ich auch so an Stephen King, seine Geschichten und Romane bringen mich trotz allem immer mal wieder zum Lachen. Humor und Horror liegen einfach ganz nah beieinander. ;)
Der Titel selber der Sammlung lässt einen vielleicht mehr Horrorgeschichten vermuten, aber das diese nicht immer gruselig, blutig oder mit vielen Monstern gespickt sind, ist überhaupt nicht schlimm. Er verursacht einem auch mit alltäglichen Dingen eine Gänsehaut. Es müssen nicht immer Clowns oder verrücktgewordene Väter sein. ;)
Was mir sehr stark aufgefallen ist, ist, dass sich die meisten Geschichten um Moral drehen.
Nun sitzt Stephen King nicht mit erhobenen Zeigefinger da, aber bei vielen Stories hatte ich das Gefühl, als würde die Frage: „Wie würdest du handeln?“ im Raum schweben.
Das scheint schon irgendwie der gemeinsame Nenner zu sein und ich habe wirklich viel über einige Geschichten nachgedacht und mich gefragt, ob die Protagonisten richtig gehandelt haben. Wobei es manchmal einfach kein richtig oder falsch gibt. Aber man geht einfach in sich und grübelt.
Wenn das das Ziel von Stephen King war, kann ich behaupten, bei mir hat er es erreicht.

Mein Fazit: Basar der bösen Träume würde ich jetzt zwar nicht zu meinen Lieblingskurzgeschichtensammlungen zählen, aber trotzdem ist es einfach ein gutes Buch und einige der Geschichten waren wirklich interessant und fesselnd und haben mich zum Nachdenken gebracht. Und sollte das nicht eigentlich das Ziel einer guten Geschichte sein?
Dann muss ich doch sagen, dass es gelungen ist. Trotzdem möchte ich euch hier an dieser Stelle noch drei meiner Meinung nach sehr gute Sammlungen empfehlen: Zwischen Nacht und Dunkel (in diesem Band geht es auch nicht immer um Horrorgeschichten), Frühling, Sommer, Herbst und Tod (indem die Geschichte zum ganz toll umgesetzten Film Stand by me zu finden ist) und Im Morgengrauen (wo ihr auch eine supergute Geschichte findet, die sehr gut verfilmt wurde, Der Nebel).

Veröffentlicht am 18.05.2017

Habe anderes erwartet

Smoke
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Wie wäre eine Welt in der man sofort die Sünde sieht?
Thomas lebt in so einer Welt, in der jede Lüge durch Rauch, der von einem aufsteigt sichtbar wird. Dadurch lebt man in ständiger Angst, denn die Elite ...

Wie wäre eine Welt in der man sofort die Sünde sieht?
Thomas lebt in so einer Welt, in der jede Lüge durch Rauch, der von einem aufsteigt sichtbar wird. Dadurch lebt man in ständiger Angst, denn die Elite des Landes wird zum Nicht-Rauchen erzogen. In dem Internat, in dem Thomas lebt, werden regelmäßig alle Schüler auf das Rauchen geprüft.
Auch Thomas muss sich dem Rauch stellen.

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Das düstere, neblige zeigt einem sofort was Sache ist und durch Big Ben wird klar, wo man sich befindet.
Passt zum Buch wirklich sehr gut.
Der Schreibstil von Dan Vyleta gefällt mir sehr gut. Er weiß, wie man diese düstere Atmosphäre heraufbeschwört. Das und die sehr bildhafte Sprache sorgt dafür, das man sich direkt in Thomas Welt hineinversetzt fühlt, in der durch den Rauch Kontrolle über die Menschen ausgeübt wird. Denn dadurch dass die Adligen nicht rauchen (oder zumindest lernen es zu unterdrücken) werden sie zu besseren Menschen als die „normale“ Bevölkerung.
Was mir irgendwie nicht klar war am Anfang ist die Zeit in welcher die Handlung spielt. Ich fühlte mich ganz stark an Charles Dickens Romane erinnert und ich denke nach der Lektüre, dass ich die Geschichte auch dort ansiedeln würde.
Auch das Genre kann ich irgendwie nicht wirklich einordnen. Ist es ein Fantasyroman? Oder doch eher mystisch angehaucht? An einigen Stellen erinnerte mich die Reise der drei Hauptcharaktere Thomas, Charlie und Livia eher an einen Abenteuerroman, aber bis zum Ende ist es mir nicht klar, wohin das Buch nun gehört.
Wenn es eher abenteuerlich wurde, dann stand der Rauch nicht wirklich im Mittelpunkt und der Autor verliert sich in teilweise weitschweifigen Erzählungen über die Beziehung der drei Charaktere. Das war dann manchmal etwas ermüdend und hat sich sehr gezogen. Da hätte man vielleicht das ein oder andere Kapitel kürzen können.
Die Geschichte wechselt immer zwischen dem dritten Erzähler und einer Ich-Perspektive. Manchmal sind diese aus der Sicht einer Person, die nur eine Nebenrolle spielt. Am Anfang bin ich nicht so gut in diesen Wechsel hineingekommen, da ich das etwas unorganisiert fand, weil man plötzlich aus der eigentlichen Handlung gerissen wird und eine Sicht einer komplett fremden Person erzählt bekommt. Aber später fand ich es doch ganz interessant und hatte mich dann eingelesen. Was ich daran besonders interessant fand, war die etwas berichtende Art der Ich-Erzähler, so wirkte es als würde man als Leser direkt angesprochen. Allerdings hat das wirklich lange gedauert und so war dann erstmal die Hälfte des Buches gelesen, bevor ich mich an die Art gewöhnt hatte.
Trotzdem tappte ich fast die ganze Zeit während der Lektüre im Dunkeln und wurde nicht wirklich schlau aus der Geschichte.
Ich dachte, es wird vielleicht erklärt woher der Rauch kommt. Aber diese Frage bleibt offen. Außerdem wird im Buch häufig vieles andere in der Vordergrund gerückt und der Rauch verschwindet in den Hintergrund und ist nur schmückendes Beiwerk. Da habe ich dann doch anderes erwartet. Da das Buch ja auch Smoke heißt.
Was mir allerdings gut gefallen hat, war die moralische Frage hinter der ganzen Sache. Die Adligen im Buch gehen einfach über Leichen, Hauptsache sie sind rauchfrei. Aber auch die sogenannten Revolutionäre machen alles um ihre Ansichten und Änderungen durchzusetzen. Alles natürlich zum Wohle der Allgemeinheit.
Wobei hier natürlich die Art und Weise der Revolution nicht weiter erläutert wird. Wie alles, denn der Autor tänzelt die ganze Zeit so ziemlich um den Kern herum.
Das Ende ist dann auch eher so naja und kann leider nichts mehr rausreißen. Geht es letztendlich dann doch um Freiheit? Ich weiß es leider nicht.
Fühle mich nicht wirklich zufrieden nach der Geschichte und so überzeugt hat mich das Buch dann nicht.


Mein Fazit: Der Roman startet wirklich ganz passabel und nachdem ich mich eingelesen hatte, gefällt mir auch der Stil sehr gut. Die Sprache ist auch sehr passend zum Thema und man kann sich alles bildlich vorstellen, allerdings können diese Punkte die etwas langatmige und verworrene Story nicht rausreißen und so bin ich etwas enttäuscht von dem Buch. Auch hätte ich mir vielleicht eine deutlichere Erklärung zur Entstehung des Rauches gewünscht, aber wie vieles im Buch wurde diese nur angedeutet. Ich finde es wirklich schade, denn die Idee ist sehr interessant und spannend.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Hat mich nicht gepackt

Der Näher
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Der Fallanalytiker Martin Abel wird von seinem Chef zu einem vermeintlich harmlosen Fall nach Gummersbach geschickt. Dort soll er einen älteren Fall über zwei vermisste Frauen lösen.
Währenddessen wird ...

Der Fallanalytiker Martin Abel wird von seinem Chef zu einem vermeintlich harmlosen Fall nach Gummersbach geschickt. Dort soll er einen älteren Fall über zwei vermisste Frauen lösen.
Währenddessen wird Saskia Mayen bei ihrer Laufrunde von einem Mann überrascht und bedroht. Bei der Flucht fällt sie in ein Erdloch und entdeckt dort eine einbetonierte Leiche.

Das Buch war meine erste Leserunde bei der Lesejury und ich war bei Ankunft total begeistert, denn man bekommt dort zuerst ein Manuskript zugeschickt. Zum Lesen war das nicht immer praktisch, aber was mich so begeistert hatte, war, dass das Manuskript personalisiert ist. Eine schöne Idee!
Aber nun zum Buch:

Das Cover passt gut zum Titel, denn beides ist schlicht und nicht überladen.
Als ich das Buch dann angefangen habe zu lesen, dachte ich mir, dass die Sprache und der Satzbau auch gut dazu passen, denn es sind hauptsächlich einfache kurze Sätze. Dadurch ist das Buch gut zu lesen, aber halt nichts allzu kompliziertes. Was für zwischendurch mal ganz nett ist.
Trotzdem wurde ich nicht so richtig warm mit der Geschichte, denn es fing schon damit an, dass ich die Charaktere nicht sehr sympathisch fand. Sie waren etwas launisch und unfreundlich und teilweise sogar recht egozentrisch. Das hat mir die Geschichte etwas madig gemacht, denn sympathische Charaktere sind für mich schon recht wichtig.
Dazu kommt das der Autor an manchen Stellen nur so durch die Story hetzt und einen atemlos hinterlässt und an anderen Stellen halbe Andeutungen schreibt und die Geschichte stoppt um offensichtlich Spannung aufzubauen. Das kam mir persönlich manchmal etwas bemüht vor.

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war die Du-Perspektive vom Mörder, das war wirklich interessant und man konnte einen guten Einblick in seine Psyche bekommen.
Auch die Geschichte selber war stellenweise ziemlich krass und man kann kaum glauben, dass einige Sachen wirklich passieren können. Leider rutschte für mich Rainer Löffler manchmal ins eklige ab und ich sage sowas nicht schnell, denn ich bin als begeisterte Thriller-Leserin schon einiges gewöhnt.
Zwischendurch waren es mir etwas zu viele Fälle und Verstrickungen parallel. Dann wiederum kam Kommissar Zufall so oft zum Einsatz, dass ich manchmal nur mit der Stirn runzeln konnte.

Die Geschichte von Abel und dem Mörder sind beide etwas stereotypisch. Der Fallanalytiker, der sich so gut in die Psyche der Mörder hineindenken kann und auch etwas eigen und dickköpfig ist. Und der Mörder, der als Kind etwas ungeliebt war und natürlich mit Tierquälerei gestartet ist.

Das Ende war dann zwar recht überraschend, denn an diese Lösung hatte ich nicht gedacht, aber dann rutscht der Autor etwas ins rührselige ab und trägt meiner Meinung nach ziemlich dick auf. Das fand ich nun gar nicht passend.

Mein Fazit: Vielleicht habe ich schon zu viele Thriller gelesen, sodass es schwierig ist mich noch zu beeindrucken, aber mir hat das Buch leider so gar nicht zugesagt, obwohl einige Ansätze ganz gut waren. Aber an einigen Stellen war es fast nur eklig und auch die Charaktere konnten mich im Großen und Ganzen nicht überzeugen. Zudem waren bei mir noch einige wenige Fragen offen, die leider nicht klar beantwortet wurden und ich finde nichts schlimmer, als ein Buch zu zuklappen und nicht alles aufgelöst zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.04.2017

Toller Genremix

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Cinder ist ein Cyborg. Eigentlich ein Mensch, aber Teile von ihr wurden nach einem Unfall aus Metall ersetzt. Dazu kommt das sie eine der Besten Mechaniker von Neu-Peking ist. Und eines Tages steht deswegen ...

Cinder ist ein Cyborg. Eigentlich ein Mensch, aber Teile von ihr wurden nach einem Unfall aus Metall ersetzt. Dazu kommt das sie eine der Besten Mechaniker von Neu-Peking ist. Und eines Tages steht deswegen Prinz Kai vor ihr und möchte, dass sie seine Androidin repariert.

Das Cover ist recht einfach, aber trotzdem sehr einprägend und so einen Wiedererkennungswert.
Als ich das Buch angefangen habe zu lesen, habe ich mich sehr häufig gefragt, warum ich so lange gewartet habe die Reihe zu beginnen. Denn es stand schon länger in meinem Regal, nachdem ich es gekauft habe, weil mir die Leseprobe so gut gefallen hat.
Und ich lag goldrichtig, die Mischung aus Märchen, Dystopie und Science-Fiction ist wirklich gelungen und gefällt mir wahnsinnig gut.
Der Märchenanteil ist ganz klar an Aschenputtel angelehnt und der Autorin ist es wirklich gut und an einigen Stellen sehr witzig gelungen diesen in die Geschichte einfließen zu lassen. Zunächst fällt natürlich direkt der Name auf, Cinder von Cinderella abgeleitet. Sehr schön. 
Dann hat Cinder natürlich auch zwei Stiefschwestern und eine böse Stiefmutter (hier immer als Vormund genannt) und alle bereiten sich auf einen Ball vor, der im Kaiserhaus stattfinden soll.
Mag vielleicht nicht jedem so gehen, aber an einigen Stellen finde ich schon, dass die Luna-Chroniken etwas von einer Dystopie haben, denn nach mehreren Weltkriegen, haben sich die Staaten neu zusammengetan und das es jetzt Androiden und Cyborgs gibt, naja, möglich ist alles. ;)
Obwohl auch vieles etwas an Star Wars erinnert. Und in der Danksagung erwähnt Marissa Meyer auch sowas in der Art als sie sich bei ihrem Bruder bedankt.
Der Schreibstil ist auch sehr gut und man ist direkt in der Story um Cinder drinnen und kann sich alles gut vorstellen. Die Umgebung und diese neue Welt.
Cinder gefällt mir auch sehr gut, denn sie ist eigentlich keine wirkliche Heldin, oder möchte es zumindest nicht sein und so versucht sie eigentlich sehr häufig im Buch einfach nur ihr Leben besser zu leben, denn Cyborgs haben es in der Gesellschaft nicht so gut. Aber wenn es drauf ankommt, ist sie voll da und versucht zu helfen. Ein wirklich gelungener Charakter.
Dazu ist die Geschichte aber auch eine vom Anderssein bzw. Außenseitersein. Und wie man mit den abschätzigen Blicken umgeht und sich nicht unterkriegen lässt.
Das Ende ist natürlich recht offen und am liebsten wäre ich heute direkt in die Buchhandlung gelaufen und hätte mir den zweiten Teil besorgt, denn ich möchte doch gerne wissen, wie es mit Cinder weitergeht. Aber da heute Sonntag ist muss das warten, aber ich werde die weiteren Teile bestimmt nicht wieder so lange im Regal liegen lassen. ;)
Ein zusätzlicher Bonus ist, dass es zum Buchkauf kostenlos das E-Book dazu gab. So konnte unterwegs dort weiterlesen, wenn ich das Buch nicht mitnehmen konnte.

Mein Fazit: Eine wirklich lesenswerte Geschichte mit einer tollen, etwas verplanten Heldin. Diese Reihe gehört jetzt schon zu meinen Lieblingen. 

Veröffentlicht am 13.04.2017

Sehr aktuell

Die Geschichte der Bienen
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1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, ...

1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, China: Tao arbeitet als Handbestäuberin in ihrem Bezirk. Die Bienen sind verschwunden.
Drei unterschiedliche Jahre, aber alle wollen nur das eine: ein besseres Leben für ihre Kinder.

Das Cover ist zwar recht schlicht, aber trotzdem sehr aussagkräftig. Die tote Biene zeigt einem genau, was einen erwartet.
Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich wirklich leicht lesen. Durch die klare Trennung der drei Charaktere kommt man auch nicht durcheinander und kann der Story gut folgen.
Diese ist wirklich sehr interessant, aber auch schockierend, wenn einem nochmal vor Augen geführt wird, wie wir Menschen mit der Natur umgehen.
Trotzdem braucht sie etwas um an Spannung aufzubauen und es werden auch recht viele Details drumherum gebaut.
Sehr spannend fand ich allerdings die Fakten zu den Bienen. Hier hätte ich mir vielleicht etwas mehr noch gewünscht. Denn manchmal kommen diese dann doch ein klein wenig zu kurz.
Die drei Charaktere sind recht unterschiedlich und doch wollen sie eigentlich dasselbe. Eigentlich wollen sie nur das, was wohl alle Eltern für ihre Kinder wollen: ein gutes Leben, vielleicht sogar ein besseres.
Jedoch bin ich nicht mit allen dreien gleich gut warm geworden. George war mir da noch am unsympathischsten, denn er versucht allen irgendwie einfach nur seinen Willen aufzudrängen.
Tao konnte ich da noch am besten verstehen, obwohl sie an einigen Stellen einfach zu streng reagiert und auch nicht immer den richtigen Weg für Wei-Wen wählt.
William ist mir lange Zeit ein Rätsel geblieben. Denn zuerst habe ich nicht so richtig durchgeschaut, was er eigentlich möchte. Ein Vater für seinen Sohn zu sein, auf den dieser stolz ist oder einfach nur Anerkennung von seinem Mentor?
So ist dieses Buch nicht nur eine Geschichte über das Verschwinden der Bienen, sondern auch eine Art Familiengeschichte.
Das Szenario, das Maja Lunde entwirft ist einfach nur erschreckend, aber mit keiner Sekunde unglaubwürdig. Man kann es sich sehr gut vorstellen und das macht alles nur noch realer.
Zum Schluss folgen dann ziemlich viele Erklärungen auf einmal, aber das Ende läuft dann perfekt zusammen und ist schlüssig. Obwohl mich die Frage beschäftigt, ob das wirklich ein Happy End sein kann?

Mein Fazit: Ich bin mir nach der Lektüre nicht wirklich sicher, ob ich es gut oder schlecht finden soll, auf jeden Fall ist es ein brisantes und aktuelles Thema, das in eine interessante Geschichte verpackt wurde. Man sollte dazu nicht wegschauen.