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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2017

Rundum gelungen

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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Adelina hat das Blutfieber überlebt. Allerdings ist sie seit diesem Tag gezeichnet, denn man musste ihr das linke Auge entfernen. Ihr Vater versucht seit ihrer Kindheit herauszufinden, ob sie eine begabte ...

Adelina hat das Blutfieber überlebt. Allerdings ist sie seit diesem Tag gezeichnet, denn man musste ihr das linke Auge entfernen. Ihr Vater versucht seit ihrer Kindheit herauszufinden, ob sie eine begabte Malfetto ist. Doch bis jetzt vergeblich, als er sie deshalb als Mätresse verkaufen will, flieht Adelina. Doch ihr Vater folgt ihr und stirbt dabei durch Adelinas Begabung. Nun wird sie des Mordes angeklagt.

Das Cover ist jetzt nichts neues, denn es ähnelt vom Prinzip her vielen Covern von Jugendbüchern. Trotzdem hat es irgendwas und hätte mich im Laden auf jeden Fall angesprochen.
Man fühlt sich von Adelina direkt angesprochen und der flüssige und leicht verständliche Schreibstil trägt noch dazu bei, dass die Seiten nur so dahinfliegen.
Dazu kommt noch die klare Aufteilung, denn vor jedem Kapitel steht der Namen desjenigen, dessen Sicht man gerade erfährt. Das ist wirklich interessant, denn so erfährt man als Leser viel mehr, da man zusätzlich zu Adelina noch die Sichten von z.B. Enzo und Teren erhält.
Das Thema selber ist natürlich nichts so wirklich Neues: Verfolgung von Andersartigen. Aber Marie Lu hat mit Adelina einen sehr faszinierenden Charakter geschaffen, mit der man einfach mitfühlen muss. Sie ist einfach eine wirklich sympathische Antiheldin. Eigentlich möchte Adelina einfach nur gemocht und akzeptiert werden und ich glaube, sie möchte gerne das richtige tun. Aber das hat sie nie gelernt und deshalb ist die logische Konsequenz, dass sie auch einen dunklen Teil in sich trägt, der nach so einer profanen Sache wie Macht strebt. Trotzdem tut sie einem an einigen Stellen leid und ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Adelina ist eine wirklich super Antiheldin!
Aber im ganzen Buch sind die Personen sehr zwiegespalten finde ich. Man ist sich an einigen Stellen nicht sicher wer nun der Gute und wer der Böse ist. Wollen die Dolche wirklich gutes bewirken oder was passiert wenn Enzo den Thron bestiegen hat?
Aber genau das, macht das Buch sehr spannend und man kann es gut in einem durchlesen.
Das Ende ist auch sehr gut und macht einfach nur Lust auf mehr. Schade, dass der nächste Teil erst im Herbst erscheint. Aber bis dahin warte ich mit angehaltenen Atem auf die Fortsetzung, denn nun möchte ich unbedingt wissen, wie es mit Adelina weitergeht.

Mein Fazit: Ein rundum gelungenes Buch mit wirklich interessanten und tollen Charakteren, die nicht langweilig sind. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen!

Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein Spannungsbuch

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zoe und ihre Mutter möchten nach Zoes Jugendarrest ein zweites Leben in einer anderen Stadt starten. Deshalb hat Zoes Mutter ein Klavierkonzert für Zoe und ihren Stiefbruder Lucas organisiert. Doch an ...

Zoe und ihre Mutter möchten nach Zoes Jugendarrest ein zweites Leben in einer anderen Stadt starten. Deshalb hat Zoes Mutter ein Klavierkonzert für Zoe und ihren Stiefbruder Lucas organisiert. Doch an diesem Abend von Zoes neuem Leben taucht Tom Barlow auf. Er ist einer der Väter, dessen Tochter bei dem Autounfall, den Zoe verursacht hat, starb. Stunden nach diesem Vorfall ist Zoes Mutter tot.

Das Cover passt einfach perfekt zum Titel. Denn das Mädchen am Klavier wirkt einfach perfekt, man kann sich dieses Eindrucks einfach nicht erwehren.
Mir hat direkt gut gefallen, dass im Einband ein Zeitungsartikel über den Autounfall abgedruckt ist, so kennt man als Leser schon den Hintergrund der Ereignisse und tappt nicht erstmal im Dunkeln herum. Ein kluger Schachzug. 
Alle Charaktere die den Abend des Klavierkonzertes und den nächsten Tag beschreiben, erzählen in Ich-Form und man fühlt sich als Leser einfach angesprochen, als würden die Personen einen Bericht nur für einen allein beschreiben. Außerdem sind die Kapitel gut unterteilt und vor allem übersichtlich, so weiß man immer wo man gerade dran ist.
Die Sprache ist trotz des teilweise berichtenden Stils gut verständlich. Außerdem passt das einfach sehr gut in die Geschichte rein.
Es gibt sehr viele Geheimnisse im ganzen Buch und jeder scheint ein anderes mit sich herumzutragen, von dem keiner wissen darf. Auch Zoe selber scheint ihr wahres Ich viel zu unterdrücken, einfach weil ihre Mutter wohl ein perfektes zweites Leben haben möchte und die Vergangenheit vergessen möchte. Aber Zoe scheint nicht ganz damit abschließen zu möchten, denn in ihrer Erzählung sind die Begriffe Zweites Leben und Neue Familie immer kursiv geschrieben. Als wäre sie nicht wirklich dort angekommen.
Während des ganzen Buches tauchen so viele Geheimnisse auf, dass ich mich gefragt habe worum es denn jetzt letztendlich geht. Teilweise war es etwas viel und auch den einen oder anderen Handlungsstrang fand ich etwas überflüssig für die eigentliche Geschichte.
Mir hat das Buch schon gut gefallen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass im Mittelpunkt eher der Zusammenbruch einer Familie oder besser eines Lebens, nämlich Zoes Lebens, steht und nicht so wirklich ein Thriller im klassischen Sinne. Gut, es geschieht ein Mord, aber das allein macht für mich noch keinen Thriller aus. Ich würde das Buch deshalb mehr in die Kategorie Familiendrama stecken. Denn spannend ist es allemal.
Auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist zwar eine etwas vorhersehbare Lösung, aber trotzdem sehr gelungen und stimmig und durchaus nicht langweilig.

Mein Fazit: Perfect Girl habe ich sehr gerne gelesen und es war auch durchaus Spannung dabei, aber es wurde doch etwas anderes versprochen als geliefert.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Mittelmäßig

Endgültig
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Jenny Aaron arbeitete bei der Abteilung als verdeckte Ermittlerin. Bis sie bei einem Einsatz erblindet. Jetzt ist sie beim BKA Verhörspezialistin, doch nach sechs Jahren muss sie zurück nach Berlin und ...

Jenny Aaron arbeitete bei der Abteilung als verdeckte Ermittlerin. Bis sie bei einem Einsatz erblindet. Jetzt ist sie beim BKA Verhörspezialistin, doch nach sechs Jahren muss sie zurück nach Berlin und mit ihrer alten Abteilung zusammen arbeiten, denn ein Gefangener, der gerade die Gefängnispsychologin umgebracht hat, möchte nur mit ihr sprechen. Nun muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen.

Das Cover finde ich eher langweilig. Der Titel dominiert alles und ist dabei aber kein Blickfang, sondern übertüncht den Rest. Obwohl ich die Blindenschrift natürlich sehr gut finden, aber diese geht auch etwas unter.
Der Schreibstil an sich beginnt etwas trocken und abgehackt. Die Sätze sind kurz und knackig und nicht übertrieben beschreibend. Das passt einerseits gut in zur Geschichte, aber andererseits habe ich deshalb auch etwas gebraucht um in die Geschichte einzutauchen. Später werden die Beschreibungen dann ein bisschen ausführlicher, aber das ist natürlich klar, denn wie soll man sonst die Umgebung einer Blinden verstehen?
Auch in die Rückblicke der Geschehnisse musste ich mich erst reinfinden, denn zuerst war ich häufig etwas verwirrt. Aber da bin ich auch dann reingekommen. Allerdings war so der Start in das Buch holprig.
Aaron ist ein sehr widersprüchlicher Charakter, denn einerseits wird sie in der ganzen Geschichte von allen für sehr stark, belastbar und teilweise abgebrüht gehalten, aber die Beschreibungen ihrer Gefühlswelt sieht dann doch eher anders aus. Da ist sie häufig sehr ängstlich und macht auf mich einen manchmal verlorenen Eindruck. Von ihrer Stärke habe ich häufig nicht so viel gemerkt. Klar, gibt es auch die mutigen Momente, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihre ängstlichen Momente überwiegen.
Manchmal hatte ich aber auch beim Lesen fast vergessen das Aaron blind ist, denn sie geht sehr souverän durchs Leben. Das wiederum hat mir sehr imponiert, wie viel Willenskraft sie in diesem Punkt besitzt.
Was mir auch nicht so zugesagt hat, ist dieses ganze Gerede über die Samurai und den Bushido. Das kam mir nicht mehr sehr zeitgemäß vor und dadurch wirkte es auf mich etwas übertrieben, vielleicht sogar theatralisch.
Trotzdem baut der Autor die Spannung gut auf und man erwartet den Showdown mit angehaltenem Atem, denn die Auflösung kommt erst wirklich fast zum Schluss. Bis dahin tappt man wie Aaron im Dunkeln. Dass wiederum gefällt mir sehr gut, denn dadurch will man natürlich unbedingt weiterlesen.

Mein Fazit: Im Großen und Ganzen hat mir das Buch eher mittelmäßig gefallen.

Veröffentlicht am 02.01.2017

Ein gutes Buch

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Margot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde ...

Margot ist Lehrerin und arbeite nebenbei auch als Kolumnisten bei einer Zeitung. Als Kummerkastentante beantwortet sie Leserbriefe in der Kolumne Dear Amy. Ein Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse wurde entführt, die Polizei denkt das Katie weggelaufen ist, aber Margot glaubt nicht so recht daran. Als sie dann auch noch einen Brief von Bethan Avery bekommt, ein Mädchen das schon in den 90ern verschwand, gerät Margots Welt komplett aus den Fugen.

Das Cover wirkt wirklich sehr düster. Ein leerer Parkplatz im Dunkeln und ein Auto mit offener Tür. Man denkt auch wirklich direkt an eine Entführung. Allerdings assoziiert man das nicht mit einer Jugendlichen.
Der Schreibstil ist sehr plastisch und die Beschreibungen sind genau, so bleibt nicht sehr viel Handlungsspielraum in der Vorstellung, aber trotzdem ist der Roman fesselnd geschrieben. Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich die Orte und Begebenheiten direkt vorstellen kann und der Autor nicht lange Drumherum schreibt.
Gut finde ich auch, dass einige Kapitel aus Katies Sicht geschrieben sind. Allerdings nur sehr wenige, sodass man nicht zu viele Informationen bekommt, sonst gerade nur so viel, dass man weiterlesen muss.
Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, ist das Margot nicht bewusst in Sachen Katie oder Bethan ermittelt. Sie gerät irgendwie ungewollt in die ganze Angelegenheit hinein. Mich nerven nämlich manchmal diese „privaten“ Ermittler, die schlauer als die Detektives sind und den Mörder z.B. natürlich ganz leicht stellen. Das ist manchmal schon wirklich unrealistisch. Aber hier hat die Autorin einen guten Dreh gefunden, um die Geschichte nicht unglaubwürdig zu machen.
Was mich nur manchmal etwas verwirrt hat, waren die Passagen über Margots Vergangenheit, diesen wirkten an einigen Stellen etwas konfus, doch trotzdem wurde der Roman nicht langweilig. Eher im Gegenteil, gegen Ende dreht die Autorin nochmal so richtig auf und erhöht die Spannung nochmal um einiges. Das Ende selber ist dann zwar nicht sehr überraschend, aber es rundet die Story gut ab und man kann alles nachvollziehen ohne offene Fragen.
Was mir auch aufgefallen ist, ist das über einige Personen häufig nur geredet wird, diese aber physisch nicht auftauchen, zumindest lange Zeit nicht. Das habe ich bis jetzt noch nicht so erlebt, aber ich finde den Kniff interessant. So wird man nicht von zu vielen Charakteren überrannt und kann sich auf die wichtigen Leute in der Geschichte konzentrieren.


Mein Fazit: Ein Ende das ich mir fast gedacht habe, aber ein Buch das mir trotzdem gut gefallen hat. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.12.2016

Eisig!

Lautlose Nacht
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Yasmin und ihre gehörlose Tochter Ruby fliegen nach Alaska um Matt zu besuchen. Ihren Ehemann bzw. Vater. Doch statt diesem wartet eine Polizistin am Flughafen auf die beiden. Auf dem Polizeirevier erklärt ...

Yasmin und ihre gehörlose Tochter Ruby fliegen nach Alaska um Matt zu besuchen. Ihren Ehemann bzw. Vater. Doch statt diesem wartet eine Polizistin am Flughafen auf die beiden. Auf dem Polizeirevier erklärt man ihnen, dass Matt tot wäre. Doch sie möchte das nicht wahrhaben und macht sich auf die Suche nach ihm. Natürlich mit ihrer Tochter.

Das Cover ist einfach der Hammer. Nicht nur das es durch seine Blautöne sehr kalt und eisig wirkt, auch der verwischende Effekt wirkt so als würden die Buchstaben einfach weggeht. Und das lässt einen noch mehr frieren.
Der Roman ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man bekommt einmal einen tollen Einblick in Rubys gehörlose Welt, die in der Ich-Perspektive geschrieben ist, und dann noch die Gedanken und Rückblicke von Yasmin in der dritten Form.
Ruby ist ein ganz toller Charakter. Man schließt sie direkt ins Herz. Noch dazu ist ihre Sicht der Dinge sehr spannend und interessant. Denn die Autorin beschreibt ihre Welt mit Geschmacks- und Sehsinnen. Manchmal scheint sie auch den Leser direkt anzusprechen und das gefällt mir auch sehr. Dadurch, dass Rosamund Lupton die Ich-Perspektive gewählt hat, werden die Geschehnisse in der Tundra von Ruby eher kindlich beschrieben, aber das macht einem nur noch deutlicher, in was für einer Gefahr sie schweben.
In Yasmins Sicht hingegen bin ich nur schwer reingekommen, denn sie finde ich einfach nur unüberlegt und irrational. Außerdem wirkt an diesen Stellen der Erzählstil etwas trockener. Und einige Dinge wiederholen sich dann auch.
Jedoch muss man trotz allem konzentriert lesen, denn es gibt viele und manchmal auch abrupte Zeitenwechsel.
Auch so ist der Schreibstil sonst sehr schön und atmosphärisch. Ich war stellenweise sehr froh zu Hause unter der warmen Decke zu liegen. ;)
Die Geschehnisse im Buch sind keine großen Klöpse, jedoch erzeugt die Autorin die Atmosphäre und Spannung durch Kleinigkeiten und so hält man trotzdem fast ständig den Atem an.
Auch sehr interessant fand ich die Fakten zu den Inupiat, den Tieren der Tundra und dem Sternenhimmel. Das hat alles noch schöner beschrieben und man fühlte sich nach Alaska versetzt.
Das Ende baut sich zwar dann letztendlich schnell auf, ist aber stimmig und gut, da man es einfach nachvollziehen kann.
Vielleicht hätte nur ein kleiner Epilog gefehlt, aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau. ;)


Mein Fazit: Ein Buch, das einem den Atem gefrieren lässt. ;)