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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2017

Starker Anfang, aber...

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
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Gwendolyns Mutter ist vor 10 Jahren gestorben. Seitdem sind ihr Vater und sie allein. Er arbeitet beim Auswärtigen Amt und deshalb reisen die beiden viel um die Welt. Momentan leben die beiden in New York. ...

Gwendolyns Mutter ist vor 10 Jahren gestorben. Seitdem sind ihr Vater und sie allein. Er arbeitet beim Auswärtigen Amt und deshalb reisen die beiden viel um die Welt. Momentan leben die beiden in New York.
Ihr Vater muss nach Paris auf Geschäftsreise. Doch von dort kommt er nicht mehr zurück, Gwendolyn glaubt, er wurde entführt. Deshalb macht sie sich auf die Suche nach ihm.

Als ich das Buch in Händen hielt, dachte ich direkt, das ist ein wirklich klasse aussehendes Buch. Diese Mischung aus dem düstern grau-blau als Cover und dem grellen Orange als Titel und Schnitt ist sehr gelungen und ein absoluter Hingucker. Ein Buch nachdem man im Laden sofort zugreift.
Dazu kommt das Bild, das nur die Beine und die rechte Hand, in der das Mädchen ein Messer hält zeigt, dass dem ganzen bedrohlichen die Krone aufsetzt.
Das Buch fängt auch stark an. Die Beschreibungen sind wirklich sehr anschaulich, sodass man sich an den Ort des Geschehens versetzt fühlt. Das ist ein wirklicher Pluspunkt, denn ich denke, dass macht auch die meiste Spannung im Buch aus. Denn obwohl zuerst nicht so viel passiert, hat man das Gefühl von Dramatik und die ersten Seiten flogen nur so dahin. Dazu kommt dann noch dieser leichte, unterschwellige Witz in der Geschichte.
Doch später lässt das Buch leider etwas nach. Die Sache mit dem Geheimdienst und Gwendolyns „Ausbildung“ dort, fand ich dann doch etwas komisch. Als ob dieser bereitwillig Zivilisten, noch dazu Teenager, aufnimmt und auf Gangster loslässt. Das wirkte auf mich dann doch an einigen Stellen etwas übertrieben. Dann sind da noch die manchmal etwas zu häufigen Zufälle, die Gwendolyn bei ihrer Suche helfen. Wenn nicht Glück, dann muss sie doch irgendwie schon ein teuflisches Genie sein und das Verbrechen im Blut haben um all das zu schaffen und danach machte sie zuerst nicht den Eindruck. Es ist daher sehr erstaunlich, dass ein Teenager all diese Dinge aushält ohne zusammen zu brechen, wo vielleicht manch ein Erwachsener heulend in der Ecke liegen würde.
Doch unter all dem brutalen Krieg in den Gwendolyn gerät, ist es doch irgendwie eine Geschichte vom Erwachsenwerden finde ich. Gut, das Erwachsenwerden passiert hier auf die wirklich sehr brutale Art, aber Gwendolyn ist zuerst ein ganz normaler Teenager, der das möchte was alle möchten, einfach nur ein normales Leben führen. Und am Ende kommt sie verändert und reifer aus der Sache raus.
Das Ende war dann doch etwas enttäuschend, denn es ist kein wirklicher Abschluss der Sache und ich fühlte mich etwas im Stich gelassen. Es bleiben einfach sehr viele Fragen offen, die ich doch gerne beantwortet gehabt hätte.

Mein Fazit: Ein Buch mit Spannungspotential, das allerdings gegen Ende stark nachlässt.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Rundum gelungen

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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Adelina hat das Blutfieber überlebt. Allerdings ist sie seit diesem Tag gezeichnet, denn man musste ihr das linke Auge entfernen. Ihr Vater versucht seit ihrer Kindheit herauszufinden, ob sie eine begabte ...

Adelina hat das Blutfieber überlebt. Allerdings ist sie seit diesem Tag gezeichnet, denn man musste ihr das linke Auge entfernen. Ihr Vater versucht seit ihrer Kindheit herauszufinden, ob sie eine begabte Malfetto ist. Doch bis jetzt vergeblich, als er sie deshalb als Mätresse verkaufen will, flieht Adelina. Doch ihr Vater folgt ihr und stirbt dabei durch Adelinas Begabung. Nun wird sie des Mordes angeklagt.

Das Cover ist jetzt nichts neues, denn es ähnelt vom Prinzip her vielen Covern von Jugendbüchern. Trotzdem hat es irgendwas und hätte mich im Laden auf jeden Fall angesprochen.
Man fühlt sich von Adelina direkt angesprochen und der flüssige und leicht verständliche Schreibstil trägt noch dazu bei, dass die Seiten nur so dahinfliegen.
Dazu kommt noch die klare Aufteilung, denn vor jedem Kapitel steht der Namen desjenigen, dessen Sicht man gerade erfährt. Das ist wirklich interessant, denn so erfährt man als Leser viel mehr, da man zusätzlich zu Adelina noch die Sichten von z.B. Enzo und Teren erhält.
Das Thema selber ist natürlich nichts so wirklich Neues: Verfolgung von Andersartigen. Aber Marie Lu hat mit Adelina einen sehr faszinierenden Charakter geschaffen, mit der man einfach mitfühlen muss. Sie ist einfach eine wirklich sympathische Antiheldin. Eigentlich möchte Adelina einfach nur gemocht und akzeptiert werden und ich glaube, sie möchte gerne das richtige tun. Aber das hat sie nie gelernt und deshalb ist die logische Konsequenz, dass sie auch einen dunklen Teil in sich trägt, der nach so einer profanen Sache wie Macht strebt. Trotzdem tut sie einem an einigen Stellen leid und ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Adelina ist eine wirklich super Antiheldin!
Aber im ganzen Buch sind die Personen sehr zwiegespalten finde ich. Man ist sich an einigen Stellen nicht sicher wer nun der Gute und wer der Böse ist. Wollen die Dolche wirklich gutes bewirken oder was passiert wenn Enzo den Thron bestiegen hat?
Aber genau das, macht das Buch sehr spannend und man kann es gut in einem durchlesen.
Das Ende ist auch sehr gut und macht einfach nur Lust auf mehr. Schade, dass der nächste Teil erst im Herbst erscheint. Aber bis dahin warte ich mit angehaltenen Atem auf die Fortsetzung, denn nun möchte ich unbedingt wissen, wie es mit Adelina weitergeht.

Mein Fazit: Ein rundum gelungenes Buch mit wirklich interessanten und tollen Charakteren, die nicht langweilig sind. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen!

Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein Spannungsbuch

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zoe und ihre Mutter möchten nach Zoes Jugendarrest ein zweites Leben in einer anderen Stadt starten. Deshalb hat Zoes Mutter ein Klavierkonzert für Zoe und ihren Stiefbruder Lucas organisiert. Doch an ...

Zoe und ihre Mutter möchten nach Zoes Jugendarrest ein zweites Leben in einer anderen Stadt starten. Deshalb hat Zoes Mutter ein Klavierkonzert für Zoe und ihren Stiefbruder Lucas organisiert. Doch an diesem Abend von Zoes neuem Leben taucht Tom Barlow auf. Er ist einer der Väter, dessen Tochter bei dem Autounfall, den Zoe verursacht hat, starb. Stunden nach diesem Vorfall ist Zoes Mutter tot.

Das Cover passt einfach perfekt zum Titel. Denn das Mädchen am Klavier wirkt einfach perfekt, man kann sich dieses Eindrucks einfach nicht erwehren.
Mir hat direkt gut gefallen, dass im Einband ein Zeitungsartikel über den Autounfall abgedruckt ist, so kennt man als Leser schon den Hintergrund der Ereignisse und tappt nicht erstmal im Dunkeln herum. Ein kluger Schachzug. 
Alle Charaktere die den Abend des Klavierkonzertes und den nächsten Tag beschreiben, erzählen in Ich-Form und man fühlt sich als Leser einfach angesprochen, als würden die Personen einen Bericht nur für einen allein beschreiben. Außerdem sind die Kapitel gut unterteilt und vor allem übersichtlich, so weiß man immer wo man gerade dran ist.
Die Sprache ist trotz des teilweise berichtenden Stils gut verständlich. Außerdem passt das einfach sehr gut in die Geschichte rein.
Es gibt sehr viele Geheimnisse im ganzen Buch und jeder scheint ein anderes mit sich herumzutragen, von dem keiner wissen darf. Auch Zoe selber scheint ihr wahres Ich viel zu unterdrücken, einfach weil ihre Mutter wohl ein perfektes zweites Leben haben möchte und die Vergangenheit vergessen möchte. Aber Zoe scheint nicht ganz damit abschließen zu möchten, denn in ihrer Erzählung sind die Begriffe Zweites Leben und Neue Familie immer kursiv geschrieben. Als wäre sie nicht wirklich dort angekommen.
Während des ganzen Buches tauchen so viele Geheimnisse auf, dass ich mich gefragt habe worum es denn jetzt letztendlich geht. Teilweise war es etwas viel und auch den einen oder anderen Handlungsstrang fand ich etwas überflüssig für die eigentliche Geschichte.
Mir hat das Buch schon gut gefallen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass im Mittelpunkt eher der Zusammenbruch einer Familie oder besser eines Lebens, nämlich Zoes Lebens, steht und nicht so wirklich ein Thriller im klassischen Sinne. Gut, es geschieht ein Mord, aber das allein macht für mich noch keinen Thriller aus. Ich würde das Buch deshalb mehr in die Kategorie Familiendrama stecken. Denn spannend ist es allemal.
Auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist zwar eine etwas vorhersehbare Lösung, aber trotzdem sehr gelungen und stimmig und durchaus nicht langweilig.

Mein Fazit: Perfect Girl habe ich sehr gerne gelesen und es war auch durchaus Spannung dabei, aber es wurde doch etwas anderes versprochen als geliefert.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Mittelmäßig

Endgültig
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Jenny Aaron arbeitete bei der Abteilung als verdeckte Ermittlerin. Bis sie bei einem Einsatz erblindet. Jetzt ist sie beim BKA Verhörspezialistin, doch nach sechs Jahren muss sie zurück nach Berlin und ...

Jenny Aaron arbeitete bei der Abteilung als verdeckte Ermittlerin. Bis sie bei einem Einsatz erblindet. Jetzt ist sie beim BKA Verhörspezialistin, doch nach sechs Jahren muss sie zurück nach Berlin und mit ihrer alten Abteilung zusammen arbeiten, denn ein Gefangener, der gerade die Gefängnispsychologin umgebracht hat, möchte nur mit ihr sprechen. Nun muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen.

Das Cover finde ich eher langweilig. Der Titel dominiert alles und ist dabei aber kein Blickfang, sondern übertüncht den Rest. Obwohl ich die Blindenschrift natürlich sehr gut finden, aber diese geht auch etwas unter.
Der Schreibstil an sich beginnt etwas trocken und abgehackt. Die Sätze sind kurz und knackig und nicht übertrieben beschreibend. Das passt einerseits gut in zur Geschichte, aber andererseits habe ich deshalb auch etwas gebraucht um in die Geschichte einzutauchen. Später werden die Beschreibungen dann ein bisschen ausführlicher, aber das ist natürlich klar, denn wie soll man sonst die Umgebung einer Blinden verstehen?
Auch in die Rückblicke der Geschehnisse musste ich mich erst reinfinden, denn zuerst war ich häufig etwas verwirrt. Aber da bin ich auch dann reingekommen. Allerdings war so der Start in das Buch holprig.
Aaron ist ein sehr widersprüchlicher Charakter, denn einerseits wird sie in der ganzen Geschichte von allen für sehr stark, belastbar und teilweise abgebrüht gehalten, aber die Beschreibungen ihrer Gefühlswelt sieht dann doch eher anders aus. Da ist sie häufig sehr ängstlich und macht auf mich einen manchmal verlorenen Eindruck. Von ihrer Stärke habe ich häufig nicht so viel gemerkt. Klar, gibt es auch die mutigen Momente, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihre ängstlichen Momente überwiegen.
Manchmal hatte ich aber auch beim Lesen fast vergessen das Aaron blind ist, denn sie geht sehr souverän durchs Leben. Das wiederum hat mir sehr imponiert, wie viel Willenskraft sie in diesem Punkt besitzt.
Was mir auch nicht so zugesagt hat, ist dieses ganze Gerede über die Samurai und den Bushido. Das kam mir nicht mehr sehr zeitgemäß vor und dadurch wirkte es auf mich etwas übertrieben, vielleicht sogar theatralisch.
Trotzdem baut der Autor die Spannung gut auf und man erwartet den Showdown mit angehaltenem Atem, denn die Auflösung kommt erst wirklich fast zum Schluss. Bis dahin tappt man wie Aaron im Dunkeln. Dass wiederum gefällt mir sehr gut, denn dadurch will man natürlich unbedingt weiterlesen.

Mein Fazit: Im Großen und Ganzen hat mir das Buch eher mittelmäßig gefallen.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Nette Lektüre

Minus 18 Grad
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Kripochefin Astrid Tuvesson ist auf dem Weg zur Arbeit. Auf einmal wird sie von einem BMW gestreift und nimmt die Verfolgung auf. Der Fahrer fährt aber in vollem Tempo über den Kai und versinkt im Wasser. ...

Kripochefin Astrid Tuvesson ist auf dem Weg zur Arbeit. Auf einmal wird sie von einem BMW gestreift und nimmt die Verfolgung auf. Der Fahrer fährt aber in vollem Tempo über den Kai und versinkt im Wasser. Die Sache scheint klar, allerdings stellt sich bei der Obduktion heraus, dass der Fahrer schon seit längerer Zeit tot war. Wie kann das sein?

Das Cover gefällt mir wirklich gut, der Titel hebt sich auf dem eher farblos gehaltenen Buch sehr gut ab und ist ein richtiger Blickfang.
Die Sprache vom Autor ist sehr anschaulich und manchmal bleibt wenig Spielraum für die Fantasie. Obwohl das natürlich etwas einschränkt, gefällt mir der Stil sehr gut und ich konnte direkt in die Geschichte reinfinden, obwohl ich die Vorgänger nicht kenne.
Die Charaktere sind allesamt recht eigenwillig und machen viel was sie wollen. Irgendwie halten sie sich selten an die Regeln, das hebt einerseits die Spannung, aber andererseits ist das manchmal etwas nervig.
Die Kapitel sind enden häufig offen und so bleibt man als Leser am Ball und kann das Buch einfach nicht weglegen. Wobei gegen Ende sind mir zu viele Cliffhanger, die dann nicht nur am Ende der Kapitel sind, sondern auch mittendrin.
Was mir manchmal auch etwas zu viel wurde, sind die verschiedenen Handlungsstränge, die nicht direkt zusammen laufen. Das hat mich manchmal etwas verwirrt und lenkte vom eigentlichen Fall etwas ab. Auch war ein Teil der Handlung, der mich so gar nicht ansprach, aber ich möchte nicht zu viel verraten. Nur so viel, dieser Teil hat meiner Meinung nach so gar nicht in die Geschichte gepasst.
Wo wir schon dabei sind, die ganzen englischen Redewendungen im Roman fand ich etwas viel. Warum musste das sein?
Etwa in der Mitte scheint schon die Auflösung des Falles zu kommen und ich dachte, dass jetzt natürlich nicht mehr allzu viel kommen könnte, aber der Autor hat mich total überrascht, indem er dann nochmal eine tolle und spannende Wendung hineinbringt. Wirklich gelungen. 
Auch mit dem Titel hat mich der Autor zuerst auf eine völlig falsche Fährte gelockt, hatte etwas anderes erwartet, aber ich muss sagen, sowas mag ich wirklich gern. Wenn nicht alles so vorhersehbar ist.
Am Ende ist der Fall dann gelöst, aber die Geschichte der Ermittler bleibt offen, sodass sich der Autor natürlich frei lässt, ein weiteres Buch zu schreiben. Das ist aber vollkommen in Ordnung. 
Zudem ist die Auflösung stimmig und einigermaßen gut gelungen.
Was mir auch gut gefallen hat, war das der Epilog etwas Berichtendes hatte. Als wäre der Roman eine wahre Begebenheit und man erfährt zum Schluss, was mit den Personen passiert ist. Das hatte ich in dieser Form noch nicht.

Mein Fazit: Recht spannend und gut, allerdings haut der Roman mich im Großen und Ganzen nicht vom Hocker.