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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2021

Enttäuschend

Schattenschrei
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Jeanette scheint endlich die Auflösung der Mordserie gefunden zu haben. Doch so richtig zufrieden ist sie mit dieser Lösung nicht. Außerdem ist immer noch nicht Victoria Bergman näher gekommen. Und was ...

Jeanette scheint endlich die Auflösung der Mordserie gefunden zu haben. Doch so richtig zufrieden ist sie mit dieser Lösung nicht. Außerdem ist immer noch nicht Victoria Bergman näher gekommen. Und was ist mit den ermordeten Jungen?

Das Cover passt sich gut in die restliche Reihe ein und mir gefällt dieses düstere.
Ich habe mich gefragt ob ich eine etwas zu große Pause zwischen dem zweiten und diesem Band hatte, denn ich war wirklich sehr verwirrt als ich mit Schattenschrei begonnen habe. Erst nach und nach ist mir häppchenweise wieder die Erinnerung gekommen, aber trotzdem blieb diese leicht Verwirrung bei den vielen Personen und wer wacht macht bzw. gemacht hat.
Ich mag es zwar, wenn eine Handlung nicht zu eintönig ist, sondern etwas komplexer, aber hier ist es doch etwas arg übertrieben. Es werden Teile aus der Vergangenheit erzählt, bei denen man nicht weiß ob es Victorias Erinnerungen sind oder nicht. Dazu kommt, dass Victoria viele Ereignisse einfach schlicht für sich erfunden hat und das erhöht dann die Verwirrung noch etwas. Es ist eine Schachtel in der Schachtel in der Schachtel. Doch konnte mich als Kind eine Matrjoschka sehr begeistern, hatte ich hier keinen Spaß beim Auspacken. Als Leserin hatte ich zwar noch etwas mehr Einblick in die Handlung als Jeanette, die wirklich fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt und auch dann nicht viel schlauer ist, aber dadurch das keine richtige Chronologie herrscht wusste ich nie wann was passiert. Liefen die Ereignisse parallel oder doch hintereinander?
Einziger Vorteil war, dass die Kapitel nicht allzu lang waren und so lässt sich das Buch schnell lesen. Was ich auch gut fand war, dass es bei einigen Kapitel am Ende einen kleinen Ausblick auf noch kommende Ereignisse gab.
Ansonsten war alles am Ende noch so stark verknäuelt, dass ich nicht wusste wie die Autoren das noch zufriedenstellend auflösen wollten. Und leider konnte sie es auch tatsächlich nicht.
Okay, ich gebe zu, es gab dann noch einen überraschenden Punkt, der mir gefallen hat (damit hatte ich wirklich nicht gerechnet), aber ansonsten war ich enttäuscht, das bei diesem echt harten Thema (es geht um Kindesmissbrauch und zwar richtig heftig) die Schuldigen nicht so richtig ihr fett wegbekommen.

Und Achtung hier spoilere ich mal: Der Tod ist absolut nicht in Ordnung als Lösung!

Mein Fazit: Der erste Band der Reihe konnte mich total von sich überzeugen und auch wenn die Autoren ohne Rücksicht den Kindesmissbrauch beschreiben, fand ich es einen spannenden Einstieg. Aber mehr war es dann auch nicht, denn schon der zweite Band gefiel mir nicht mehr ganz so gut und Schattenschrei verwirrte mich dann größtenteils nur noch. Alles ist einfach zu komplex und auch wenn durch Rückblicke versucht wird Spannung aufzubauen, macht es keinen Spaß wenn man nicht weiß wer da gerade erzählt. Denn da alle aus der Ich-Perspektive sind, ist es schwer auseinander zu halten wenn verschiedene Protagonist*innen erzählen. Leider konnte mich der Abschluss der Trilogie nicht begeistern und es tut mir leid zu sagen, aber ich würde sie auch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Trotz Kritik, mochte ich das Buch

Sprich mit mir
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Aimee ist extrem introvertiert, sie traut sich kaum mit anderen Menschen zu sprechen. Doch als sie Guy und den Schimpansen Sam im Fernsehen sieht ist sie direkt interessiert. Zufällig forscht Guy an derselben ...

Aimee ist extrem introvertiert, sie traut sich kaum mit anderen Menschen zu sprechen. Doch als sie Guy und den Schimpansen Sam im Fernsehen sieht ist sie direkt interessiert. Zufällig forscht Guy an derselben Uni wie sie und sucht jemanden, der ihn mit Sam unterstützt. Aimee bewirbt sich und hat direkt eine Verbindung zu Sam.

Das Cover ist wirklich interessant, obwohl mir hier das orange Cover unter dem Schutzumschlag fast besser gefällt. :)
Ich mochte das Buch von Anfang an irgendwie. Der Autor schreibt wirklich sehr einfühlsam und man kann die Aktionen der einzelnen Personen nachvollziehen.
Aimee, die überhaupt nicht mit Menschen zurecht kommt und sich noch nicht mal traut bei der Bewerbung Guy richtig in die Augen zu sehen, die aber dann direkt eine Verbindung zu Sam findet. Und Guy, der total überfordert mit einem Projekt wirkt, aber alles daran setzt dieses nicht zu verlieren. Auch wenn dabei alle anderen, ja sogar auch Sam, auf der Strecke bleiben. Für ihn ist sein Ruhm immer das wichtigste.
Aber auch Sam lernte ich näher im Buch kennen, denn Boyle beschreibt ihn nicht nur von außen aus Sicht von Aimee oder Guy. Es gibt auch Kapitel im Buch, wo wir aus seiner eigenen Sicht erfahren, wie er fühlt und was er denkt. Und trotz seiner Wildheit, denn er bleibt immerhin ein wildes Tier, hat er sehr menschliche Züge.
Obwohl ich zugeben muss, dass mir Sam manchmal etwas zu sehr vermenschlicht wirkt. Guy hat Sam als Baby bekommen und mit seiner damaligen Frau wie ein Menschenkind aufgezogen und so wird er auch weiterhin behandelt. Es bekommt das gleiche Essen wie alle und auch wenn sich auf der Ranch wo sie leben mal ein Gläschen Wein gegönnt wird, bekommt er sein eigenes Glas. Ich denke nicht, dass das so gut ist für einen Schimpansen und bin mir nicht sicher ob er das Verdauungsmäßig vertragen würde. Natürlich verstehe ich warum Boyle das wohl so geschrieben hat, denn er wollte wohl zeigen, wie menschlich ein Schimpanse werden kann und warum Sam sich nicht zu seinen Artgenossen hingezogen fühlt, sondern immer an Aimee denkt. Aber trotzdem war das vielleicht ein klein wenig zu übertrieben.
Guy wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer, denn wie ich oben schon erwähnt habe, scheint er sich einfach nur auf dem Gebiet der Sprachforschung bei Schimpansen profilieren zu wollen und vergisst dabei was wirklich wichtig ist. Als Gegenpol handelt dann Aimee, die Introvertierte, auf einmal sehr impulsiv und versucht alles um Sam zu retten.
Da kommen wir zu einem weiteren Kritikpunkt von mir. Dieser krasse Unterschied von der Ranch und dann zu der Käfighaltung in die Sam dann kommt. Das fand ich auch recht Übertrieben, denn wiedermal denke ich, dass man Schimpansen doch so bestimmt nicht halten darf. Es gibt doch Tierschutzgesetze, auch in Amerika. Und je mehr ich an meiner Rezension gerade schreibe, fällt mir auch, wie extrem Boyle seine Gegensätze in dem Buch darstellt. Aimee und Guy, die Ranch und der Käfig, Mensch und Schimpanse. Ich denke, dass das bestimmt so gewollt ist, aber dadurch kommt es an einigen Stellen einfach nur übertrieben rüber.
Versteht mich nicht falsch, ich mochte das Buch, denn auf der anderen Seite hat der Autor dieses wirklich sehr einfühlsam geschrieben und durch den Erzählstil nähert man sich dieser Beziehung von Aimee und Sam gefühlvoll an und stellt sich die Frage: Wer braucht hier wen mehr?
Ein tolles Buch, das mir wirklich gut gefallen hat, obwohl es mit einem traurigen Ende einer verpassten Chance abschließt. Bleibt nur abschließend zu fragen, für wen genau ist die Chance vorbei?

Mein Fazit: Auch wenn der Autor mit seinen extremen Gegensätzen manchmal etwas übertrieben wirkt und ich mich häufig mal gefragt habe, ob das wirklich alles so möglich wäre oder ob nicht längst irgendwer eingeschritten wäre, habe ich das Buch gerne gelesen. Denn Boyle hat einen interessanten Erzählstil, der sehr einfühlsam die Geschichte rund um Sam und Aimee erzählt und zeigt, dass Liebe wirklich alle Grenzen überschreitet. Mir hat das Buch gefallen und ich würde es auch weiterempfehlen. :)

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Schaurig, schöne Literatur

Hinter diesen Türen
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Rowan bewirbt sich als Nanny bei einer reichen Familie in Schottland. Dort soll sie in einem einsam gelegenen Herrenhaus in den Highlands auf die drei Kinder aufpassen, doch dann passieren seltsame Dinge ...

Rowan bewirbt sich als Nanny bei einer reichen Familie in Schottland. Dort soll sie in einem einsam gelegenen Herrenhaus in den Highlands auf die drei Kinder aufpassen, doch dann passieren seltsame Dinge und Rowan landet im Gefängnis und wird des Mordes an eines der Mädchen angeklagt.

Das Cover ist einfach total klasse. Die Optik ist super und durch das leicht erhabene wirkt alles nur noch plastischer. Ein richtiger Hingucker. :)
Der Roman ist in Briefform geschrieben, wobei hauptsächlich Rowan schreibt und ihre Geschichte erzählt, denn natürlich ist sie unschuldig. Wie alle im Gefängnis. ;)
Sie schreibt also Mr. Wrexham, einem Anwalt, der sie vertreten und ihre Unschuld beweisen soll. Das hat mir schon sehr gut gefallen, denn auch wenn Rowan versucht objektiv alles zu erzählen, weiß man natürlich nicht, ob sie wirklich die Wahrheit sagt oder nicht.
Zunächst hat mich der Roman etwas an Dann schlaf auch du von Leila Slimani erinnert, hier sind die Umstände ähnlich, ein Kindermädchen, des Mordes angeklagt und von Anfang an weiß man schon wie es also ausgeht, aber da hört dann auch die Gemeinsamkeit auf, denn Ruth Ware hat einen gänzlich anderen Ansatz für ihre Geschichte. Und lange Zeit konnte ich mich nicht (und kann mich auch jetzt nicht so richtig) damit anfreunden, das Thriller vorne auf dem Buch steht. Denn viele Elemente, die die Autorin hier verwendet kommen aus der Horrorliteratur und so hat man einen sehr spannenden, gruselig angehauchten Roman. Genau mein Geschmack war das. :)
Klar, das Ambiente ist natürlich klassisch, ein einsam gelegenes Haus, aber im Haus ist alles so neumodisch und technisch wie es nur geht. Und ich habe mich gefragt, wie es gewendet werden wird, weil man ja anscheinend nicht eindeutig beweisen kann das es Rowan war, bei all den Kameras. Aber die Autorin hat an alles gedacht und so auch natürlich dieses Rätsel geschickt gelöst.
Rowan war mir nicht von Anfang an sympathisch, denn man hat schon direkt gemerkt, dass sie nicht ehrlich ist, weil es immer wieder so kleine Hinweise gegeben hat. Was hat sie zu verbergen? Und genau deshalb konnte ich mir nicht sicher sein, ob sie nicht doch die Mörderin war.
Die Grundidee fand ich zwar sehr gut, aber trotzdem fand ich es seltsam, dass die Eltern ihre Kinder mit einer fast fremden Person direkt über eine Woche allein lassen. Aber das war auch schon das einzige, was mir nicht so gefallen hat. Ansonsten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, denn Ruth Ware hat einen tollen Schreibstil, der mich in die Geschichte sog und mich auch gruselte, denn an genau den richtigen Stellen flossen düstere Beschreibungen mit ein. Ich konnte vieles so gut nachvollziehen und habe teilweise Herzklopfen beim Lesen gehabt.
Die Kinder kamen mir zunächst sehr normal vor, misstrauisch, weil sie Rowan nicht kennen und bockig, weil sie sich von ihren Eltern allein gelassen fühlen.
Die Gruselgeschichte wird langsam aufgebaut und am Ende wird alles aufgelöst und erklärt, obwohl es für mich nicht unbedingt hätte sein müssen. Ich kann auch mit unaufgelösten Horrorteilen leben. ;)
Aber trotzdem wurde ich nicht enttäuscht, denn gegen Ende kommen die Enthüllungen Schlag auf Schlag und eine interessante Wendung folgt der nächsten. Ich fand es ganz schön krass, wie sich alles aufklärte.

Mein Fazit: Einen reinen Thriller hat man mit dem Buch nicht, denn es verstecken sich auch jede Menge gruseliger Elemente in dem Buch und diese sind wirklich genau auf den Punkt gebracht. Die Autorin löst alle Fragen auf und zwar mit überraschenden Twists, mit denen man so nicht gerechnet hat. Ich mochte das Buch wirklich sehr gerne und kann es Thriller Fans empfehlen, die nicht vor Horrorfilmen zurückschrecken. :)

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Sehr guter Spannungsaufbau

Eisenkind
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Emil Thälmann war früher ein gefeierter Rockstar, doch das ist lange vorbei. Aber nun möchte der Milliardär Leonard Postheim einen Auftritt von ihm mit seiner alten Band Eisenkind haben. Und das für jeden ...

Emil Thälmann war früher ein gefeierter Rockstar, doch das ist lange vorbei. Aber nun möchte der Milliardär Leonard Postheim einen Auftritt von ihm mit seiner alten Band Eisenkind haben. Und das für jeden Preis.
Doch Thälmann müsste sich dafür auch seiner Vergangenheit stellen.

Das Cover finde ich echt super! Düster und rot und echt gelungen. :)
Das Buch ist wirklich sehr gut. Denn wenn ich meine Notizen so durchlese habe ich relativ oft gedacht, jetzt wüsste ich was passieren könnte bzw. was passiert ist, aber dann drehte sich alles doch noch mal und der Autor konnte mich wieder überraschen.
Dabei bleibt man natürlich lange Zeit im Dunkeln, denn erst nach und nach erfährt man was beim letzten Konzert von Eisenkind passiert ist. Dabei ist aber trotzdem immer klar, Postheim führt nichts Gutes im Schilde.
Der Schreibstil von Arne M. Boehler konnte mich dann auch noch fesseln, denn er schreibt sehr interessant und spannend und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Und so war es auch schnell ausgelesen.
Zwischendurch hatte ich die Befürchtung, dass es jetzt sehr okkultisch wird und das hätte mir so gar nicht gefallen, aber auch damit konnte mich der Autor hinter das Licht führen. Und auch wenn ich mir an einigen Stellen denken konnte was passiert, konnte mich der Autor jedes Mal wieder überraschen und brachte eine spannende Wendung ins Buch mit rein. Der Aufbau ist einfach echt gelungen und das Ende konnte mich dann vollends umhauen.
Denn alles läuft natürlich auf das Konzert hinaus, dass Eisenkind für diesen schrulligen Milliardär spielen soll, aber trotzdem gibt es noch eine andere Geschichte, die zwar zunächst im Hintergrund läuft aber dann immer mehr Raum einnimmt. Und genau das brachte nochmal das gewisse Etwas mit in die Handlung.
Die Charaktere waren jetzt nicht alle so sehr sympathisch und gerade Thälmann ist manchmal echt ein schräger Typ. Einerseits um das Wohl seiner Familie besorgt, aber andererseits darf ihm keiner zu nahe kommen um sein Geheimnis zu erfahren. So richtig warm wurde ich aber mit keiner einzigen Figur im Buch.
Das machte mir aber nichts aus, denn die Handlung trieb mich immer weiter an, denn ich wollte wissen, was passiert ist und noch passieren wird. Und wie schon gesagt, die Auflösung ist überraschend und sehr gut.

Mein Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn auch wenn ich sehr häufig dachte, jetzt weiß ich was passiert ist, konnte mich der Autor fast jedes Mal überraschen und der Handlung eine andere Wendung geben. Ein spannender Thriller, der von der ersten Seite bis zur letzten fesselt und mich packen konnte. Und das obwohl ich keinen großen Draht zu den Figuren finden konnte. Aber trotzdem gebe ich eine dicke Leseempfehlung! :)

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Guter Start, der aber nicht bis zum Ende anhält

Der zweite Schöpfer
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Ward hat nicht mehr so regelmäßigen Kontakt zu seinen Eltern, als er dann von ihrem Autounfall erfährt ist er sehr entsetzt und fährt zur Beerdigung seiner Eltern. Doch in ihrem Haus entdeckt er eine Nachricht ...

Ward hat nicht mehr so regelmäßigen Kontakt zu seinen Eltern, als er dann von ihrem Autounfall erfährt ist er sehr entsetzt und fährt zur Beerdigung seiner Eltern. Doch in ihrem Haus entdeckt er eine Nachricht von seinem Vater, die ihn noch weit mehr schockt und alles auf den Kopf stellt.

Das Cover gefällt mir irgendwie.
Und auch der Schreibstil ist interessant. Denn einerseits erfahren wir aus der Ich-Perspektive von Ward alles aus erster Hand und andererseits taucht noch ein zweiter Handlungsstrang auf, in dem Zandt und Nina auf der Suche nach dem Upright Man sind. Einem Serienmörder der in Kalifornien sein Unwesen treibt.
Es machte mich auf jeden Fall sehr neugierig, wie diese beiden Geschichten zusammen passen und später zusammen laufen werden.
Obwohl ich ehrlich sagen muss, das ich von Anfang an Wards Geschichte viel interessanter fand als die andere. Auch weil ich Ward und sein Freund Bobby, der ihm bei seiner Suche hilft viel sympathischer Fand als Zandt und auch Nina. Die beiden brachten einen gewissen Witz mit in den Roman und das mochte ich sehr gerne.
Zandt ist eher so der klassische Ermittler, gescheitert, nicht nur beruflich auch privat und dazu kommt, dass Nina und er mal eine Affäre hatten und das verkompliziert die Sache nochmal etwas. Ich habe nicht so richtig durchgeblickt, was mir der Autor mit dieser ganzen Verstrickung sagen möchte. Generell waren es mir an vielen Stellen einfach zu viele verschiedene Ideen und Andeutungen, die dann später nur halbherzig ausgeführt und erläutert wurden.
Die ganze Geschichte mit den Straw Men und dem Upright Man war einfach zu komplex und es baute sich an einigen Stellen deshalb nur schwer eine große Spannung auf.
Als es nur noch wenige Seiten zu lesen waren, war ich mir immer weniger sicher, ob der Autor es schafft seinem Roman noch eine gute und vor allem zufriedenstellende Auflösung zu geben. Denn der Zusammenhang zwischen allem blieb einfach bis kurz vor Ende im Dunkeln und auch das Ende selber war etwas seltsam und verwirrend.
Der Showdown ist relativ schnell abgehandelt und beinhaltet fast nur noch wilde Fahrten durch die Nacht und Schießereien.
Aktion die vielleicht in einem Film gut rüberkommen und Spannung aufbauen, aber bei einem Buch, das so komplex ist, wirkte es etwas fehl am Platz, da dann weniger Zeit für die Auflösung blieb.

Mein Fazit: Der Roman hat sich wirklich spannend aufgebaut am Anfang und ich Ward und Bobby mochte ich wirklich gerne und das nicht nur weil die beiden einen bissigen Humor an den Tag legten. Aber leider waren mir die verschiedenen Handlungsstränge teilweise etwas zu komplex und da diese dann am Ende nicht zufriedenstellend aufgelöst wurden, fehlte mir auch so einiges. Ich könnte das Buch jetzt nicht guten Gewissens weiterempfehlen, weil ich das Ende einfach seltsam und unbefriedigend fand.

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