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Veröffentlicht am 04.08.2019

Zorn ist einfach klasse

Zorn – Tod und Regen
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Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln ...

Zorn wird zu einem Tatort gerufen. Doch dort gibt es keine Leiche, nur jede Menge Blut. Schnell ist klar, eine Frau wurde ermordet. Doch wer war sie und vor allem wo ist sie? Zorn und Schröder ermitteln in diesem Fall.

Naja, wenn ich schreibe Zorn und Schröder ermitteln meine ich eigentlich das hauptsächlich Schröder ermittelt. Denn Zorn ist ein sehr eigener und schwieriger Charakter. Aber erst zum Cover.
Mir gefällt die ganze Reihe sehr gut, sie ist so schlicht, denn immer prangt Zorn im Vordergrund aber was ich besonders mag ist, weil sie so schön bunt im Regal aussieht. :D
Nun zurück zu Zorn.
Ich mag ja diesen Ermittler wie er ist. Er hat keinen Bock, ist zynisch und am liebsten sollen ihn alle einfach nur bis zur Rente in Ruhe lassen. Ein Arschloch eben. Aber trotzdem hat er einen gewissen Witz und ich finde das klasse. Es gibt ja einige Ermittler, die man einfach nur nicht mögen kann und Zorn gehört dazu.
Er gibt liebend gerne die Arbeit an andere weiter und meist ist es der arme Schröder, der Überstunden machen muss und den Hauptteil der Ermittlungen trägt.
Aber wer jetzt denkt, dass Schröder ein Weichei ist, der liegt falsch. Klar lässt er sich schon einiges von seinem Boss gefallen, aber wenn es hart auf hart kommt, weiß er sich zu wehren. Und so entstehen öfter mal echt tolle Schlagabtausche zwischen den beiden.
Aber nicht nur die machen es einem leicht durch die Geschichte zu kommen, generell ist der Stil eher kurz und knackig. Keine vollgepackten Sätze mit unnötigen Schnickschnack, es wird durch Schnelligkeit überzeugt, die einen aber trotzdem nicht durch die Geschichte hetzen. Sondern erzeugen Spannung. Ganz selten hatte ich zwar das Gefühl, dass es ein bisschen holprig wird, aber das war schnell überlesen.
Dazu kommt, dass genau an den richtigen Stellen schnelle Szenenwechsel erfolgen und man eigentlich an einer Stelle weiterlesen möchte, aber erstmal mit den Ermittlern woanders landet.
Was mir auch besonders gut gefallen hat ist, dass es in dem Buch keine geradlinige, einfache Ermittlung ist. Es wird gezeigt, dass nicht immer alles glatt läuft und Zorn und Schröder auf Fehler machen. Das machte alles viel menschlicher und näher an der Realität.
Und so tappte man nicht nur als Leser fast bis zum Schluss im Dunkeln. Auch die beiden Kommissare schienen bis zur Auflösung keine große Ahnung zu haben, was genau passiert ist und wer der Mörder ist.
Klarheit, die vielleicht kurz zwischenzeitlich auftauchen sollte, wird im nächsten Moment direkt wieder zunichte gemacht.
Das Ende war vielleicht ein bisschen sehr übertrieben, aber ansonsten ist es ein rundum gelungener Krimi mit einem etwas unsympathischen Ermittler.

Mein Fazit: Klasse Charaktere, viel Spannung durch Schnelligkeit und eine denkbare Realitätsnähe. Das zeichnet dieses Buch aus. Ich bin großer Fan der Reihe, auch weil ich auf Ermittler stehe, die vielleicht nicht immer ganz so sympathisch sind. Der Mordfall gerät vielleicht etwas in den Hintergrund vor den beiden Kommissaren, wird aber zum Schluss gelöst. Etwas sehr spektakulär wie ich finde, aber trotzdem ist es ein gelungener Krimi. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.07.2019

Wieder gelungen

R.I.P.
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Ein Mädchen wird brutal ermordet und Bilder zu ihrem Mord werden an ihre Freunde bei Snapchat geschickt.
Doch bis jetzt fehlt jede Spur von ihrer Leiche. Huldar ermittelt mit und braucht natürlich wiedermal ...

Ein Mädchen wird brutal ermordet und Bilder zu ihrem Mord werden an ihre Freunde bei Snapchat geschickt.
Doch bis jetzt fehlt jede Spur von ihrer Leiche. Huldar ermittelt mit und braucht natürlich wiedermal die Hilfe von Kinderpsychologin Freyja.

Das Cover ist wirklich klasse. Durch diesen Glanz gefällt es mir sogar noch besser als die anderen beiden.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und man ist direkt wieder in der Geschichte drin. Auch die Handlung um Huldar und Freyja ist einem direkt wieder bewusst.
Die beiden sind einfach klasse Charaktere finde ich. Obwohl Huldar nicht immer der nette Typ ist, gefällt er mir ausgesprochen gut. Er ist ein guter Ermittler und obwohl seine Chefin Erla, mit der er einem vorigen Band eine kurze Liebesbeziehung hatte, nicht gut auf ihn zu sprechen ist und ihm deshalb nur die unwichtigen Aufgaben gibt, kann er immer wieder entscheidende Hinweise zur Ermittlung betragen.
Und auch Freyja ist mal wieder tief in den Ermittlungen verstrickt. Denn natürlich kommen auch wieder Jugendliche drin vor und so muss Huldar natürlich wieder Freyja als Psychologin hinzuziehen.
Immer wieder zieht es die beiden zueinander. Wobei Huldar immer wieder dazu beiträgt. ;)
Und obwohl ich ja nicht so auf die Liebesgeschichten stehe, hofft man doch hier, dass die beiden irgendwann vielleicht doch zusammen kommen. Obwohl dann vielleicht auch der Witz aus der Geschichte raus wäre. Oder es würde ein neues Level erheben. Wer weiß.
Auf jeden Fall findet man auch in diesem Teil wieder einige brutale Beschreibungen, denn die Autorin beschönigt selten etwas. Obwohl es sich hier doch etwas in Grenzen hält. Die anderen beiden Bücher waren definitiv brutaler und actionreicher. Was aber bei R.I.P. auf keinen Fall die Spannung gemindert hat. Denn Mobbing, um das es hier dann geht, ist ein interessantes Thema und die Autorin nähert sich diesem nicht nur von der Täterseite her an, sondern auch die Opfer und ihre Reaktionen werden näher unter die Lupe genommen.
Es dauerte lange bis ich einen Durchblick bekommen habe, denn es tauchen ziemlich viele verschiedene Personen auf und es war interessant zu sehen, wie sich die Täter bzw. Opfer aufeinander zubewegte um dann am Ende zusammen zu kommen und ein rundes Bild abzugeben. Die Verwicklungen bis dahin waren wirklich sehr interessant.
Das Ende war klasse. Ich fand es hatte ein richtiges Gänsehautfeeling. Auch das Ende in diesem Buch was für Feyja erdacht wurde ist toll. Ich bin sehr gespannt wie sich diese Beziehung weiterentwickelt.

Mein Fazit: R.I.P. ist zwar etwas ruhiger als seine Vorgänger, die mit vielen brutalen und blutigen Szenen aufgewartet haben, aber trotzdem nicht minder spannend. Ich mag Huldar und Freyja einfach total gerne und die beiden bringen mit ihrer seltsamen Beziehung immer wieder Witz in die Story mit rein. Ich mag den Stil der Autorin und kann nur abschließend sagen, dass dieses Buch auch wieder gelungen ist.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Mit Gruselfaktor

Elm Haven
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Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman ...

Zwei Romane finden sich in diesem dicken Buch. In dem ersten geht es um sechs Freunde, die scheinbar einen ganz normalen Sommer vor sich haben, doch hinter der Idylle lauert das Böse. In dem anderen Roman kehrt einer der fünf Freunde nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Doch hat sich was geändert?

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt vorrangig eine Sommeridylle, die aber durch die dunklen, kahlen Äste irgendwie gestört wird.
Generell erinnerte mich die Handlung des Buches, vor allem des ersten Buches, sehr an ES von Stephen King oder an die Fernsehserie Stranger Things. Doch das hinderte mich nicht am Lesen, denn ich mag genau diese Art von Geschichten.
Und dadurch dass der Schreibstil sehr einnehmend ist war ich direkt drinnen, in den Ereignissen des Sommers von 1960.
Viele Beschreibungen und viel Liebe zum Detail runden dann noch die Stimmung ab und man kann sich in die Welt der sechs Freunde, Dale, Duane, Mike, Lawrence, Kevin und Jim. Es liegt zunächst scheinbar alles vor ihnen. Sonnige Tage, die sie im Wald oder auf dem Baseball-Feld verbringen werden und in denen sie mit ihren Fahrrädern durch Elm Haven fahren. Doch dann kommt alles anders, denn in der alten Schule, die abgerissen werden soll, lauert etwas.
So ziemlich von Anfang an ist dieser Grusel im Hintergrund spürbar und immer präsent. Immer wieder macht Dan Simmons Andeutungen und dem Leser ist sofort klar, dass da irgendwas nicht stimmt. Doch was genau geht da vor?
Erst nach und nach gestehen sich die Jungs ein, dass etwas nicht stimmt. Vor allem Duane, der zwar zunächst wie ein typischer Sohn eines Kleinstadtfarmers wirkt, ist sehr besonders und überrascht den Leser mit seinem Wissen und bekommt so als erster heraus, was im Dunkeln lauert.
Generell kamen mir einige der Charaktere typisch Kleinstadt in den 60er Jahren vor, doch die Jungs erstaunen einen schon immer wieder und so heben sie sich klar von der Masse der anderen Stadtbewohner ab. Die Personen sind einfach sehr gut entwickelt und sind dann wenn man einen tieferen Blick auf sie wirft nicht mehr klassisch.
Dazu kommt diese Spannung, die einen die ganze Zeit verfolgt und diese Mischung macht einfach ein verdammt gutes Buch aus.
Das Ende von Buch Nummer eins ist sehr gut und lässt eigentlich keine Fragen offen und trotzdem war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
In diesem kehrt also Dale, wie oben erwähnt, nach 41 Jahren zurück nach Elm Haven. Und zunächst scheint dieses Buch eher ein Was-Ist-Aus-Dale-Geworden Roman zu sein. Wie hat er alles verarbeitet und wie ist er damit zurechtgekommen. Dadurch fragt man sich, was bringt ihn dazu das alte Farmhaus seines Freundes Duane zu mieten.
Obwohl mich auch hier wieder der Schreibstil des Autors in seinen Bann ziehen konnte, ist hier die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig. Ich möchte dazu aber nicht zu viel schreiben, denn wer das Buch noch lesen möchte, wird dadurch nachher gespoilert. Nur so viel, ich brauchte doch einen Moment um in diese doch spezielle Erzählart reinzufinden.
Ansonsten ist hier der Grusel in der Geschichte nicht so offenkundig, wie in dem ersten Buch. Trotzdem ist dieses Buch genauso spannend und interessant wie das erste, denn Dale wirkt sehr verwirrt und verliert sich häufig in seinen Gedanken, dadurch weiß man als Leser selber nicht mehr so genau, ob manche Dinge wirklich geschehen sind oder nicht.
Das ist sehr geschickt gemacht von Dan Simmons.
Das Ende ist gut, aber irgendwie war ich doch ein bisschen enttäuscht, denn der besondere Kniff fehlte mir etwas zum Schluss.

Mein Fazit: Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die ES mochten, denn hier wird man auch in eine scheinbare Idylle geworfen, die sich aber gänzlich in etwas grauenvolles wandelt. Das erste Buch ist ganz fantastisch, weil hier dieses im Hintergrund lauernde sehr gut beschrieben ist. Im zweiten Buch fehlt mir dieser Grusel etwas, aber trotzdem ist es sehr interessant geschrieben. Hier überwiegt mehr die Verwirrung, die sich von Dale auf den Leser überträgt. Elm Haven ist auf jeden Fall eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Wundervolles Buch

The Shape of Water
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Elisa ist stumm und arbeitet bei Occam, einem Hochsicherheitslabor, in der Nachtschicht bei der Putzkolonne. Als eines Tages ein unbekanntes Wesen für Untersuchungen eintrifft, ändert sich ihr Leben vollkommen.

Das ...

Elisa ist stumm und arbeitet bei Occam, einem Hochsicherheitslabor, in der Nachtschicht bei der Putzkolonne. Als eines Tages ein unbekanntes Wesen für Untersuchungen eintrifft, ändert sich ihr Leben vollkommen.

Das Cover wirkt wie ein schnulziger Liebesroman und auch sonst war ich zunächst etwas skeptisch, ob ich das Buch lesen sollte, denn den Film hatte ich vorher gesehen und den fand ich nicht so gut. Aber mir wurde das Buch wärmstens empfohlen und so habe ich ihm dann doch eine Chance gegeben. Und ich habe es nicht bereut.
Diese Sprache ist einfach nur so toll. Irgendwie poetisch mit vielen Beschreibungen und Details, man konnte sich richtig in dem Buch verlieren.
Natürlich bekommt man hier viel mehr Details als im Film und so konnte man die Charaktere zum Beispiel noch besser kennen lernen.
Ich weiß gar nicht wie ich diesem Buch gerecht werden soll, denn die Wortwahl ist wunderschön. Und selbst die Darstellungen von Stricklands Wahnsinn sind imposant und einfach nur super beschrieben. Alles ist bis zum letzten, kleinen Detail ausgearbeitet.
Und die Vermutung es könnte eine Liebesgeschichte sein, war falsch. Natürlich wird die Annäherung zwischen Elisa und dem Wesen beschrieben, aber es ist weniger eine Liebesgeschichte, als mehr eine Geschichte über Außenseiter. Menschen, die anders sind und einfach nur akzeptiert werden wollen. Denn die meisten Charaktere im Buch haben etwas, was sie von der Masse abhebt. Sei es Elisa, die stumm ist oder ihre Freundin Zelda, die schwarz ist.
Diese unterschiedlichen Menschen zeigen, was man alles erreichen kann, wenn man zusammen hält. Man kann so viel aus diesem Buch mitnehmen und lernen. Man kann es nicht einfach in eine Schublade stecken und sagen, da geht es darum oder darum.
Und all dieses wundervolle und diese wunderschönen Wörter gehen im Film total verloren. Man versucht zwar einige Details im Film aufzugreifen, aber das wirkte dort manchmal wie aus dem Zusammenhang gerissen und selbst Strickland, den ich die meiste Zeit im Buch einfach nur gehasst habe, wird so beschrieben, dass man fast verstehen kann warum er dem Wahnsinn verfällt und immer weiter auf diesem düsteren Pfad geht.
Als dann der Showdown im Buch beginnt, werden die Kapitel kürzer und so wird das Tempo nochmal erhöht. Man hetzt atemlos durch die Geschehnisse, aber ohne irgendwas zu verpassen, sondern die Spannung lässt einen den Atem stocken.
Und dann kommt das Ende. Wow! Einfach nur wow, kann ich dazu sagen. Ein Buch das einen nachdenklich zurücklässt und ganz klar seinen Schatten wirft.

Mein Fazit: The Shape of Water ist einfach nur klasse. Nicht nur diese wundervolle Sprache konnte mich begeistern, auch die Ausarbeitung der Charaktere und überhaupt der Details im Buch waren super. Hier sollte man ganz klar zum Buch greifen und den Film links liegen lassen. Denn dieser wird diesem Roman nicht gerecht. Eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.05.2019

Nachdenklich stimmend

All das zu verlieren
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Adèle hat einen Job als Journalistin, ihr Mann ist Arzt und kann ihr so manches bieten und dann haben die beiden noch einen Sohn, den Adèle sehr liebt. Und doch ist ihr das nicht genug. Sie braucht regelmäßig ...

Adèle hat einen Job als Journalistin, ihr Mann ist Arzt und kann ihr so manches bieten und dann haben die beiden noch einen Sohn, den Adèle sehr liebt. Und doch ist ihr das nicht genug. Sie braucht regelmäßig die Flucht nach vorne; Zigaretten, Alkohol und Sex.

Das Cover finde ich sehr passend und hat meiner Meinung nach schon fast etwas Poetisches. Und genau deshalb passt es dann auch zum Buch.
Denn dieses Buch hat eine sehr interessante Sprache, die einem mit klaren Worten diese Zerrissenheit von Adèle zeigt. Und das von der ersten Seite an.
Adèle ist eine süchtige, die immer wieder in ihre alten Muster verfällt und dann gerät sie in einen Rausch, der meist in zügellosem Sex endet.
Doch ihre Fantasien kann sie nicht mit ihrem Mann ausleben, sie gabelt regelmäßig Männer auf und erlebt mit ihnen das, was sie sonst nicht bekommt.
Adèle ist ein sehr eigentümlicher Charakter. Denn sie braucht ihre Freiheit und ihr verbotenes Leben, aber trotzdem ist da immer die Angst, dass alles auffliegen könnte und sie alles verlieren könnte. Was sie nicht will, denn sie braucht auch ihr Nest, Sicherheit bei ihrer Familie.
Denn jede Nacht schleicht sie sich in das Bett ihres Sohnes um ihm nahe zu sein.
Leila Slimani hat das alles sehr gut beschrieben und man kann jede Kleinigkeit mitfühlen.
An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass Adèle gerne erwischt werden möchte, damit das Verstecken ein Ende hat und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde diese Geschichte auf das Verderben bzw. das Entdecken zu steuern.
Denn ein gutes Ende kann man bei diesem selbstzerstörerischen Thema nicht erwarten. Und schwebt der Verlust immer über alle Handlungen von Adèle.
Aber Obsessionen und Zwänge kann man nicht nur bei ihr finden, auch ihr Mann Richard scheint nicht so recht zu wissen, wie sich Liebe anfühlen sollte.
Und so leben sie das Leben, von dem sie denken, dass man es leben sollte. Und doch sind beide auf der Suche nach Liebe und Erfüllung.
Eigentlich ist das sehr traurig, denn die beiden klammern sich mit Gewalt aneinander fest, obwohl sie nicht recht zueinander zu gehören scheinen. Und ich habe mich mehrfach gefragt, warum tuen sich die beiden das an? Ist das doch eine Art Liebe zwischen Adèle und Richard?
Und so ist das Ende dann nicht überraschend, allerdings offen und die Situation wird nicht richtig aufgelöst und erklärt. Und doch erklärt es zum Schluss alles. Wie die Geschichte und die Charaktere ist es klar und doch voller Geheimnisse.

Mein Fazit: Dieses Buch hat mich traurig gestimmt und ließ mich erstmal nicht so schnell los. Denn das Schicksal von Adèle und Richard ist sehr einnehmend. Und dann bleibt auch noch ihr Sohn, der zwischen all dem steht. Ein tolles Buch mit einer interessanten Sprache, die mich gefesselt hat und in eine Welt voller Zwänge, Süchten und Ängsten gezogen hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung.