Ganz anders als gedacht
Das Juwel - Die GabeÜber "Das Juwel" habe ich einiges vor Lesebeginn gehört und zudem nur Positives. Den Entschluss dieses Buch wirklich zu lesen, fasste ich dann nachdem meine Schwester mir das Buch wärmstes empfahl.
Und ...
Über "Das Juwel" habe ich einiges vor Lesebeginn gehört und zudem nur Positives. Den Entschluss dieses Buch wirklich zu lesen, fasste ich dann nachdem meine Schwester mir das Buch wärmstes empfahl.
Und nun nach Beenden des Buches kann auch ich es nur jedem ans Herz legen. "Das Juwel" entführt den Leser in eine dystopische Welt, in der man schon von der ersten Seite an steckt. Amy Ewing gelingt etwas, das nur wenigen Autoren gelingt und zwar die Beschreibung einer Athmosphäre, die auf den Leser so echt und überwältigend wirkt, dass man sich sofort im Buch zurecht findet und gleichzeitig nicht damit aufhören kann zu lesen.
"Das Juwel" gehört zu den Büchern, die ich zu schnell gelesen habe und bei denen ich mir wünschte, ich hätte ihnen mehr Zeit geschenkt. Glücklicherweise gibt es aber noch zwei weitere Teile, so, dass ich die Möglichkeit habe bald wieder in die Welt zurückzukehren, in der ich mir alles so gut vorstellen konnte.
Neben der guten Spannung, die sich bis zur letzten Seite hin steigert und dem Tollen Beschreiben der Atmosphäre, muss ich auch ein Lob für die Charaktere aussprechen, vor allem für die Hauptperson. Während ich an America aus der "Selection" - Reihe einiges nervig fand, konnte ich mich mit Violet schnell anfreunden und sie lieb gewinnen. Sie denkt erwachsen und man kann alle ihrer Handlungen gut nachvollziehen. Anstatt sich wie America etwa in das neue prunkvolle Leben zu verlieben, verliert Violet ihre Wurzeln nicht aus den Augen und lässt sich von nichts einnehmen. Sie ist ein wirklich kluger Charakter.
Die Liebesgeschichte, die es hier gibt, entwickelt sich für meinen Geschmack etwas zu schnell, vor allem, wenn dann schon von "Ich liebe dich" gesprochen wird. Jedoch ist das im Fall von "Das Juwel" nicht störend, sondern tatsächlich akzeptabel und auf einem Niveau, bei dem selbst ich mit Ash und Violet mitleiden musste.
Natürlich ist "Das Juwel" nichts komplett neues und erinnert stark an ähnliche Dystopien wie "Selection", aber das, was dieses Buch so besonders macht, ist, dass es sehr erwachsen wirkt und das nicht nur durch die Hauptperson welche mir um einiges sympatischer als andere war, sondern wegen der Story an sich. Während "Selection" einen lediglich zum Infragestellen von TV-Shows wie "Der Bachelor" stellt, bewegt "Das Juwel" einen zum Nachdenken zu Themen wie Leimutterschaft und Designerbabys, welche hier im Mittelpunkt stehen. Und das ist ein Bezug, den ältere Leser auch als Zielgruppe für diese Dystopie infrage kommen lassen.
Fazit: Eine nicht komplett neue Geschichte, aber dafür eine erwachsenere mit einer sympatischen Hauptperson, die den Leser zum Mitfühlen und Nachdenken bringt. Sie ist viel ernster und weniger süß als erwartet.