Profilbild von kleinebuecherwelt

kleinebuecherwelt

Lesejury Star
offline

kleinebuecherwelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kleinebuecherwelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2021

Eine berührende Liebesgeschichte

Mit dir bin ich unendlich
0

Mit dir bin ich unendlich erzählt eine sehr schöne und berührende Liebesgeschichte. Der Autorin gelingt es sehr gut das Innenleben von Olivia und Nathan zu beschreiben, sodass ich mich problemlos in ihnen ...

Mit dir bin ich unendlich erzählt eine sehr schöne und berührende Liebesgeschichte. Der Autorin gelingt es sehr gut das Innenleben von Olivia und Nathan zu beschreiben, sodass ich mich problemlos in ihnen wiederfinden konnte. Vor allem Olivias Unsicherheiten und zurückhaltender Charakter werden authentisch beschrieben. Man kann gar nicht anders, als sie ins Herz zu schließen. Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls sehr schön und sorgt dafür, dass sich die Geschichte flüssig liest und einem sehr nahe geht.
Neben der Liebe werden auch die Themen Vorurteile, Freundschaft und Selbstfindung behandelt, die der Geschichte mehr Tiefe verleihen. Es ist schön zu verfolgen, wie Olivia und Nathan sich in Bezug darauf weiterentwickeln und durch den anderen wachsen. Es dauert etwas, bis die beiden sich näher kommen und schaffen, sich zu öffnen, aber das Tempo ist sehr passend für Olivia und macht die Liebesgeschichte besonders.
An sich ist das Buch sehr schön. Nicht nur wegen der süßen Liebesgeschichte, sondern auch, weil es zeigt wie problematisch Vorurteile sind und man sich immer die Mühe machen sollte, eine Person richtig kennenzulernen, statt über sie zu urteilen. So vermutet bei Olivia anfangs niemand, dass sie mit Familienproblemen zu kämpfen hat. Stattdessen wird sie als arrogant abgestempelt. Zu sehen, wie sich das ändert, ist sehr berührend.

Fazit: Eine schöne und süße Liebesgeschichte, die zeigt, dass man niemanden sofort in eine Schublade stecken sollte.

Veröffentlicht am 26.03.2021

1984

1984
0

1984 ist erschreckend und hat eine Sogwirkung, die bis zum Schluss immer stärker wird. Im Vergleich zu anderen Dystopien ist 1984 viel ruhiger und kommt ohne viel Action aus, ist dafür aber um einiges ...

1984 ist erschreckend und hat eine Sogwirkung, die bis zum Schluss immer stärker wird. Im Vergleich zu anderen Dystopien ist 1984 viel ruhiger und kommt ohne viel Action aus, ist dafür aber um einiges tiefgründiger. Es regt nämlich zum Nachdenken an und viele Stellen lassen einen sprachlos zurück, weil man Parallelen zur heutigen Zeit und politischen Situation anderer Länder findet. Das macht das Buch sehr aktuell, obwohl es im Jahr 1949 erschienen ist. Gerade das macht es aber so interessant, weil George Orwell ohne es damals zu wissen, in 1984 Vorhersagen über die Zukunft trifft.
Winston als Hauptperson ist sehr interessant, weil er vieles hinterfragt und sich ständig über neue Dinge Gedanken macht. Dadurch entwickelt er sich langsam zum stillen Rebell gegen das System. Diese Entwicklung zu verfolgen ist sehr spannend. Die Liebesgeschichte zu Julia finde ich leider weniger packend, weil sie sich sehr plötzlich entwickelt und meiner Meinung nach nicht ganz klar wird, warum sie sich ineinander verlieben. Da diese aber nicht im Fokus steht, hat mich das nicht gestört. Große Gefühle hätten aber auch nicht zu dem Buch gepasst, weil es eine düstere Atmosphäre hat und gerade diese Kälte, die es ausstrahlt, die Folgen der Diktatur verdeutlicht und einem neben den interessanten Gedankengängen unter die Haut geht.
Außerdem habe ich die Bezüge zum Thema Sprache sehr interessant gefunden. George Orwell zeigt in 1984 nämlich, wie viel Macht Sprache besitzt und wie sehr sie unser Denken, unsere Freiheit und unsere Kreativität beeinflusst.
Es lohnt sich zudem das Nachwort zu dem Roman durchzulesen, weil es verdeutlicht, was für ein wichtiges und bedeutsames Werk 1984 ist und warum es als Vorreiter aller Dystopien gilt.

Fazit: Eine erschreckende Dystopie, die zum Nachdenken anregt und viel Aktuelles beinhaltet.

Veröffentlicht am 07.03.2021

Voller Humor und Romantik

The Secret Book Club – Liebesromane zum Frühstück
0

Beim Lesen des dritten Teils der The Secret Book Club-Reihe hatte ich genauso viel Spaß wie bei den ersten Teilen. Auch dieser Teil steckt nämlich voller lustigen Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen. ...

Beim Lesen des dritten Teils der The Secret Book Club-Reihe hatte ich genauso viel Spaß wie bei den ersten Teilen. Auch dieser Teil steckt nämlich voller lustigen Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen. Doch The Secret Book Club - Liebesromane zum Frühstück hat nicht nur viel Humor zu bieten, sondern liefert auch eine tolle Mischung. So kommen große Gefühle nicht zu kurz. Vor allem das Thema Organspende, welches behandelt wird, und Alexis´ Familiensituation haben mich sehr bewegt. Der Autorin gelingt es nämlich sehr gut sich in Alexis´ schwierige Lage hineinzuversetzen, wodurch ich gar nicht anders konnte als mit ihr mitzufühlen. Außerdem wird in dem Buch das Thema toxische Männlichkeit noch stärker als in den ersten beiden Teilen behandelt, was ich toll finde.
Noah ist mir sehr sympathisch gewesen und seine Unsicherheiten machen ihn nahbar. Ich finde es super, dass er ein nerdiger Charakter ist, weil ihm das Wiedererkennungspotenzial verleiht und von den anderen Männern des Buchclubs unterscheidet. Allgemein hat jeder von den Männern seine Eigenarten, weshalb man gar nicht anders kann, als sie ins Herz zu schließen.
Alexis finde ich sehr bewundernswert, weil sie viel durchmachen musste und dennoch Stärke zeigt. Statt sich von den negativen Dingen unterkriegen zu lassen, versucht sie das Beste aus ihrer Situation zu machen. Außerdem hat sie ein sehr großes Herz und sie und Noah passen perfekt zusammen.
Die Liebesgeschichte der beiden entwickelt sich für meinen Geschmack etwas zu plötzlich und ich hätte es schöner gefunden, wenn es anfangs mehr Szenen gegeben hätte, in denen sie nur Freunde sind. Dennoch stimmt die Chemie zwischen den beiden und ich finde es toll, dass anhand von ihnen gezeigt wird, dass eine Beziehung auch nach dem vermeintlichen Happy End nicht frei von Problemen ist.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein wichtiges Buch, das zum Nachdenken anregt

Kim Jiyoung, geboren 1982
0

Kim Jiyoung, geboren 1982 wird sehr nüchtern erzählt, aber geht aufgrund der brisanten Thematik dennoch unter die Haut. Vieles hat mich beim Lesen erschüttert und ich konnte aus dem Buch viel Neues lernen. ...

Kim Jiyoung, geboren 1982 wird sehr nüchtern erzählt, aber geht aufgrund der brisanten Thematik dennoch unter die Haut. Vieles hat mich beim Lesen erschüttert und ich konnte aus dem Buch viel Neues lernen. Es zeigt nämlich, dass die Unterdrückung von Frauen viel weiter geht, als man zunächst annimmt. Es geht nicht nur um die Benachteiligung bei der Jobsuche, sondern auch um scheinbar kleine Fragen, wie z.B. warum es als normal angesehen wird, Kindern den Nachnamen des Vaters statt den der Mutter zu geben.
Das Leben von Kim Jiyoung wird in fünf Abschnitten nacherzählt. Bereits in ihrer Kindheit wird deutlich, dass sie sich als Mädchen mehr gefallen lassen muss als Jungs - selbst in der eigenen Familie ist von keiner Gleichberechtigung die Rede, weil ihr Bruder anders behandelt wird. Kim Jiyoung schafft es an die Uni und findet später trotz anfänglicher Schwierigkeiten einen Job. Doch trotz ihrer guten Bildung bekommt sie immer wieder zu spüren, wie sich Männer über Frauen erheben und sich scheinbar alles erlauben dürfen. Selbst versteckte Kameras in der Frauentoilette werden heruntergespielt.
In dem Buch werden sehr unterschiedliche Facetten aufgegriffen, die verdeutlichen, wie groß das Problem ist. Es macht wütend und lässt einen über vieles nachdenken, weil es zeigt, dass selbst moderne Staaten wie Südkorea noch weit entfernt von Gleichberechtigung sind und viel getan werden muss, um diese zu erreichen. Immer noch werden Frauen in Rollen gedrängt, in die sie scheinbar gehören. Immer noch stellen sich Männer über diese. Immer noch müssen Frauen für ihre Rechte kämpfen. Von diesen Szenen zu lesen ist frustrierend, aber gerade das macht das Buch so stark und wichtig. Es lädt dazu ein über die Strukturen und scheinbaren Regeln in der Gesellschaft in Bezug auf die Geschlechter nachzudenken.
Das sind Probleme, die nicht nur in Südkorea existieren, sondern überall auf der Welt. Kim Jiyoungs Geschichte könnte auch die einer Frau in Deutschland sein. Sie wird so erzählt, dass man sich problemlos in ihr wiederfinden kann und die Situationen, in die Jiyoung gerät, sind alltäglich für Frauen: Von Männern, die Blicke missinterpretieren und Frauen die Schuld zuschieben bis hin zu dem Problem Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Kim Jiyoung, geboren 1982 bringt diese Probleme auf den Punkt und sollte von vielen gelesen werden.

Fazit: Ein Buch, das sich nicht davor scheut von der unschönen Wahrheit zu erzählen und zeigt, wie viel in der Gesellschaft noch getan werden muss, um die vollständige Gleichberechtigung von Frauen zu erreichen.

Veröffentlicht am 25.01.2021

Sehr emotional

All das Ungesagte zwischen uns
0

In All das Ungesagte zwischen uns steht eine Mutter-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt und diese Thematik wurde sehr gut umgesetzt. Mit viel Gefühl erzählt Colleen Hoover von den wachsenden Konflikten und ...

In All das Ungesagte zwischen uns steht eine Mutter-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt und diese Thematik wurde sehr gut umgesetzt. Mit viel Gefühl erzählt Colleen Hoover von den wachsenden Konflikten und schafft es dabei alles so echt wirken zu lassen, dass man gar nicht anders kann als mit den beiden mitzufühlen. Die Geschichte geht wirklich unter die Haut und ist teilweise erdrückend, weil man man so schmerzhafte Dinge erfährt. Durch die Sichtwechsel zwischen Morgan und Clara erhält man einen sehr guten Einblick in die Welt der beiden. Sowohl Morgans Mutterrolle als auch Claras Teenagerleben werden authentisch beschrieben und beide durchlaufen eine starke Entwicklung bis zum Schluss.
Ich muss zugeben, dass ich das was man in Bezug auf den Unfall erfährt für eher unwahrscheinlich halte. Jedoch hat mich die Geschichte dennoch in den Bann gezogen, weil Colleen Hoover alles so emotional beschreibt, dass es sich echt anfühlt.
Nicht nur Morgan und Clara werden facettenreich beschrieben, sondern auch die Nebencharaktere. So habe ich Miller sehr interessant gefunden, weil er mehr als nur der liebe und perfekte Freund ist. Und auch auf Jonah wird gut eingegangen, der ebenfalls mit viel Schmerz zu kämpfen hat.
Die Liebesgeschichten stehen hier zwar nicht im Fokus, aber werden dennoch gefühlvoll beschrieben und vor allem Millers und Claras Beziehung hat mich sehr berührt. Die Autorin beschreibt zudem sehr gut, was für Auswirkungen Claras Probleme mit Morgan auf ihre Beziehung zu Miller hat. Dadurch zieht die Geschichte einen noch mehr mit.

Fazit: Eine mitreißende Geschichte, die unter die Haut geht und bei der man gar nicht anders kann als mit den Protagonisten mitzufühlen.