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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein Ostseekrimi, der aus der Reihe fällt

Todeswall
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Ich mag die Bücher von Katharina Peters sehr. Sowohl vom Schreibstil als auch von der Darstellung / Charakterisierung der handelnden Hauptpersonen trifft sie genau meinen Geschmack. Egal, ob es sich dabei ...

Ich mag die Bücher von Katharina Peters sehr. Sowohl vom Schreibstil als auch von der Darstellung / Charakterisierung der handelnden Hauptpersonen trifft sie genau meinen Geschmack. Egal, ob es sich dabei um Emma Klar, Romy Beccare oder Sara Pirol handelt.

Todeswall ist der mittlerweile 5. Fall für Emma Klar, einer ehemalige BKA-Kommissarin, die aufgrund ihrer persönlichen Vergangenheit mittlerweile als Privatermittlerin arbeitet, aber immer noch über sehr gute und freundschaftliche Beziehungen zu ihrer ehemaligen Vorgesetzten beim BKA und dem Leiter der örtlichen Polizei verfügt und von dort auch immer wieder als „freie Mitarbeiterin“ eingeschaltet wird, wenn es ohne unkonventionelle Ermittlungsmethoden, die sich teilweise auch außerhalb der Legalität befinden, nicht weitergeht.

Diesmal ist das Buch anders aufgebaut als sonst üblich. Es geht hier nicht darum, den/die Täter zu entlarven, sondern ausschließlich darum, diese/n zu überführen. Schon sehr früh ist klar, wen Emma in Verdacht hat. Zuerst habe ich gestutzt: Wie jetzt? So früh? Da muss doch ein Haken hinter sein. Das geht doch gar nicht. Wo ist da die Spannung?
Aber je länger ich das Buch gelesen habe, desto mehr hat es mich gepackt. Diese intensive Ermittlungsarbeit; dieses Wühlen in der Vergangenheit, diese ewigen Rückschläge und die Hilflosigkeit von Emma und ihrem Team. Zu wissen – bzw. glauben zu wissen – was passiert ist und es nicht beweisen zu können …. der reine Horror, wenn man bedenkt, dass es im wahren Leben Ermittlern wahrscheinlich ähnlich gehen wird (wobei diese sich noch an sehr viele Regeln halten müssen, die für Emma in ihren Vorstellungen nicht gelten).

Ein hervorragender Krimi, der sich nicht durch blutige Schockmomente, sondern durch psychologische Schachzüge auszeichnet.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Grandiose Fortsetzung der Tom-Babylon-Reihe

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Wer ist die Hornisse?
Eine berechtigte Frage, die ich erst ziemlich zum Ende lösen konnte. Und dass, obwohl es - im Nachhinein gesehen – im Verlauf der Geschichte einen eindeutigen Hinweis gab. Aber den ...

Wer ist die Hornisse?
Eine berechtigte Frage, die ich erst ziemlich zum Ende lösen konnte. Und dass, obwohl es - im Nachhinein gesehen – im Verlauf der Geschichte einen eindeutigen Hinweis gab. Aber den habe ich wohl nicht realisiert ☺


WAS ZÄHLT DAS LEBEN DEINER LIEBEN?
Diesen Spruch finden die Ermittler auf der Leiche eines Rockstars.
Für alle Tom-Babylon-Fans war jetzt eigentlich schon alles klar, zumal noch 2-3 kleinere Hinweise gestreut wurden. Aber das hat der Spannung überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil. Das Buch zu lesen war wieder ein Genuss: Toms Verzweiflung (man möchte ihn ein ums andere Mal trösten) .. die Annäherung an seinen Vater .. Sitas und Benes Loyalität .. Mortens Sturheit …
Wie passt die Vergangenheit zur Gegenwart? Was hat Toms Mutter mit dem Mord an dem Rockstar zu tun? Lebt sie vll. doch noch? Wer ist Benno und was hat er mit allem? Fragen über Fragen und im Verlauf des Buches fängt man doch an zu zweifeln, ob die erste Intuition richtig ist.

Die Bücher leben nicht – wie normalerweise üblich – ausschließlich von der Lösung des Falles, sondern von den handelnden Personen. Und dies zu vermitteln ist dem Autor wieder zu 100% gelungen.

Das, was die Bücher ausmacht und für mich so wahnsinnig interessant ist sind die „Reisen“ in die Vergangenheit. Im ersten Buch war es Vi, im zweiten Sita und Bene und jetzt ist es Toms Mutter.
Gegenwart und Vergangenheit hängen zusammen und die Fäden verknüpfen sich immer mehr.

Der Cliffhanger ist noch fieser als sonst, aber damit muss man bei einer Serie wohl leben. Hoffentlich geht das Jahr bis Band 4 schnell vorbei.

Quereinsteigern würde ich auf jeden Fall raten, mit Band 1 zu beginnen. Die Geschichten um Tom, Sita und Bene fußen auf deren Vergangenheit und die Einzelheiten kann man in den Folgebänden selbstverständlich nicht so ausführlich schildern, dass man sich zu 100% hineinversetzen kann. Nach einer kurzen Anspielung auf die beiden ersten Bücher ist zwar alles wieder präsent, aber natürlich nur für diejenigen Leser, die die ersten beiden Bücher gelesen haben.

Ich erspare mir jetzt Anmerkungen zu Stil usw. Das ist reine Geschmackssache und mir gefällt, was Marc Raabe macht. Der Stil ist lebensnah, so redet man unter Freunden und wenn ich etwas richtig Anspruchsvolles lesen will, dann kaufe ich mir ein Buch von Hesse.

Fazit:
„Und das kann Tom Babylon alles kosten, was er liebt.“ Selten war ein Klapptext so passend.
Und obwohl ich der Meinung war, schon von Anfang an den richtigen „Riecher“ gehabt zu haben, hat mich das Ende mehr als überrascht. Bei der Auflösung stand der Mund offen und die Augen wurden riesig. Respekt Herr Raabe.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite

Amissa. Die Verlorenen
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Es ist natürlich einfacher, ein Buch eines Autors, den man schon kennt, zu lesen als ein Buch von einem unbekannten Autor, da man den Stil kennt. Und in diesem Fall ist es ein typischer Winkelmann: Von ...

Es ist natürlich einfacher, ein Buch eines Autors, den man schon kennt, zu lesen als ein Buch von einem unbekannten Autor, da man den Stil kennt. Und in diesem Fall ist es ein typischer Winkelmann: Von Anfang an gleich „rein in die Vollen“. Spannung aufbauen ohne großes Vorgeplänkel. Keine Zeile mit unnützen Beschreibungen verschwenden … Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Jan und Rica werden überaus sympathisch dargestellt und obwohl immer wieder durchkommt, dass Jan auch eine „dunkle Seite“ zu haben scheint war es mir egal.
Ihre Geschichte, also dass, was früher war, wird immer wieder angedeutet, aber man muss lange – für extrem ungeduldige Leser wahrscheinlich zu lange g - auf die Erklärung warten. Für mich war es genau die richtige Strategie. Immer wieder Andeutungen, immer wieder „anfüttern“, um dann doch in der Luft hängen gelassen zu werden. Mit jeder neuen Erwähnung, mit jedem neuen Hinweis wurde ich neugieriger. Hervorragend gemacht.

Dazu kommt, dass ich lange Zeit nicht wusste, wer wer war. Wer ist der Mann bzw. sind die Männer? Wer ist das namenlose Mädchen? Was hat der Bruder mit allem zu tun? War er der Gute oder doch der Böse? Dadurch, dass man als Leser teilweise vollkommen in der Luft hängt hält sich die Spannung durchgehend hoch; da weiß jemand genau, was er tut und wie man die Leser dazu bringt, das Buch möglichst nicht aus der Hand zu legen.

Ich habe nicht ein Kapitel größtenteils nur „überflogen“, wie ich es oft mache, wenn sich der Autor in endlosen Beschreibungen der Gegend verliert. Das gab es hier an keiner einzigen Stelle. Natürlich wurde die Umgebung geschildert ….. gehört ja dazu, wenn man das Kopfkino anschalten möchte. Aber immer in einem angemessenen Rahmen, der nie dazu verleitet, die Seite links liegen zu lassen.

Extrem beeindruckt hat mich der „Nebenschauplatz“, nämlich die Eltern. Das Buch handelt von verschwundenen Mädchen. Natürlich gehören die Eltern dazu. Aber wie es der Autor geschafft hat, die Geschichte der Mädchen/der Eltern zu erzählen, hat mich beeindruckt. Die Geschichten wurden immer wieder in das Buch eingestreut und überaus empathisch und einfühlsam erzählt. Man konnte gar nicht anders, als mit den Eltern mitzuleiden und Mitleid zu haben. Auch gab es diese Einschübe die Gelegenheit, wieder „runterzukommen“ und durchzuatmen.

Fazit: Eine absolute Leseempfehlung. Mir hat das Buch zu 100% gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzungen. Am Ende wird verraten, dass es eine Trilogie werden wird und das Ende lässt offen, worum sich Rica und Jan im nächsten Buch „kümmern“ müssen. Aber eins ist klar: Sie werden nicht locker lassen.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Ergreifend und trotzdem spannend

Wenn das Licht gefriert
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Dies ist das erste Buch des Autors für mich gewesen und als reine Krimileserin, die an Ermittlerteams gewöhnt ist, bin ich mit gemischten Gefühlen an die Sache rangegangen. Ganz umsonst, wie sich herausgestellt ...

Dies ist das erste Buch des Autors für mich gewesen und als reine Krimileserin, die an Ermittlerteams gewöhnt ist, bin ich mit gemischten Gefühlen an die Sache rangegangen. Ganz umsonst, wie sich herausgestellt hat.

Der Autor hat es geschafft, mich von Beginn an sowohl mit der Tat als auch mit seiner Schilderung der Krankheit und vor allem der Situation der Angehörigen – hier die Ehefrau - zu packen. Das Buch ist durch seine sehr detaillierten Beschreibungen sowohl der Umstände als auch der Gefühle sehr ergreifend.

Da ich von Anfang an nicht an das Offensichtliche geglaubt habe – ist ja bei allen guten Krimis so – kam trotz aller Betroffenheit auch die Spannung nicht zu kurz. Durch andauernde Wendungen und Andeutungen hätte ich am liebsten das Buch in einem Rutsch gelesen und war immer wieder traurig, teils auch angenervt, wenn ich das Buch zur Seite legen musste. Zumal man einige Andeutungen sofort zuordnen konnte – wie z.B. den Geruch, den Elisabeth wahrnimmt -, andere wiederum aber zunächst überhaupt nicht zuordnen konnte.

Die Auflösung, die nicht ganz am Ende des Buches erfolgt, war dann auch sehr überraschend. Leider war danach für mich etwas die Luft raus, obwohl in dem Buch noch einige Seiten zu lesen waren und das „zweite“ Ende hat mich dann nicht ganz so überzeugt.
Dafür war der Epilog wieder umso ergreifender.

Wer empathisch und empfänglich für das Thema Alzheimer ist, dem wird das Buch extrem an die Nieren gehen. Einfach deshalb, weil man, wenn man nicht selbst betroffen ist, zwar die Problematik zur Kenntnis nimmt, aber nicht tiefer eindringt. Mit dem Buch wird einem dieser fehlende tiefe Einblick gewährt und bei empfindsamen Lesern, zu denen ich mich zähle, können da schon öfter die Tränen kullern.

Vom mir eine absolute Leseempfehlung für diejenigen Leser, die auch einen ruhigen, tief gehenden „Krimi“ zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Ein Regio-Krimi mit einer saftigen Portion Humor

Das Extrawurscht-Manöver
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Auch der 3. Teil der Serie um den ehemaligen, zu Unrecht entlassenen Polizisten und der kernigen Polizistin, die bei der Sitte arbeitet, aber viel lieber zur Mordkommission wechseln möchte, hat mich wieder ...

Auch der 3. Teil der Serie um den ehemaligen, zu Unrecht entlassenen Polizisten und der kernigen Polizistin, die bei der Sitte arbeitet, aber viel lieber zur Mordkommission wechseln möchte, hat mich wieder restlos überzeugt.

Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er schreibt. Dies vor allem daran, weil die humorigen Übertreibungen, die sich durch das ganze Buch ziehen, genau richtig gesetzt sind. Leser mit ausgeprägtem Kopfkino werden so manches Mal vor Lachen nicht weiterlesen können. Allein die Situation im/am Krankenwagen ist göttlich und hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Wenn das bei einem Fall, der einem teilweise arg unter die Haut geht.

Da stellt sich einem als Leser ab und an automatisch die Frage, ob der Autor nicht doch seine geheimen Wünsche – vor allem seinem Vorgesetzten gegenüber – in den Büchern verarbeite hat ☺

Zu Anfang war es wieder etwas ungewohnt. Kurze knappe Sätze, geschrieben wie einem der Schnabel gewachsen ist. Aber ich war schnell wieder drin im Stil und hätte am liebsten das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Man kann sicherlich kein Buch voller geballter Spannung erwarten. Im Gegenteil: Für mich waren die „Bösen“ ziemlich schnell enttarnt. Aber Bücher leben nicht nur von der Spannung, sondern hauptsächlich von den handelnden Personen. Und diese sind in der Serie so dermaßen unterhaltsam, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit: Hast du einen schlechten Tag gehabt ….. nimm dir den Hafermeyer und es geht dir anschließend wieder gut

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