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Veröffentlicht am 12.02.2017

Armes einsames Mädchen!

Glücksmädchen
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Die Fernseh-Kriminalreporterin Ellen arbeitet an einem, für sie sehr belastenden Fall - die 8-jährige Lycke ist verschwunden. Sie ist davon persönlich sehr betroffen, denn ihre damals ebenfalls 8 Jahre ...

Die Fernseh-Kriminalreporterin Ellen arbeitet an einem, für sie sehr belastenden Fall - die 8-jährige Lycke ist verschwunden. Sie ist davon persönlich sehr betroffen, denn ihre damals ebenfalls 8 Jahre alte Zwillingsschwester ist vor vielen Jahren auch verschwunden und wurde dann tot aufgefunden. Obwohl ihr Chef Jimmy davon weiß, setzt er sie auf diesen Fall an und Ellen setzt alle Hebel in Bewegung, um das vermisste Mädchen zu finden.

Die Eltern von Lycke sind geschieden, der Vater hat eine neue Familie. Lycke wohnt abwechselnd eine Woche bei ihrer Mutter Helena und eine Woche bei ihrem Vater Harald und dessen Familie. Man hat den Eindruck, dass sie eigentlich nirgends richtig willkommen geschweige denn geliebt wird. Auch in der Schule hat das ruhige, in sich gekehrte Kind keine Freundinnen.

Ellen ist besessen vom Tod und besitzt ein Regal des Todes mit Material zu vielen Todesfällen, das sie zu ihren Recherchen nutzt. Die Beziehung zu ihrem Chef Jimmy ist anfangs etwas undurchsichtig, später sieht man dann klarer. Er macht sich große Sorgen um sie, weil sie bedroht wird - ein Unbekannter schickt ihr ein Bild ihrer toten Zwillingsschwester und droht ihr mit dem Tod. Außerdem wird sie überfallen und ihre Handtasche gestohlen. Sie lässt aber nicht locker und steigert sich immer mehr hinein. Bis ihr am bitteren Ende klar wird, worum es hier geht und wer der Täter ist.

Die Hauptpersonen sind sehr authentisch dargestellt, man kann sie sich gut vorstellen - die gestresste Mutter, die "böse" Stiefmutter, die vom Tod besessene Journalistin, usw. Das Buch ist spannend aufgebaut und gut geschrieben, die tragische Geschichte lässt den Leser betroffen zurück.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Zweiter Teil der neapolitanischen Saga

Die Geschichte eines neuen Namens
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Nach dem ersten Buch über die Kinder- und frühen Jugendjahre der beiden ungleichen Freundinnen Lila und Elena, welches mich nicht so sehr begeistert hat, gefällt mir der zweite Teil schon viel besser.

Die ...

Nach dem ersten Buch über die Kinder- und frühen Jugendjahre der beiden ungleichen Freundinnen Lila und Elena, welches mich nicht so sehr begeistert hat, gefällt mir der zweite Teil schon viel besser.

Die Geschichte um die beiden 16-jährigen Mädchen, die im Rione, einem ärmlichen Viertel von Neapel, aufgewachsen sind, geht dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat - bei der Hochzeit Lilas mit dem reichen Lebensmittelhändler Stefano. Die Schusterstochter Lila, die in Armut aufgewachsen ist, gibt nun das Geld mit vollen Händen aus und vergisst auch ihre alten Freunde nicht. Allerdings ist ihr Leben nicht so, wie sie es sich erträumt hat. Noch in der Hochzeitsnacht muss sie erfahren, dass ihr Mann sie belogen hat. Als sie ihm Vorwürfe macht, prügelt er sie grün und blau. Nachdem sie die Schule abgebrochen hat, zeigt sie längere Zeit kein Interesse mehr an Büchern und am Lernen. Sie arbeitet in den Geschäften ihres Mannes mit.

Diese Geschichte wird wieder aus Elenas Sicht erzählt. Sie
ist eine Musterschülerin und macht ihr Abitur mit Bestnoten, was ihre Familie nicht sonderlich beeindruckt. Das einzige was für ihre Eltern zählt ist Geld, welches immer knapp ist. So sind sie auch nicht begeistert, als Lenú ein Stipendium für Pisa bekommt. Dort lernt sie ihren Verlobten kennen, der aus einer angesehenen Familie stammt.

Hatten die beiden Freundinnen nach Lilas Hochzeit erst mal weniger, dann wieder mehr Kontakt, so verbringen sie dann sogar einen gemeinsamen Strandurlaub auf Ischia, wo sich bedeutende Dinge ereignen. Lila spielt sich als Wohltäterin gegenüber Elena auf, da sie sie für ihre Begleitung bezahlt hat.

Das Verhältnis der beiden Freundinnen wird immer wieder von Neid und Missgunst beeinträchtigt. Trotzdem hält diese Freundschaft weiterhin an. Die beiden intelligenten Mädchen stehen immer wieder in einem Konkurrrenzkampf zueinander.

Lila will sich von ihrem Mann nichts sagen lassen, sie hat ihren eigenen Kopf, den sie durchsetzen will. Sie beginnt ein Verhältnis mit einem Studenten, für den auch Lenú schon lange schwärmt. Er fordert sie intellektuell heraus, sie diskutieren viel und dadurch fängt sie wieder an, alles zu lesen, was sie in die Finger bekommt. Durch ihn erwachen ihre geistigen Fähigkeiten wieder, etwas, das ihr Mann nicht verstehen kann.

Das Leben in Italien in den 60er Jahren wird hier gut beschrieben, die große Kluft zwischen Arm und Reich. Die Männer setzen ihre Wünsche mit Gewalt durch, die Frauen haben nicht viel zu sagen. Für die untere Schicht ist es ein äußerst schwieriger Weg, an Bildung zu gelangen und es gibt nicht viele, die den Kampf wagen. Lila hatte ihn zeitweise aufgegeben, Elena geht dagegen ihren Weg, der nicht einfach für sie ist und sie ist oft voller Selbstzweifel. Aber sie schafft es während Lila dagegen an einem Tiefpunkt angelangt ist.

Nun bin ich auf den dritten Teil gespannt.

Veröffentlicht am 20.01.2017

Die Liebe zum Kochen

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Der Koch Andrew Knight führt in Boston sein angesagtes Restaurant. Als seine Tante Daisy ihn überreden will, bei einer TV-Koch-Show aufzutreten, widerstrebt ihm das sehr. Und er erkennt, dass er auch keinerlei ...

Der Koch Andrew Knight führt in Boston sein angesagtes Restaurant. Als seine Tante Daisy ihn überreden will, bei einer TV-Koch-Show aufzutreten, widerstrebt ihm das sehr. Und er erkennt, dass er auch keinerlei Lust mehr auf Kochen hat. So beschließt er spontan, sich eine Auszeit zu gönnen und überlässt sein Lokal seinem Sous-Chef.

Er schaltet einfach sein Handy aus und fährt nach Maine, wo er als Kind mit seinen Eltern Urlaub gemacht hatte. Aus Unachtsamkeit kommt es beinahe zu einem Zusammenstoß mit einer jungen Frau, der zwar nichts passiert, die sich aber furchtbar darüber aufregt. Andrews SUV ist nicht mehr fahrtüchtig und sie ist so gnädig, ihm ein Gästezimmer über ihrem Restaurant "Crab Inn" zu überlassen, bis sein Wagen repariert ist. Brooke kocht hier und kümmert sich auch sonst um alles, da ihre Mutter erkrankt ist. Andrew ist begeistert von ihrem Essen und hilft ihr im Restaurant, verschweigt ihr aber, dass er selbst von Beruf Koch ist. Sie kommen sich näher, es gilt aber noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, bis es zu dem erwarteten Happy End kommt.

Die beiden Hauptpersonen Andrew und Brooke sind sehr sympathisch, besonders gut gefallen haben mir ihre recht amüsanten Streitgespräche. Ich habe mich von dieser witzigen, gut geschriebenen Liebesgeschichte gut unterhalten gefühlt. Dazu noch die vielen leckeren Gerichte, die beschrieben wurden - da bekommt man gleich Appetit auf die köstlichen Leckereien.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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  • Stil
Veröffentlicht am 08.01.2017

Gefärliche Kaffee-Kränzchen!

Mord mit Schokoguss
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Das rüstige Rentner-Damen-Trio ermittelt wieder! Auf Wunsch von Ali, dem Kreisbrandrat Alois Schraufstetter, treffen sie sich - wie immer - im Café. Dort berichtet er bei Kaffee und Kuchen von seiner Jugendliebe, ...

Das rüstige Rentner-Damen-Trio ermittelt wieder! Auf Wunsch von Ali, dem Kreisbrandrat Alois Schraufstetter, treffen sie sich - wie immer - im Café. Dort berichtet er bei Kaffee und Kuchen von seiner Jugendliebe, die obwohl kerngesund plötzlich im Museum tot zusammen gebrochen ist. Angeblich ein natürlicher Tod, was er sehr bezweifelt und um Nachforschungen der für ihre detektivischen Ambitionen bekannten Damen bittet. Als die drei sich in besagtem Museum umsehen, geschieht ein weiterer Mord und ausgerechnet die zart besaitete Wally findet die Leiche.

Diesen Fall der Hobby-Detektivinnen fand ich war der beste der bisher erschienenen Fälle. Es ist alles vorhanden, Spannung ebenso wie Humor und natürlich Lokalkolorit. Das Buch ist leicht und locker geschrieben und lässt sich sehr gut lesen.

Veröffentlicht am 29.12.2016

Spannender Kulinarik-Krimi aus Luxemburg

Gefährliche Empfehlungen
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Auch der fünfte Fall um den Koch und Hobby-Ermittler Xavier Kieffer ist wieder sehr spannend und gleichzeitig auch humorvoll geschrieben.

Bei der glanzvollen Neueröffnung des Maison Gabin (Valérie Gabin ...

Auch der fünfte Fall um den Koch und Hobby-Ermittler Xavier Kieffer ist wieder sehr spannend und gleichzeitig auch humorvoll geschrieben.

Bei der glanzvollen Neueröffnung des Maison Gabin (Valérie Gabin ist die Freundin von Xavier und die Chefin des berühmten Gastroführers Guide Gabin) kommt es zu einem Zwischenfall. Nach einem Stromausfall ist ein wertvoller Band des Guide Gabin aus dem Jahre 1939 spurlos verschwunden. Andere Bände dieses Büchleins werden aus Bibliotheken gestohlen und es gibt auch einen Todesfall in diesem Zusammenhang. Was ist an diesem alten Buch so interessant, dass dafür sogar gemordet wird?

Der französische Präsident persönlich bittet Xavier darum, diesbezüglich Ermittlungen aufzunehmen. Es kommt zu einigen gefährlichen Situationen für den Koch und Chef des "Deux Eglises", aber er schafft es wieder mal wie immer, seinen Kopf in letzter Minute aus der Schlinge zu ziehen.

In Rückblenden erfährt der Leser einiges über den Geheimdienst zu Zeiten des zweiten Weltkriegs. Damals wurde der Guide Gabin aufgrund seiner detaillierten Landkarten gerne genutzt. Lange bleibt unklar, inwiefern diese damaligen Aktivitäten mit den heutigen Geschehnissen zu tun haben.

Dazwischen wird immer wieder gut gekocht und geschlemmt - französisch und luxemburgisch, in einem Anhang werden die Gerichte übersetzt.