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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ein ganz besonderer Roman!

Der Augenblick
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Was veranlasst eine normale, junge Frau dazu, ein unschuldiges Baby zu ersticken? Die Täterin kann sich das beim besten Willen selbst nicht erklären. Hauptkommissarin Alexandra Keller hatte sie nicht ...

Was veranlasst eine normale, junge Frau dazu, ein unschuldiges Baby zu ersticken? Die Täterin kann sich das beim besten Willen selbst nicht erklären. Hauptkommissarin Alexandra Keller hatte sie nicht in Verdacht, doch sie stellte sich selbst der Polizei, da sie nicht mit der Schuld leben konnte.

Alexandra berät sich mit ihrem früheren Ausbilder Hermann Rau, der als Fallanalytiker arbeitet. Dieser vermutet eine Art von Traumatisierung, die zur Tat geführt hat. Er ruft ein Pilotprojekt ins Leben, um mit solchen Menschen psychologisch in einer Art Gruppentherapie zu arbeiten. Dazu wählt er sechs Fälle aus, darunter auch die Mörderin des Babys, mit denen er sich regelmäßig in einer psychiatrischen Einrichtung trifft, um deren Probleme und Traumata aufzuarbeiten. Erst danach sollen diese vor Gericht verhandelt werden. Und er hat damit Erfolg ...

Es ist für einen Laien sehr interessant zu erleben, wie so eine Gruppentherapie funktioniert, wie die Teilnehmer sich nach und nach öffnen und ihren Problemen auf den Grund gehen. Es ist für alle kein leichter Weg, doch er führt zum Erfolg.

Dies ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn, denn die Täterin stand ja von Anfang an fest. Das Buch ist dennoch sehr spannend zu lesen und der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch die einzelnen Charaktere wurden gut und einfühlsam beschrieben. Ein Therapie-Krimi, der den Leser in seinen Bann zieht!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Gefährliche Provence!

Das Grab unter Zedern (Ein-Leon-Ritter-Krimi 4)
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Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter aus Deutschland hat sich schon gut in Le Lavandou eingelebt und nimmt immer mehr französische Gewohnheiten an. So geht er gerne zum Boulespielen mit den Einheimischen ...

Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter aus Deutschland hat sich schon gut in Le Lavandou eingelebt und nimmt immer mehr französische Gewohnheiten an. So geht er gerne zum Boulespielen mit den Einheimischen und lässt sich danach auch ein Gläschen Rosé schmecken.

Doch mit dem lässigen Leben ist es vorbei, als eine Leiche an den Strand gespült wird. Der Polizeichef Zerna würde den Toten gerne als Unglücksfall abhaken, aber da sind Leon und er mal wieder nicht einer Meinung. Die Gemüter in Le Lavandou sind ohnehin schon erhitzt, da Paul Simon, der wegen Mordes an seiner kleinen Tochter bereits 5 Jahre im Gefängnis verbracht hat, von einem Berufungsgericht mangels Beweisen - die Leiche wurde nie gefunden - frei gesprochen wird und wieder im Ort wohnt. Es gibt noch mehr Tote und Leon muss sich außer mit Zerna auch noch mit einem intriganten neuen Kollegen herum schlagen.

Auch der vierte Band dieser Krimi-Reihe aus der Provence hat mir wieder gut gefallen. Dr. Ritter und seine Lebensgefährtin Isabelle und ihre Tochter sind mir sehr sympathisch und die kleinen Streitereien mit Zerna und Dr. Bodin, seinem neuen Kollegen, sind sehr unterhaltsam. Bewundernswert wie ruhig Leon dabei immer bleibt! Nur die Polizei zeichnet sich in dieser Gegend durch besondere Inkompetenz aus mit dem Wunsch, jeden Tod gleich als Unglücksfall oder Suizid zu den Akten zu legen, egal welche Gegenbeweise die Rechtsmedizin dazu vorlegt. Einzige Ausnahme hierbei Isabelle, die stellvertretende Polizeichefin ist und an Leon glaubt und ihn unterstützt. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die bildhafte Beschreibung der schönen Provence lässt Sehnsucht auf Urlaub dort aufkommen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil dieser Serie!

Veröffentlicht am 19.05.2018

Dramatische Familiengeschichte!

Sommernachtstod
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Dieser spannende Kriminalroman erzählt die tragische Geschichte einer Familie in einem kleinen Dorf in Südschweden, deren Mutter unter psychischen Problemen leidet. Als ihr 5-jähriger Sohn eines Abends ...

Dieser spannende Kriminalroman erzählt die tragische Geschichte einer Familie in einem kleinen Dorf in Südschweden, deren Mutter unter psychischen Problemen leidet. Als ihr 5-jähriger Sohn eines Abends spurlos verschwindet und trotz intensiver Suche der Polizei und der Dorfbewohner nicht gefunden wird, geht sie daran zugrunde und geht ins Wasser.

20 Jahre später - die ältere Tochter der Familie, Vera, lebt in Stockholm und arbeitet als Therapeutin. An einer Sitzung ihrer Gruppe zur Trauerbewältigung nimmt auch ein junger Mann teil, der Details aus ihrer Kindheit weiß - könnte das ihr verlorener Bruder sein? Sie fährt in das Dorf ihrer Kindheit und beginnt nachzuforschen, was damals wirklich passiert ist. Das passt einigen Leuten gar nicht ...

Das Buch wird teils aus der Sicht des damaligen Polizeichefs erzählt, den der ungelöste Fall sein ganzes Leben nicht los ließ, erzählt also die Ereignisse von vor 20 Jahren und dann wieder aus heutiger Sicht von Vera, die selbst unter psychischen Problemen leidet. Dazwischen sind immer wieder Briefe eingefügt, von denen man nicht weiß, wer der Schreiber oder der Empfänger ist. Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Personen sind sehr genau und einfühlsam beschrieben. Mich hat das Buch bis zum überraschenden Ende gefesselt.

Veröffentlicht am 13.05.2018

In der malerischen Provence wird weiter gemordet!

Madame le Commissaire und die tote Nonne
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Isabelle, Madame le Commissaire, hat privaten Besuch aus Paris. Zusammen mit ihrer Freundin besucht sie einen botanischen Garten, als dort eine tote Nonne aufgefunden wird. Offenbar ist sie beim Kräutersammeln ...

Isabelle, Madame le Commissaire, hat privaten Besuch aus Paris. Zusammen mit ihrer Freundin besucht sie einen botanischen Garten, als dort eine tote Nonne aufgefunden wird. Offenbar ist sie beim Kräutersammeln abgestürzt, doch Isabelle hat ein ungutes Gefühl und ordnet eine Obduktion an. Dabei stellt sich heraus, dass die unbekannte Nonne keines natürlichen Todes gestorben ist. Doch wer wollte einer harmlosen Klosterbewohnerin so etwas Böses antun?

Lange tappt Isabelle bezüglich des Motivs im Dunkeln, immer unterstützt von ihrem Assistenten Apollinaire, der immer zweierlei Socken trägt und auch sonst etwas speziell ist. Auch in Isabelles Privatleben tut sich einiges - zwei Liebhaber und gesundheitliche Probleme fordern ihre Aufmerksamkeit. Doch dank ihrer unkonventionellen, erfolgreichen Ermittlungsmethoden kommt es zu einem überraschenden Ende. Auch dieser 5. Fall führt uns wieder in die schöne Provence, die gut beschrieben wird. Isabelle geht sowohl beruflich als auch privat besondere Wege, Ihr Motto: "Lebe den Augenblick" macht sie sehr sympathisch. Ich mag den witzigen Schreibstil dieser Serie und freue mich schon auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 11.05.2018

Wunderbarer österreichischer Roadtrip!

Ans Meer
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Anton ist Fahrer eines Linienbusses, sehr freundlich, etwas gemütlich, eher schüchtern und eigentlich so ganz und gar nicht mutig. Er ist verliebt in seine Nachbarin, ist sich aber nicht sicher, ob sie ...

Anton ist Fahrer eines Linienbusses, sehr freundlich, etwas gemütlich, eher schüchtern und eigentlich so ganz und gar nicht mutig. Er ist verliebt in seine Nachbarin, ist sich aber nicht sicher, ob sie ihn auch mag. Seine Mutter mischt sich zu viel in sein Leben ein und nervt ihn Tag für Tag mit ihren Anrufen, doch er wehrt sich nicht. Sein Chef möchte ihn zeitnah sprechen, was nichts Gutes verheißt.

An diesem nicht so guten Morgen steigen Carla und ihre Tochter zu ihm in den Bus. Carla ist todkrank und will noch ein letztes Mal das Meer sehen und bittet ihn, sie dorthin zu fahren. Erst lehnt er ab, doch dann erinnert er sich, dass seine Nachbarin gesagt hat, sie mag mutige Männer. Also macht er eine Durchsage und los gehts! Eine bunt zusammen gewürfelte Truppe begleitet ihn auf dem Weg in den Süden.

Dieses liebevoll und lustig geschriebene Roadmovie lässt sich gut in einem Rutsch lesen, so sehr fiebert und leidet man mit Anton mit. Man muss im Leben auch mal was riskieren - so lautet das Motto! Der Zusammenhalt der doch recht unterschiedlichen Reisegruppe wird sehr lebendig beschrieben und trotz Verfolgung durch die Polizei und allerhand Aufregungen geht Anton am Ende als Held hervor! Ein schöner Roman, der einen nachdenklich hinterlässt.