Andere Erwartung gehabt
Heart. Beat. Love.Die sonst so vorbildliche und brave Schülerin Axi überredet ihren besten Freund Robinson mit ihr zusammen abzuhauen und gemeinsam den Roadtrip ihres Lebens zu machen. Auf einer geklauten Harley düsen die ...
Die sonst so vorbildliche und brave Schülerin Axi überredet ihren besten Freund Robinson mit ihr zusammen abzuhauen und gemeinsam den Roadtrip ihres Lebens zu machen. Auf einer geklauten Harley düsen die beiden los und wollen die Städte auf ihrem Routenplan erkunden. Dabei hofft Axi, dass Robinson auch mehr für sie empfindet als nur Freundschaft und endlich einen Schritt in diese Richtung macht. Doch das Schicksal holt die beiden ein und es stellt sich heraus, dass dieser Roadtrip viel mehr ist als nur ein fröhlicher Ausflug ins Unbekannte..
Zuallererst einmal muss ich sagen, dass ich, als ich das Buch angefangen habe, völlig andere Erwartungen hatte. Durch den Klappentext und die vielen schönen bunten Bilder, die sich nicht nur auf dem Cover befinden, sondern sich auch durch das ganze Buch ziehen, hatte ich eine lockere fröhliche Geschichte erwartet. Zwei Teenager, die gemeinsam aufbrechen, ein paar tolle Abenteuer erleben. Allerdings stecken, auch wenn es nicht den Anschein macht, viel ernstere Themen in diesem Buch und man sollte sich unbedingt bewusst sein, dass es eben nicht nur von dem lustigen Roadtrip erzählt.
Der Schreibstil des Autors hat mir an sich gut gefallen. Er geht nur wenig auf Details ein, die die Umgebung und die Orte beschreiben, die Axi und Robinson bereisen, sodass der Roadtrip eine gewisse Fahrt aufnimmt und man das Gefühl hat, mit den beiden von Ort zu Ort zu rasen, ohne das ganze Drumherum zu sehen. Normalerweise finde ich so etwas eher störend, hier war es aber wirklich passend, da Axi, aus deren Sicht auch erzählt wird, sowieso nur Augen für Robinson zu haben scheint und allem anderen nur wenig Beachtung schenkt. Daher hat mir dieser flotte Schreibstil hier gut gefallen.
Allerdings ändert sich der spaßige Roadtrip ab circa der Hälfte des Buches und wendet sich dann den schon angesprochenen ernsteren Themen zu, über die ich aber nicht zu viel verraten möchte. An sich finde ich das nicht schlecht, allerdings sollte im Klappentext wirklich mehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich eben nicht um das lustige fröhliche Buch handelt, das der Leser erwartet.
Die Protagonisten Robinson und Axi fand ich beide sehr sympathisch. Besonders Robinson scheint anfang alles sehr locker zu sehen, was zu dem anfänglich fröhlichen Roadtrip super passt. Zudem ist er einfach ein cooler Typ, der immer für ein Späßchen zu haben ist. Auch Axi ist sympathisch, denn für gewöhnlich ist sie immer sehr vorbildlich und verstößt nie gegen Regeln, wodurch es spannend wird, wenn sie es während des Roadtrips doch tun. So hat sie zum Beispiel für den kompletten Trip schon die Busstrecken rausgesucht, Robinson klaut zu ihrem Entsetzten aber direkt mal eine Harley, um einfacher voranzukommen. Hier wurden mir dann aber die "kriminellen Machenschaften" der beiden zu viel und auch zu unrealistisch. Gerade dafür, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, wurde der Autodiebstahl irgendwie zu einfach und harmlos für meinen Geschmack dargestellt. Dafür war dann aber die Liebesgeschichte zwischen den beiden schön, da sie auch auf einer tiefen Freundschaft beruht und umso realistischerwar.
Insgesamt konnte mich das Buch zwar nicht begeistern, war aber auch nicht schlecht, weshalb ich mich für eine mittlere Bewertung entschieden habe. Durch mehrere kleine "Störmomente" und falsche Erwartungen konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen, wie ich es mir gewünscht hätte, war alles in allem aber trotzdem schön zu lesen.