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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Selten so gelacht

Hafenkino
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Steffi von Wolf schreibt schon länger Kolumnen in der renommierten Seglerzeitschrift "Yacht". Die Highlights sind nun endlich in einem Buch zusammengefasst. Das Buch "Hafenkino - Mein Mann, seine Alte ...

Steffi von Wolf schreibt schon länger Kolumnen in der renommierten Seglerzeitschrift "Yacht". Die Highlights sind nun endlich in einem Buch zusammengefasst. Das Buch "Hafenkino - Mein Mann, seine Alte und ich" ist das Ergebnis. Und das kann sich absolut sehen lassen. Ich habe wirklich bei kaum einem Buch solche Lachanfälle gehabt. Auf grandios lockere Art nimmt Steffi von Wolff das Segler- und Hafenleben aufs Korn. Man erfährt hier, wie schwierig es ist ein Boot zu betreten und zu verlassen und wie nervig die anderen Hafeneinlieger sein können. Und natürlich wird über die Qualen eines passionierten Seglers während der Winterpause berichtet. Diese Passagen sind wirklich herzzerreißend! Als Liebhaber von Segelschiffen habe ich dieses Buch verschlungen!

Veröffentlicht am 30.03.2018

Interessant

Ein mögliches Leben
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Martin macht mit seinem Großvater Franz eine Reise nach Amerika. Eigentlich hat er kein herzliches Verhältnis zu dem alten Mann, der ihm immer irgendwie fremd blieb. Aber Franz wünscht sich so sehr, die ...

Martin macht mit seinem Großvater Franz eine Reise nach Amerika. Eigentlich hat er kein herzliches Verhältnis zu dem alten Mann, der ihm immer irgendwie fremd blieb. Aber Franz wünscht sich so sehr, die Orte seiner Kriegsgefangenschaft zu sehen, daß Martin ihm den Gefallen tun will. In Texas finden sie das alte Gefangenenlager. Es besteht zumeist aus Ruinen, aber es gibt auch ein kleines Museum. Franz findet dort alte Fotos, die alle seine Erinnerungen wieder heraufbeschwören. Er beginnt zum ersten Mal mit seinem Enkel über die Kriegszeit zu reden. Langsam beginnt Martin den alten Mann besser zu verstehen. Die beiden kommen sich endlich näher. Diese Reise verändert nicht nur das Verhält zwischen Martin und seinem Großvater. Sie wird auch das Leben von Martin auf den Kopf stellen und Franz kann zu Hause die vielen Fragen seiner Tochter beantworten. 

Ich überlege die ganze Zeit, wo ich dieses Buch einordnen soll. Ist es ein Kriegsbuch oder eher ein Buch über die Beziehungskrisen zwischen Eltern und Kindern? Es paßt so richtig in keine dieser Schubladen. Aber egal. Es hat mir gefallen! Ein etwas anderer Geschichtsunterricht, der am Beispiel des "kleinen Mannes" die Probleme dieser Zeit darstellt. Wir müssen feststellen, daß mit Ende des Krieges nicht automatisch alle Probleme gelöst sind. Die Menschen haben danach immer noch ihre grausamen Erinnerungen, die sie ein Leben lang verfolgen werden.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Gelungene Fortsetzung

Böse Schwestern
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Kriminalreporterin Ellen Tamm besucht nach jahrelanger Pause ihre Familie in Sörmland. Ihre Heimat bedeutet für Sie keine guten Guten Erinnerungen. Als sie und ihre Zwillingsschwester 8 Jahre alt waren, ...

Kriminalreporterin Ellen Tamm besucht nach jahrelanger Pause ihre Familie in Sörmland. Ihre Heimat bedeutet für Sie keine guten Guten Erinnerungen. Als sie und ihre Zwillingsschwester 8 Jahre alt waren, wurde ihre Schwester aus bisher ungeklärten Umständen getötet. Als jetzt eine unbekannte Frau tot aufgefunden wird, versucht Ellen zunächst deren Identität aufzudecken. Doch damit kommen alte Geschichten wieder ans Licht und Ellen kommt der Wahrheit um ihre Schwester ungeahnte nahe. 

Dies ist die Fortsetzung von "Glücksmädchen" und ich finde, man sollte die Bücher auch in Reihenfolge lesen. Denn die Geschichte um Ellen zieht sich nahtlos durch beide Bücher und baut sich auf. Auch bei diesem Buch entwickelt sich die Spannung erst langsam und bedächtig. Und doch hat mich dieses Buch nicht losgelassen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Anders als erwartet

Die amerikanische Prinzessin
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Als Allene Tew im Jahre 1927 in New York an Bord der Mauretania geht um nach Europa zu reisen, läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Trotz ihres Reichtumes und ihres Ansehens in der Gesellschaft ist ...

Als Allene Tew im Jahre 1927 in New York an Bord der Mauretania geht um nach Europa zu reisen, läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Trotz ihres Reichtumes und ihres Ansehens in der Gesellschaft ist sie nicht glücklich. Im Gegenteil. Von der Presse wird sie als "reichste und traurigste Witwe der Stadt" betitelt. In Europa erwartet Sie ein neues Leben als Prinzessin, russische Gräfin und - Patentante von Königin Beatrix. 


Mit dem Buch "Die amerikanische Prinzessin" ist der Autorin ein besonderes Werk gelungen. Was sich anhört wie ein Sachbuch entpuppt sich als sehr unterhaltsamer Roman auf wahrem Hintergrund. Wir erfahren als Leser viel von der Zeit damals und erleben eine wirklich faszinierende Frau, die es schafft ihren eigenen Weg zu gehen und damit Erfolg zu haben. Und dies liest sich auf sehr unterhaltsame Art und Weise.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Starkes Buch

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Crow wächst auf einer kleinen Insel vor der Küste Massachusetts auf. Der einzige Bewohner dieser Insel -ein geheimnisvoller Mann namens Osh - hat sie am Strand gefunden. Sie war kaum ein paar Stunden alt, ...

Crow wächst auf einer kleinen Insel vor der Küste Massachusetts auf. Der einzige Bewohner dieser Insel -ein geheimnisvoller Mann namens Osh - hat sie am Strand gefunden. Sie war kaum ein paar Stunden alt, lag in einem morschen Boot und war mehr tot als lebendig. Osh beschloß, das Baby zu behalten. Mit Hilfe von Miss Maggie von der Nachbarinsel zieht er Crow auf. Je älter Crow wird, je mehr möchte sie über ihre Herkunft wissen. Sie erfährt, daß auf einer Nachbarinsel ein Krankenhaus für Leprakranke war. Als sie dort nachts ein Feuer sieht, obwohl die Insel unbewohnt ist, wird sie neugierig. Sie überredet Osh und Miss Maggie mit ihr nach Penikese zu segeln. Dort entdeckt sie Dinge, die einige Fragen beantworten, aber auch neue Fragen aufwerfen. 

Das ist ein starkes Buch mit einer außergewöhnlichen Geschichte. Es ist bestimmt vielen Lesern so gegangen wie mir: Ich war vollkommen überrascht, daß es solche Lager wie Penikese in den USA gab. Wie grausam muß das Leben für die Menschen dort gewesen sein. Das Schicksal dieser armen Leute in einem Buch zu verarbeiten ist schon mutig. In diesem Fall ist es mehr als gelungen. Die Geschichte ist so rührend! Die Liebe, die dieser einsame Mann dem Kind entgegenbringt und die Angsr, das Mädchen zu verlieren sind deutlich zu spüren.