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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2020

Spannung auf den Punkt gebracht

Verborgene Schreie
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Jules und Romero sind ein Vorzeigepaar wie aus dem Bilderbuch. Gemeinsam verbindet sie die Musik, und ihre Hits verhelfen ihnen im Internet zu immer mehr Bekanntheit. Doch trügt der Schein?

David, der ...

Jules und Romero sind ein Vorzeigepaar wie aus dem Bilderbuch. Gemeinsam verbindet sie die Musik, und ihre Hits verhelfen ihnen im Internet zu immer mehr Bekanntheit. Doch trügt der Schein?

David, der als Krankenpfleger arbeitet und mit seinem schwerkranken Vater zusammen lebt, wird stutzig. Sendet Jules durch ihre Songs geheime Botschaften? Steckt sie in einer gefährlichen Situation, aus der sie sich nicht befreien kann? David macht sich mit 2 weiteren Mitstreitern auf die Suche nach Jules, und begibt sich damit selbst in Gefahr.

Nach „Nachtangst“ und „Nachtwahn“ ist „Verborgene Schreie“ der dritte Thriller von Emely Dark. An ihren Büchern gefällt mir besonders, dass diese eindringlich und spannend sind, ohne zu übertreiben. Sie bestechen mit der Tiefe zu schwerwiegenden Themen.

Auch ist in ihrem neuen Buch „Verborgene Schreie“ die Thematik sehr tiefgründig. Wie geht man mit Gewalt in der eigenen Familie um? Kann man hier als Außenstehender viel tun, und vor allem: WAS?

Gleichermaßen hat mich Davids Geschichte sehr traurig gestimmt. Mit dem Schicksal des Vaters muss er sich nun selber auseinander setzen, das ihm sichtlich schwer fällt.

„Verborgene Schreie“ hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, und die spannende Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an. Emely: weiter so!

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Erschreckend Real

Die Geschichte von Zeb
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Ach, es gibt immer mal wieder diese Geschichten, bei denen ich gleichermaßen wissen will, wie es ausgeht, und es doch nicht wissen will. „Die Geschichte von Zeb“ ist eine dieser Geschichten, die dazu gehören. ...

Ach, es gibt immer mal wieder diese Geschichten, bei denen ich gleichermaßen wissen will, wie es ausgeht, und es doch nicht wissen will. „Die Geschichte von Zeb“ ist eine dieser Geschichten, die dazu gehören. Auch den dritten Teil der Maddaddam-Reihe habe ich als Hörbuch gehört. Uwe Teschner hat mir den Abschied der Maddaddamiten nicht leicht gemacht, da er die Geschichte von Zeb so wundervoll erzählt hat.

Die Gruppe um Jimmy mit den Crakern hat sich zusammen getan, um ihren Feinden so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Denn die Welt, die nach der wasserlosen Flut besteht, ist keine menschenfreundliche. Immer wieder müssen sie nach neuen Überlebensstrategien suchen und Lösungen finden, um weiterhin bestehen zu können. Diese werden an die Craker weiter gegeben, da diese die einzigen Überlebenden sein werden, und den Fortbestand der Menschheit sichern werden. Das Gewicht dieser Verantwortung wiegt schwer.

Gleichzeitig wird Zebs Sicht auf die Geschichte der Pandemie erzählt. Hier werden letzte verbleibende Fragen geklärt, neue Einsichten gewonnen, und das Bild vervollständigt.

Margaret Atwood hat mit der Maddaddam eine Reihe geschaffen, die meines Erachtens ihresgleichen sucht. Wir leben in einer Welt, in der eine Pandemie gerade unseren Alltag durcheinander wirbelt. Skandale um verseuchtes Essen, gezielte Veränderungen des Erbgutes von Mensch und Tier, Umweltschutz, eine Gesellschaft mit verschiedenen Klassen, Kriminalität und der zweifelhafte Umgang mit Daten: Margaret Atwood fasst die heutige Gesellschaft in ihrer Trilogie ernüchternd zusammen.

Während des Hörens dieser Reihe war ich gleichermaßen schockiert wie fasziniert, wie die Autorin es schafft, die Gesellschaft so detailliert darzustellen. So viele Themen sind nach wie vor brandaktuell. Sie spricht so viele wichtige Themen an, dass es einem anders wird: ihre Themen findet man im Alltag nicht nur einmal wieder.

Uve Teschner konnte mich absolut überzeugen. Seine ruhige, ja fast schon sachliche Art hat bei mir ein erschreckendes Kopfkino entfacht. Die Art und Weise, wie er die Maddaddam Reihe vorgetragen hat, lies mich erschaudern. Es war erschreckend, wie nah diese Geschichte an der Realität ist. Uve Teschner war die perfekte Wahl für diese Produktion! Absolut lohnenswert.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Spannender Start der Nero Freibauer Reihe

Funkstille - Nero Freibauer Band 1 - Thriller
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Nero Freibauer pendelt zwischen Frankfurt und London. Am Flughafen lernt er die attraktive Mia kennen. Die beiden kommen ins Gespräch, und verabreden sich immer wieder. Doch von einem auf den anderen Tag ...

Nero Freibauer pendelt zwischen Frankfurt und London. Am Flughafen lernt er die attraktive Mia kennen. Die beiden kommen ins Gespräch, und verabreden sich immer wieder. Doch von einem auf den anderen Tag herrscht Funkstille. Mia ist nicht mehr erreichbar. Über Umwege erfährt er, dass sie nicht mal mehr bei ihrem Arbeitgeber, einem Immobilienhändler, arbeitet. Nero wundert sich, wie ein Mensch von heute auf morgen so verschwinden kann. Die Funkstille lässt ihn jedoch keine Ruhe, und er macht sich auf die Suche nach Mia. Bei seinen Recherchen muss er feststellen, dass nicht nur er kein unbeschriebenes Blatt ist. Denn als er Mias Wohnung ausfindig gemacht hat, warten schon zwei dubiose Personen vor der Wohnung, die ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Auch nicht, als er mit einem Schlepper über die Alpen flüchtet. Bei seiner Flucht nimmt er einen Anhalter mit. Nero ahnt nicht, dass er damit auch den BND auf seine Fährte lenkt. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem Nero Mia finden muss, bevor es die anderen tun.

Zugegeben, das Buch war für mich eine positive Überraschung. Das Cover ist etwas düsterer gestalten, und hat mich nicht ganz so angesprochen. Jedoch der Inhalt umso mehr. Die Geschichte war sehr spannend, wenn auch einige gut platzierte Zufälle die Geschichte voran getrieben haben. Der Autor hatte zwar stellenweise einige Wiederholungen im Text, die teils als Stilmittel gut gewählt waren (Auf die Freiheit!), aber an mancher Stelle fehlplatziert waren.

Die Nero-Freibauer-Reihe hat für mich durchaus Potential, und ich freue mich auf den zweiten Band der Nero Freibauer Reihe freuen. Schließlich möchte ich schon wissen, ob Nero nochmal auf seinen Gefängniskumpan Franjo stößt, und die Frage bleibt ja immer noch offen, ob Nero seine Mia gefunden hat 😉 (Das letztere Ergebnis überlasse ich stillschweigend dem neugierigen Leser!)

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Ende Gut, alles gut

Auch die Finsternis birgt Licht
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Alina Sawallischs Buch „Auch die Finsternis birgt Licht“ ist der zweite Teil um die Geschichte von Mena und Ben. Wenn du dieses Buch noch nicht gelesen hast, bitte beachte, dass wenn du nicht gespoilert ...

Alina Sawallischs Buch „Auch die Finsternis birgt Licht“ ist der zweite Teil um die Geschichte von Mena und Ben. Wenn du dieses Buch noch nicht gelesen hast, bitte beachte, dass wenn du nicht gespoilert werden möchtest, du den ersten Teil „Auch der Mond wirft Schatten“ (sehr empfehlenswert) erst lesen solltest.

Mena hat mit der Hilfe von ihrer besten Freundin Perle Bens Vater Vance in einen Stein bannen können. So haben alle erstmal Ruhe vor ihm. Doch leider hat sich Vances Eigenschaft, ein Nachtmahr zu sein, auf Ben übertragen. Der hat aber darauf so gar keine Lust. Ben versucht, das Problem alleine zu lösen, doch wird er von den andren Nachtmahren gefunden. Diese versuchen Ben klar zu machen, dass er seinem Schicksal nicht entrinnen kann. Das wollen aber Mena und Perle verhindern. Als sie keinen Ausweg mehr wissen, wenden sie sich wieder an die alte Hexe, die so gar nicht gut auf die jungen Damen zu sprechen ist. Gibt es für Ben Hoffnung? Ihr erfahrt es in diesem Buch!

Ach liebe Alina, du hast es mir nicht leicht gemacht. So sehr ich wissen wollte, wie es im zweiten Teil endet, so graute mir davor, das Buch zu lesen, denn ich wusste, die Reise wird enden. Mena, Ben und Perle sind mir sehr ans Herz gewachsen, und ich wollte sie so gar nicht gehen lassen. Und doch, du hast es geschafft, mich auch dieses Buch lieben zu lassen. Es ist ein sehr würdiger Abschied gewesen, und das Ende hat mir wirklich gefallen. Der Weg zum Ende hat mich sogar überrascht!

Endlich kann ich wieder beruhigt schlafen, weil ich weiß, wie es mit Mena ausgegangen ist. Alina hat es geschafft, eine Welt zu schaffen, die so bildhaft ist, einen fesselt, und in der man mit den Protagonisten mitfiebert. Auch wenn das Thema Albträume wirklich kein einfaches Thema ist, hat die Autorin wirklich das Thema klasse umgesetzt.

Ende gut. Alles gut.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Anspruchsvoller Krimi mit Lerneffekt

Die Oxford-Morde
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Ein namenloser argentinischer Mathematik-Doktorand kann eine kleine Wohnung in Oxford bezogen, um seine Doktorarbeit voranzutreiben. Eines Nachmittags findet der Doktorand seine Vermieterin, eine ältere ...

Ein namenloser argentinischer Mathematik-Doktorand kann eine kleine Wohnung in Oxford bezogen, um seine Doktorarbeit voranzutreiben. Eines Nachmittags findet der Doktorand seine Vermieterin, eine ältere Dame, tot in deren Wohnung vor. Der Argentinier wird stutzig, ob dies wirklich ein natürlicher Tod war oder ob die ältere Dame ermordet wurde. Auch den Universitätsprofessor Arthur Seldom, der ebenfalls an den Tatort berufen wurde, plagen Zweifel. Besonders fallen den zweien verschiedene Symbole, die am Tatort hinterlassen wurden, ins Auge. Bei Recherchearbeiten stellen sich diese als wichtige Symbole der Pythagoräer dar. Um einen vierten Mord zu verhindern, wendet sich Seldom mit der Polizei an die Öffentlichkeit. Ob dies gelingt, dürft ihr sehr gerne selber erfahren.

Martinez‘ Oxford Morde wurde ursprünglich als Pythagoras-Morde veröffentlicht und vom Eichborn in einer frischen Aufmachung wiederveröffentlicht. Eventuell hat manch Leser auch bereits den Film dazu gesehen.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, dass es einerseits keine blutrünstigen Morde waren. Stattdessen geschahen die Morde still, wenn nicht sogar fast unsichtbar. Die Tatmotive der Morde sind erschreckend menschlich, und haben ein sehr bedrückendes Gefühl hinterlassen. Wie weit kann ein Mensch gehen, um das Leben eines anderen Menschen zu retten? Wie geht man damit um, wenn ein Mensch das eigene Leben zu sehr beherrscht, und man keinen Ausweg mehr sieht?

Der menschliche Aspekt steht hier sehr im Fokus. Und doch hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, dem Leser die Tür zur mathematischen Geschichte zu öffnen. Ich selbst bin noch nie ein großer Freund der Mathematik gewesen, und doch hat mich die Geschichte der Pythagoräer sehr fasziniert, weil sie in Kombination mit einem Hauch von Geheimloge und Mystik eine wundervolle Gesamtkomposition ergeben hat.

Die Geschichte um die Oxford Morde hat mir sehr gut gefallen. Spannend, ohne blutrünstig zu sein, geht es in diesem Buch mehr um die Lösung des Falles und die Ermittlungsarbeiten als um die Morde selber. Die Auflösung hat mich stückweit überrascht, obwohl man eventuell auch selber hätte darauf kommen können. Zudem hat der namenlose Protagonist meine Sympathie gewonnen, ebenso Arthur Seldom. Ich freue mich auf die nächste Geschichte mit den zwei Ermittlern.

Vielen Dank an den Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar!

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