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Veröffentlicht am 22.01.2024

unterhaltsam und spannend

Mara und der Feuerbringer
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Wie lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, und jetzt hab ich es endlich gelesen. Und nicht bereut.

Mara ist ein typischer Teenager: die Schule ist jetzt nicht so wirklich toll, weil sie von einer ...

Wie lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, und jetzt hab ich es endlich gelesen. Und nicht bereut.

Mara ist ein typischer Teenager: die Schule ist jetzt nicht so wirklich toll, weil sie von einer Mitschülerin sehr gemobbt wird. Auch die Mutter ist super peinlich, und in diesem Fall wirklich sehr anstrengend, da Maras Mutter immer wieder auf sehr esoterischen Baumknuddelretreats unterwegs ist. Der Vater ist laut Maras Mutter der Feind. Als Mara mal wieder mit ihrer Mutter auf dem Heimweg von einem Baumkuschelkurs ist, pflückt Mara der Mutter einen Ast aus dem Haar. Als der mit Mara spricht, ist sie am Zweifeln, ob sie jetzt auch durchdreht. Doch der Zweig spricht weiter mit ihr in ihrem Zimmer. Der Zweig warnt sie vor Ragnarök, und Mara soll alles daran setzen, diesen zu verhindern. Zur Warnung des Zweiges plagen Mara viele Visionen. Die knocken sie dermaßen aus, dass sie zum Teil entweder bewusstlos wird, oder einfach nur nicht mehr mitbekommt, was um sie herum passiert. Besonders peinlich mitten im Unterricht, da ihr Umfeld meint, sie würde nur Tagträumen. Sie merkt: Hilfe muss her, und zwar schnell. Sie findet online einen Wissenschaftler in ihrem Heimatort, und sucht ihn an der Universität auf. Der ist erstmal skeptisch, aber schnell merkt Professor Weisinger: Mara ist eine Seherin, und benötigt sein Fachwissen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, Loki zu bannen. Denn Loki treibt sein Unwesen, und muss wieder auf den richtigen Weg gebracht werden.

Dieses Buch ist mehr als spannend. Was erst als Teenagerabenteuer scheint, entpuppt sich als starkes Abenteuer. Mara entwickelt sich vom pubertierenden Mädchen zur wahrlich starken Seherin, die es weiß, mit den Göttern aufzunehmen. Beim lesen fand ich es sehr faszinierend, wie Tommy Krappweis Götter und Sagenhelden wie Loki und Sigfried an einen Tisch bekommt. Man liest, blättert, recherchiert nebenbei im Internet und ich habe sehr viel gelernt dabei. Am Ende des Buches gibt es nämlich auch noch ein tolles Nachschlagewerk, das von Professor Rudolf Simek zur Verfügung gestellt wurde. Hier kann man so vieles nachlesen, was Götter und Zusammenhänge anbelangt. Sozusagen Hintergrundwissen to go. Mara und der Feuerbringer ist also nicht nur spannende Unterhaltung, sondern hat auch noch einen Bildungsfaktor. Das hat mir nämlich sehr gut gefallen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: allein Maras Blicke und Gedanken während den Kuschelkursen ihrer Mutter oder als der Zweig mit ihr spricht. Dieser Teil 1 der Trilogie ist weder langweilig noch staubtrocken.

Auch wenn Mara und Weisinger am Anfang ihre Startschwierigkeiten hatten, beide haben ihren Weg gefunden, gemeinsam zu arbeiten. Der Professor stellt theoretisches Wissen zur Verfügung, aber Mara liefert praktisches Wissen aus ihren Ausflügen in die Welt der Ahnen und Götter. Beide ergänzen sich super.

Die Buchgestaltung lässt – für mich zumindest – auch keine Wünsche offen. Ein tolles Rot für den Umschlag und goldene Schrift – ich liebe es und es macht sich super im Bücherregal. Ich freu mich sehr auf Teil 2

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Drachiges Abenteuer

Drachengasse 13
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Drachengasse 13 – Schrecken über Bondigor ist der erste Teil der Drachengasse-Reihe von Bernd Perplies und Christian Humberg. Allein das Cover ist super schön gestaltet, und gibt auch prompt eine Szene ...

Drachengasse 13 – Schrecken über Bondigor ist der erste Teil der Drachengasse-Reihe von Bernd Perplies und Christian Humberg. Allein das Cover ist super schön gestaltet, und gibt auch prompt eine Szene aus dem Buch wieder.

Wir finden uns in Bondigor wieder, eine Großstadt, in der ganz viele bunte Menschen wohnen: ob Trolle, Zauberer, Elfen, Diebe, Händler, einfach alles was man sich vorstellen kann. Eigentlich geht es – bis auf Kleinigkeiten – recht friedlich zu. Doch eines Nachts wird bei Händlern eingebrochen, es herrscht Chaos. Durch das Chaos finden Tomlin, Hanissa und Sando zusammen, und wollen der Stadt helfen, von dem geheimen Täter befreit zu werden. Denn schnell ist klar: das ist kein Mensch, sondern der Nachtfresser. Und der ist – mal unter Kontrolle gebracht, vielleicht doch ganz anders als erwartet.

Um es vorweg zu nehmen: ich brauche die restliche Reihe auch. Dieses Buch ist für große und kleine Abenteurer eine tolle Geschichte. Es geht um Mut, und um Dinge, die vielleicht doch nicht so schlimm sind, wie sie zuerst scheinen. Die drei Freunde halten zusammen, obwohl sie so unterschiedlich sind. Und: auch die Erwachsenen erkennen, dass man ihren Kindern vielmehr zutrauen kann, als erst gedacht.

Das Buch ist echt toll gestaltet. Im Buchumschlag finden wir eine Karte, die sogar einen Drachenschwanz hat. So weiß man genau, wo die drei Freunde auf Jagd nach dem Nachtfresser gehen, aber auch, wo ihr Geheimversteck (nämlich die Drachengasse 13) ist. So findet mach sich super zurecht. Jedes Kapitel hat eine tolle Überschrift, die Fußzeile ist durchgängig mit Drachenspuren versehen. Es gibt sogar ein Lesebändchen. Die Schrift ist groß genug, die Kapitel kurz gehalten, so dass junge Leser super dabei bleiben können. Die Geschichte ist sowieso so spannend, dass man eigentlich ja auch kein Lesebändchen braucht :D. Überhaupt: die Charaktere sind überzeugend, so dass ich gerne mit den drei Freunden in Boringor auf die Suche nach dem Nachtfresser gegangen wäre, wäre ich nicht in der Drachenschule verschütt gegangen. Denn: braucht man noch mehr Argumente als Drachen? Freundschaft? Eine Stadtwache? Gnomen?

Also unbedingt lesen!!!

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Veröffentlicht am 23.12.2023

tolles Buch über die Herrin der Minne

Die Herrin der Minne
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Hadjewich von Antwerpen hat zu ihren Lebzeiten am Hofe Frankreichs sehr hohen Eindruck gemacht. Doch der Weg dahin ist lang.

Geboren als Mädchen hat sie es in ihrer Familie nicht leicht. Wie viele Eltern ...

Hadjewich von Antwerpen hat zu ihren Lebzeiten am Hofe Frankreichs sehr hohen Eindruck gemacht. Doch der Weg dahin ist lang.

Geboren als Mädchen hat sie es in ihrer Familie nicht leicht. Wie viele Eltern hatten sich Hadjewichs Familie erstmal einen Jungen gewünscht, der das Familienerbe antreten kann. Dennoch erkennt die Familie das Talent der Tochter, und sie darf – wenn auch unter strenger Aufsicht – bei ihrem Lehrer Maître Guiscard Unterricht nehmen. Die beiden verlieben sich ineinander, sehr zum Missfallen der Familie. So werden beide getrennt. Doch Hadjewichs Reise beginnt hier: statt sich verheiraten zu lassen, zieht sie an den französischen Hof, um dort die Adeligen mit ihrem Minnegesang zu verzücken. Dort lernt sie viele neue Menschen kennen, nicht jeder ist ihr positiv zugetan. Obwohl sie sich den Ränkespielen entziehen will, bleibt es nicht aus, dass sich viele Ränkespiele genau um sie drehen. Schnell ist der Königin klar: sie und Hadjewich lieben den selben Mann. Und die Königin lässt das nicht dulden. Hadjewich wird zwangsverheiratet. Durch diese Heirat und die Freundschaft zu Marguerite Porete wird der Minnesängerin klar: für die Rechte der Frauen muss noch sehr viel getan werden.

Über Hadjewich von Antwerpen ist faktisch wenig belegt. Und doch: sie hat den Ruf als erfolgreiche Minnesängerin gefestigt. Die Autorin Andrea Zech hat mit ihrem Buch eine Möglichkeit aufgezeigt, wie das Leben der Hadjewich verlaufen sein könnte. Die Fakten um das Leben im 13. Jahrhundert sind gut überliefert, so dass Zech aus dem vollen schöpfen konnte. Der Roman ist spannend geschrieben und lässt sich gut lesen und nachverfolgen. Die Protagonisten sind mal mehr mal weniger sympathisch und glaubhaft gestaltet. Der Klatsch und Tratsch am Hofe lässt einen durchaus schmunzeln. Und gerade der letzte Teil um Hadjewichs Leben hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, dass schon damals Frauen um ihre Rechte zu kämpfen wussten, was heute wichtiger ist denn je.

Was mir besonders gut an diesem Buch gefallen hat ist zum einen die Gestaltung des Buches: es lässt sich wie gesagt gut lesen. Zum anderen merkt man deutlich, dass sich die Autorin im Zuge ihrer Doktorarbeit bereits mit den Protagonistinnen beschäftigt hat und fleißig recherchiert hat. So hat der Roman zwar auch eine Liebesgeschichte inne, die für mich aber im Rahmen ist, aber der Fokus liegt hier primär auf dem historischen Teil. Für meinen Teil war ich gut unterhalten. Wer historische Romane mag, sollte hier beherzt zugreifen.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

tolles Kinderbuch

Die kleine Rittereule
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Es gibt wahre Schätze unter den Kinderbüchern. Die kleine Rittereule zähle ich zu diesen Schätzen.

Die kleine Rittereule möchte unbedingt ganz doll ein Ritter werden. Denn Ritter sind mutig, stark und ...

Es gibt wahre Schätze unter den Kinderbüchern. Die kleine Rittereule zähle ich zu diesen Schätzen.

Die kleine Rittereule möchte unbedingt ganz doll ein Ritter werden. Denn Ritter sind mutig, stark und klug. Die kleine Eule darf dann endlich an der Ritterschule lernen, wie man ein echter Ritter wird. Ein kleines Manko: Eule schläft den ganzen Tag, was für die Schule echt schwierig ist. Aber die Schule erkennt schnell: Eule ist perfekt für den Nachtdienst. Sie kann nämlich ganz toll sehen nachts und Eule fällt es nicht schwer, nachts wach zu bleiben. Doch dann kommt ein nächtlicher Besucher: ein gruseliger Drache. Aber Ritter Eule wär nicht Ritter Eule, wenn er den nächtlichen Besucher nicht auch bezwingen könnte und das Schloss retten würde.

Dieses Buch ist total schön gestaltet. Die Illustrationen treffen den Nagel auf den Kopf. Man möchte die Eule direkt knuddeln. Der Text ist kurz gehalten und wird perfekt durch die Bilder ergänzt, sie erzählen ihre eigene Geschichte. So können die Vorleser ergänzend zum Text weitere Geschichten erfinden und erzählen. Es bleibt also nicht nur bei einem Vorlesen, sondern man kann das Buch immer wieder neu erzählen und lesen. Sowas schätze ich, da dann ein Buch nicht nach einem Mal lesen langweilig wird. Und die Bilder laden ja wirklich zum Anschauen und Staunen ein.

Abschließend mag ich noch erwähnen, dass das Buch für mich noch eine wichtige Botschaft hat (und ja, das mag ich auch ganz gerne): Manchmal muss man über seinen Schatten springen, um etwas zu erreichen. Man muss mutig genug sein, an seine Ziele glauben, und fest daran glauben, dass Wünsche wahr werden. Das kann durchaus anstrengend sein, und man muss sich manchen Ängsten stellen, die zu Monstern werden können. Aber manch Monster lässt sich auch einfacher als gedacht bewältigen.

Klare Leseempfehlung!!!

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Kurzweiliges Weihnachtsbuch

Weihnachten im Norden
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Der Grundgedanke hinter Weihnachten ist erstmal überall gleich. Und doch verbringen die Menschen Weihnachten auf die unterschiedlichste Weise. Sei es, weil die Zeiten anders sind, oder einem die unterschiedlichsten ...

Der Grundgedanke hinter Weihnachten ist erstmal überall gleich. Und doch verbringen die Menschen Weihnachten auf die unterschiedlichste Weise. Sei es, weil die Zeiten anders sind, oder einem die unterschiedlichsten Mittel nicht zur Verfügung stehen oder es gibt kulturelle Unterschiede.

In „Weihnachten im Norden – Acht Geschichten von 1949 bis 2020“ von Ute Oswald hat die Autorin acht Geschichten aufgeschrieben, die im Norden Weihnachten beschreiben. Sie ziehen sich durch die Jahrzehnte, und spiegeln Weihnachten in den jeweiligen Zeiten wieder. Ob der Weltkriegsflüchtling in 1949, der mit Erschrecken feststellt, dass seine Frau längst mit einem anderen verheiratet ist. Doch ein andere Familie nimmt ihn auf, und führt ihn mit seiner Jugendliebe zusammen. Es ist ein recht spärliches Weihnachten, aber dennoch sehr liebevoll gestaltet.

Auch in den späteren Jahren wird sehr auf die Gemeinschaft und Zusammenhalt geachtet. Auch wenn Schneestürme oder Pandemien einem Weihnachten nicht einfacher machen, es gibt immer eine Lösung, Weihnachten zu einem tollen Familienfest zu machen.

In jeder der acht Geschichten sammelt Ute Oswald Eindrücke, wie unter verschiedensten Bedingungen Weihnachten gefeiert werden kann. Ob unter Pandemiezeiten, Nachkriegszeiten, Unwetterbedingungen: es ist für jeden etwas dabei. Gespickt sind diese Geschichten mit plattdeutschen Weihnachtsgedichten, die die Geschichten auflockern.

Auch das Cover ist sehr Weihnachtlich gestaltet. Zwei verschneite Parkbänke stehen unter Bäumen mit Lichterketten. Es ist eine sehr gemütliche Atmosphäre.

Ein sehr unkompliziertes und kurzweiliges Buch. Definitiv was für zwischendurch. Zugegeben, die späteren Geschichten haben mich nicht so unterhalten wie die ersten zwei Geschichten, aber es ist wieder ein schöner Eindruck, wie Weihnachten sein kann.

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