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Veröffentlicht am 13.11.2018

Das Finale der How to be Happy Reihe

How to be happy 4: Winterrose
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Kim Leopolds Schreibstil mag ich super gerne, und so hab ich mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass der vierte Teil - sprich das Finale - der How to Be Happy Reihe veröffentlicht wird. Allein das ...

Kim Leopolds Schreibstil mag ich super gerne, und so hab ich mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass der vierte Teil - sprich das Finale - der How to Be Happy Reihe veröffentlicht wird. Allein das Cover ist mal wieder unschlagbar und passt toll zum Rest der Reihe.
Rose fährt mit ihren Freunden über Weihnachten in die verschneiten Berge. Als sie ankommt, trifft sie prompt auf Jerome, mit dem sie mehr schlechte als gute Erinnerungen verbindet. Als die Freunde nach einem Blizzart in der Stadt unterkommen, und Rose mit Jerome alleine in der Hütte zurück bleibt, muss sie sich ihren Gefühlen und auch ihrer Vergangenheit stellen.
Manchmal freue ich mich so richtig auf ein entspannendes Buch, wie sie Kim Leopold schreibt. Ihr Schreibstil und ihre Ideen finden bei mir sehr guten Anklang, auch wenn Liebesgeschichten nun nicht wirklich mein bevorzugtes Genre sind. Auch hier war ich vom Schreibstil sehr gefesselt.
Dennoch ist Winterrose - für mich jedenfalls - der schwächste Teil aus dieser Reihe. Gefühlt waren mir hier zuviele intime Momente geschaffen worden, die ich manchmal wohl doch nicht so genau oder so oft erwähnt wissen wollte. Viel mehr hätte mich die Geschichte um Rose und Jerome als solches interessiert, und stellenweise fehlte mir die Tiefe, die ich in den vorherigen Büchern so geschätzt habe. Leider hat mich auch etwas der Epilog anfangs etwas verwirrt zurück gelassen, da ich mit einem anderen Ende gerechnet habe. Jedoch habe ich dieses Ende nun für mich als ein Stückweit als positiv gewertet, denn Kim Leopold hat noch ein klitzekleines Türchen für eine weitere Geschichte offen gelassen.
Vielen lieben Dank an Kim Leopold für diese wunderbare Reihe. Eine Geschichte wie ein Puzzle: Jeder Teil kann für sich gelesen werden, doch zusammen gesetzt ergibt es noch ein viel schöneres Gesamtbild.


Veröffentlicht am 10.11.2018

Solides Buch mit Luft nach oben

The President Is Missing
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US-Präsident Jonathan Duncan muss sich als Präsident beweisen. Während ihm die Presse und seine Regierung auf die Pelle rückt, weil bei einem Auslandseinsatz ein US-Soldat ums Leben gekommen ist, will ...

US-Präsident Jonathan Duncan muss sich als Präsident beweisen. Während ihm die Presse und seine Regierung auf die Pelle rückt, weil bei einem Auslandseinsatz ein US-Soldat ums Leben gekommen ist, will der Präsident einen ranghohen Terroristen ausschalten. Denn - so vermutet Duncan - ist dieser nicht nur für den Anschlag und den Tod des Soldaten verantwortlich, sondern plant auch weitere Anschläge. Einer dieser Anschläge soll über einen Virus laufen, bei dem die kompletten us-amerikanischen IT-Systeme ausgeschalten werden sollen, und somit die Wirtschaft und die allgemeine Infrastruktur der USA lahmgelegt werden sollen. Doch zwei der Handlanger bekommen kalte Füße und treten an den Präsidenten heran, um das Schlimmste zu verhindern.

The president is missing: Nun, die Idee eines Cyber-Angriffes auf eine Nation, damit diese zusammen bricht, ist nicht neu. Der Präsident weiht nur seinen innern Stab von acht Leuten ein, um die Nation nicht in Angst und Panik zu versetzen. Da ihn auch noch seine Bluterkrankheit schwächt, setzt sich der Präsident ab. So entstehen die Gerüchte, der Präsident würde sich seiner Verantwortung entziehen. Es scheint, dass der Präsident wirklich vermisst wird. Gehadert habe ich hier mit dem Titel des Buches: Er ließ mir zuviel Spielraum, und ich habe eine andere Erzählperspektive erwartet. So war man ständig im Kreise des Präsidenten unterwegs, und ich habe den Zustand, dass der Präsident sich abgesetzt hat, um die Nation zu retten, nicht wirklich als Vermisstenzustand empfunden. Auch die Protagonistin, die ihre eigenen Pläne hat, den Präsidenten auszuschalten, wirkten fast schon lächerlich. Dass der Präsident sich seinem Secret Service widersetzt, grenzt an Wahnsinn oder gnadenlose Dummheit. 

Dennoch: das Buch hat seine positiven Seiten: ich finde es flüssig zu lesen. Der Spannungsbogen bleibt erhalten, auch wenn es sicherlich nicht das spannenste Buch ist, das ich bisher gelesen habe. Dass auch in seinem engsten Mitarbeiterkreis ein Maulwurf arbeitet, erhöht die Spannung etwas. 

Grundsätzlich ein gutes Buch, welches jedoch etwas mehr Potential gehabt hätte. 

Veröffentlicht am 10.11.2018

winterliches Finale!

Herz über Board 2: Mein Winter mit Lin
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Endlich: das Finale der Dilogie „Herz über Board“ ist da. Und es ist sooo wundervoll geworden.

Während bei [Rezension] Sina Müller – Herz über Board (mein Sommer mit Jonah) die totale Sommerstimmung auf ...

Endlich: das Finale der Dilogie „Herz über Board“ ist da. Und es ist sooo wundervoll geworden.

Während bei [Rezension] Sina Müller – Herz über Board (mein Sommer mit Jonah) die totale Sommerstimmung auf Sardinien herrschte, und ich noch total im Sommermodus war, und mich am liebsten in den Flieger nach Sardinien gesetzt hätte, kann man mit dem Finale nun getrost in die Vorweihnachtszeit bzw. den Winter starten.

Sina Müller entführt uns mit Herz über Board 2 – Mein Winter mit Lin in die Zeit nach dem Abenteuer in Sardinien. Lin studiert in Hamburg an der Stage Schule, um ihre Musical-Ausbildung weiter voran zu bringen. Als sie mit ihrer Ausbildungstruppe ein Dschungelbuch-Musical aufführt, bei dem sie einen Affen mimen darf, taucht plötzlich Jonah im Publikum auf. Lin freut sich natürlich riesig. Doch beide, Jonah und Lin müssen sich nun der Frage stellen, wie geht es weiter mit beiden? Wollen beide eine Fernbeziehung führen? Oder soll Lin doch Jonah nach Sardinien folgen? Welche Rolle wird Adrian einnehmen, denn sein Angebot steht noch, Lin bei einer Gesangsausbildung in London zu unterstützen. Aber auch Jonah hat zu kämpfen. Denn als er nach Sardinien gezogen ist, hat er in Deutschland alle Zelte sehr überstürzt abgebrochen. Kann er die ein oder andre Verbindung zu Freunden und Familie noch retten?

Auch mit diesem Teil ist Sina Müller wieder ein tolles Finale gelungen. Das Buch knüpft wunderbar an den ersten Teil an. Sicherlich ist es hilfreich, den ersten Teil zu kennen, um alle Handlungsstränge nachvollziehen zu können. Aber beide Teile ergänzen sich wunderbar. Ich mag den Kontrast zwischen dem Sommerprogramm, das quietschgelbe Cover, das jetzt im Kontrast zum blauen und winterlichen Cover des zweiten Teils steht. Beide Cover sind zwar gleich aufgebaut, in dem man Boards sieht, die aber entweder entweder zum Sommer oder Winter passen. Auch die Kleidung wurde entsprechend angepasst. Schön finde ich, dass der erste Teil auf Lin abzielt, die ihren Weg gehen kann. Nun darf Jonah seine Bahnen lenken und bekommt im zweiten Teil seinen Raum, um die Geschichte weiterzuspinnen.

Besonders gefallen hat mir, dass beide Charaktere stur sein können, aber beide an sich selber arbeiten. Nicht jede Beziehung läuft ab wie im Bilderbuch, und an jeder Beziehung muss permanent gearbeitet werden, trotz Entfernung und jedwedem Problem, das einem entgegen treten kann. Sina Müller hat hier den Alltag einer Fernbeziehung gekonnt untergebracht, aber auch das Verliebtsein nicht zu kurz kommen lassen. Ein wunderbares Buch, um den Winter einzuläuten!

Veröffentlicht am 10.11.2018

Liebevoll gestaltet - Der Plänterwald im Zeitraffer

Rummel im Plänterwald
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Als ich vor wenigen Wochen das Buch "Rummel im Plänterwald" in den Händen hielt, muss ich gestehen, hab ich mich schon gefragt, was ich von einem Buch über einen Freizeitpark erwarten soll. Zumal ich nie ...

Als ich vor wenigen Wochen das Buch "Rummel im Plänterwald" in den Händen hielt, muss ich gestehen, hab ich mich schon gefragt, was ich von einem Buch über einen Freizeitpark erwarten soll. Zumal ich nie der Freizeitparkgänger war, geschweige denn ich keinerlei Vorstellung hatte, wie es in einem Freizeitpark zu Zeiten der Mauer ausgesehen haben könnte. Doch dieses Werk war für mich eine Zeitreise: eine geschichtliche Reise, aber auch eine sehr persönliche Reise durch einen Park, der vielen Menschen durchaus einiges bedeutet hat.

Die Autoren haben hier sehr liebevoll die Geschichte des Parks erzählt, ohne einen mit zu vielen und vor allem langweiligen Details zu erschlagen. Zu Beginn der jeweiligen Kapitel werden die wichtigsten Fakten zusammen gefasst, was sich z. B. in welchem Jahr geändert hat. So wird man als Leser mit auf die Reise genommen, wie der Park geplant wurde, und welche Pläne tatsächlich ausgeführt wurden oder im Sande verliefen. Besonders gut haben mir die Übersichtspläne gefallen, mit denen man genau verfolgen konnte, welche Attraktionen zu den bereits vorhandenen hinzugekommen sind, bzw. welche bereits vorhandenen Attraktionen umgezogen wurden, und so hatte man einen direkten Vergleich. Auch die Baupläne waren sehr interessant, auf denen man erkennen kann, über welche Führungsschienen die Wasserattraktionen liefen.

Flade & Co. führen einen durch den Park, erzählen persönliche Anekdoten, und untermauern diese Erinnerungen mit Bildern, die nicht nur sie selber gesammelt haben, sondern auch von vielen anderen Mitbesuchern zugetragen wurden. Viele Fahrgeschäfte werden vorgestellt. Interessanter Fakt: ich habe mir nie weiters Gedanken darüber gemacht, wie ein Freizeitpark an seine Fahrgeschäfte kommt, oder was mit diesen passiert, wenn ein Park geschlossen wird. Viele Fahrgeschäfte wurden z. B. verkauft und mit einer neuen Lackierung und Namen in anderen Parks weiterverwendet. Ein trauriger Fakt jedoch ist, dass einige Attraktionen dem Vandalismus und dem zeitlichen Zerfall zum Opfer fielen.

Geschichtliche Facetten wurden ebenso eingearbeitet. So wurden die politische Lage, sich bewusst vom Westen abzusetzen, und z. B. eigene Maskottchen zu schaffen, ebenso angesprochen, wie die weitere Ausrichtung nach der Wende. 

Mir gefällt, dass hier auch eine gewisse persönliche Note im Buch wiedergespiegelt wird. Es ist wirklich beeindruckend, wieviele Geschichten der Rummel am Plänterwald geschrieben hat. Die Geschichte der Familie Witte, die sich jahrelang um den Park gekümmert hat. Oder die Geschichte des Clownsduos Hops und Hopsi, das jahrelang  ein fester Bestandteil im Park war und nun vom Autor Christopher Flade in zweiter Generation weiter geführt wird. Viele Besucher können Anekdoten beitragen und haben ihre Informationen mit den Autoren geteilt. 

Auch nach Schließung des Parks wurden von Christopher Flade noch Führungen im Park angeboten, die rege besucht wurden. 

Lassen wir uns überraschen, wie das Areal in der Zukunft genützt wird: es bleibt spannend.

Wer einmal im Plänterwald war, findet hier ein liebevoll Gestaltetes Erinnerungsbuch. Und wer sich näher mit Freizeitparks oder der Geschichte einer Attraktion Berlins vor und nach der Wende beschäftigen möchte, sei dieses Buch wärmstens zu empfehlen. 

Veröffentlicht am 10.11.2018

Titel, Cover, Inhalt, Story. Ein Geniestreich!

Jeder von uns ist ein Rätsel
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Alvie ist anders. Vielleicht nicht anders, aber doch speziell. Und vielleicht nicht speziell, sondern einfach besonders. Doch, besonders gefällt mir besonders gut. Denn Alvie hat nicht nur einen besonders ...

Alvie ist anders. Vielleicht nicht anders, aber doch speziell. Und vielleicht nicht speziell, sondern einfach besonders. Doch, besonders gefällt mir besonders gut. Denn Alvie hat nicht nur einen besonders schönen Namen, sondern auch ein besonders anderes Leben. Denn für Alvie sind viele Dinge besonders schwer zu erfassen, und manche eben nicht. So kann Alvie besonders gut mit Tieren umgehen. Sie kennt sich auch besonders gut mit Quantenphysik aus. Und doch: der Umgang mit Menschen fällt ihr besonders schwer. Was denkt der andere nun, und was ist die richtige Reaktion auf ihr gegenüber. Wie verhält sie sich richtig gegenüber ihrem Betreuer? Wie geht man richtig mit seinen Kollegen um, und wie geht man mit dem Mobbing um?

Als Alvie dann auf Stanley trifft, ist sie erstmal überfordert. Nun tritt ein junger Mann ihr gegenüber, der wie Alvie ein besonders schlimmes Schicksal getroffen hat, und selbst nicht immer eine Antwort auf alles hat. Und doch begegnet er mit einer Zärtlichkeit Alvie, und versucht mit Gefühl Alvie Lebenshilfe zu geben. Stanley fällt es nicht immer leicht, Alvie im richtigen Moment mit den richtigen Mitteln zu halten, und nicht nur einmal ist Alvie mit Stanley überfordet. Auch weiß Alvie nicht immer, wie sie richtig mit Stanley umgehen soll, und verletzt ihn das ein oder andere mal. 

Und doch war ich von diesem Buch besonders berührt. Wie geht man mit Menschen um, die nicht der vermeintlichen Norm entsprechen? Gibt es denn überhaupt so etwas wie eine Norm? Was ist mit den ganzen besonders wundervollen Menschen, die vielleicht ein paar Marotten mehr haben als andere? 

A. J. Steiger hat hier einen besonderen Roman erschaffen. Abends angefangen, konnte ich diesen Roman nicht aus der Hand legen, bis ich ihn am folgenden Tag spät morgens aus der Hand gelegt habe. Steiger hat die Charaktere sehr detailliert ausgearbeitet, und diese sind in sich schlüssig und konsequent ausgearbeitet. Hier dürfen zwei Charaktere sich weiterentwickeln, sich öffnen, sich gemeinsam alltäglichen Problemen stellen. Und die Autorin schafft gar etwas wundervolles: ein Buch zu erschaffen, das einen so schnell - mich jedenfalls- nicht loslässt. 

Jeder von uns ist ein Rätsel: Titel, Cover, Inhalt, Story. Ein Geniestreich!