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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2024

Leider der schwächste Teil der Reihe

Disney Villains 10: Empor aus der Unterwelt
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In dieser Ausgabe von den Disney Villains geht es um Hades, dem Gott der Unterwelt. Einst war er ein gleichwertiger Gott neben Zeus. Hades selbst war der erste Sohn von Kronos und Rhea und hätte deswegen ...

In dieser Ausgabe von den Disney Villains geht es um Hades, dem Gott der Unterwelt. Einst war er ein gleichwertiger Gott neben Zeus. Hades selbst war der erste Sohn von Kronos und Rhea und hätte deswegen auch Anspruch auf den Thron gehabt. Als die Titanen gestürzt wurden, konnte Zeus aber durch einen Losgewinn sich an die Spitze bringen und Hades bekam die Unterwelt zugewiesen. Dieser Verlust nagt an Hades und er neidet Zeus den Erfolg. Hier kommen wieder die drei Schwestern ins Spiel. Sie manipulieren Hades und wollen ihn für ihre eigenen Zwecke nutzen.

Serena Valentino erzählt wunderbar die alten Disneyklassiker neu. Wie wurden die Bösewichte zu den Bösewichten und was hat sie beeinflusst? Auch in diesem Buch will uns die Autorin von Hades‘ Geschichte erzählen. Leider muss ich aber in diesem Fall sagen, dass ihr das nicht so gut gelungen ist. Die Geschichte ist für mich etwas dünn. Mir fehlte viel mehr mehr Tiefe zum Zwist zwischen Zeus und Hades. Zeus selbst für meine Begriffe zu sehr unter. Ich hätte mir gewünscht, dass die Hintergründe zur Geschichte bzw. den Verstrickungen verstärkt mehr ausgearbeitet geworden wären. Der Verweis zu Captain Hook war zwar nett, aber für mich irgendwie nicht so ganz passend, auch wenn ich weiß, dass in den Büchern gerne Querverweise zu den anderen Geschichten gemacht werden. Sonst lässt sich das Buch wie gewohnt gut und leicht lesen. Für mich persönlich jedenfalls der schwächste Teil der Reihe

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Veröffentlicht am 04.04.2024

konnte nicht so überzeugen

Klein-Sibirien
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In dem Dorf Hurmevaara lebt Pfarrer Joel Huhta ein recht ruhiges Leben. Er kümmert sich um die Dorfbewohner und um deren Sorgen. Diese Ruhe wird durch sehr wenig gestört. Bis eines Tages ein Meteorit ins ...

In dem Dorf Hurmevaara lebt Pfarrer Joel Huhta ein recht ruhiges Leben. Er kümmert sich um die Dorfbewohner und um deren Sorgen. Diese Ruhe wird durch sehr wenig gestört. Bis eines Tages ein Meteorit ins Auto des Rennfahrers Tarvainen kracht, der mit diesem Auto unterwegs ist. Tarvainen überlebt, und kommt mit dem Schreck davon. Der Meteor wird ins örtliche Museum gebracht, wo er ein paar Tage später von der Weltraumbehörde abgeholt werden soll. Doch soweit kommt es erst gar nicht. Einige Dorfbewohner haben es auf den Meteoriten abgesehen, und bedrohen den Pfarrer, der nachts im Museum versucht, den Meteoriten zu beschützen. Joel fragt sich, warum jemand unbedingt den Meteoriten klauen will. Schnell findet er sich in einem Netzwerk von Kleinverbrechern wieder, die ihm nach dem Leben trachten. Seine Nachforschungen liefern ihm Verdächtige, die er gar nicht erst auf dem Schirm hatte – und auch gar nicht haben wollte.

Das Buch „Klein Sibirien“ ist mein erstes Buch von Antti Tuomainen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nochmal ein weiteres Buch hören würde vom Autor. Der Sprecher Peter Lontzek hat das Buch für mich absolut super vorgelesen. Ich würde fast sagen, gerettet. Die Geschichte selbst ist nicht verkehrt, nicht falsch verstehen. Die Idee, dass ein Meteor in einen fahrenden Rennwagen kracht, ist ja noch das eine. Dass Kleinverbrecher versuchen, an den Meteorit zu kommen, um ihn zu Geld zu machen, weil hier seltene Erden enthalten sind, ist auch noch ok. Aber die Auflösung des wahren Grundes hat bei mir ehrlich gesagt einen schalen Geschmack hinterlassen. Für die Beweggründe (die ich nicht spoilern möchte) hätte es ein Bankraub auch getan. Irgendwie fühlte sich die Geschichte an, als wäre sie an den Haaren herbei gezogen und den Aufwand nicht wert. Die Geschichte wäre für mich an dem Moment zu Ende gewesen, als der Meteor ins Auto krachte. Dass hier eine kleine Verbrechergruppe versucht, Gewinn aus dem Meteoriten zu gewinnen, klingt im Zusammenhang mit der Auflösung des Falles irgendwie unrealistisch. Ich hätte hier eher eine Geschichte erwartet, in der es um seltene Ressourcen geht oder Forschungsergebnisse, die sich auf die seltenen Erden bezieht. Vielmehr kamen mir die Verbrecher so vor, als wären sie mehr Schein als Sein. Gefühlt habe ich nichts über deren Geschichte und Herkunft erfahren. Mir fehlte hier vielmehr ein roter Faden: jagen solche Verbrecher öfters Meteoriten und vor allem warum? Die Beweggründe der Täter war hier für mich eher lächerlich und nicht ganz ernst zu nehmen. Auch der Pfarrer Joel war für mich schwierig. Wie kann er mit so Verletzungen überleben? Er ist alles andere als ein Superheld. Huhta zweifelt an seinem Job als Pastor. Während der Ermittlungen findet er heraus, dass seine Frau schwanger ist, aber nicht von ihm. Die späteren Beschreibungen des Kindes muten auch wieder völlig übertrieben und nicht gerade zu seinen Gunsten an.

Das Buch hat ein paar grundlegend gute Ideen, aber leider keine davon wirklich gut umgesetzt. Es war definitiv nicht langweilig, hinterließ mich aber mit einem leichten verwirrten Gefühl. Die Auflösung war mir etwas zu abwegig, warum ich mir für sowas einen Meteoriten klauen würde, vor allem, weil dieser völlig ungeplant auf die Erde stürzte. Da hätte es andere Lösungen zum Motiv gegeben, und für den Meteoriten eine andere Geschichte. Schade.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

wirklich lustig und humorvoll

Willkommen bei den Grauses 1: Wer ist schon normal?
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Als Ottilie aus ihrem Kinderzimmer schaut, muss sie feststellen: im Nachbarhaus ziehen neue Menschen ein. Aber warum ziehen die mitten in der Nacht ein? Und irgendwie komisch sehen sie auch aus. Um den ...

Als Ottilie aus ihrem Kinderzimmer schaut, muss sie feststellen: im Nachbarhaus ziehen neue Menschen ein. Aber warum ziehen die mitten in der Nacht ein? Und irgendwie komisch sehen sie auch aus. Um den Einzug und den Kontakt zu den umliegenden Nachbarn zu erleichtern, backt Ottilies Papa einen Gugelhupf. Den bringt Ottilie zu den neuen Nachbarn. Die heißen Grause. Aber erst macht keiner die Tür auf. Dafür hat Ottilie schon mit drei Kinderstimmen Kontakt. Diese wirken irgendwie gar nicht so schüchtern, und doch braucht es einige Tage, bis die Kinder vor die Tür kommen. Und diese Kinder sind so gar nicht das, was Ottilie erwartet hat. Schnell wird klar: Ottilie hat keine normalen Nachbarn bekommen. Der Opa wirkt abgefahren wie ein Waldschrat, der Vater steht total auf Einhörner, ein Kind ist unsichtbar, der Junge hat Hörner, die Mutter trägt gerne weiß, der Hund sieht aus wie ein Wischmopp. Und vor allem: Grauses ecken überall an, wo sie nur können. Ob Opa Schrat, der bei der Nachbarin den Garten mit Unkraut flutet, die Eltern, die Hausverbot im Supermarkt bekommen: es geht drunter und drüber. Und das hat auch noch Folgen: eine Krähe petzt und so steht Opa Schrats Verbleiben in der Familie Grause auf der Kippe. Aber da hat Ottilie nämlich noch ein Wörtchen mitzureden und wird zur Heldin dieser Geschichte.

Hihi, ich hab mich köstlich amüsiert bei dieser Geschichte. Allein Opa Schrat finde ich total cool. Wie dieser schrullige brummige alte Kerl der Nachbarin eigentlich einen Gefallen tun will, in dem er den Garten mit Unkraut flutet, lies mich kichern. Auch die Eltern, die ja total anders sind, als man sie erwartet (vielleicht erst recht in einem spießigen Wohngebiet). Jeder Protagonist ist für sich etwas überspitzt dargestellt, und lebt seine Rolle ganz wunderbar. Und Ottilie: die hat ganz schnell verstanden, worum es geht: dass man ruhig ein bisschen verrückt sein kann, wenn man an den richtigen Stellen weiß, wie man sich zu benehmen hat.

Willkommen bei den Grauses: es ist so ein knuffiges Hörbuch. Die Autorin hat das Buch herrlich selbst eingesprochen, kann jedem Protagonisten die richtige Stimme geben (hatte ich erwähnt, dass ich ein Fan von Schrat bin, allein wegen ihrer Betonung, wie sie Schrat spricht?). Grauses sind eine schrecklich schrullige, aber irgendwie doch normale Familie, bei denen es so zu geht wie in vielen andren Familien auch. Mal bleibt das ein oder andre im Alltag liegen an Haushalt oder Gartenarbeit, es gibt viele besondere Menschen in jeder Familie, jeder ist individuell, muss vielleicht sogar sein eigenes Ding machen. Und doch ist man im richtigen Moment für den andren da.

Es ist ein Buch für ältere Kinder, würde ich sagen. Aber auch für die Erwachsenen, die sich von manchem eine Scheibe abschneiden können. Unterhaltsam, fröhlich, spannend und sehr humorvoll. Ich denke, ich werd das Hörbuch sicherlich mir nochmal anhören, weil ich mich sehr unterhalten gefühlt habe.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Unterhaltsam

Wer später kommt, hat länger Zeit
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Wer Bahn fährt, kennt die spannendsten Geschichten bei den Zugfahrten. So geht es auch Dietmar Bittrich. Er ist so oft und so viel und lange Bahn gefahren, dass er so ziemlich alle möglichen Szenarien ...

Wer Bahn fährt, kennt die spannendsten Geschichten bei den Zugfahrten. So geht es auch Dietmar Bittrich. Er ist so oft und so viel und lange Bahn gefahren, dass er so ziemlich alle möglichen Szenarien beim Bahnfahren erlebt hat. Ob Gleiswechsel, Verspätungen, die vielfältigsten Menschen, geschlossene Bordbistros, seltsame Toilettensituationen, überfüllte Züge, unzuverlässige Abfahrtspläne: die Palette ist wirklich breit gefächert. Humorvoll, ja satirisch, überspitzt erzählt Bittrich über seine Bahnerlebnisse. Mit einer Prise schwarzem Humor berichtet der Autor, welche Menschen (ob groß oder klein) ihm begegnen, was er an Zugausfällen, Waggonschließungen, usw. erlebt hat. Das Buch lässt sich sehr kurzweilig lesen.

Da ich auch sehr viel Bahn gefahren bin, kann ich bestätigen: ja, die Geschichten können dir wirklich als Pendler passieren. Wie Bittrich kann man das nur mit Humor nehmen. Gerade die Vielpendler können das System Bahn und die unerprobten Fahrgäste nur mit Satire und Humor nehmen. Auch wenn ich die Macken der Bahn kenne, und sie teils selbst auch so erlebt habe, es war mir an mancher Stelle ein bisschen zu viel an Satire, so dass ich manchmal etwas mit den Augen gerollt habe. Aber dennoch unterhaltsam. Vielleicht genau das richtige Buch, wenn man in der verspäteten Bahn mit Gleisverlegung und anstrengenden Fahrgästen ohne Bordbistro sitzt. Vier Sternchen.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Eine bunte Tüte vielfältiger Geschichten

Mond, Sterne, und dazwischen wir
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Ich mag ja Bücher mit Kurzgeschichten sehr gerne. Man muss nicht einem ganzen Buch folgen, sondern kann immer wieder Häppchenweise was lesen. Kann man. Aber nicht bei diesem Buch. Das war wieder schnell ...

Ich mag ja Bücher mit Kurzgeschichten sehr gerne. Man muss nicht einem ganzen Buch folgen, sondern kann immer wieder Häppchenweise was lesen. Kann man. Aber nicht bei diesem Buch. Das war wieder schnell durchgelesen.

In diesem Buch finden wir so viele bunte Geschichten über ganz viele verschiedene Menschen, die ihre ganz eigenen Probleme bewältigen müssen. Ob über das Mädchen Mehtap, die Runde für Runde läuft, um Geld zu sammeln für Kinder, die es nicht so gut haben. Oder Toni, der eine Freundin kennen lernt, die Macken haben, aber das für ihn total super ist, und genau wegen den Macken total perfekt ist. Es gibt auch eine Geschichte über einen Opa, der in seiner eigenen Welt lebt, weil er Alzheimer hat. Es sind Geschichten, die Themen wie Queerness, Legasthenie, chronische Krankheiten, Mobbing, Bodyshaming behandeln. Ob Tod oder Verlust, ob Trans*Kinder: Alle Kinder müssen sich ihren eigenen Problemen und Ängsten stellen. Und doch hatte ich nie das Gefühl, dass es keinen Ausweg gab. Vielmehr hatte ich ein sicheres Gefühl beim Lesen. In diesen Geschichten werden kurz und bündig ganz wichtige Themen angesprochen, die nicht nur für uns Erwachsene ein großes Thema sein können. Nein, Kinder gehen da ganz anders mit um, und dieser Blickwinkel gefällt mir sehr gut. Das vergisst man als Erwachsener sehr gerne. Besonders toll fand ich das Verzeichnis am Schluss: hier werden die Themen aufgelistet, die in den Geschichten vorkommen, so dass man sich darauf einstellen kann. Das ist eine super Unterstützung, wenn man jemanden diese Geschichte vorlesen will und vorher vielleicht sogar eine Triggerwarnung aussprechen möchte. Es hilft auch sehr, sich vorher sich mit einem Thema zu beschäftigen, um dann auf Fragen gewappnet zu sein. Das sollte es viel öfter geben.

Mit „Mond, Sterne und dazwischen wir“ ist dem Verlag Monika Fuchs wieder ein Schätzchen gelungen, das ich echt vermissen würde, wenn ich es nicht gelesen hätte. Allein das Cover ist wieder passend zum Thema gestaltet. Innen gibt es zu jeder Geschichte ein Bild, und die Seiten haben eine ganz süße Kopf- und Fußzeile mit einem Mond.

Ein tolles Buch, um sich mit vielen Themen zu beschäftigen, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Perfekt auf den Punkt gebracht!

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